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Smartphones

Smart­phone-Inno­va­tio­nen: Wie kann es weitergehen?

Die Entwicklung von Smartphones scheint zu stagnieren. Doch es gibt durchaus Technologien, die sie voranbringen oder ersetzen könnten.

Für vie­le Men­schen ist das Smart­phone ein täg­li­cher Beglei­ter. Nur sel­ten ist das Han­dy nicht greif­bar. Stän­dig erreich­bar zu sein und kei­ne Nach­rich­ten aus der Welt zu ver­pas­sen, ist somit ganz nor­mal. Doch so wich­tig die Gerä­te auch sind, sie haben sich in den ver­gan­ge­nen 15 Jah­ren nur im Detail ver­än­dert. Doch das könn­te sich jetzt ändern. Wel­che Inno­va­tio­nen haben das Poten­ti­al, sich durch­zu­set­zen? Wir wagen einen Blick in die Zukunft.

Die Ver­gan­gen­heit: Smart­phones star­te­ten neue Ära

Viel­leicht erin­nerst du dich noch dar­an, wie du dir in den 90ern und 2000ern die Fin­ger beim „Sim­sen“ wund getippt hast. Tas­ten­han­dys waren ein­fach nicht auf lan­ge Tex­te aus­ge­legt, wor­an auch das gut gemein­te T9-Wör­ter­buch nur wenig geän­dert hat. Dazu kam, dass die Gerä­te nur lang­sam ins sich immer wei­ter­ver­brei­ten­de mobi­le Inter­net kamen und auf den klei­nen Dis­plays Web­sites ein­fach nicht rich­tig zur Gel­tung kamen. Spä­tes­tens Mit­te der 2000er stopf­ten die Her­stel­ler so vie­le Fea­tures in die Gerä­te, dass alles unüber­sicht­lich und benut­zer­un­freund­lich wurde.

Eine Lösung für die­se Pro­ble­me lie­fer­te Apple im Jahr 2007: das iPho­ne. Als ers­tes Gerät für die Mas­se bot es einen gro­ßen Touch­screen für die Bedie­nung und einen über­sicht­li­chen App-Dra­wer für die Orga­ni­sa­ti­on der ein­zel­nen Pro­gram­me. Com­pu­ter, Musik­play­er, Kame­ra und mehr waren hier über­sicht­lich und leicht nutz­bar ver­eint. Apple trat damit eine Lawi­ne los, die bis heu­te andau­ert: das Zeit­al­ter der Smartphones.

Sta­tus Quo: Hoch­ent­wi­ckel­te Smart­phones im Jahr 2022

Apple und zahl­rei­che wei­te­re Her­stel­ler wie Sam­sung und Sony ent­wi­ckel­ten die Idee des Smart­phones immer wei­ter. Gab es frü­her noch dicke Rah­men um die Dis­plays und zahl­rei­che phy­si­sche Knöp­fe, bestehen die Fron­ten mitt­ler­wei­le fast aus­schließ­lich aus Bild­schirm. Tas­ten gibt es nur noch weni­ge an den Sei­ten. Außer­dem sind vie­le Anschlüs­se ent­fal­len, da sich kabel­lo­se Tech­no­lo­gien, allen vor­an Blue­tooth, durch­ge­setzt haben.

Weil die Unter­neh­men gemerkt haben, dass den Nutzer*innen die Kame­ra sehr wich­tig ist, haben sie die Tech­nik ent­spre­chend ver­bes­sert. Die Auf­lö­sun­gen gin­gen nach oben, künst­li­che Intel­li­gen­zen hel­fen auf Soft­ware-Sei­te nach, und meh­re­re Lin­sen machen die Smart­phones bereit für nahe­zu jeden Schnappschuss.

Apro­pos KI: Sprach­as­sis­tenz-Sys­te­me haben die Smart­phones noch schlau­er gemacht und hel­fen bei all­täg­li­chen Din­gen. So star­test du per Sprach­steue­rung etwa einen Anruf, ver­fasst eine Nach­richt oder suchst etwas im Inter­net. Pro­zes­so­ren wur­den immer schnel­ler, der inter­ne Spei­cher immer grö­ßer und die ver­bau­ten Mate­ria­li­en hochwertiger.

