Bereits im vergangenen Jahr hat Intel Thunderbolt 5 nicht nur angekündigt, sondern auch gleich dessen Fertigstellung. Das sind gute Nachrichten für die Technik-Welt, denn der neue Standard bringt Verbindungen nicht nur in eine neue Generation, sondern auch auf ein neues Level. Dabei dreht sich vieles um Geschwindigkeit. Was Thunderbolt eigentlich ist und was Version 5 bietet, erfährst du hier.
Gerade im Zusammenhang mit Apple-Geräten wie MacBooks, Macs und iPads dürfest du schon von Thunderbolt gehört haben. Das ist ein Verbindungsstandard für kabelgebundene Anschlüsse. Dabei verwendet Thunderbolt USB‑C als Hardware. Äußerlich sind entsprechende Kabel also nicht von „normalen“ USB-Anschlüssen zu unterscheiden. Stattdessen liegen die Differenzen eher im nicht direkt sichtbaren Bereich, nämlich auf den Datenblättern. Dort steht das neue Thunderbolt 5 in Konkurrenz zu USB4 Version 2.0.
Zu finden sind Thunderbolt-Anschlüsse übrigens meist in Systemen mit Intel-Chipsätzen, allerdings ist der Anschluss natürlich nicht darauf beschränkt.
Beim Thema Geschwindigkeit wird es sehr interessant, denn Thunderbolt 5 liefert 80 Gigabit pro Sekunde (GB/s) im bidirektionalen Betrieb. Das bedeutet: Zwei Lanes schicken je 40 GB/s in eine Richtung, zwei weitere Lanes je 40 GB/s in die andere. Bei Thunderbolt 4 waren das noch 40 GB/s gesamt, also 20 pro Lane. Asymmetrisch sind sogar bis zu 120 GB/s in eine Richtung über drei Lanes möglich. Der Unterschied zu USB4 V2.0? Das liefert zwar auch maximal 120 GB/s, allerdings nur ein Minimum von 20 GB/s.
Die hohe Geschwindigkeit ermöglicht bei Thunderbolt 5 vor allem eine Sache: schnellere Verbindungen zu Monitoren. Damit lassen sich bis zu drei 4K-Displays mit einer Bildwiederholrate von maximal 144 Hertz anschließen. Das ist sogar besser als unter DisplayPort 2.1 vorgesehen. Thunderbolt 5 könnte damit sogar den zuletzt etwas eingeschlafenen Markt der e‑GPUs wiederbeleben.
Thunderbolt liefert aber nicht nur mehr Geschwindigkeit für Datenübertragungen, sondern auch einen höheren Ladestrom. Als Minimum stehen 140 Watt bereit, hoch geht es sogar auf bis zu 240 Watt. Das ist in vielen Fällen ausreichend Power, um selbst einen Gaming-Laptop mit Strom zu versorgen. An den Rechner per Thunderbolt 5 angeschlossene Accessoires oder andere Geräte bekommen 15 Watt, was etwa ein per Kabel verbundenes Smartphone angenehm schnell lädt. Zumindest letzteres ist aber nicht sonderlich neu, sondern war bereits mit Thunderbolt 4 eingeführt.
Zum Vergleich: Der Ladestrom für den Rechner lag bei Thunderbolt 4 aber noch bei 100 Watt Minimum und 140 Watt Maximum. Der Sprung in diesem Feld ist mit dem Generationswechsel also durchaus signifikant.
Intel liefert mit Thunderbolt 5 bei fast allen wichtigen Werten einen großen Sprung und könnte eine durchaus große Rolle bei vielen Geräten spielen. Datenübertragungen sind flott, professionelle Anwender*innen verbinden in Reihe dadurch zwei 6K Monitore bei 60 Hz, alle anderen bis zu drei 4K-Displays bei satten 144 Hz. Der Ladestrom ist ebenfalls deutlich erhöht, was Thunderbolt 5 auch zu einer echten Alternative für Gaming-Laptops macht. Sogar den Netzwerk-Durchsatz verdoppelt Intel von 32 GB/s auf 64 GB/s, sollte das in deinem Anwendungsfall von Bedeutung sein. Noch 2024 sollen die ersten mit dem Standard ausgestatteten Geräte auf den Markt kommen. Wann und welche das genau sind, bleibt aber abzuwarten.
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