Hausstaub, Feinstaub, Schimmelsporen, Bakterien und noch einiges mehr belasten die Luft in unseren Häusern und Wohnungen. Luftreiniger sollen helfen, die Raumluft von den Belastungen zu befreien. UPDATED erklärt, für wen sich so ein Gerät lohnt.
In vielen Ländern gehören Luftreiniger beinahe ebenso selbstverständlich zur Ausstattung privater Wohnungen und Häuser wie Staubsauger oder Kaffeemaschinen. In Europa aber sind sie Luftreiniger noch nicht so weit verbreitet, aber immer öfter auch in unseren Breitengraden anzutreffen. Luftreiniger dienen dem Zweck, die Schadstoffbelastung der Luft zu reduzieren. Unabhängig vom Einsatz eines Luftreingers sollte immer das Bemühen stehen, die Ursache der Verunreinigung zu finden und zu beheben.
Luftreiniger können einen Teil der Verunreinigungen in unserer Raumluft neutralisieren. Sie filtern Hausstaub, Feinstaub, Schimmelsporen, Bakterien und Co. heraus. Luftreiniger bestehen in der Regel aus einem Ventilator sowie einem oder mehreren Filtern. Die Geräte saugen Luft mit ihrem starken Ventilator an, im Inneren wird sie dann durch die Filter geführt, die verschiedene Schadstoffe aufnehmen. Am Ende gibt das Gerät die gereinigte Luft wieder in den Raum ab.
Die Filter bestehen in der Regel aus Papier, Fasern (oft Glasfaser) oder Textil und müssen regelmäßig ausgetauscht werden, um ihre Effizienz zu erhalten. Abhängig davon, wie groß der Luftreiniger ist, ist auch der Ansaugventilator größer oder kleiner. Größere Ventilatoren drehen sich langsamer, ziehen mehr Luft auf einmal an und laufen ruhiger. Kleine Ventilatoren sorgen für einen schnelleren Luftaustausch, da sie sich schneller drehen.
Bei vielen Luftreiniger-Modellen wird die Raumluft in drei Phasen gereinigt. Dafür ist der Luftreiniger mit drei Filtern ausgestattet: Vorfilter, Aktivkohlefilter und HEPA-Filter. Zunächst werden grober Staub und Schmutzpartikel in einem Vorfilter aufgefangen. Der folgende Aktivkohlefilter filtert unangenehme Gerüche und flüchtige organische Komponenten aus der Luft.
Und schließlich fließt die Luft durch die Poren eines HEPA Luftfilters (High Efficiency Particulate Air). Der HEPA Filter ist aus verstärktem, umweltfreundlichen Papiermaterial hergestellt und ist besonders effektiv gegen Schwebeteilchen. Zusätzlich sind manche Modelle mit weiteren Filtern ausgestattet. So werden zum Beispiel auch UV-Filter, Enzymfilter oder Elektrofilter eingesetzt um Bakterien, Viren und Pilze zu eliminieren.
Geräte zur Luftreinigung werden auch unter Namen wie Luftwäscher oder Ionisator angeboten. Sie alle haben die Aufgabe die Luftqualität zu verbessern und Schadstoffe aus der Luft filtern. Luftreiniger können dabei viele Stoffe filtern: von Hausstaub und Feinstaub über Ruß, Schimmel, Pollen, Tierhaare, bis zu Zigarettenrauch und Milbenkot.
Luftwäscher sind Geräte, die mit Hilfe von Wasser Verunreinigungen aus der Luft entfernen. Die Schwebeteilchen in der Luft, werden angesaugt und im Inneren durch einen Plattenstapel geführt, welcher im Wassertank rotiert. Das Wasser bindet die Schwebeteilchen und die saubere Luft strömt nach außen.
Im Gegensatz zu Luftreinigern, kommen Luftwäscher meist ohne ein zusätzliches Filtersystem aus. Ein weiterer Vorteil: Luftwäscher befeuchten die Raumluft, was sich besonders im Winter, wenn trockene Heizungsluft im Raum steht, bemerkbar macht. Auch bei Atemwegserkrankungen ist die feuchte Luft ein angenehmer Effekt. Allerdings sind sie bei sehr kleinen Partikeln weniger effektiv als Luftreiniger mit HEPA-Filter. Es gibt jedoch auch Luftwäscher mit HEPA-Filtern.
In einigen Luftreinigern steckt ein sogenannter Ionisator, der die Luft mit negativen Ionen auflädt. Das bedeutet, Moleküle werden elektrisch geladen und so aus der Luft herausgefiltert. Die elektrischen Teilchen sollen Staub und Geruchspartikel anziehen und binden, sodass die Geräte noch effektiver gegen Verunreinigungen wirken.