All die­se Ent­wick­lun­gen sind natür­lich posi­tiv, aber nicht wirk­lich auf­re­gend. Es gibt sicher vie­le Men­schen, die sich für sol­che Details begeis­tern kön­nen (wie ich selbst auch), aber eben auch vie­le, die ein paar Mega­pi­xel oder Pro­zes­sor­ker­ne mehr nur wenig inter­es­siert. Die Her­stel­ler sind im Zug­zwang, ihnen etwas mehr zu bieten.

Nahe Zukunft: Klapp­han­dys und Falthandys

Eine ers­te, klei­ne­re, Inno­va­tions-Stu­fe hat Sam­sung gezün­det. Das Unter­neh­men hat den Bedarf an Inno­va­tio­nen erkannt und ist mit sei­nen Model­len Gala­xy Z Flip und Gala­xy Z Fold vor­ge­prescht. Dabei han­delt es sich um zwei Smart­phones, die sich an einer fes­ten Stel­le fal­ten las­sen und so grö­ße­re Dis­plays bei klei­ne­ren Form­fak­to­ren ermög­li­chen. Der Clou: Der Falz ist im Dis­play, womit die­ses durch­gän­gig ist. Mehr über die aktu­el­len Model­le erfährst du hier:

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Alle Infos zum Sam­sung Gala­xy Z Fold3 5G und Z Flip3 5G 

Tat­säch­lich scheint es so, als könn­te die­se Tech­nik Schu­le machen und sich in naher Zukunft eta­blie­ren. Dafür spricht, dass immer mehr Her­stel­ler eige­ne Gerä­te die­ser Art ent­wi­ckeln. Wich­tig für die Ver­brei­tung ist außer­dem auch, dass Apple wohl über eige­ne Falt-Smart­phones nach­denkt und ent­spre­chend in den kom­men­den Jah­ren ver­öf­fent­li­chen könnte.

Klapp­han­dys erin­nern ein wenig an frü­her, als Gerä­te wie das Moto­ro­la Razr nicht nur prak­tisch, son­dern auch Mode-State­ments waren. Die Idee dahin­ter ist heu­te wie damals gleich: Die Tech­nik des Mobil­te­le­fons soll durch den Klapp-Mecha­nis­mus in Hosen- und Hand­ta­sche noch kom­pak­ter ver­staut sein. Einen wirk­lich gro­ßen Vor­teil bringt das aber nicht zwin­gend, denn ein gro­ßer Gewinn bei der Dis­play-Grö­ße ist, wenn über­haupt, nur mit einem noch unge­wohn­te­ren Sei­ten­ver­hält­nis verbunden.

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Etwas anders sieht es bei den Falt­han­dys aus, deren Nut­zen weni­ger strit­tig ist. Sie ent­spre­chen im zuge­klapp­ten Zustand in etwa einem aktu­el­len Smart­phone. Auf­ge­klappt sind sie hin­ge­gen ein klei­nes Tablet, was man vor eini­gen Jah­ren „Pha­blet“ (Mischung aus „Pho­ne“ und „Tablet“) genannt hät­te. Immer und über­all zwei Gerä­te in einem dabei­zu­ha­ben, klingt attrak­tiv. Auf dem nor­ma­len Smart­phone-Dis­play schreibst du etwa schnell eine Nach­richt oder nimmst einen Anruf ent­ge­gen. Willst du im Inter­net sur­fen, Vide­os schau­en oder spie­len, dann klappst du es auf und genießt das gro­ße Display.

Das Pro­blem: Weil ein Schar­nier not­wen­dig ist und die gesam­te Tech­nik ja auch im Gerät Platz fin­den muss, sind aktu­el­le Model­le noch recht klo­big. Bekom­men die Unter­neh­men das noch hin, hat die Tech­nik aber durch­aus Potenzial.

Die Glas­ku­gel ange­schmis­sen: Was bringt die Zukunft?

