Wetterstationen sind heute um einiges smarter als das klassische Thermometer. Die aktuellen Modelle messen neben Temperatur auch Wind, Luftdruck und Niederschläge. Und sie sind sogar in der Lage, Vorhersagen zu machen. In ein Smart-Home-System integriert, lassen sie passend zum Wetter die Rollläden herunter, beziehungsweise hoch, oder schalten die Bewässerungsanlage im Garten an. Kurzum: Smarte Wetterstationen erhöhen den Komfort im und ums Haus. Wir haben im Folgenden fünf Wetterstationen unter die Lupe genommen.
Das erfahrt ihr gleich
- Passenden Standort wählen
- Eve Weather: Kompakter Minimalist
- Homematic IP Wettersensor – pro: smarte Wetterstation mit Potenzial
- TFA Dostmann Wetterstation: WeatherHub mit Klima‑, Regen- & Windsender
- Netatmo Smarte Wetterstation: kompaktes Set-up, schönes Design
- Bresser WLAN Farbwettercenter: 5‑in‑1 Profi-Außensensor mit eigenem Display
- Wetterstationen gibt es für jeden Bedarf und in allen Preislagen
Eines will im Vorwege gesagt sein: Damit die smarten Wetterstationen aussagekräftige Daten ermitteln können, solltest du beim Aufstellen der Sensoren sorgfältig vorgehen: Innenmodule dürfen nicht in der prallen Sonne auf der Fensterbank stehen, Außenmodule platzierst du am besten nicht direkt am Haus, sondern freistehend an einem schattigen Ort. Teste außerdem, ob der Regenmesser so aufgestellt ist, dass er Niederschlag gut aufnehmen kann. Und Windmesser liefern die besten Ergebnisse, wenn sie möglichst hoch angebracht werden und weder Mauervorsprünge noch Bäume in der Nähe sind, die den Wind abfangen.
Eve Weather ist ein schickes kleines Gadget für Smart-Home-Fans, um Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Außenbereich zu messen. Der kleine Würfel im Alurahmen ist nicht viel größer als eine Streichholzschachtel und findet beispielsweise auf dem Balkon, dem Fenstersims oder im Garten seinen Platz. Das Gehäuse besteht aus wetterfestem Aluminium, dank IPX3-Zertifikat ist die Station wasserbeständig und du kannst du sie problemlos im Außenbereich aufstellen.
Neben Bluetooth als Übertragungstechnik setzt Eve auch auf Thread, einen relativ jungen Funkstandard mit vielen Vorteilen gegenüber WLAN oder Bluetooth: Er basiert auf der Mesh-Technologie, die das Netz stabiler macht. Zudem zeichnet sich das Thread durch geringen Stromverbrauch und schnelle Reaktionszeiten aus. Mit dieser Verbindung ins Internet sind die Daten nicht nur auf dem Display der Station, sondern auch auf dem Smartphone einsehbar. Alternativ kannst du auch die Bluetooth-Verbindung nutzen. Aktuell sind Apples HomePod Mini und der Apple TV 4K (2021) die einzigen Geräte, mit deen du HomeKit in Verbindung mit Thread nutzen kannst. Demnächst sind allerdings weitere Geräte von anderen Herstellern zu erwarten.
Die Wetterstation misst Temperatur, Luftdruck sowie Luftfeuchtigkeit und stellt Dir sogar die Klimahistorie bereit, wenn du sie in Apples Homekit integrierst. So kannst Du mit der vernetzten Station und deinem iPhone oder iPad auf die Klimadaten der vergangenen Wochen, Monate und sogar Jahre zurückgreifen; oder die Station beispielsweise mit smarten Heizreglern verbinden. Auch mit Siri kooperiert die Wetterstation. Für den kompletten Funktionsumfang und den Überblick über sämtliche Wetterdaten braucht es allerdings die Eve-App. Dort lassen sich zurückliegende Informationen auch gezielt nach Tag, Monat oder Jahr anwählen. Zudem zeigt sie auch den Wettertrend an. Einziger Wermutstropfen: Für Android gibt es bisher keine App.
Kostenpunkt des kleinen smarten Gadgets: knapp 70 Euro.
