Bei Kopfhörern schlagen die Preise teils wild aus. Günstige Modelle gibt es schon für rund 30 Euro. Echtes Hi-Fi-Equipment reicht gerne bis weit in den vierstelligen Bereich. Irgendwo mittendrin finden sich kabellose Geräte mit Noise-Cancelling. Zwei Unternehmen geht es dabei aber nicht nur um Features, sondern vor allem auch um den Look. Das sind Apple und Sonos. Mit den „Ace“ hat letztere Marke erst kürzlich ihr Konkurrenzprodukt zu den AirPods Max vorgestellt. Doch was unterscheidet und vereint die Modelle? Hier erfährst du es.
Das erfahrt ihr gleich
- Modische Kopfhörer: Was Apple und Sonos erreichen wollen
- Design und Materialien: Aluminium gegen Kunststoff
- Technik & Features: Apple-Ökosystem oder Heimkino
- Steuerung: Zwei durchdachte Systeme
- Gesamteindruck & Sound: Worauf es wirklich ankommt
- AirPods Max vs. Ace: Soll es Apple oder Sonos sein?
Neu ist die Idee von Kopfhörern als Lifestyle-Produkt mit modischem Einschlag natürlich nicht. Über die Jahrzehnte haben Hersteller immer wieder Modelle auf den Markt gebracht, die sich durch ihren Look und auffällige Farben vom Rest abheben konnten. Aber, wie so oft, haben Dinge eine etwas andere Tragweite, wenn Apple sie macht. So geschehen mit den AirPods Max. Das sind Apples erste Over-Ear-Kopfhörer. Mit dem typisch-cleanen Look des Unternehmens, dem großzügigen Einsatz von Aluminium, den schicken Farben und natürlich dem Case, das eher an eine Clutch erinnert, hat Apple es durchaus auf die Spitze getrieben.
Sonos hat lange mit einer Antwort auf sich warten lassen. Kopfhörer des, ebenfalls aus den USA stammenden, Unternehmens, wurden von Fans und Kritiker*innen schon lange erwartet. 2024 war es dann endlich soweit. Die Sonos Ace kamen auf den Markt und es war sofort klar, dass sie in direkter Konkurrenz zu den AirPods stehen. Auch Sonos lockt mit einem sehr schlichten, aber stylischen Look. Allerdings wird der anders erzeugt.
Ähnliches Prinzip, ähnliche Zielgruppe, aber doch eine sehr unterschiedliche Aufmachung: Die Sonos Ace und die Apple AirPods Max sind eher entfernte Verwandte als eineiige Zwillinge. Apple setzt bei seinen Kopfhörern zu großen Teilen auf Aluminium. Das kommt in einem mattierten Look daher und fühlt sich hochwertig an. Gleiches gilt für den Mesh-Stoff, der als Kopfband dient. Besonders schick ist auch die Digital Crown, ein kleines Drehrädchen auf der Oberseite der rechten Ohrmuschel. Und dann wäre da natürlich noch das Polster, das mit einem feinen Mesh-Stoff bezogen ist und farblich zum metallischen Body passt. Es ist deutlich zu merken, dass Apple sich sehr viele Gedanken über das Design gemacht hat.
Ja, das lässt sich auch über die Sonos Ace sagen, wenn die auch in eine andere Kerbe schlagen. Sichtbares Metall gibt es hier nämlich kaum. Einzig der Kopfbügel blitzt zwischen Ohrmuscheln und Kopfband mit seinem silbernen Glanz durch. Der Rest ist dominiert von Kunststoff. Doch nicht zuletzt Autohersteller können ein Lied davon singen, dass es hier teils massive Qualitätsunterschiede gibt. Sonos hat sich für einen Kunststoff mit weicher Oberfläche und insgesamt hochwertigem Gefühl entschieden. Das gilt für die Ohrmuscheln ebenso, wie für das gepolsterte Kopfband. Optisch wirken die Sonos Ace sehr schlank, wodurch sie im Vergleich weniger „auffällig“ sind.
Die Unterschiede bei der Materialwahl und das generelle Design schlagen sich übrigens auf einen weiteren, nicht unwesentlichen, Punkt nieder: das Gewicht. Die Sonos Ace sind mit 312 Gramm ein ganzes Stück leichter als die AirPods Max mit ihren 386 Gramm.
Und weil das Thema „Style“ bei diesen Produkten ganz wichtig ist, sollten die Farben nicht vergessen werden. Sonos bietet die Ace lediglich in Schwarz und „Soft White“ an. Bei Apple geht es mit „Mitternacht“, „Polarstern“, Blau, Violett und Orange deutlich bunter zu.
