Beim PC-Gaming zählt jedes kleine Fünkchen an Leistung bei der Jagd nach möglichst hohen Framerates. Das System soll also schnell sein. Damit das gelingt, takten GPU und CPU mit hohen Werten. Dadurch entsteht allerdings ein großes Problem: Hitze. Entsprechend bedeutend ist eine gute Kühlung. Während Grafikkarten dafür fast immer auf Luft setzen, gewinnt beim Prozessor die Wasserkühlung immer mehr an Bedeutung. Das hat verschiedene Gründe. Welche das sind und wie eine Wasserkühlung überhaupt funktioniert, liest du hier.
Um die Funktionsweise einer Wasserkühlung (abgekürzt häufig auch „WaKü“) zu verstehen, solltest du erst wissen, wie die Wärmeabfuhr bei einem Prozessor abläuft. Hast du eine CPU in der Hand, dann siehst du auf der einen Seite die Kontakte, die sie mit dem Mainboard verbinden und auf der anderen Seite eine Platte aus Metall. Genau in dieser sammelt sich beim Betrieb die Abwärme. Die Hitze gilt es nun abzuführen, um die CPU zu kühlen. Genau hier kommt ein Wasserkühler ins Spiel.
Der besteht aus mehreren Komponenten: Kühlkörper, Radiator, Pumpe und Schläuche. Der Kühlkörper sitzt auf der CPU und nimmt über das Wasser die Abwärme auf. Die Pumpe leitet es zum Radiator weiter, der es abkühlt. Das geschieht durch eine Luftkühlung. Das gekühlte Wasser wird von der Pumpe dann wieder zum Kühlkörper geleitet, wo es neue Wärme aufnehmen kann. Die Wasserkühlung ist also ein gekühlter Wasserkreislauf in deinem Rechner.
Suchst du nach einer Wasserkühlung für deinen PC, findest du schnell zwei grundsätzlich unterschiedliche Varianten: AiO-Modelle und eine Custom-Wasserkühlung:
„Alles in einem“ beschreibt diese Lösung am treffendsten. Eine AiO-Wasserkühlung kommt bereits einbaufertig bei dir an. Das bedeutet, dass Kühlkörper, Schläuche, Pumpe und Radiator aufeinander abgestimmt und zusammengebaut sind. Du musst nur noch den Einbau erledigen und das System mit Wasser befüllen. Besonders für weniger erfahrene PC-Bauer*innen ist das eine sehr gute Lösung.
Willst du die Wasserkühlung ideal auf dein System anpassen und eine individuelle Optik erreichen, führt kein Weg an einer selbstgebauten PC-Wasserkühlung vorbei. Hierbei kaufst du die Komponenten alle einzeln und baust sie später in Eigenregie zusammen. Nicht selten erreichst du durch eine eigene Wasserkühlung auch bessere Ergebnisse – und natürlich einen einzigartigen Look.
Die Hauptanwendung ist heute die CPU-Wasserkühlung. Der Hauptprozessor deines Rechners lässt sich durch die Einbaulage am Mainboard und seine gut erreichbare Rückseite sehr gut mit einer Wasserkühlung verheiraten. Grundsätzlich lassen sich aber natürlich auch Grafikkarten mit einer Wasserkühlung ausrüsten. Eine solche GPU-Wasserkühlung ist aber kaum noch gängig und nur sehr schwer nachzurüsten. Manche Hersteller experimentieren sogar mit Wasserkühlern an sehr ungewöhnlichen Komponenten. So bietet Corsair etwa einen M.2‑SSD-Speicher mit Anschlüssen an ein WaKü-System an.
Normalerweise sorgt ein Lüfter für eine gekühlte CPU. Der nimmt die Hitze über eine Bodenplatte auf und führt sie über Heatpipes zu den Kühlrippen, über eine Art Ventilator wird die Hitze dann an die Luft abgegeben. Solche CPU-Kühler sind bei vielen Komplettsystemen oder einfachen Builds ganz normal. Die Kühlleistung variiert dabei stark. Ausgeklügelte Modelle kühlen besser als die einfacheren Varianten. Auch ein Lüfter kann also für die PC-Kühlung ausreichen.
Geht es jedoch darum die Komponenten möglichst kühl zu halten, um langfristige Schäden oder Leistungseinbußen zu verhindern, ist eine Wasserkühlung oft die bessere Wahl. Der Grund liegt im Prinzip: Wasser führt Wärme deutlich besser ab, als dass die Kühlrippen bei einer Luftkühlung können. Selbst mit einer AiO-Lösung bekommst du also niedrigere Temperaturen an der CPU. Besonders bei einer Custom-Lösung sind die Auswirkungen zu spüren. Hier lassen sich die Temperaturen erneut deutlich verringern. Wichtig ist das etwa dann, wenn du deine CPU übertakten möchtest. Ein höherer Takt (gerade über einen längeren Zeitraum) sorgt für eine stärkere Hitzeentwicklung. Diese fängst du mit einer Custom-Wasserkühlung noch einfacher auf. Außerdem lässt sie sich natürlich viel einfacher anpassen, sollten sich deine Bedürfnisse verändern. So tauschst du etwa einzelne Komponenten aus, sollten sie zu schwach oder gar defekt sein.
Natürlich gibt es auch bei einer Wasserkühlung gewisse Nachteile. Der wohl größte davon sind die Kosten. Eine Wasserkühlung ist in der Regel ein ganzes Stück kostspieliger als ein normaler CPU-Kühler. AiO-Lösungen sorgen zwar für einen etwas günstigeren Einstieg – allerdings ist auch der vergleichsweise teuer. Besonders Custom-Wasserkühlungen liegen preislich schnell in sehr hohen Gefilden. Deshalb trauen sich häufig nur Enthusiast*innen daran.
Ein weiterer Nachteil ist, dass ein wassergekühlter PC etwas mehr Wartung benötigt. Du solltest das System regelmäßig auf eventuelle Lecks überprüfen und auch das Wasser in jährlichen Abständen wechseln. Nur so stellst du sicher, dass keine Schäden am System auftauchen und die Kühlung optimal funktioniert.
Bei Custom-Kühlungen solltest du außerdem sehr sorgfältig vorgehen und dich im Vorfeld über den korrekten Zusammenbau informieren. Schon kleine Fehler können dazu führen, dass Wasser die PC-Komponenten beschädigt. Das muss nämlich unbedingt im Kühlkreislauf bleiben und sollte nicht tropfen oder gar auslaufen.
Abschließend lässt sich sagen, dass ein CPU-Wasserkühler einem Luftkühler in den meisten Fällen überlegen ist. Die bessere Kühlung wirkt sich dann auch auf die Leistung aus. Dein Prozessor muss nicht so schnell drosseln und lässt sich sogar übertakten. Willst du letzteres auf die Spitze treiben, ist eine Custom-Wasserkühlung notwendig. Für viele Gamer*innen reicht aber eine normale Luftkühlung aus. Die versorgt den Computer, eine gute Luftzirkulation vorausgesetzt, mit ausreichend niedriger Temperatur.
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