Um ein möglichst breites Spektrum an Verunreinigungen aus der Luft zu entfernen, kombinieren viele Modelle mehrere Filtermethoden.
Luftreiniger helfen gegen viele Verunreinigen in der Luft. Dazu gehören unter anderem:
- Gerüche und Rauch
Es gibt viele Gründe, einen Luftreiniger in Wohnräumen einzusetzen, beispielsweise zur Reduzierung von Essensgerüchen. Aktuell erfreuen sich offene Küchen immer noch großer Beliebtheit. Allerdings verteilen sich durch die offenen Bereiche Essensgerüche wesentlich leichter im Wohnbereich und setzen sich dort in Möbeln und Vorhängen fest. Hier kann ein Luftreiniger die Luft von den Dünsten befreien – als eine von mehreren möglichen Lösungen. Einige Luftreiniger sind dafür ausgelegt, den Geruch von Zigarettenrauch zu entfernen.
- Schimmel
Luftreiniger filtern auch Schimmelsporen aus der Luft. Aufgrund dreifachverglaster Fenster und luftdichter Gebäudehüllen kann die Luft in Innenräumen schlechter zirkulieren und Schimmelpilze können sich schneller vermehren. In geringer Menge sind Schimmelsporen zwar harmlos, treten sie aber in größerer Menge auf, und vermehren sich an Wänden und Möbeln, besteht Handlungsbedarf. Wichtiger als ein Luftreiniger ist es dann allerdings, die Ursache zu beseitigen. - Viren
Während der Durchmesser der häufigsten Bakterien zwischen 0,5 und 7 Mikrometern liegt, sind Viren im Durchschnitt hundert Mal kleiner. Auch die effizientesten Luftreiniger mit Filtersystem sind daher keine Wunderwaffe gegen Krankheitserreger. Sie können zwar die Virenkonzentration in der Luft etwas senken, jedoch nicht alle Erreger töten. Auch bei Bakterien ist die Wirkung von Luftreinigern begrenzt. In den Filtern verfangen sich einige Bakterien, doch genauso viele schlüpfen hindurch.
- Feinstaub
Teilweise ist die Belastung an Feinstaub in Wohnungen sogar höher als im Freien. Es gibt auch Luftreiniger, welche die Feinstaubbelastung in Innenräumen um bis zu 50 Prozent senken können. Insbesondere, wenn du an einer Hauptstraße oder in der Nähe eines Industriegebiets wohnst, ist ein Luftreiniger daher durchaus sinnvoll. Und auch Kaminruß kann die Luft in Innenräumen belasten
- Pollen und Hausstaub
Besonders lohnt sich die Anschaffung eines Luftreinigers für Menschen mit Allergien, Atemwegserkrankungen und Multipler Chemischer Sensibilität (MCS), was auch in Studien belegt worden ist. Luftreiniger entziehen der Raumluft sowohl Staub und Pollen und sind in der Lage, die Atemwegsbeschwerden von Menschen, die unter Allergien oder Asthma leiden, zu lindern. Für Allergiker sind besonders Modelle mit HEPA-Filter geeignet, da diese feine Pollen und Staubpartikel auffangen. Einige Menschen leiden unter einer Tierhaarallergie. Auch hier kann ein Luftreiniger Abhilfe schaffen. Besonders wirkungsvolle Reiniger entfernen sogar die Haare von Haustieren. Luftreiniger heilen zwar die Erkrankungen nicht, jedoch mindern sie die Schadstoffbelastung und damit die Symptome.
Ob ein Luftreiniger seine Wirkung entfalten kann, ist unter anderem von der Größe des Raumes abhängig. Grundsätzlich solltest du darauf achten, dass der gewählte Luftreiniger für den angedachten Raum ausreichend dimensioniert ist. Die Hersteller geben bei jedem Produkt die empfohlene Raumgröße an. Grundsätzlich sollte die Clean Air Delivery Rate (CADR) das drei bis sechsfache des Raumvolumens betragen. Um das gewünschte Volumen zu erreichen, kannst du auch mehrere Geräte einsetzen. Zudem spielt der Bau des Raums eine Rolle: In verwinkelten Räumen haben es die Geräte schwerer, ihre Leistung zu erbringen und die Effizienz lässt nach.
Luftreiniger helfen uns, Verunreinigungen in der Luft zu beseitigen und so die Luft in Wohnräumen zu verbessern. Davon profitieren vor allem Allergiker*innen. Allerdings ist das nur eine von mehreren möglichen Anwendungsmöglichkeiten.
Luftreiniger sind allerdings keine Zauberkünstler: Wird die Raumluft permanent durch Schimmelsporen, Rußpartikel, Viren oder Chemikalien et cetera belastet, kann auch ein Luftreiniger auf Dauer nicht helfen. Hier solltest du dich bemühen die Quelle der Verunreinigung zu finden und abzustellen.
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