Es ist nicht immer leicht, auf dem aktuellen Smartphone-Markt den Überblick zu behalten: Jeder Hersteller hat seine eigenen Reihen mit klangvollen, aber wenig aussagekräftigen Namen. Der chinesische Hersteller Xiaomi macht da keine Ausnahme. UPDATED hat sich daher die Modelle des chinesischen Elektronik-Herstellers angeschaut und eine hilfreiche Übersicht zusammengestellt.
Das erfahrt ihr gleich
Das chinesische Unternehmen Xiaomi hat einen rasanten Aufstieg in der Smartphone-Branche hinter sich: Erst 2019 offiziell in Deutschland gestartet, ist der Newcomer mittlerweile in die Top 3 der Smartphone-Hersteller aufgestiegen, hinter Samsung und Apple. Europaweit sieht es für das Unternehmen sogar noch besser aus, im zweiten Quartal 2021 schaffte es Xiaomi erstmals, Samsung zu entthronen und die meisten Smartphones in Europa zu verkaufen. Vier Modell-Reihen für unterschiedliche Nutzergruppen hat das Unternehmen mittlerweile etabliert. Wir stellen die vier Serien vor.
Bei Poco handelt es sich um eine 2018 gelaunchte Untermarke von Xiaomi, die seit 2020 aber offiziell eigenständig ist. Eine Besonderheit der Reihe ist es, dass die Smartphones nur online vertrieben werden. Das erste Pocophone F1 erschien im September 2018, die überschaubare aktuelle Reihe umfasst sechs Modelle: Poco M3, Poco M3 Pro 5G, Poco M4 Pro 5G, Poco X3 NFC, Poco X3 Pro und Poco F3. Zwar steckt innen oft ein Mittelklasse-Prozessor, zum Beispiel der Snapdragon 732G im Poco X3 NFC, im neueren Xiaomi Poco X3 Pro sogar ein Snapdragon 860, dafür wird beim Display nur LCD-Technik statt OLED geboten, und die Geräte bestehen häufig aus Kunststoff und nicht aus Metall und Glas. Poco versucht gar nicht erst, das Beste vom Besten zu bieten, sondern konzentriert sich auf die Einsteigerklasse, während auch Überschneidungen mit der Mittelklasse vorkommen. Für dieses Segment schnürt Hersteller Gesamtpakete, die mit einem beinahe unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen.
Das Xiaomi Poco F3 vom November 2021 demonstriert eindrucksvoll die Stärke des Unternehmens: Für weniger als 300 Euro bietet es leistungsfähige Technik, die in der Regel nur in höheren Preisklassen zu finden ist. In Inneren werkelt ein Qualcomm Snapdragon 870, der auch mit leistungsintensiven Anwendungen zurechtkommt, ein schneller OLED beeindruckt mit brillanten Farben und flüssiger Darstellung im 120-Hz-Modus. Die Triple-Kamera schießt ordentliche Fotos, und mit der 5G-Anbindung ist das Gerät auch für die Zukunft gerüstet. Der Akku bleibt mit 4.520 mAh zwar hinter der Ausstattung andere Xiaomi-Geräte zurück, punktet aber mit beachtlicher Ausdauer von über zehn Stunden. Lediglich auf einen Speicherkarten-Slot oder einen Wasserschutz musst du bei Preisen um 350 Euro verzichten.
Beim Xiaomi Poco X3 Pro handelt es sich sozusagen um den kleinen Bruder des Poco F3: Im Vergleich fehlt dem X3 Pro die 5G-Konnektivität und der OLED-Bildschirm. Das X3 Pro ist zudem etwas schwerer, was allerdings am größeren Akku mit beeindruckenden 5.160 mAh liegen kann, der es auf zwölf bis 15 Stunden Laufzeit bringen soll. Und auch der Prozessor leiste Beeindruckendes: Das Poco X3 Pro ist mit einem Qualcomm Snapdragon 860 ausgestattet, der mit seinen acht Kernen eine Leistung auf Top-Niveau bringt. Zum Kamera-Setup gehört eine 48-Megapixel-Hauptkamera, eine 8‑Megapixel-Ultraweitwinkelkamera, ein 2‑Megapixel-Tiefensensor sowie eine 2‑Megapixel-Makrokamera, die bei Tageslicht gute Ergebnisse erzielt. Auf der Front ist zudem eine 20-Megapixel-Selfiekamera verbaut. Zu den Vorzügen des X3 Pro gehört neben dem etwas günstigeren Preis von rund 280 Euro die Möglichkeit zur Speichererweiterung via microSD-Karte – und ein Klinkenanschluss.