Am Wahr­sa­gen haben sich ja schon vie­le ver­sucht und sind meist spek­ta­ku­lär geschei­tert. Die Tech­nik-Welt scheint durch­aus vor­her­seh­bar, wenn man den aktu­el­len Stand kennt. Lei­der zei­gen die regel­mä­ßi­gen Leaks und Gerüch­te zu neu­en Gerä­ten, dass es doch nicht so ein­fach ist. Doch was ist über­haupt denk­bar? Fol­gen­de Tech­no­lo­gien könn­ten die Smart­phones revolutionieren:

Holo­gram­me: Stan­dard in SciFi-Welten

Glau­ben wir „Star Wars“, dann gab es Holo­gram­me schon weit vor unse­rer Zeit in einer weit, weit ent­fern­ten Gala­xis. Andern­falls hät­te Prin­zes­sin Leia nie ihre wich­ti­ge Nach­richt an Ben Kenobi über­mit­teln und ihn um Hil­fe gegen das Impe­ri­um bit­ten kön­nen. Die schlech­te Nach­richt: Einen eige­nen klei­nen, hoch­ent­wi­ckel­ten R2-D2 als Über­brin­ger haben wir wohl auch in Zukunft nicht. Holo­gram­me sind aber grund­sätz­lich nicht aus der Welt.

Genau genom­men hat es eine Fir­me sogar bereits mit ent­spre­chen­der Tech­nik in einem Smart­phone ver­sucht. Der Kame­ra-Her­stel­ler RED hat mit dem Hydro­gen One bereits 2018 ein Gerät mit Holo­gramm-Dis­play auf den Markt gebracht. Zumin­dest hat das Unter­neh­men das immer wie­der behaup­tet. Was tat­säch­lich kam, war eigent­lich nicht viel anders als ein Nin­ten­do 3DS. Bei bestimm­ten Inhal­ten gab es einen 3D-Effekt, für den du kei­ne Bril­le benö­tigt hast. Inter­es­siert dich das Gerät, dann sei dir das Test­vi­deo von Jake Kas­t­ren­akes auf dem Kanal von „The Ver­ge“ empfohlen:

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Doch was sagt das nun über das Poten­zi­al von Holo­gram­men in Smart­phones aus? Es zeigt, dass es noch schwer ist, ent­spre­chen­de Tech­nik in ein sol­ches Gerät zu bekom­men. Pro­bie­ren wol­len es die Her­stel­ler aber offen­sicht­lich wei­ter, wes­halb auch Sam­sung bereits Paten­te dazu ange­mel­det hat. Das Unter­neh­men aus Süd­ko­rea gehört ohne­hin zu den Inno­va­ti­ons­trei­bern, wes­halb das Hoff­nung macht. Kommt die Tech­nik irgend­wann auf Smart­phones, dann wohl zunächst in Form von AR-Anwen­dun­gen. Das bedeu­tet, dass du Peri­phe­rie in Form einer spe­zi­el­len Bril­le benö­ti­gen wür­dest. Die auf­wän­di­ge Berech­nung über­nimmt das Smart­phone, was etwa durch das neue „Tensor-Holografie“-Verfahren mög­lich sein könnte.

Bis das zufrie­den­stel­lend funk­tio­niert und auch gewinn­brin­gend umsetz­bar ist, dau­ert es aber wohl noch etwas. Über­ra­schun­gen gibt es in der Tech­nik-Welt aber doch immer wie­der. Viel­leicht sehen wir also schon in abseh­ba­rer Zeit ers­te funk­tio­nie­ren­de Ver­su­che mit der Technik.

Daten­bril­len: Goog­le kann ein Lied davon singen

Und wie­der eine Tech­nik, die man­ches Unter­neh­men schon aus­pro­biert hat: Daten­bril­len. Der Gedan­ke dahin­ter: Was wäre, wenn das Smart­phone vor dei­nen Augen hän­gen wür­de und dir mit AR-Tech­nik alle wich­ti­gen Infor­ma­tio­nen direkt ins Sicht­feld pro­ji­ziert? Gefragt hat sich das auch Goog­le und Pro­to­ty­pen der Daten­bril­le „Goog­le Glass“ ent­wi­ckelt. Nach der Ankün­di­gung im Jahr 2012 (also vor zehn Jah­ren), hat es eine Ver­si­on sogar in Form einer Beta-Pha­se zu Verbraucher*innen geschafft.

An einem Rah­men hat­te Goog­le eine klei­ne Rechen­ein­heit ange­bracht, die Bil­der auf ein klei­nes Pris­ma vor dem rech­ten Auge pro­ji­zier­te. Die Bedie­nung erfolg­te über Touch-Ein­ga­ben an der Sei­te der Bril­le. Die Bat­te­rie steck­te in einem klei­nen Gehäu­se hin­ter dem rech­ten Ohr. Was damals nach Sci­ence-Fic­tion aus­sah, hat aber nie zu einem rich­ti­gen Pro­dukt für Pri­vat­per­so­nen gereicht. Ähn­lich sieht es auch bei Micro­soft mit der Holo­Lens 2 aus. Die kommt zwar zum Ein­satz, aber nur im pro­fes­sio­nel­len Bereich, also in Unternehmen.

