Nintendos Handheld-TV-Hybride Switch feierte im März bereits den sechsten Geburtstag. Seit die Konsole auf dem Markt ist, erschienen mit der Xbox Series X und der PlayStation 5 völlig neue, sehr potente Systeme von den Konkurrenten Microsoft und Sony. Spätestens seit diesem Zeitpunkt ranken sich Gerüchte um eine Nintendo Switch Pro mit mehr Power für flüssigeres Spielen und höhere Auflösungen. Doch was hat es damit auf sich?
Wie bereits erwähnt, hat die Nintendo Switch bereits sechs Jahre auf dem Buckel. Das wäre an sich vielleicht kein großes Problem, wäre die Technik damals sehr leistungsfähig gewesen. Weil sich die Konsole aber auch als Handheld funktionieren muss, steckt darin nicht die Rechenpower einer PS4 oder Xbox One, sondern die eines kompakten Geräts wie in einem Smartphone verbaut. Der ARM-Chipsatz von Nvidia kommt im Boost der CPU mittlerweile auf 1,75 GHz, die Grafik rechnet mit maximal 768 MHz. Solche Topwerte erreicht die Switch aber auch nur im Dock, also auf dem großen TV.
Natürlich reicht das nicht für anspruchsvollere Titel und schon gleich gar nicht für hohe Auflösungen wie 4K. Viele Spiele erscheinen in einer Stream- oder abgespeckten Variante, um überhaupt auf der Switch zu laufen. Und obwohl es auch optisch eindrucksvolle Titel wie „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ und „Xenoblade Chronicles 3“ gibt, zeigen etwa die aktuellen Pokémon-Editionen das Limit der Switch auf. Klar, die Hybrid-Konsole will gar nicht wirklich mit Microsoft und Sony konkurrieren, sondern eine Alternative mit völlig anderem Konzept bieten. Dennoch machen niedrige Framerates, matschige Texturen und niedrige Auflösungen auch nicht unbedingt Spaß.
Das Alleinstellungsmerkmal der Nintendo Switch ist und bleibt die Möglichkeit, sie auch unterwegs als Handheld zu nutzen. Genau das wollen viele Spieler*innen auch nicht verlieren, macht es die Konsole doch recht einzigartig – zumindest bisher. Nintendo dürfte selbst auch den Druck spüren, den nicht etwa Sony und Microsoft ausüben, sondern Valve. Das Steam Deck des US-Unternehmens hat erstaunlich gut eingeschlagen. Das Gerät zeigt, dass auch eine mobile Konsole ordentliche Leistung liefern und Spiele in guter Qualität darstellen kann.
Mit dem optionalen Dock verwandelt sich das Steam Deck außerdem in eine stationäre Konsole: genau wie bei der Switch. Valve kratzt also ordentlich an Nintendos Alleinherschafft in diesem Bereich. Das muss sich das Unternehmen zu Herzen nehmen. Eine Switch Pro könnte laut den Fans viele Probleme lösen: Nintendo gibt sein Ökosystem nicht auf, liefert mehr Power für eine schönere Darstellung der Spiele und vielleicht sogar eine 4K-Option im an den TV gedockten Modus.
Natürlich hat Nintendo von solchen Wünschen schnell Wind bekommen. Allerdings hat sich das Unternehmen bereits mehrfach zu Spekulationen geäußert und gesagt, dass keine entsprechende Konsole geplant sei. Lediglich eine Version mit besserem Display kam bereits auf den Markt, die Nintendo Switch OLED. Mehr Power hat die aber nicht. Offenbar hält Nintendo das nicht für nötig und rechnet noch mit einer längeren Lebensspanne der Konsole. In den kommenden Jahren seien deshalb auch noch hochkarätige Spiele geplant. Die Switch stehe erst in der Mitte ihres Lebens, heißt es.
Einen Nachfolger wird es natürlich zu irgendeinem Zeitpunkt geben, allerdings steht der noch absolut nicht fest, wie Nintendo auch gegenüber seinen Investoren bestätigte. Gleichzeitig sagte Firmenpräsident Shuntaro Furukawa, dass eine der größten Herausforderungen ohnehin der Wechsel von der bisherigen auf die neue Hardware sein soll. Gemeint dürften vor allem Themen wie Abwärtskompatibilität, digitale Produktübertragungen und der Dienst Nintendo Switch Online gemeint sein. All das ist stark im Switch-Ökosystem verwoben.
All das scheint aber noch lange kein Grund dafür zu sein, dass Gerüchte um das Pro-Modell abreißen. Noch immer glauben manche Branchenanalysten, Experten und Spiele-Redakteur*innen, dass Nintendo noch ein heißes Eisen im Feuer hat. Immer wieder ist von einer Switch mit 4K-Funktion, deutlich besserer Hardware und mehr die Rede. Dem zu glauben, fällt hinsichtlich des vehementen Zerstreuens der Gerüchte seitens Nintendo nicht so leicht. Nur weil eine Firma sich nicht in die Karten schauen lassen will, heißt das aber noch lange nicht, dass im Hintergrund nichts passiert.
Oder anders ausgedrückt: Vielleicht ist die Switch Pro doch noch nicht komplett vom Tisch. Bald sehen dürften wir eine solche Variante aber dennoch nicht. Nintendo lässt dem OLED-Modell auf jeden Fall etwas Raum, damit sich das Gerät auch ordentlich verkauft. Experten rechnen frühestens 2024 mit einer möglichen Switch Pro oder gar einer Switch 2. Vorher passiert wohl wirklich nicht viel.
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