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Fotografieren & Video

Smart­phone-Foto­gra­fie: Die wich­tigs­ten Begrif­fe erklärt

Das Smartphone ersetzt in vielen Fällen eine Digitalkamera. Trotzdem ist es sinnvoll, die wichtigsten Begriffe aus der Fotografie zu kennen.

Brauchte es frü­her noch eine rich­ti­ge Digi­tal­ka­me­ra, um gute Fotos zu schie­ßen, reicht heu­te meist das Smart­phone aus. Die Kame­ras in moder­nen Han­dys neh­men an Qua­li­tät und Mög­lich­kei­ten immer wei­ter zu. Das führt jedoch auch dazu, dass oft Begrif­fe auf­tau­chen, die viel­leicht Pro­fis bekannt sind, mit denen vie­le Lai­en aber wenig anfan­gen kön­nen. Damit du ver­stehst, was Begrif­fe wie Bild­sen­sor, digi­ta­ler Bild­sta­bi­li­sa­tor oder Bokeh-Effekt mit dei­ner Smart­phone-Kame­ra zu tun haben – und wie du die Funk­tio­nen bes­ser nut­zen kannst –, bekommst du hier eine Über­sicht mit Erklä­run­gen zu den wich­ti­gen Begriffen.

A bis F

Bild­sen­sor

Der Bild­sen­sor ist das Herz­stück einer jeden Kame­ra. Er bil­det das über das Objek­tiv erfass­te Motiv digi­tal ab. Dafür sit­zen auf dem Sen­sor Mil­lio­nen klei­ne Bild­punk­te, die soge­nann­ten Pixel. Beson­ders wich­tig bei einem Sen­sor sind die ver­wen­de­te Tech­nik und die Grö­ße. Bei Smart­phones kom­men Aktiv­pi­xel-Sen­so­ren (APS) zum Ein­satz. Häu­fi­ger dürf­test du auch die Bezeich­nung CMOS-Sen­sor lesen. Die Abkür­zung steht dabei für „Com­ple­men­ta­ry metal-oxi­de-semi­con­duc­tor“ und beschreibt eigent­lich nur die Art der Her­stel­lung. Geht es um die Grö­ße, sind die Sen­so­ren in Smart­phones natür­lich kon­zept­be­dingt eher klein. Damit haben sie einen natür­li­chen Nach­teil gegen­über den gro­ßen Sen­so­ren in Kame­ras. Denn: Ein Sen­sor erfasst in ers­ter Linie Licht. 

Über einen klei­nen Ver­such ist die Bedeu­tung der Grö­ße in die­sem Zusam­men­hang ein­fa­cher erklärt. Rol­le dei­ne Hand zu einer Art Fern­rohr und schaue hin­durch. Machst du das Sicht­feld durch Zusam­men­rol­len klei­ner, kommt dir das zu sehen­de dunk­ler vor. Machst du die Hand lang­sam auf, scheint alles etwas hel­ler zu sein. Der Grund: Mehr Licht dringt in dein Auge. So ähn­lich ver­hält es sich auch zwi­schen klei­nen und gro­ßen Sen­so­ren. 

Blen­de

Die Blen­de ist ein Teil des Objek­tivs. Stell sie dir in etwa wie die Pupil­le im Auge vor. Ist wenig Licht in dei­ner Umge­bung vor­han­den, dann wei­tet sich die Pupil­le, um mög­lichst viel davon ins Auge zu las­sen. Ist es sehr hell, dann zieht sich die Pupil­le zusam­men, damit du nicht zu stark geblen­det bist. So ähn­lich funk­tio­niert auch die Blen­de in der Kame­ra. Sie bestimmt, wie viel Licht zum Sen­sor kommt. Damit wirkt sie sich aller­dings nicht nur auf die Hel­lig­keit des Fotos, son­dern auch auf die Tie­fen­schär­fe aus. Die Anga­be erfolgt durch den Buch­sta­ben „f“ und eine Zahl, also bei­spiels­wei­se f/2.8. Je nied­ri­ger die Zahl, des­to grö­ßer die Blen­de. 