Für ein Einsteigergerät hat das Xiaomi-Smartphone einiges zu bieten. Angefangen von einem 90-Hz-Display, einen erweiterbaren Speicher sowie schnellem Laden mit 33 Watt bis hin zu 5G, NFC und Dual-Lautsprechern. Das Poco M4 Pro 5G ist mit einem 6,6 Zoll großen und 90 Hz schnellen IPS-Panel bestückt. Darunter werkelt der MediaTek Dimensity 810 mit acht Kernen und bis zu 2,4 GHz Taktrate, gepaart mit 128 GB internem Speicher und 6GB RAM. Den Speicherplatz kannst du per microSD-Karte erweitern. Des Weiteren zählen zur Ausstattung ein 5.000 mAh großer Akku mit bis zu 33 Watt Ladegeschwindigkeit, eine rückseitige Dual-Kamera mit 50 MP Hauptkamera und 8 MP Ultraweitwinkel-Kamera. Die Frontkamera ist mit 16 Megapixeln ausgestattet. Insgesamt bietet das Xiaomi Poco M4 Pro 5G viel Ausstattung für weniger als 300 Euro.
Die Xiaomi Redmi-Smartphones sind vor allem in der Mittelklasse zu Hause, Überschneidungen gibt es bisweilen sowohl zu den günstigeren Poco-Modellen, als auch zu den einfacheren Flaggschiff-Serien. So gefallen beispielsweise Sparmodelle wie das Redmi Note 9 für unter 200 Euro vor allem preisbewussten Käufern. Bei der Ausstattung hapert es gelegentlich: So verzichtet Xiaomi bei den meisten Modellen auf einen zertifizierten Wasserschutz, induktives Laden oder einen Speicherkarten-Slot. Wer daran keinen Bedarf hat, erhält im Gegenzug eine gute Kamera und ein akzeptables Display. Die Performancewerte der Reihe variieren, sind aber in den meisten Fällen absolut in Ordnung.
Insgesamt überzeugt die Redmi-Reihe durch eine solide Ausstattung und eine runde Performance.
Mit dem Xiaomi Redmi Note 10 Pro erhältst du ein gutes Mittelklasse-Smartphone, dem Xiaomi sogar ein AMOLED-Display (6,67 Zoll) spendiert hat. Auch die Kamera ist mit einem 108-MP-Sensor gut ausgestattet. Der Prozessor, ein Snapdragon 732G, zählt zur gehobenen Mittelklasse, und mit 8 GB RAM und 128 GB Speicher hat das Gerät ausreichend Platz für Apps, Fotos und mehr. Und ein großzügig ausgestatteter Akku (5020 mAh) ist bei Xiaomi-Smartphones eigentlich selbstverständlich. Das Redmi Note10 Pro erhältst du für rund 340 Euro.
Das Xiaomi Redmi Note 10 5G gibt wie alle Geräte des chinesischen Herstellers in unterschiedlicher Ausführung, beispielsweise mit 8 GB RAM und 128 GB aber auch mit 64 GB Speicher, 6,5 Zoll misst das LC-Display. Die Auflösung liegt bei Full HD+. Highlights sind die 48-MP-Triple-Kamera und der der 5G-Support, Videos macht das Redmi Note 10 5G allerdings nur in Full-HD. Im Inneren sorgt ein MediaTek MT6833 Dimensity 700 in Verbindung mit einer Arm-Mail-G57-MC2-Grafikeinheit für Tempo. Insgesamt ähnelt das Redmi Note 10 5G weniger dem Namensvetter Redmi Note 10 als dem Poco M3 Pro 5G. Mit rund 220 Euro gehört es ähnlich wie das Poco zu den günstigsten 5G-Smartphones auf dem Markt.