Bei Homematic IP handelt es sich um ein komplettes, geschlossenes Smart-Home-System, ein sogenanntes proprietäres System. Diese Smart Home-Systeme verwenden verschlüsselte Protokolle und sind in der Regel auf das eigene Produktportfolio beschränkt. Sie sind häufig nicht mit smarten Geräten anderer Hersteller kompatibel.
Zu Homematic-System gehört neben Heizkörperthermostaten, Beleuchtungssystemen und Sicherheitsprodukten auch dieser Wettersensor. Der Homematic IP-Sensor erfasst Außentemperatur, relative Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit, Helligkeit und Sonnenscheindauer, Regenbeginn und Regenmenge. Diese Wetterdaten stellt die kostenlose Homematic IP-App in übersichtlichen Diagrammen dar. Verlaufsdaten über einen gewissen Zeitraum gibt es allerdings nicht.
Verknüpfst du deine Wetterstation mit dem Smart Home System von Homematic, kannst du auf Basis der Wetterdaten je nach Set-up verschiedene Aktionen im smarten Zuhause auslösen: bei Sonnenschein die Rollläden herunter‑, bei Regen die Markise einfahren oder die Bewässerungsanlage für den Garten in Gang setzen.
Daneben ist das Gerät mit anderen Systemen kompatibel, beispielsweise mit der Reihe Conrad Connect. Auch Sprachsteuerungen wie Amazon Alexa oder Google Assistant lassen sich integrieren. Alle Geräte steuerst du mit der kostenlosen Smartphone-App jederzeit auch von unterwegs. Der Hersteller weist darauf hin, dass alle Daten in der Homematic-IP-Cloud liegen, die ausschließlich auf Servern in Deutschland betrieben wird.
Die Kosten für die Homematic-Wetterstation liegen bei knapp 250 Euro.
Zu diesem Set gehört die Zentrale, das WeatherHub Gateway mit Netzstecker und LAN-Kabel, sowie drei Außensensoren: Ein Thermo-Hygro-Sender zur Kontrolle von Außentemperatur und Luftfeuchtigkeit, ein Regenmesser, der über Niederschlagsmengen informiert und ein Windmesser für Windrichtung und Windstärke. Alle Sensoren sind batteriebetrieben, lediglich der Windsensor funktioniert mit Solarstrom. Mit der zugehörigen kostenlosen App kannst du die Wetterdaten deines Zuhauses per Smartphone auch von unterwegs überwachen.
Die Basis-Station, das Gateway, ist mit allen Sensoren verbunden und leitet deren Daten an die App weiter, die eine Übersicht mit allen Messdaten auf dem Smartphone anzeigt. Außerdem gibt es eine weitere Ansicht mit den Tageswerten jedes einzelnen Sensors. Die Werte zeigt die App wahlweise als Zahlen oder im Diagramm. Auch lassen sich die Daten ins CSV-Format exportieren, um sie beispielsweise in Excel weiter zu verarbeiten.
Insgesamt lässt sich das Set auf bis zu 50 Sensoren aufrüsten. So kannst du die Messstationen im Freien beispielsweise auch mit Sendern für die Überwachung des Raumklimas in jedem Zimmer des Hauses verbinden. Selbst einen Sender zur Überwachung der Wassertemperatur deines Pools gibt es, ebenso wie Displays mit detaillierten Angaben zu Temperatur und Luftfeuchtigkeit in jedem Innenraum, Wasserwarnmelder, um vor Wasserschäden zu schützen, sowie Fenster- und Türsensoren. Zudem kannst du Dir Push-Benachrichtigungen für das Smartphone einrichten, wenn bestimmte Messwerte erreicht werden – beispielsweise, wenn eine bestimmte Temperatur überschritten wird, der Wind auffrischt oder es zu regnen beginnt.