Bokeh-Effekt

Liest du bei der Smart­phone-Foto­gra­fie den Begriff „Bokeh“, dann dreht sich alles um die Unschär­fe im Foto. Genau­er geht es um die Art und Qua­li­tät eben die­ser. Bokeh beschreibt also die Dar­stel­lung des nicht scharf gestell­ten Bereichs im Hin­ter­grund oder Vor­der­grund eines Motivs. Je nach Kame­ra und Soft­ware kann der Effekt in Stär­ke, Qua­li­tät und Form vari­ie­ren. Um einen mög­lichst guten Bokeh-Effekt zu errei­chen, sind heu­te manch­mal Tie­fen­sen­so­ren in den Smart­phones zu fin­den. 

Brenn­wei­te

Die Brenn­wei­te ist ein Begriff aus der Optik. Die­ser gibt den Abstand zwi­schen der Haupt­ebe­ne einer Lin­se und dem Fokus an. Je grö­ßer die­ser Abstand ist, des­to klei­ner fällt in der Regel der Bild­win­kel aus. Erfasst ein Bild­sen­sor einen klei­ne­ren Bild­win­kel, kann er des­sen Details auch bes­ser abbil­den. So siehst du also Objek­te in der Fer­ne scharf, obwohl du weit ent­fernt stehst. 

Deep Fusi­on

Mit dem iPho­ne 11 und dem dar­in ver­bau­ten A13 Bio­nic-Pro­zes­sor führ­te Apple die Funk­ti­on „Deep Fusi­on“ ein. Dabei han­delt es sich um eine Art künst­li­che Intel­li­genz, die lern­fä­hig ist. Bei akti­vier­ter Tech­nik schießt dein iPho­ne beim Aus­lö­sen gleich meh­re­re Bil­der. Deep Fusi­on schaut die­se durch, pickt sich die bes­ten her­aus und kom­bi­niert sie mit wei­te­ren Auf­nah­men, die in man­chen Punk­ten etwas bes­ser sind. Am Ende erscheint bei dir ein ein­zel­nes Bild, das eine mög­lichst hohe Qua­li­tät haben soll. 

Digi­ta­ler und opti­scher Bildstabilisator 

Hältst du dein Smart­phone in der Hand, dann ist es nie zu 100 Pro­zent fixiert. Als leben­des Objekt bewegst du dich schließ­lich stän­dig, wenn auch nur um ein paar Mil­li­me­ter. Rich­test du dei­ne Kame­ra auf ein Motiv, dann ver­schiebt sich der für den Sen­sor sicht­ba­re Bereich ent­spre­chend auch immer um eben die­se paar Mil­li­me­ter. Abhil­fe schafft da ein Sta­tiv, auf dem du dein Smart­phone fixierst. Aller­dings ist das im All­tag nicht prak­ti­ka­bel. Die Her­stel­ler von Smart­phones ver­bau­en des­halb einen Bild­sta­bi­li­sa­tor in den Gerä­ten. Die­ser gleicht dei­ne Bewe­gun­gen aus. Grund­sätz­lich gibt es dafür zwei Mög­lich­kei­ten: Die Soft­ware sorgt dafür, dass der Bild­aus­schnitt oder die Kame­ra­lin­se selbst mög­lichst immer gleichbleibt. Letz­te­res wäre eine opti­sche Bild­sta­bi­li­sa­ti­on, die eher sel­ten in Smart­phones zu fin­den ist. Meist über­nimmt den Job die digi­ta­le Bild­sta­bi­li­sa­ti­on. Ist die­se stark aus­ge­prägt, kannst du sogar mit dem Han­dy in der Hand gehen und Fil­men oder schar­fe Fotos schie­ßen. 