Beide Geräte fühlen sich in ihrer Umgebung besonders wohl. Bei Apple bedeutet das, innerhalb des hauseigenen Ökosystems. Je mehr Geräte des Unternehmens du hast, desto mehr kannst du auch mit den AirPods Max anstellen. Dazu gehört etwa das personalisierte 3D-Audio, das abgespielte Inhalte da verortet, wo du sie hörst. Also auf dem Fernseher, deinem iPhone oder Mac. Hi-Fi funktioniert auch besonders gut, wenn die Inhalte von Apple Music stammen und über ein verbundenes Apple-Gerät kommen. Und dann wären da noch Extras wie die Sprachassistenz Siri und die nahtlose Audiofreigabe über mehrere Apple-Geräte hinweg. Natürlich lassen sich die AirPods Max auch mit jedem anderen Bluetooth-Zuspieler verbinden, ihre Trümpfe spielen sie aber im eigenen Ökosystem aus.
Ein bisschen verhält es sich so auch bei den Sonos Ace, wenn die auch (noch) zu wenig aus diesem Vorteil machen. Denn: Die Ace nehmen Audio direkt von einem Sonos Arc, Beam oder Ray auf. Schaust du also einen Film oder eine Serie mit Soundausgabe über eines dieser Geräte, kannst du nahtlos auf die Kopfhörer wechseln, um etwa Personen um dich herum nicht zu stören – oder in lauten Umgebungen die Inhalte besser zu verstehen. Das ist praktisch, funktioniert aber eben aktuell nur mit einer eingeschränkten Auswahl an Sonos-Geräten.
Gemeinsam haben die beiden Kopfhörer die aktive Geräuschunterdrückung, Sensoren für die Trageerkennung, Funktionen für 3D-Audio, verlustfreies Audio und natürlich eingebaute Mikrofone für Telefon- und Videoanrufe per verbundenem Gerät.
Sehr gut ist, dass sowohl Apple als auch Sonos auf eine Touch-Steuerung an den Ohrmuscheln verzichten. Was in diesem Bereich oft als „intuitive Art der Steuerung“ beworben wird, funktioniert in der Praxis nämlich meist weniger gut. Stattdessen setzen die Unternehmen auf physische Bedienelemente. Bei Apple sind das ein Knopf für die Steuerung des Noise-Cancellings und die, oben schon erwähnte, Digital Crown. Mit der steuerst du die gesamte Wiedergabe, also Lautstärke, Pause sowie das Überspringen von Titeln.
Bei Sonos verhält sich das ganz ähnlich. Auch hier gibt es einen Knopf für das ANC, allerdings eine „Multifunktionstaste“ für die Musiksteuerung. Die lässt sich schieben, um die Lautstärke einzustellen, aber eben auch drücken, um Inhalte zu pausieren oder Lieder zu überspringen. Bei beiden Geräten ist die Steuerung durchdacht und funktioniert in so ziemlich jeder Situation einwandfrei.
Bei Kopfhörern der wohl wichtigste Punkt, ist natürlich der Sound. Dazu sei direkt angemerkt: Bei beiden Geräten lässt sich per App noch einiges über einen Equalizer rausholen. Leider fällt der bei Sonos in der hauseigenen App aber eher dürftig aus. Abhilfe schaffen hier die in Musik-Apps eingebauten Exemplare oder eigene Apps für diesen Zweck. Weil das Gehör sehr individuell ist und jede Person Audio ein kleines bisschen unterschiedlich wahrnimmt, sei im Folgenden unsere subjektive Wahrnehmung mit den Kopfhörern und beim Testhören wiedergegeben:
Ein Fazit zu ziehen, fällt bei den beiden Kopfhörern schwer. Zwar sprechen sie grundsätzlich eine ähnliche Zielgruppe an, der zentrale Punkt bei der Entscheidung sind aber gar nicht so sehr die Kopfhörer selbst, sondern das gewünschte Ökosystem. Hast du viele Apple-Geräte, dann lohnen sich die AirPods Max eben einfach mehr. Ist dein Heimkino mit Sonos Arc, Beam und/oder Ray ausgestattet, haben die Sonos Ace den Vorteil auf ihrer Seite. Klanglich und bei den Funktionen nehmen sich die Kopfhörer nicht viel. Und auch bei der Qualität sind sie, trotz unterschiedlicher Materialien, auf einem Level.
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