Viele WLAN-Router können mit 2,4 GHz sowie mit 5 GHz funken. Wo liegen die Unterschiede, welche Frequenz eignet sich für welche Geräte?
Diese Frage stellt sich für alle Nutzer, deren Dualband-Router beide Frequenzen beherrscht. Die Wahrheit lautet: Beide Frequenzbänder haben ihre Vor- und Nachteile. Welcher Standard für deine Zwecke besser geeignet ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Werfen wir daher einen Blick auf Geschwindigkeit, Reichweite, Störungsanfälligkeit und die technischen Daten.
Das 2,4‑GHz-Frequenzband hat aufgrund seiner Wellenlänge eine größere Reichweite. Es kann zudem feste Objekte leichter durchdringen als das 5‑GHz-Band. In großen Wohnungen oder Häusern stehen deine Chancen daher mit 2,4 GHz besser, Geräte wie Tablets oder Smartphones auch in entlegenen Ecken zu erreichen, um sie mit dem Internet zu verbinden.
Allerdings wird die 2,4‑GHz-Frequenz nicht nur zur Übertragung von WLAN-Signalen verwendet. Auch viele elektronische Geräten verwenden 2,4 GHz. Dazu zählen beispielsweise schnurlose Telefone, kabellose Computermäuse oder Bluetooth-Kopfhörer. Daher kann es vorkommen, dass sich die Geräte gegenseitig stören. Wenn du viele dieser Geräte in deinem Haus einsetzt oder in einem Mehrfamilienhaus wohnst, ist das 2,4‑GHz-Band oftmals überlastet, was wiederum Geschwindigkeit und Signalqualität beeinträchtigt.
Der große Vorteil des 5‑GHz-Bandes besteht darin, dass es eine höhere Bandbreite und mehr Geschwindigkeit beim Surfen im Internet ermöglicht. Während die meisten WLAN-Router im 2,4‑GHz-Bereich nur 300 oder 450 MBit/s erreichen, sind es im 5‑GHz-Band häufig 1.733 MBit/s oder mehr. Zudem nutzen weniger andere elektrische Geräte das Frequenzband. Es ist daher nicht so oft überlastet wie das 2,4‑GHz-Band, sodass seltener Störungen auftreten.
Allerdings gilt bei Radiofrequenzen die Regel: je höher die Frequenz, desto kürzer ist die Reichweite. Verbindungen im 5‑GHz-Netz haben daher im Vergleich zu 2,4‑GHz eine geringere Reichweite. Vor allem Wände bremsen das 5‑GHz-Band aus. Daher ist die Verbindung mit dem 5‑GHz-Band zunächst einmal nur für Geräte in der Nähe problemlos. Zudem unterstützen ältere Geräte den 5‑GHz-Standard nicht. Ihnen bleibt nur die Verbindung mit dem 2,4‑GHz-Frequenzand.
Wenn sowohl WLAN-Router als auch deine Endgeräte wie Smartphone, Tablet oder Computer beide Frequenzen unterstützen, regeln die Geräte automatisch, über welche Frequenz sie die Verbindung herstellen. Dafür muss der Router für beide Frequenzbänder dieselbe SSID, also denselben Netzwerknamen verwenden.
Allerdings: Beim Zocken oder bei Videokonferenzen liefert das 5‑GHz-Band aufgrund der höheren Bandbreite die bessere Performance. Was kannst du also tun, um zu verhindern, dass diese Geräte sich über das 2,4‑GHz-Band verbinden? Zum einen kannst du eine der beiden Frequenzen abstellen. Das ist meistens einfach möglich, indem du ein Häkchen an der entsprechenden Stelle im Menü des WLAN-Routers setzt. Im Betriebssystem FRITZ!OS 07.29 der Fritzbox von AVM gehst du dazu folgendermaßen vor:
- Öffne die Benutzeroberfläche der Fritzbox und aktiviere die erweiterte Ansicht unten links.
- Wechsle links im Menü WLAN zur Kategorie „Funknetz“.
- Hier siehst du zunächst eine Liste der Geräte, die mit deinem WLAN verbunden sind und auch welches Band die Geräte jeweils nutzen.
- Scrolle ans Ende der Liste. Hier findest du den Eintrag „Aktive Frequenzbänder“. Hier kannst du per Checkbox beide Frequenzbänder aktivieren oder deaktivieren.
In der Regel möchtest du wahrscheinlich beide Frequenzbänder gleichzeitig nutzen, beispielsweise um zum einen Mobilgeräte wie Smartphones im 2,4‑GHz-Netz einzuloggen, während Laptops, stationäre Rechner oder Spielekonsolen von der größeren Bandbreite des 5‑GHz-Bandes profitieren.
Um für deine Geräte die gezielte Verbindung mit einem bestimmten Frequenzband festzulegen, musst du beiden Netzwerkverbindungen einen eigenen Namen geben. Bei einer aktuellen Fritzbox mit FRITZ!OS 07.29 gehst du wie folgt vor:
- Öffne die Benutzeroberfläche der Fritzbox und aktiviere die erweiterte Ansicht unten links.
- Wechsle links im Menü „WLAN“ zur Kategorie „Funknetz“.
- Unter einer Liste der Geräte, die mit deinem WLAN verbunden sind, findest du die Optionen „Unterschiedliche Benennung der Funknetze auf 2,4 und 5 GHz“ sowie „Name des WLAN-Funknetzes sichtbar“.
- Vergib hier für die 5‑GHz-WLAN-Verbindung einen neuen Namen. Hänge beispielsweise an den alten Namen den Zusatz „5 GHz“ an.
- Für die Verbindung mit 2,4 GHz gehst du ebenso vor und hängst an den alten Namen den Zusatz „2,4 GHz“ an.
- Klicke unten auf den Button „Übernehmen“.
- Da du neue Netzwerknamen vergeben hast, musst du deine Geräte entsprechend konfigurieren. Wähle für jedes Gerät die gewünschte Verbindung und gib das Passwort ein, um es im Netzwerk einzuloggen.
Obwohl deutlich älter, kann der 2,4‑GHz-Standard immer noch gegenüber dem neuen 5‑GHz-Standard punkten. Insbesondere Wände durchdringt ein WLAN-Router mit 2,4 GHz etwas besser. Ist dein WLAN allerdings langsam oder häufig gestört, könnte es helfen, den WLAN-Router von 2,4 GHz auf das 5‑GHz-Frequenzband umzustellen. Damit bist du in der Regel schneller im Internet unterwegs. Um das größte Manko des 5‑GHz-Bandes, die mangelnde Reichweite, auszugleichen, gibt es zahlreiche Möglichkeiten. So kannst du beispielsweise die Reichweite durch den Einsatz von Repeatern, zusätzlichen WLAN-Routern oder die Einrichtung eines Mesh-Netzwerkes erhöhen.
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