Es ist fraglich, ob Valve jemals mit so einem großen Erfolg gerechnet hat, als sie das Steam Deck im Februar 2022 veröffentlicht haben. Der PC-Handheld kommt nicht nur gut an, er hat auch eine komplett neue Produktsparte ins Leben gerufen, in der sich nun große Hersteller wie Asus, MSI und Lenovo zu übertrumpfen versuchen. Da wächst die Nachfrage nach einem Steam Deck 2. Doch wie sieht es diesbezüglich eigentlich aus?
Valve ist mit dem Steam Deck auch mehr als zwei Jahre nach Veröffentlichung noch gut aufgestellt. Die ursprüngliche LCD-Variante ist zwar noch immer erhältlich, hat aber mit dem Steam Deck OLED ein Geschwisterchen bekommen. Das glänzt mit dem namensgebenden OLED-Display, aber auch mit ein paar weiteren kleinen Verbesserungen. Derweil ist der Preis für das LCD-Modell sogar leicht gesunken. Der Einstieg in die Welt der PC-Handhelds fällt mit 369 Euro (64 GB) günstiger denn je aus. Und obwohl die Konkurrenz mit leistungsstärkeren Alternativen lockt, ziehen Preis und vor allem das hervorragende SteamOS, das Windows in diesem Bereich in allen Punkten überlegen ist, weiterhin massenhaft Kund*innen an. Valve hat also keine Not, einen Nachfolger zu veröffentlichen.
All das hält aber natürlich die Gerüchteküche nicht vom Brodeln ab. Schon jetzt gibt es zahlreiche Spekulationen und angebliche Leaks zur Technik in einem zweiten Steam Deck. Die folgenden Absätze darfst du deshalb eher als Wunschzettel verstehen, der auf eben diesen Vermutungen basiert.
Machen wir uns nichts vor: Die Technik in einem PC-Handheld braucht, nicht zuletzt wegen des großen Energiebedarfs, einfach Platz. Es scheint also höchst unwahrscheinlich, dass Valve am generellen Design große Veränderungen vornimmt. Wirklich schlimm wäre das aber nicht, denn das Steam Deck liegt in seiner jetzigen Form durchaus gut in der Hand. Wenn überhaupt, ist wohl eine etwas andere Anordnung von Tasten und Touchpads zu erwarten, um für noch mehr Ergonomie zu sorgen. Wünschenswert, wenn auch mit dem Design-Verständnis von Valve nur schwer vereinbar, sind Farbvarianten. Einige Spieler*innen dürften sich etwa über ein weißes Modell oder etwas Farbe freuen, ohne dafür Aufkleber oder Hüllen zu brauchen.
Mit dem Release der aufgefrischten Variante hat Valve auch einen OLED-Screen eingeführt. Der sieht nicht zuletzt dank HDR-Unterstützung wirklich gut aus. Obwohl ich selbst diese Variante habe, wäre ich aber gegen einen kompletten Wechsel auf die Technik. Der Grund dafür ist der Preis, denn den treibt das Panel in die Höhe. Ich könnte mir deshalb vorstellen, dass Valve auch in einem zweiten Steam Deck wieder zwei Varianten anbietet, also eben auch eine günstigere mit LCD. Gerüchte besagen, dass mit dem Nachfolger die Auflösung auf Full-HD, also auf 1.080p steigt. Das klingt schlüssig, zumal die Konkurrenz schon jetzt höhere Auflösungen bietet als Valve. Ein Upgrade von 90 Hz als Basis und 120 Hz in einem OLED-Modell wäre zu begrüßen. Außerdem denkbar ist eine größere Bildschirmdiagonale (eventuell rund 8 Zoll), mit kaum mehr sichtbaren Rändern um das Display.
Valve verfolgt wohl auch mit dem Steam Deck 2 den Ansatz, das Gerät so erreichbar wie möglich zu halten. Das bedeutet eben auch, dass keine absolute Top-Technik Einzug ins Gerät halten dürfte. Vielmehr ist eine dezente Anhebung der Specs zu erwarten. Das zweite Steam Deck könnte dafür auf den mobilen APUs Zen 4 mit RDNA 3.0 oder Zen 5 mit RDNA 3.5 basieren. Natürlich würden die Chips aber für das Gerät angepasst werden, um möglichst viel Leistung bei möglichst geringer Last für den Akku herauszuholen.
Eine recht gute Stellschraube für Performance ist auch der Arbeitsspeicher. Asus hat den etwa für sein Ally X von 16 auf 24 GB erhöht und gleichzeitig auf höhere Geschwindigkeiten gesetzt. Weil Valve zumindest letzteres auch schon mit dem Steam Deck OLED gemacht hat, scheint eine weitere Verbesserung für das Steam Deck 2 sehr wahrscheinlich zu sein.
Bei allen mobilen Geräten ist der Akku einer der Hauptaugenmerke der Hersteller. Möglichst lang sollen eben auch Handheld-PCs durchhalten, ohne zurück an das Netzteil zu müssen. Valve ist mit dem Steam Deck schon immer dahinter, genau das zu erreichen. Nicht umsonst hat das Unternehmen das Gerät auf eher niedrige Leistungsaufnahme optimiert. Das dürfte, durch ein ausgeklügeltes Zusammenspiel von Hard- und Software, beim Steam Deck 2 noch stärker der Fall sein. Zudem ist ein größerer Akku denkbar. Der kommt aber natürlich nur, wenn Valve den nötigen Platz dafür schaffen kann. Wie das funktioniert, hat aber Asus mit dem Ally X verdeutlicht. Hier sorgen neue Lüfter für besseren Airflow bei kompakterer Bauweise.
Einer der größten Vorteile des Steam Decks gegenüber seinen Mitbewerbern ist die Software. Während Asus, Lenovo und MSI auf Windows 11 setzen, kocht Steam mit SteamOS sein eigenes Süppchen. Das ist auch sehr gut so, denn damit navigiert es sich deutlich leichter und komfortabler durch die eigene Spiele-Bibliothek. Spiele aus anderen Launchern sind durch die Linux-Distribution KDE Plasma, die aus dem Steam Deck einen mobilen Desktop-PC macht, aber ebenfalls kein Problem. Genau an diesem Punkt dürfte Valve aber auch noch Verbesserungen vornehmen, die dann zusammen mit dem Steam Deck 2 kommen.
In einem Punkt gibt es keine Vermutung, sondern (traurige) Gewissheit: Ein Steam Deck 2 kommt nicht früher als 2026. Das sagte Designer Lawrence Yang rund um den Release der OLED-Variante. Genauer sprach er von keinem Nachfolger „innerhalb von mindestens zwei bis drei Jahren“. Es könnte also durchaus auch noch länger dauern. Bis dahin vergeht noch einiges an Zeit – während die Gerüchteküche weiter vor sich hin köchelt. Dieser Artikel dürfte also noch einige Updates erfahren. Immer mal wieder reinschauen lohnt sich also.
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