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Fernseher

Strom­ver­brauch beim Fern­se­her: Berech­nung, Kos­ten und Sparpotenzial

Dein Fernseher verbraucht Strom – selbst im ausgeschalteten Zustand. Du kannst aber auch etwas sparen.

Moder­ne Fern­seh­ge­rä­te bie­ten viel: smar­te Funk­tio­nen, schar­fe Bil­der und lebens­ech­te Far­ben. Da fällt es leicht, in Seri­en oder Fil­men zu ver­sin­ken. Strea­ming-Diens­te tra­gen dazu ver­stär­kend bei. Doch läuft das TV-Gerät täg­lich meh­re­re Stun­den, treibt das den Strom­ver­brauch in die Höhe. Ver­mut­lich ist dir gar nicht klar, wie viel dich dein Fern­se­her eigent­lich kos­tet. Wie du das berech­nest, wel­che Hilfs­mit­tel es dafür gibt und wie du den Strom­ver­brauch redu­zie­ren kannst, erfährst du hier.

Strom­ver­brauch beim Fern­se­her: So berech­nest du ihn selbst

Möch­test du wis­sen, wie viel du in etwa pro Jahr für dei­nen Fern­se­her aus­gibst, dann lässt sich das recht ein­fach berech­nen. Dazu brauchst du aber zunächst eine wich­ti­ge Infor­ma­ti­on, näm­lich den Ver­brauch. Den her­aus­zu­fin­den ist gar nicht so schwer, denn dabei hilft das EU-Ener­gie­la­bel, das bei Elek­tro­ge­rä­ten ver­pflich­tend aus­zu­ge­ben ist.

Hast du ein älte­res Gerät, dann fin­dest du noch das alte Label dazu. Das gibt die Strom­auf­nah­me in Watt (W) pro Stun­de wie­der und zeigt einen durch­schnitt­li­chen Strom­ver­brauch pro Jahr an. Letz­te­res kannst du aber ver­nach­läs­si­gen, weil es nicht pra­xis­nah ist. Die Berech­nung des Ver­brauchs erfolgt dann so:

Watt x Stun­den pro Tag x 365 / 1.000 = Anzahl der Kilo­watt­stun­den pro Jahr

Bei den neue­ren Gerä­ten kommt das im März 2021 aktua­li­sier­te EU-Ener­gie­la­bel zum Ein­satz. Das gibt etwas ande­re Wer­te als bis­her an und prä­zi­siert wei­ter. Genau­er gibt es zusätz­lich zum nor­ma­len Ver­brauch auch noch einen Wert für den Ver­brauch bei akti­vier­tem HDR. Bei­de Zah­len sind in Kilo­watt­stun­den (kWh) pro 1.000 Stun­den ange­ge­ben. Den Ver­brauch berech­nest du dar­aus wie folgt:

Ange­ge­be­ner Wert / 1.000 x Stun­den pro Tag x 365 = Anzahl der Kilo­watt­stun­den pro Jahr

Kos­ten pro Jahr: Mit den Ergeb­nis­sen wei­ter rechnen

Hast du dein Ergeb­nis von oben, ist die Berech­nung der Kos­ten ein Kin­der­spiel. Du benö­tigst dafür nur den Preis pro Kilo­watt­stun­de dei­nes Ver­sor­gers. Im Jahr 2022 liegt der durch­schnitt­li­che Strom­preis übri­gens bei 37,14 Cent pro kWh.

Anzahl der Kilo­watt­stun­den pro Jahr * Strom­preis / 100 = Jähr­li­che Strom­kos­ten des TV-Geräts in Euro

Zum bes­se­ren Ver­ständ­nis hier noch ein Bei­spiel aus der Pra­xis: Neh­men wir an, du hast einen OLED-Fern­se­her der Effi­zi­enz­klas­se G, der 105 Kilo­watt­stun­den pro 1.000 Stun­den ver­braucht. Du schaust pro Tag etwa drei Stun­den. Der Strom­preis trifft genau den Durch­schnitt im Jahr 2022. Die Rech­nung sieht dann so aus:

105 / 1.000 * 3 * 365 * 37,14 / 100 = 42,70 Euro

Allei­ne dein Fern­se­her wäre dann für Strom­kos­ten in Höhe von mehr als 40 Euro pro Jahr ver­ant­wort­lich. Aller­dings gibt es dabei natür­lich ein Pro­blem, denn die Rech­nung ist sehr unge­nau. Die täg­li­che Nut­zungs­dau­er beträgt auch sicher nicht immer genau drei Stun­den und der Fern­se­her benö­tigt nicht immer exakt die glei­che Men­ge an Strom. Allei­ne der Unter­schied zwi­schen akti­vier­tem und deak­ti­vier­tem HDR ist schon beacht­lich. Willst du den rea­len Ver­brauch wis­sen, braucht es also eine Alternative.