Digi­ta­ler und opti­scher Zoom 

Bei Smart­phone-Kame­ras ist eine Zoom-Funk­ti­on in den meis­ten Fäl­len mit an Bord. Aller­dings musst du dabei auf­pas­sen, ob es sich um einen opti­schen oder digi­ta­len Zoom han­delt. Bes­ser ist immer der opti­sche Zoom, denn er stellt ent­fern­te Moti­ve in vol­ler Schär­fe dar, also ohne Ver­lust der Bild­qua­li­tät. Opti­schen Zoom erreichst du durch ein Tele­ob­jek­tiv. Digi­ta­ler Zoom nimmt ledig­lich ein Bild einer bestimm­ten Grö­ße und ver­klei­nert den Bild­aus­schnitt. Das bedeu­tet jedoch, dass sich die Zahl der zu sehen­den Pixel auf den jewei­li­gen Aus­schnitt begrenzt. Die Bil­der wir­ken also schnell pixelig und unscharf. 

G bis M

Geotag­ging

Smart­phones sind nicht nur eine Foto­ka­me­ra, son­dern gleich meh­re­re Gerä­te in einem. Sie erset­zen durch ein­ge­bau­te GPS-Emp­fän­ger auch ein Navi­ga­ti­ons­ge­rät. Genau das machen sich Han­dys auch in der Foto­gra­fie zunut­ze. Schießt du mit dei­ner Han­dy­ka­me­ra ein Foto, erfasst das Gerät gleich­zei­tig auch dei­nen Stand­ort. Die Infor­ma­ti­on hin­ter­legt es dann zusam­men mit dem eigent­li­chen Foto in der Bild­da­tei. Die­ser Vor­gang nennt sich Geotag­ging und hat einen kla­ren Vor­teil: Du weißt spä­ter wie­der, wo genau du die­ses Bild gemacht hast. Vie­le Her­stel­ler bie­ten auf der Grund­la­ge von Geotag­ging auch auto­ma­ti­sier­te Samm­lun­gen von Bil­dern, die du an einem bestimm­ten Ort geschos­sen hast. 

Gol­de­ner Schnitt 

Der gol­de­ne Schnitt ist ein Grund­prin­zip der Foto­gra­fie, das es schon lan­ge Zeit gibt. Heu­te fin­det es wie­der viel Beach­tung – gera­de unter Hob­by-Foto­gra­fen. Eigent­lich benennt der gol­de­ne Schnitt die Berech­nung einer Stre­cke: Teil­stück A ver­hält sich dabei zu Teil­stück B wie die Gesamt­stre­cke (A+B) zu A. A macht somit rund 61,8 Pro­zent der Stre­cke, B etwa 38,2 Pro­zent aus. Mit die­ser Berech­nung lässt sich der sicht­ba­re Bereich eines Motivs in ein Ras­ter ein­tei­len. Das lässt sich meist auch in der Smart­phone-Foto­gra­fie ein­blen­den. Der Trick: Rücke dein Haupt­mo­tiv nicht in den Mit­tel­punkt, son­dern an einen durch den gol­de­nen Schnitt fest­ge­leg­ten Punkt im Ras­ter. Dadurch wirkt dein Bild am Ende etwas leben­di­ger und inter­es­san­ter. 

Eine Erwei­te­rung des gol­de­nen Schnitts ist die gol­de­ne Spi­ra­le – oder Fibo­nac­ci-Spi­ra­le. Benannt ist sie nach dem Mathe­ma­ti­ker Leo­nar­do Fibo­nac­ci, der eine Zah­len­fol­ge zur Berech­nung der Kanin­chen­po­pu­la­ti­on erstell­te. Über­trägt man die­se Zah­len­fol­ge auf Vier­tel­krei­se, ent­steht die gol­de­ne Spi­ra­le. Sie ver­läuft alter­nie­rend zum gol­de­nen Schnitt und gilt des­halb als ein wei­te­res Grund­prin­zip der Motiv­plat­zie­rung bei der Foto­gra­fie. 