Wenn die Redmi-Reihe auf den Begriff „Note“ im Namen verzichtet, wird’s günstiger. Für weniger als 200 Euro sind die Geräte zu haben. Für diesen Preis gibt es natürlich kein OLED, sondern ein LC-Display mit 6,5 Zoll und Full HD+ für eine scharfe Wiedergabe. Wie bei vielen Geräten sorgt Xiaomi auch hier mit einer erhöhten Bildwiedergabefrequenz von bis zu 90 Hertz für einen ruhigere, flüssigere Bildwiedergabe als mit 60 Hertz-Standard. Der Prozessor, ein MediaTek Helio G88, hat für alltägliche Anwendungen genügend Ressourcen. Die Hauptkamera löst mit bis zu 50 Megapixeln auf, die Selfiekamera mit 8 Megapixeln, Videos werden in Full HD aufgenommen. Der Akku hat wie gewohnt eine ordentliche Kapazität von 5.000 Milliamperestunden. Für berührungsloses Bezahlen ist NFC an Bord, der Speicher entspricht mit 128GB und 4GB RAM dem Xiaomi-Standard. Das alles gibt es für rund 190 Euro.
Im Jahr 2010 startete Xiaomi die Mi-Premiumreihen: Die Flagship-Reihe Mi, die Design-Gerate der Mi Mix-Reihe und das Mi Note mit dem Fokus auf gute Kamera-Ausstattung. In der Mi-Serie steckt meist Spitzentechnologie – angefangen vom reaktionsschnellen Display über den High-End-Prozessor bis hin zum vielseitigen Kamerasetup. Kurz gesagt: Unter den Mi-Modellen findet der anspruchsvolle Nutzer ebenso das passende Xiaomi-Smartphone wie der preisbewusste Nutzer auf der Suche nach gehobener Ausstattung. 2021 wurde der Markenname „MI“ abgeschafft. Die Geräte erscheinen nun nur noch unter dem Herstellernamen Xiaomi.
Das Xiaomi Mi 11 ist eines der stärksten Smartphones des chinesischen Herstellers: Es überzeugt mit einer sehr starken Performance – dank des Snapdragon-888-Prozessors laufen auch anspruchsvolle Spiele flüssig. Die Triple-Kamera mit nominell 108 Pixel schießt selbst bei schlechten Lichtverhältnissen sehr gute Fotos. Mit einem internen Speicher von 256 GB hat das Mi 11 auch ausreichend Platz für reichlich Schnappschüsse. Das sehr gute, helle und brillante 6,8 Zoll große OLED-Display lässt keine Wünsche offen: satte Farben, starke Kontraste und hohe Auflösung. Animationen sehen zudem sehr weich und geschmeidig aus, dank Wiedergabe im 120-Hz-Modus. Und auch 5G ist beim Mi 11 an Bord. Einzig der Akku fällt mit 4600 mAh etwas hinter die Kapazität vieler anderer Xiaomi-Modelle zurück. Dafür ist aber unglaublich schnell aufgeladen. Circa 840 Euro solltest du für das Mi 11 5G einplanen.
Beim 11T Pro darf man sich von Xiaomis Namensgebung nicht irritieren lassen: Das Modell rangiert mit seinen Features, aber auch preislich, hinter dem Flaggschiff Mi 11 5G.
Dennoch ist es ähnlich attraktiv ausgestattet: Das OLED-Display überzeugt mit starkem Kontrast und brillanten Farben, der Prozessor, ein Qualcomm SM8350 Snapdragon 888, macht auch anspruchsvollere Spiele möglich, und der Speicher ist mit 256 GB und 8GB RAM gut bemessen. Auch die Kamera ist auf Top-Niveau: Den 108-Megapixel-Sensor ergänzt eine Ultraweitwinkel-Linse und eine Telemakro-Linse, Videos kann die Kamera in 4K oder 8K-Auflösung aufnehmen. Und der Akku ist mit 5000mAh sogar ein wenig leistungsstärker als beim Mi 11 5G und in sage und schreibe 30 Minuten komplett geladen, dafür fehlt leider die Option für kabelloses Laden. Mit 5G-Unterstützung ist das 11T Pro gut für die Zukunft gerüstet. Für 570 Euro bekommst du ein Modell des 11T Pro mit 128 GB Speicher, für 645 Euro gibt es 256 GB.
