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Mobile Geräte

Spei­cher­kar­te fürs Smart­phone: Das soll­test du beim Kauf beachten

Mit einer SD-Karte erweiterst du im Handumdrehen den Speicherplatz in deinem Android-Smartphone.

Fotos, Vide­os, Games und Apps las­sen bei Smart­phones die Kapa­zi­tä­ten oft schnel­ler als gewollt knapp wer­den. Mit einer SD-Kar­te kannst du die Spei­cher­ka­pa­zi­tät im Hand­um­dre­hen auf­sto­cken. Aller­dings muss die Spei­cher­kar­te zu dei­nem Smart­phone und dei­nen Anfor­de­run­gen passen.

Der Spei­cher­be­darf aktu­el­ler Smart­phones ist beacht­lich: Mega­pi­xel-Kame­ras ermög­li­chen immer detail­lier­te­re Fotos, selbst Vide­os in 4K-Auf­lö­sung mit 30 oder 60 Bil­dern pro Sekun­de per Han­dy sind mitt­ler­wei­le mög­lich. Um die­se Daten­men­gen zügig ver­ar­bei­ten zu kön­nen, ist neben aus­rei­chen­dem Spei­cher­platz vor allem auch ein schnel­ler Daten­trans­fer erfor­der­lich. Ist der Spei­cher­platz auf dem Smart­phone aus­ge­schöpft, ist die Lösung meist ganz ein­fach: Aktu­el­le Android-Smart­phones sind in der Regel mit einem Steck­platz für microSD-Kar­ten aus­ge­stat­tet. iPho­nes ver­zich­ten grund­sätz­lich auf die Mög­lich­keit zur Spei­cher­er­wei­te­rung, es gibt aller­dings auch Android-Model­le ohne Extra-Slot für Speicherkarten.

Prin­zi­pi­ell unter­schei­den sich microSD-Kar­ten bezüg­lich Kapa­zi­täts- und Geschwin­dig­keits­klas­sen, Spei­cher­ka­pa­zi­tät und Leis­tungs­klas­se. Anga­ben zur Kapa­zi­tät, zur Geschwin­dig­keits­klas­se und zum Daten­bus kannst du direkt auf dem Label der microSD able­sen. Die Anga­ben zur Lese­ge­schwin­dig­keit fin­dest du dage­gen nur auf der Verpackung.

Kapa­zi­täts­klas­sen: microSD, mis­croSDHC und microSDXC 

Man unter­schei­det aktu­ell drei microSD Model­le: Secu­re-Digi­tal-Stan­dard (MicroSD), Stan­dard Secu­re Digi­tal High Capa­ci­ty (MicroSDHC) und Secu­re Digi­tal Exten­ded Capa­ci­ty (MicroSDXC). Ein wesent­li­cher Unter­schied zwi­schen den SD-Stan­dards besteht im Datei­sys­tem und damit der Speicherkapazität.

microSD-Kar­ten nach dem Secu­re-Digi­tal-Stan­dard nut­zen das FAT16-Datei­sys­tem, bie­ten brut­to maxi­mal zwei Giga­byte Spei­cher­platz und sind mitt­ler­wei­le tech­nisch über­holt. Spei­cher­kar­ten mit Stan­dard Secu­re Digi­tal High Capa­ci­ty (SDHC) ver­wen­den übli­cher­wei­se das Datei­sys­tem FAT32 und haben eine Kapa­zi­täts­gren­ze von 32 Giga­byte. Kar­ten mit SDXC-Stan­dard (Secu­re Digi­tal Exten­ded Capa­ci­ty) nut­zen das Datei­sys­tem exFAT (Exten­ded File Allo­ca­ti­on Table) und bie­ten bis zu zwei Tera­byte Speichervolumen.

Kar­teDatei­sys­temSpei­cher­ka­pa­zi­tät
microSDFAT16bis zu 2 GB
microSDHCFAT32bis zu 32 GB
microSDXCexFAT (ext2, ext3, ext4)bis zu 2 TB

Bei einer MicroSDXC musst du dar­auf ach­ten, dass dein Gerät den Stan­dard der Spei­cher­kar­te auch unter­stützt. Mit wel­chen Spei­cher­kar­ten dein Gerät kom­pa­ti­bel ist, fin­dest du in der Bedie­nungs­an­lei­tung. So unter­stüt­zen vie­le Smart­phones nur microS­Ds mit einer Grö­ße von bis zu 128 GB. Und da SDXC-Kar­ten das neue­re Datei­sys­tem exFAT ver­wen­den, kannst du die­se unter Umstän­den nicht in älte­ren Android-Gerä­ten ein­set­zen. SDHC-Kar­ten hin­ge­gen sind in der Regel auch mit älte­ren Android-Smart­phones kompatibel.

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Geschwin­dig­keit von microSD-Karten

Neben der Spei­cher­ka­pa­zi­tät stellt die Schreib- und Lese­ge­schwin­dig­keit ein wich­ti­ges Cha­rak­te­ris­ti­kum der Spei­cher­kar­te dar. Schließ­lich möch­test du Fotos zügig abspei­chern oder Apps ohne gro­ße War­te­zeit von der Spei­cher­kar­te star­ten. microS­Ds gibt es in vier Geschwin­dig­keits­klas­sen: 2, 4, 6 und 10. Die­ser Wert steht für die mini­ma­le Schreib­trans­fer­ra­te in Mega­byte pro Sekun­de (MB/s). Class 2 schreibt mit 2 MB/s, Class 4 mit 4 MB/s, Class 6 mit 6 MB/s und Class 10 mit 10 MB/s. Die Geschwin­dig­keits­klas­se (auch Speed Class) steht direkt auf der Spei­cher­kar­te in einem klei­nen Halbkreis.