HDR-Modus

Die Abkür­zung HDR steht für „High Dyna­mic Ran­ge“, also einen hohen Dyna­mik­um­fang. Im Prin­zip bedeu­tet das, dass ein in die­sem Modus auf­ge­nom­me­nes Bild sowohl in hel­len als auch dunk­len Berei­chen mehr Details zei­gen kann. Dein Smart­phone erstellt das meist soft­ware­sei­tig aus meh­re­ren Bil­dern. Dabei nimmt die Kame­ra bei­spiels­wei­se ein unter­be­lich­te­tes, ein über­be­lich­te­tes und ein kor­rekt belich­te­tes Bild auf und legt die­se über­ein­an­der. Dadurch ent­steht ein farb- und kontrast­rei­che­res Bild. 

ISO-Wert

Die Abkür­zung ISO hat mit Foto­gra­fie eigent­lich gar nichts zu tun, son­dern steht schlicht für die Inter­na­tio­na­le Orga­ni­sa­ti­on für Nor­mung. Genau die hat die aktu­el­len, nach ihr benann­ten, ISO-Wer­te fest­ge­legt. Sie geben eine Zahl für die Licht­emp­find­lich­keit des Sen­sors an. Liegt der Wert beson­ders hoch, dann lässt der Sen­sor mög­lichst viel Licht zu. Das kann gera­de bei dunk­len Moti­ven eine Hil­fe sein. Bei nied­ri­gen Wer­ten nimmt der Sen­sor weni­ger Licht auf, was gera­de bei beson­ders hel­len Moti­ven von Vor­teil ist. Bei den meis­ten Smart­phone-Kame­ras ent­steht bereits ab mitt­le­ren ISO-Wer­ten ein Bild­rau­schen. Mehr zum ISO-Wert erfährst du hier: 

LED-Blitz

Möch­test du ein qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ges Foto ohne künst­li­ches Licht schie­ßen, dann funk­tio­niert das bei Nacht meist nur mit den rich­ti­gen Ein­stel­lun­gen und einem Sta­tiv. Aller­dings brauchst du dafür auch etwas Geduld. Möch­test du schnell ein Motiv foto­gra­fie­ren, hilft dir hin­ge­gen der Blitz. Die­ser dient als zusätz­li­che Licht­quel­le, die ein Objekt oder eine Sze­ne kurz­zei­tig beleuch­tet. Bei Smart­phones kommt dafür ein Exem­plar mit LED-Tech­nik zum Ein­satz. Unge­fil­tert hat das Licht aber ein Pro­blemeine LED ist sehr hell und weiß. Um natür­li­che­re Bil­der mit Blitz zu ermög­li­chen, set­zen vie­le Her­stel­ler des­halb auf eine Tech­nik, die das Licht etwas natür­li­cher gestal­tet. Bei Apple heißt das etwa „True Tone“. 

Mega­pi­xel (MP)

Die Mega­pi­xel, kurz auch meist ein­fach als „MP“ bezeich­net, sind eine der pro­mi­nen­tes­ten Anga­ben bei Smart­phone-Kame­ras. Hin­ter dem Begriff ver­birgt sich die Men­ge an Pixeln, mit denen ein Bild­sen­sor auf­löst. Sämt­li­che opti­sche Dar­stel­lun­gen sind in der digi­ta­len Welt in Pixel auf­ge­teilt. Das sind win­zig klei­ne Bild­punk­te, die zusam­men dann ein gro­ßes Bild erge­ben. Erfasst ein Sen­sor beson­ders vie­le davon, dann soll sich das posi­tiv auf den Detail­reich­tum von Bil­dern aus­wir­ken. Pro einer Mil­li­on Pixel spricht man der Ein­fach­heit hal­ber von einem Mega­pi­xel. In der Smart­phone-Foto­gra­fie ist der Wert ein wich­ti­ges Mit­tel, um Wer­bung für die ein­ge­bau­te Kame­ra zu machen. 