Wie bei allen anderen Modellen bleibt Xiaomi auch bei diesem Gaming-Smartphone seiner Linie treu: Das Black Shark bietet viel Leistung zum attraktiven Preis. Im Falle des Black Shark bedeutet das: eine verlässliche Performance, ein reaktionsschnelles AMOLED-Display, ein ausgeklügeltes Kühlungssystem und physische Schultertasten, die zum Spielen an den Seiten herausfahren – Features, mit denen alle Modelle der Reihe ausgestattet sind, vom Black Shark über das Black Shark Helo, Black Shark 2 und Black Shark 2 Pro, Black Shark 3 bis zum Black Shark 4 von 2021.
Mit dem Black Shark 4 nimmt Xiaomi die Gamer ins Visier, daher zählt vor allem Performance. Die verantwortungsvolle Aufgabe übernimmt hier Qualcomms Snapdragon 870 Prozessor und sorgt im Verbund mit 8GB RAM für flüssiges Gameplay. Das 6,67″ AMOLED Display mit Full HD-Auflösung und großzügigen 144 Hertz Bildwiederholrate tut sein Übriges. Um den Prozessor auch bei anspruchsvollsten Spielen kühl zu halten, ist das Xiaomi Black Shark 4 mit einem Kühlsystem ausgestattet, welches das Smartphone auch unter Dauerlast im angemessenen Temperaturbereich halten soll. Und weil Games bereits bei der Installation ordentlich Speicherplatz belegen, ist das Black Star mit 256 GB ausgestattet.
In der Kamera steckt ein Sensor von Sony (IMX582), den Xiaomi auch schon 2019 im Mi 9T verbaut hat. Für den guten Ton setzt das Black Shark 4 auf Cirrus Logic Stereo Lautsprecher mit DTS Unterstützung. Und der 4.500 mAh große Akku hat sicher genug Saft, um einige Zocker-Stunden durchzuhalten. Zudem unterstützt das Gerät auch 5G für eine zügige Datenverbindung. Pop-Up-Schultertasten und ein dezenter Gaming-Look runden die Gaming-Features ab. Das Black Shark 4 gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, die vor allem die Speicherkapazitäten betreffen: Entweder sind 128 GB oder 256 GB verbaut, beim Arbeitsspeicher heißen die Optionen 6, 8, oder 12 GB. Für knapp 685 Euro bekommst du das Black Shark 4 inklusive einem Gaming Cooler.
Gute Performance, ein scharfes Display sowie eine gute Kamera, so lauten die wesentlichen Vorzüge der Xiaomi-Smartphones. Das Portfolio des chinesischen Herstellers umfasst neben Smartphones für Einsteiger und Mittelklassegeräten mittlerweile die gesamte Bandbreite bis hin zum Highend-Smartphone. Besonders viele Geräte überzeugen mit Akkukapazitäten von über 5000 mAh. Insgesamt gehört Xiaomi zu den wenigen Herstellern, die auch im Niedrigpreis-Segment noch überzeugende Technik anbieten. So funkt beispielsweise selbst das günstige Redmi Note 10 5G für rund 200 Euro im 5G-Netz.
Am oberen Ende der Xiaomi-Preisskala rangieren Flaggschiff-Modelle wie das Mi 11 5G mit Preisen bei 800 Euro, bieten dafür aber auch Top-Ausstattung und ‑Performance. Die Modellreihen im großen Angebot des chinesischen Herstellers sind allerdings nicht immer streng voneinander abgegrenzt, und auch die Modellnamen sind nicht immer streng logisch vergeben. Da kann es schonmal sein, dass ein Lite-Modell besser ausgestattet ist als die Pro-Version. Ein genauer Blick auf die Ausstattungsmerkmale zahlt sich bei Xiaomi daher immer aus.
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