Hörspiele und Musik für die Jüngsten aus der Toniebox sind eine Erfolgsstory. Kein Wunder also, dass Nachahmer versuchen, mit ähnlichen Produkten zu punkten. Kann die Tigerbox Touch Plus der Toniebox das Wasser reichen? Wir haben genau hingeschaut.
Streaming, CDs oder vielleicht sogar noch die Kassetten aus Mamas oder Papas Altbestand – Hörspiele gehören zum Alltag im Kinderzimmer. Seit 2016 finden sie ihren Weg dorthin immer häufiger über die Toniebox: eine kindgerechte, digitale Audiobox von der Firma Boxine aus Düsseldorf. Mit der Tigerbox Touch Plus hat sich mittlerweile ein interessanter Mitbewerber in Position gebracht. Wer seinen Kindern eine Hörspielbox spendieren möchte, steht daher vor der Frage: Toniebox oder Tigerbox Touch Plus – welche ist die richtige für mein Kind? Wir haben beide Modelle verglichen und Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet.
Die Toniebox ist eine für kleine Kinder ab drei Jahren konzipierte Audiobox. Der würfelförmige WLAN-Lautsprecher misst zwölf Zentimeter in der Seitenlänge und streamt Hörspiele ebenso wie Kinderlieder. Das Besondere: Aktiviert werden die Streams über spezielle kindgerechte Figuren, die Tonies. In der Regel sind das zentrale Charaktere des zugehörigen Hörspiels. Stellt man einen Tonie auf die Box, haftet er magnetisch an ihr und spielt das Hörspiel sofort ab, wenn die Box angestellt ist. Nimmt man die Figur wieder herunter, stoppt die Wiedergabe. Beim ersten Abspielen wird die Geschichte auf der Box gespeichert und lässt sich dann auch ohne Internetverbindung abspielen.
Der Lautsprecherwürfel ist gepolstert und hat keine harten Kanten, Regler, Knöpfe oder Kabel. Der Clou ist die Bedienung der Box, mit der auch die jüngsten, digital unerfahrenen Kinder zurechtkommen: Die Lautstärke regeln sie an den sogenannten Ohren – zwei dreieckige Ausläufer an der Oberseite der Box. Vorwärts oder rückwärts skippen können die kleinen Hörspielfans, indem sie mit der flachen Hand gegen die Seite klopfen. Ebenso kannst du durch Drücken der Ohren die Toniebox anschalten. Ausgeschaltet werden muss die Toniebox nicht, da passiert nach zehnminütiger Inaktivität automatisch.
Die Toniebox gibt es mittlerweile in sechs verschiedenen Farben (blau, anthrazit, grün, pink, beere, rot sowie eine limitierte Box in schwarz). Die Box ist laut Hersteller für Kinder ab einem Alter von etwa drei Jahren geeignet. Design und Handling sind voll auf dieses Alter ausgerichtet, es gibt aber auch Inhalte für Grundschulkinder.
Eine Toniebox kostet rund 100 Euro, ein Hörspiel-Tonie ungefähr 16 Euro. Mittlerweile gibt es über 250 verschiedene Hörspiele. Neben den bespielten Tonies gibt es die Kreativ-Tonies, die du mit eigenen Inhalten bestücken kannst, egal, ob MP3, M4A, M4B, WAV, OGG oder WMA. Ein Kreativ-Tonie hat 90 Minuten Spieldauer. Erlaubt ist, was gefällt: Das können selbst gelesene Hörspiele sein, oder auch von Mama und Papa gesungene Lieder. Aber natürlich kannst du auch ein Hörspiel einer CD oder Kassette überspielen. Ein Kreativ-Tonie kostet rund 12 Euro. Kreativ-Tonies sind mehrfach verwendbar, du kannst aufgespielte Dateien also löschen und neu bespielen.
Auch mit der Tigerbox Touch Plus entdecken Kinder eigenständig die Hörspielwelt. Die Hörspiele zum Abspielen mit der Tigerbox Touch Plus sind auf sogenannten Tigercards gespeichert, die handlich zu transportieren sind und nicht verkratzen – wie beispielsweise eine CD. Ähnlich wie bei den Tonies gibt es auch bei der Tigerbox Touch Plus die Möglichkeit, die Tigercards mit eigenen Inhalten zu erstellen: Die sogenannten Wildcards kannst Du selbst bespielen.