Eine höhe­re Auf­lö­sung bedeu­tet aller­dings nicht zwangs­läu­fig auch bes­se­re Bil­der. Bei der Foto­gra­fie kommt es auf zahl­rei­che Fak­to­ren an, wovon die Auf­lö­sung nur einer ist. Gene­rell gilt: Nur das erfolg­rei­che Zusam­men­spiel zwi­schen Lin­se, Sen­sor, Soft­ware und der Umge­bung sorgt für rich­tig gute Fotos. Aktu­ell lässt sich sagen, dass bei rund 12 Mega­pi­xeln der opti­ma­le Wert erreicht ist. Alles dar­über ist meist nur Augen­wi­sche­rei. 

N bis T

Nacht­mo­dus

Foto­gra­fie­ren in der Nacht ist stets anspruchs­voll, egal ob mit dem Han­dy oder einer gro­ßen DSLR. Grund dafür ist das weni­ge Licht, das in der Umge­bung zur Ver­fü­gung steht. Den­noch las­sen sich hier mit dem rich­ti­gen Equip­ment und etwas Fein­ge­fühl beim Ein­stel­len der Kame­ra beein­dru­cken­de Ergeb­nis­se erzie­len. Bei den Smart­phones erleich­tern die Her­stel­ler dies durch einen soge­nann­ten Nacht­mo­dus deut­lich. Die­se beson­de­re Auto­ma­tik stellt die Kame­ra mög­lichst ide­al auf die Sze­ne ein, wodurch du sogar aus der Hüf­te gute Fotos schie­ßen kannst. Auch die Soft­ware hilft im Anschluss noch auto­ma­tisch nach, um das Ergeb­nis wei­ter zu ver­bes­sern. 

Pan­ora­ma-Funk­ti­on

Man­che Han­dys besit­zen kein Ultra-Weit­win­kel­ob­jek­tiv. Manch­mal ist das Foto­gra­fie­ren eines Motivs damit aber auch ein­fach nicht schön, weil an den Rän­dern eine Krüm­mung des Objek­tivs und somit ein klei­ner Fisch­au­gen-Effekt wahr­zu­neh­men ist. In bei­den Fäl­len schafft die Pan­ora­ma-Funk­ti­on Abhil­fe. Mit ihr nimmst du eine Fol­ge von Bil­dern mit dem nor­ma­len Weit­win­kel­ob­jek­tiv dei­nes Smart­phones auf. Die­se reiht dein Han­dy dann auto­ma­tisch anein­an­der. Es ent­steht der Ein­druck, als hät­test du ein beson­ders in die Brei­te oder Län­ge gezo­ge­nes Foto auf­ge­nom­men. 

Pro­fi-Modus

Bei einer rich­ti­gen digi­ta­len Spiel­re­flex­ka­me­ra kannst du im manu­el­len Modus meist alle Aspek­te der Kame­ra indi­vi­du­ell ein­stel­len. Dazu gehö­ren etwa die Belich­tungs­zeit, der ISO-Wert, der Weiß­ab­gleich und der Fokus. Bei Smart­phones hilft bei all dem stan­dard­mä­ßig die Auto­ma­tik. Man­che Model­le bie­ten in ihrer Soft­ware aber auch einen Pro­fi-Modus oder Pro-Modus, der zahl­rei­che Ein­stel­lun­gen des manu­el­len Modus aus einer DSLR auch auf das Smart­phone bringt. Hat dein Han­dy so etwas nicht, kannst du dir alter­na­tiv eine App her­un­ter­la­den, die dich all das steu­ern lässt. 