Strom­ver­brauch mes­sen: Mit einem Gad­get ganz einfach

Pro­fes­sio­nel­le Hil­fe oder gar teu­re Spe­zi­al-Gerä­te brauchst du zum Glück nicht (mehr), um den rea­len Strom­ver­brauch zu ermit­teln. Das Smar­thome hat hier für eini­ge Fort­schrit­te gesorgt. Es gibt Zwi­schen­ste­cker, die den Ver­brauch der ange­schlos­se­nen Gerä­te genau erfas­sen. Sol­che Gad­gets las­sen dich dann jeder­zeit die Wer­te über­prü­fen, mit App-Anbin­dung auch auf dem Smart­phone. Bei man­chen Anbie­tern ist sogar eine über­sicht­li­che Auf­stel­lung des Jah­res­ver­brauchs möglich.

Schließt du einen sol­chen Ste­cker zwi­schen die Steck­do­se und den Fern­se­her, weißt du den genau­en Ver­brauch des Geräts in dei­nem indi­vi­du­el­len Nut­zungs­fall und kennst den Anteil des TVs an den gesam­ten Strom­kos­ten. Bist du nicht so gedul­dig, rech­nest du ein­fach den rea­len Ver­brauch eines Mona­tes auf ein Jahr hoch. Das ist noch immer ein genaue­res Ergeb­nis, als den Durch­schnitt vom EU-Ener­gie­la­bel zu verwenden.

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Tech­no­lo­gien: Strom­ver­brauch schwankt teils stark

Wie hoch der Ver­brauch dei­nes Fern­se­hers ist, hängt auch mit der ver­wen­de­ten Tech­no­lo­gie zusam­men. Ent­schei­dest du dich für das best­mög­li­che Bild, bezahlst du das unter Umstän­den etwa mit einem erhöh­ten Ver­brauch. Kau­fen kannst du heu­te in ers­ter Linie ein­fa­che LCD-TVs, LCD-TVs mit LED-Hin­ter­grund­be­leuch­tung (oft ein­fach LED-TV genannt) und OLED-TVs. In man­chen Wohn­zim­mern ste­hen auch noch Plas­ma-TVs, die aber auf dem heu­ti­gen Markt kei­ne Rol­le mehr spie­len. Wie viel die Gerä­te jeweils im Schnitt ver­brau­chen, kommt ganz auf die Grö­ße, even­tu­el­le Zusatz­tech­no­lo­gien zum Strom­spa­ren und vie­le wei­te­re Umstän­de an. Grob lässt sich aber eine Rei­hen­fol­ge von rela­tiv nied­ri­gem bis rela­tiv hohem Strom­ver­brauch aufstellen:

  • LED-Fern­se­her mit nied­ri­gem Verbrauch
  • LCD-Fern­se­her mit mitt­le­rem Verbrauch
  • OLED-Fern­se­her mit mitt­le­rem bis hohem Verbrauch
  • Plas­ma-Fern­se­her mit hohem Verbrauch

Die sehr gefrag­ten und moder­nen OLED-Gerä­te bie­ten zwar tol­le Kon­tras­te und Far­ben, lie­gen im Ver­brauch aber auch meist deut­lich über Gerä­ten mit LED-LCD-Tech­nik. Das soll­te dir beim Kauf eines neu­en TV-Geräts durch­aus klar sein.

Strom spa­ren: Dar­auf kommt es an

Natür­lich lässt sich der Ver­brauch dei­nes TV-Geräts auch redu­zie­ren. Du musst die Strom­kos­ten also nicht ein­fach so hin­neh­men. Im Fol­gen­den sind ein paar Tipps gesam­melt um ein wenig Strom zu sparen:

Kein Stand-by: Fern­se­her kom­plett vom Strom nehmen

Der Stand-by-Modus ist eigent­lich ganz prak­tisch, denn dein Fern­se­her wacht aus die­sem schnel­ler auf und muss, im Fal­le eines Smart-TVs, nicht das Betriebs­sys­tem kom­plett neu star­ten. Aller­dings bedeu­tet das eben auch, dass das Gerät die gan­ze Zeit über „ein­ge­schal­tet“ ist. Zwar ist der Strom­ver­brauch im Stand-by rela­tiv gering, bei tau­sen­den Stun­den pro Jahr läp­pert sich aber ganz schön was zusam­men. Da lohnt es sich, den Stand-by-Betrieb zu mei­den. Nimm dein TV-Gerät dafür ganz vom Netz. Damit du nicht immer den Ste­cker zie­hen musst, kannst du eine Ste­cker­leis­te oder einen Zwi­schen­ste­cker mit Schal­ter nut­zen. Alter­na­tiv dazu gibt es natür­lich auch die oben bereits erwähn­ten smar­ten Steck­do­sen mit App-Anbin­dung oder Zeit­schalt­uh­ren. Das kann eini­ge Euro im Jahr sparen.