Ergänzend zu den Tigercards steht auch ein Streaming-Angebot über die sogenannten „Tigertones“ zur Verfügung, das du für drei, sechs oder zwölf Monate kaufen kannst. Mit den Tigertones haben Kinder die freie Auswahl aus über 7.000 Hörbüchern, Hörspielen und Musik zum Streamen und Downloaden – und alles komplett ohne Werbung. Egal ob Tigercard oder Tigertones, beide werden einfach in die Tigerbox Touch Plus eingesteckt, um die Geschichten zu starten. Auch einige Lichteffekte hat die Box an Bord: ein Nachtlicht und eine Kinderdisco-Funktion mit Blinkeffekten. Pluspunkt: Die Tigerbox Touch Plus hat zwei Lautsprecher für Stereo-Sound.
Im Gegensatz zur Toniebox verfügt die Tigerbox Touch Plus über ein Touchdisplay. Das erfordert von den kleinen Hörern mehr digitale Kompetenz als die Toniebox, wenn sie den Player selbst bedienen wollen. Das Interface ähnelt denen gängiger digitaler Mediaplayer: Playbutton, Vor- und Rückspulbutton, Fortschrittsbalken, der die aktuelle Hörposition anzeigt und Lautstärkeregelung – alles per Touchscreen. Die Hörspielbibliothek zum Streamen setzt auf große Icons, die auch ohne Lesekompetenz zu verstehen sein sollen. Mit einem separat erhältlichen Bumper kannst du die Tigerbox Touch Plus zudem vor Sturzschäden schützen. Das Display bleibt dennoch eine Schwachstelle der Tigerbox Touch Plus, da anfällig für Schäden.
Um die Bedienung für deine Kleinen zu vereinfachen, kannst du den „Card-only“-Modus aktivieren. Dann werden Hörspiele nur dann abgespielt, wenn eine Tigercard eingesteckt wird und dein Kind kann keine anderen Titel mehr auswählen – im Grunde also das Tonie-Prinzip. In der zugehörigen App können Eltern zudem eine Altersschranke setzen und den Fokus auf bestimmte Themenwelten und Held*innen setzen. Außerdem können die Erziehungsberechtigten einen Sleeptimer setzen, zum Beispiel zum Einschlafen, und die maximale Lautstärke regulieren.
Praktisch: Alle Inhalte sind auch über die App abspielbar, sogar offline. Rund 130 Euro kostet die Tigerbox Touch Plus selbst, Hörspiele kosten zwischen 5 und 11 Euro. Das Streaming-Abo startet bei 30 Euro für drei Monate.
Die Antwort auf die Frage, welche Box für dein Kind besser geeignet ist, hängt immer von individuellen Faktoren ab. Während die Toniebox bereits für junge Kleinkinder gut zu bedienen ist, verlangt die Tigerbox Touch Plus mehr motorische und kognitive Kompetenzen. Beide Boxen sind zwar ab drei Jahren empfohlen, die Tonies kommen allerdings oft schon früher zum Einsatz.
Der Vorteil gegenüber regulären Streaming-Anbietern: Beide Angebote bieten ein werbefreies, altersgerechtes Hörspielangebot, allerdings ist bei der Tigerbox Touch Plus das Angebot an Hörspielen durch die Streaming-Option wesentlich umfangreicher und auch günstiger – auch bei den einzeln zu erwerbenden Hörspielen.
In der folgenden Tabelle haben wir abschließend noch einmal alle Vor- und Nachteile der beiden Boxen aufgelistet, damit du in Ruhe selbst entscheiden kannst, was für dich und dein Kind die wichtigsten Argumente sind.
Toniebox | Tigerbox Touch Plus | |
---|---|---|
Vorteile | robust, gepolstert einfach zu bedienen stark auf Kleinkinder zugeschnittenes Handling Figuren auch als Spielzeug nutzbar Kreativ-Tonies zum Selbst-Bespielen | Stereo-Sound günstige Tigercards günstiges Streaming mit großer Auswahl Inhalte sind auch über die App abspielbar besser für Kinder ab dem Vorschulalter geeignet Wildcards zum Selbst-Bespielen Lichteffekte |
Nachteile | teure Hörspiele begrenzte Auswahl bespielter Figuren einfaches, aber begrenztes System mit zunehmendem Alter der Kinder weniger attraktiv Mono-Wiedergabe | kognitiv und motorisch anspruchsvoll Kleinkinder kann das große Streaming-Angebot überfordern Anfällig für Schäden (Displaybruch) Karten statt Figuren als Speichermedium |
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