Für die neue­ren SDHC- und SDXC-Kar­ten gibt es den Stan­dard UHS Speed Class (Ultra High Speed), die auf der microSD in einem U ver­merkt sind: UHS Class 1 Spei­cher­kar­ten haben eine Min­dest­schreib­ra­te von 10 MB/s, Class 3 Spei­cher­kar­ten schaf­fen min­des­tens 30 MB/s (Class 2‑Karten gibt es übri­gens nicht). 30 MB/s rei­chen in der Regel aus, um ein 4K-Video auf­zu­zeich­nen, für HD genügt in der Regel Speed Class 10.  Die Lese­ge­schwin­dig­keit lässt sich bei den microSD-Kar­ten nur auf der Ver­pa­ckung der Spei­cher­kar­te able­sen. In der Regel steht dort kon­kret die Lese­ra­te in MB/s.

Daten­bus bei microSD-Karten

Für eine hohe Schreib- und Lese­ge­schwin­dig­keit ist neben der Geschwin­dig­keits­klas­se der Daten­bus aus­schlag­ge­bend – das Sys­tem zur Daten­über­tra­gung. Sie gibt die maxi­ma­le Geschwin­dig­keit an, mit der Spei­cher­kar­te und End­ge­rät sich aus­tau­schen kön­nen. Smart­phones und Tablets unter­stüt­zen hard­ware­sei­tig unter­schied­li­che SD-Bus-Modi. Bei den Geschwin­dig­keits­klas­sen Class 2, 4 und 6 ist es der Nor­mal-Speed-Modus mit 12,5 MB/s, für Class 10 SD-Kar­ten der High-Speed-Modus mit 25 MB/s. Aktu­el­le Smart­phones und Tablets unter­stüt­zen dage­gen den SD-Bus-Modus Ultra High Speed (UHS).

Den UHS-Stan­dard gibt es in zwei Ver­sio­nen, UHS‑I und UHS-II. Die theo­re­tisch erreich­ba­re maxi­ma­le Daten­trans­fer­ra­te einer SD-Kar­te, egal ob beim Lesen oder Schrei­ben, beträgt bei UHS‑I 104 MB/s, bei UHS-II 312 MB/s. Das sagt aller­dings nichts dar­über aus, wel­che tat­säch­li­chen Trans­fer­ra­ten eine microSD unter­stützt. Die wer­den in den Geschwin­dig­keits­klas­sen ange­ge­ben. UHD-II-Kar­ten haben mehr Kon­tak­te und somit mehr Band­brei­te. Aller­dings gibt es aktu­ell kaum Smart­phones, die über die­se zusätz­li­chen Kon­tak­te ver­fü­gen und für UHS-II geeig­net sind. Daher arbei­ten die Kar­ten in den meis­ten Smart­phones nicht schnel­ler als UHS-I-Kar­ten. Erkun­di­ge dich daher vor dem Kauf der microSD-Kar­te, wel­chen Bus-Modus dein mobi­les Device unterstützt.

Geschwin­dig­keits­klas­seSD-Bus-ModusMini­ma­le Schreibrate
Class 2Nor­mal Speed2 MB/s
Class 4Nor­mal Speed4 MB/s
Class 6Nor­mal Speed6 MB/s
Class 10High Speed10 MB/s
UHS Class 1UHS‑I, UHS-II10 MB/s
UHS Class 3UHS‑I, UHS-II30 MB/s

App Per­for­mance Class: Apps auslagern

Seit Android 6.0 gibt es die Opti­on, den inter­nen Spei­cher des Smart­phones und SD-Kar­te zusam­men­zu­füh­ren. Die Bezeich­nung dafür lau­tet “Adop­ta­ble Sto­rage”. Aller­dings unter­stüt­zen nicht alle Smart­phone-Her­stel­ler die­sen Modus: Sam­sung, Sony, LG und Hua­wei sind bei der Unter­stüt­zung von Adop­ta­ble Sto­rage außen vor, bei Smart­phones von HTC, Leno­vo oder Xiao­mi ist eine Spei­cher­er­wei­te­rung mög­lich. Von eini­gen Her­stel­lern wer­den microSD-Kar­ten ange­bo­ten, die für die Aus­la­ge­rung von Apps beson­ders geeig­net sind. Die­se wer­den expli­zit als Kar­ten der „App Per­for­mance Class 1“ oder „App Per­for­mance Class 2“ gekenn­zeich­net, kurz A1 und A2.

Die Min­dest­an­for­de­run­gen für A1-Kar­ten lie­gen bei 10 MB/s Schreib- und Lese­ra­te. Die­sen Anfor­de­run­gen ent­spre­chen also min­des­tens Class 10-Kar­ten. Dar­über hin­aus müs­sen die Kar­ten aller­dings auch wenigs­tens 500 Schreib- und 1500 Lese­ope­ra­tio­nen (soge­nann­te IOPS) leis­ten — auch bei klei­nen Daten­blö­cken. Die­se Kenn­zif­fer ist für App-Starts wich­ti­ger als die in MB/s gemes­se­ne Spei­cher­kar­ten-Geschwin­dig­keit. Letz­te­re ist vor allem beim soge­nann­ten sequen­zi­el­len Spei­chern und Lesen gro­ßer Daten­blö­cke wie im Fall von Fotos und Vide­os hilf­reich. Stan­dards wie Class 10 oder UHS zie­len vor allem auf die Daten­ra­te grö­ße­rer Blö­cke wie Fil­me und Bil­der. Aller­dings: Auch Kar­ten ohne A1- bezie­hungs­wei­se A2-Aus­zeich­nung erfül­len deren Anfor­de­rung. Ach­tet beim Kauf ein­fach auf die genann­ten auf Spezifikationen.

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