Auf­re­gend ist die Tech­nik aber noch immer. Der Gedan­ke, sich Infor­ma­tio­nen wie etwa Weg­be­schrei­bun­gen, Nach­rich­ten und mehr direkt vor die Augen legen zu las­sen, klingt auch heu­te noch inno­va­tiv. Mit ein­ge­bau­ten Laut­spre­chern sparst du dir außer­dem Kopf­hö­rer.  Die Tech­nik muss nur kom­pakt und bezahl­bar sein. Bekom­men die Unter­neh­men das hin, steht der Tech­nik nichts mehr im Weg.

Smart­wat­ches: Kei­ne Inno­va­ti­on – oder doch?

Klar: Smart­wat­ches gibt es schon seit län­ge­rer Zeit. Doch sie ste­cken noch immer ein wenig in den Kin­der­schu­hen. Gerä­te wie die Apple Watch S7 oder die Sam­sung Gala­xy Watch 4 zei­gen aber bereits, dass sich anspre­chen­des Design und flot­te Tech­nik heu­te bereits ganz gut ver­ei­nen las­sen. Außer­dem ist immer öfter Mobil­funk mit an Bord, wodurch die Uhren schon heu­te in Tei­len das Smart­phone ersetzen.

Wei­ter­ge­dacht, könn­ten sie das tat­säch­lich irgend­wann voll­stän­dig. Wozu immer ein Smart­phone in die Tasche packen, wenn du es ohne­hin am Hand­ge­lenk tra­gen kannst? Damit das klappt, braucht es aber noch eini­ges an Arbeit. Die Dis­plays sind nicht son­der­lich groß, wodurch Sur­fen oder das Schau­en von Vide­os nicht son­der­lich ange­nehm sind. Für Musik, Tele­fo­na­te und mehr eig­nen sie sich aber bereits gut. Mit inte­grier­ten Sprach­as­sis­tenz-Sys­te­men gelingt zudem die berüh­rungs­lo­se Steuerung.

Die Idee: Die Unter­neh­men könn­ten die Erfah­run­gen mit klapp­ba­ren Dis­plays nut­zen, um sie in Zukunft in Smart­wat­ches zu inte­grie­ren. Du fal­test dann ein­fach den Bild­schirm aus, wenn du ihn in groß benö­tigst. Das klingt weit her­ge­holt, scheint aber tech­nisch nicht unmög­lich zu sein. Sam­sung hat mit dem Tri-Fold etwa Ende 2021 ein Patent ein­ge­reicht, bei dem sich ein Dis­play mehr­fach fal­ten lässt. Das könn­te so auch in Smart­wat­ches klappen.

Smart­phone-Inno­va­tio­nen: Hun­ger auf Neues

Der Markt schreit förm­lich nach Inno­va­tio­nen, denn neue Pro­dukt­an­kün­di­gun­gen und Vor­stel­lun­gen wecken nicht mehr so hohe Emo­tio­nen, wie das noch vor eini­gen Jah­ren der Fall war. Die Verbraucher*innen sind ein wenig gesät­tigt und sehen nicht mehr zwin­gend den Sinn, sich alle zwei Jah­re die neu­es­te Tech­nik zu holen. Sam­sung wag­te mit den Falt- und Klapp-Smart­phones einen Vor­stoß, dem nun eini­ge ande­re Fir­men fol­gen. Es scheint, als wäre das die gro­ße Tech­nik der kom­men­den Jahre.

Doch auch die dürf­te sich schnell erschöp­fen. Ein Blick über den Tel­ler­rand ist also ange­bracht. In den Start­lö­chern ste­hen aber schon eini­ge wei­te­re inter­es­san­te Tech­no­lo­gien, an denen die gro­ßen Tech­nik-Unter­neh­men im Hin­ter­grund wohl auch schon arbei­ten. Viel­leicht erwar­tet uns also in den kom­men­den Jah­ren die ein oder ande­re Überraschung.

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