RAW-For­mat

Nimmst du ein Foto auf, muss dein Gerät das in ein gewis­ses For­mat umwan­deln, damit es eine Datei ist, die du dir spä­ter auch anschau­en kannst. Das Pro­blem dabei: All die Infor­ma­tio­nen, die ein Bild­sen­sor ein­fängt, wären viel zu groß, wodurch der Spei­cher dei­nes Han­dys viel zu schnell gefüllt wäre. Des­halb kom­men kom­pri­mier­te For­ma­te wie JPEG zum Ein­satz. Dabei gehen aber natür­lich vie­le erfass­te Infor­ma­tio­nen ver­lo­ren. Willst du das nicht, etwa weil du ein Bild spä­ter deut­lich umfang­rei­cher nach­be­ar­bei­ten möch­test, kannst du ein RAW-For­mat wäh­len. 

Hin­ter „RAW“ steckt nicht etwa eine Abkür­zung, son­dern schlicht das eng­li­sche Wort, das über­setzt „roh“ bedeu­tet. Du bekommst so also Roh­da­tei­en. Hat dein Smart­phone einen ent­spre­chen­den Modus, soll­test du aber beden­ken, dass die Datei­grö­ße der so auf­ge­nom­me­nen Fotos deut­lich höher ist. Apple hat für sei­ne iPho­nes übri­gens ein eige­nes RAW-For­mat ent­wi­ckelt, das auf den Namen Pro­RAW hört. Auf die­ses kann Apple sei­ne bild­ver­bes­sern­den Tech­no­lo­gien anwen­den, ohne die Grund­in­for­ma­tio­nen des Bil­des zu ver­än­dern. 

Single‑, Dual‑, Triple‑, Quad- und Multi-Kamera 

Moder­ne Smart­phone-Kame­ras haben oft nicht mehr nur eine Lin­se, son­dern gleich meh­re­re. Die Anga­be der Anzahl erfolgt in der Wer­bung und auf Pro­dukt­sei­ten dabei meist so: 

  • Sin­gle-Kame­ra: eine Lin­se 
  • Dual-Kame­ra: zwei Lin­sen 
  • Tri­ple-Kame­ra: drei Lin­sen 
  • Quad-Kame­ra: vier Lin­sen 
  • Mul­ti-Kame­ra: fünf oder mehr Lin­sen 

 Natür­lich ver­bau­en die Her­stel­ler nicht mehr­fach die glei­che Kame­ra, son­dern Objek­ti­ve und Sen­so­ren, die unter­schied­li­che Auf­ga­ben haben. 

Slow-Moti­on

Viel­leicht kennst du das Sprich­wort: „Alles sieht in Zeit­lu­pe bes­ser aus“. Das scheint nicht gelo­gen zu sein, denn sol­che Auf­nah­men wis­sen immer wie­der zu beein­dru­cken. Vie­le Smart­phones sind selbst in der Lage, Vide­os in Zeit­lu­pe wie­der­zu­ge­ben. Hin­ter die­ser „Slow-Motion“-Funktion steckt kei­ne Zau­be­rei, son­dern eine ein­fa­che Tech­nik: Die Gerä­te neh­men inner­halb kur­zer Zeit sehr vie­le Ein­zel­bil­der auf. Wie vie­le das sind, geben die Her­stel­ler meist sogar an. Dafür gibt es die Ein­heit „Frames per Second“, also Bil­der pro Sekun­de, kurz FPS. 

Wäh­rend ein flüs­si­ges Video meist mit 60 FPS auf­ge­nom­men ist, sind das bei Slow-Moti­on-Vide­os gleich 240 oder sogar bis zu 960 FPS. Der Trick: Spielt man ein so auf­ge­nom­me­nes Video nun lang­sa­mer ab, wirkt es noch immer flüs­sig. Damit die ver­bau­te Tech­nik das auch schafft, ist aller­dings oft die Auf­lö­sung redu­ziert. So steht bei­spiels­wei­se für Slow-Moti­on-Vide­os oft nur Full-HD oder gar ein­fa­ches HD zur Ver­fü­gung. 