Gerin­ge Hel­lig­keit: Hohe Wer­te bedeu­ten hohen Verbrauch

Du kennst das ver­mut­lich von dei­nem Smart­phone: Ver­wen­dest du das Gerät bei strah­len­der Son­ne, regelt sich die Hel­lig­keit nach oben und der Akku ist viel schnel­ler leer als im Dunk­len. Das liegt dar­an, dass die Hin­ter­grund­be­leuch­tung einen Groß­teil des Ener­gie­ver­brauchs eines Dis­plays aus­macht. Beim Fern­se­her ist das nicht anders. Ist die Hel­lig­keit hoch, ver­braucht das Gerät mehr Strom. Um das zu ver­mei­den, soll­test du eine Ein­stel­lung wäh­len, die nicht zu hell ist. Damit du noch immer gut das Bild sehen kannst, soll­te das TV-Gerät nicht zu star­kem Licht­ein­fall aus­ge­setzt sein. Wenn mög­lich, stel­le es also in einer dunk­le­ren Stel­le im Raum auf.

Pas­si­ves Schau­en: Lass den Fern­se­her nicht unnö­tig laufen

Manch­mal ist der Fern­se­her als Hin­ter­grund­ge­räusch ganz ange­nehm. Gehst du einer ande­ren Beschäf­ti­gung nach, dann läuft das Gerät viel­leicht und du schaust gar nicht hin. Willst du weni­ger Strom ver­brau­chen, soll­test du das sein las­sen. Schal­te den Fern­se­her bes­ser nur ein, wenn du ihn wirk­lich aktiv nut­zen möch­test. Redu­zierst du die Stun­den, in denen er läuft, kann das den Ver­brauch aufs Jahr gese­hen stark verringern.

HDR aus­schal­ten: Ver­zicht spart bares Geld

Zuge­ge­ben: Die HDR-Tech­nik kann das TV-Bild deut­lich auf­wer­ten. Aller­dings siehst du am aktu­el­len Ener­gie­la­bel auch, dass der Ver­brauch dras­tisch in die Höhe geht, wenn HDR ein­ge­schal­tet ist. Schal­te die Tech­nik also ab, wenn du den Strom­ver­brauch redu­zie­ren möch­test. Das bedeu­tet ja nicht, dass jeder Film­abend ohne HDR aus­kom­men muss, es ist aber viel­leicht nicht bei jeder ent­spre­chen­den Quel­le notwendig.

Neu­er TV: Alte Gerä­te austauschen

Bei vie­len elek­tri­schen Gerä­ten hat der tech­no­lo­gi­sche Fort­schritt auch für einen effi­zi­en­te­ren Betrieb gesorgt. Da sind Fern­se­her kei­ne Aus­nah­me. Gera­de die LED-Tech­nik hat den Ver­brauch deut­lich gesenkt. Hast du also noch ein älte­res Gerät mit rei­ner LCD-Tech­nik oder gar einen Plas­ma-TV, kann sich der Wech­sel auf ein neue­res LED-Modell auf lan­ge Sicht loh­nen. Beach­te aber, dass neu­er nicht immer bes­ser ist. OLED-TVs sind zwar schön anzu­se­hen, ver­brau­chen aller­dings auch viel Strom. Hier kann sogar ein älte­res LCD-Modell noch spar­sa­mer sein. Ach­te also beim Neu­kauf genau auf das EU-Label.

Strom­ver­brauch beim Fern­se­her: Ein­fa­che Berech­nung, viel Sparpotenzial

Den Strom­ver­brauch eines Fern­se­hers und somit auch sei­ne Kos­ten zu berech­nen ist nicht kom­pli­ziert. Das EU-Ener­gie­la­bel gibt dabei eine gute Hil­fe­stel­lung. Soll es jedoch genau­er sein, kommst du um ein wenig Hil­fe in Form von Zwi­schen­ste­ckern nicht her­um. Willst du den Ver­brauch redu­zie­ren und somit Strom spa­ren, dann ist auch das kein Pro­blem. Die oben genann­ten Tipps unter­stüt­zen dich dabei. Gene­rell gilt aber natür­lich: In ers­ter Linie sparst du durch Ver­zicht. Das gilt für die Zeit vorm Bild­schirm, bild­för­dern­de Tech­no­lo­gien wie HDR und den kom­for­ta­blen Stand-by-Modus.

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