Tele­ob­jek­tiv

Klas­si­sche Tele­ob­jek­ti­ve sind in der Foto­gra­fie oft län­ge­re Objek­ti­ve, die durch die Abstän­de der dar­in ver­bau­ten Lin­sen ein Motiv näher her­anholen kön­nen. Das ent­spricht in etwa dem Prin­zip eines Fern­gla­ses. Beson­ders in der Sport- und Tier­fo­to­gra­fie kom­men sol­che Objek­ti­ve zum Ein­satz, weil es oft nicht mög­lich ist, sich näher an ein Motiv her­an­zu­be­we­gen. Die Kame­ras in Smart­phones unter­lie­gen hier bau­li­chen Ein­schrän­kun­gen, wes­halb eine star­ke Ver­grö­ße­rung nicht mög­lich ist. Mit Tele­ob­jek­ti­ven, die sich extern am Smart­phone befes­ti­gen las­sen, erreichst du einen gewis­sen opti­schen Zoom, der von der Brenn­wei­te abhän­gig ist. 

Time-of-Flight-Sen­sor

Ein Time-of-Flight-Sen­sor (ToF-Sen­sor) misst die Zeit, die ein Licht­strahl braucht, um auf ein Objekt zu tref­fen und wie­der davon abzu­pral­len. Das hilft etwa in LiDAR-Sys­te­men, um Abstän­de zu Objek­ten zu mes­sen. In der Foto­gra­fie kommt die Tech­nik zum Ein­satz, um mehr Infor­ma­tio­nen zur Tie­fe eines Motivs zu bekom­men. Die­se Infos sor­gen dann etwa für einen noch bes­se­ren Bokeh-Effekt. Außer­dem hilft ein ToF-Sen­sor bei AR-Anwen­dun­gen und der Gesichts­er­ken­nung. 

U bis Z

Ultra-Weit­win­kel­ob­jek­tiv

Bei einem Ultra-Weit­win­kel­ob­jek­tiv sor­gen eine beson­ders gerin­ge Brenn­wei­te und eine stär­ke­re Krüm­mung der Lin­se dafür, dass du beson­ders viel von dei­nem Motiv auf­neh­men kannst. Sol­che Kame­ras bie­ten also einen sehr gro­ßen Bild­win­kel und sind etwa ide­al zum Foto­gra­fie­ren von Land­schaf­ten. 

Weit­win­kel­ob­jek­tiv

Ein Weit­win­kel­ob­jek­tiv ist eine Lin­se, die durch ihre Krüm­mung einen bestimm­ten Bereich auf­neh­men kann. Die­ser ist oft auch als Bild­win­kel oder „Field of View“ (FOV) in Grad ange­ge­ben. Die Brenn­wei­te bei Weit­win­kel­ob­jek­ti­ven ist rela­tiv gering. 

Zeit­raf­fer

Die Zeit­raf­fer-Funk­ti­on ist im Prin­zip das Gegen­teil einer Slow-Moti­on-Auf­nah­me. Statt die Zahl der auf­ge­nom­me­nen Bil­der pro Sekun­de zu erhö­hen, setzt die Kame­ra sie her­un­ter. Am Ende der Auf­nah­me gibt dein Smart­phone dann ein Video aus, bei dem eben die­se Bil­der schnel­ler abge­spielt sind. Es ent­steht der Ein­druck, dass die Zeit in der Sze­ne schnel­ler ver­geht. Beson­ders beein­dru­cken­de Auf­nah­men las­sen ich mit einem Sta­tiv auf­neh­men, weil hier die Ver­wack­lun­gen mög­lichst gering sind. Mit einer maschi­nel­len Dre­hung des Sta­tivs schaffst du eine lang­sa­me Dre­hung, wäh­rend alle im Bild zu sehen­den Objek­te schnel­ler sind. 

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