Äußerst kompakt und im ansprechenden Design präsentiert sich die Netatmo Wetterstation: Mit lediglich einem Innen-Modul und einem Außen-Modul ausgestattet zeigt sich das Basis-Setup sehr reduziert, lässt sich aber mit weiteren Sensoren aufstocken: Erhältlich sind zusätzlich ein smarter Windmesser, ein Regenmesser sowie zusätzliche Innen-Module für den Einsatz im Haus. Alle Module für innen und außen messen Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftqualität (CO2-Gehalt), die Zentrale im Innenraum misst sogar die Lautstärke im Zimmer. Bis zu drei Indoor-Zusatzmodule sind möglich, für große Häuser ist das eventuell etwas zu wenig.
Auf alle Messungen kannst du über Smartphone, Tablet oder Computer zugreifen. Wenn du beim Über- oder Unterschreiten bestimmter Grenzwerte benachrichtigt werden möchtest, kannst du in der App entsprechende Push- Nachrichten einrichten. So bist du immer auf dem Laufenden, wenn du wissen möchtest, ob die Pflanzen in deinem Garten genug Wasser haben, der CO2-Gehalt im Kinderzimmer zu hoch ist oder die Raumtemperatur zu niedrig.
Zudem lässt sich die Wetterstation nicht nur in Apples Homekit integrieren, sondern auch mit Apples Siri oder Amazons Alexa verbinden. So kannst Du aktuelle Werte per Sprachausgabe abfragen. Und auch ein Community-Feature hat die Wetterstation an Bord: Über eine sogenannte „Weathermap“ kannst du dir die Wetterdaten weiterer User anzeigen lassen – sofern sie diese freigegeben haben. Und kannst so deine Werte mit denen anderer User in der Umgebung vergleichen. Außerdem hast du Zyklen, Vorhersagen und deren Änderungen immer im Blick. Vorhersagen macht die Station nicht nur auf Basis des aktuelen Luftdrucks,
Die Sensoren laufen mit Batterien, die Basis selbst ist mit dem Stromnetz verbunden. Die Basis-Station verbindet sich zudem mit der zugehörigen App auf Smartphone, Tablet oder Computer. Die Daten der einzelnen Stationen zeigt die App jeweils als Graph an, die Regenwerte als Balkendiagramme. Das Starter-Set mit Innen- und Außenmodul gibt es für rund 155 Euro, ein Zusatz-Innenmodul für 68 Euro, den Windmesser für circa rund 95 Euro, und der Wassersensor liegt bei 65 Euro.
Diese Wetterstation von Bresser bietet fünf Sensoren in einem Gerät: So misst die Funk Wetterstation die Windgeschwindigkeit, Windrichtung, Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Niederschlagsmenge. Auch die Basisstation selbst ist mit Sensoren ausgestattet, um die Innenraumwerte wie Temperatur und Raumfeuchte zu messen. Die Station empfängt die Wetterdaten aller Sensoren über eine 868 MHz-Funkverbindung.
Während viele Wetterstationen für die Darstellung der Wetterdaten ein separates Smartphone benötigen, ist die Basisstation dieses Wettercenters von Bresser mit einem eigenen Display ausgestattet, und zwar mit einem farbigen – daher der etwas seltsam klingende Name „Farbwettercenter“. Auf diesem 5,7″ Farbdisplay der Basisstation werden die verschiedenen Messwerte in Kacheln angezeigt, ergänzt um Datum und aktuelle Uhrzeit, die über Funk synchronisiert werden, sowie die Mondphase. Auch Luftdruck und Niederschlagsmenge zeigt die Station an, wahlweise als Tages‑, Wochen- oder Monatsniederschlag.
Zudem ermittelt die Station aus den gesammelten Messdaten eine lokale Wettertrend-Vorhersage für die kommenden zwölf Stunden, die im Display grafisch dargestellt wird. Mittels History-Taste kannst du zudem sämtliche Messwerte der letzten 24 Stunden aufrufen. Außerdem kannst du einen Alarm programmieren, den die Station auslöst, sobald deine voreingestellten Höchst- und Tiefstwerte gemessen werden.
Dank der WLAN-Funktion ist es möglich, über Portale wie Weather Underground (www.wunderground.com ) oder Weather Cloud (https://weathercloud.net) die lokalen Daten jederzeit abzurufen. Außerdem kannst du über diese Portale auch deine Daten mit der Community teilen. Der Preis für die Wetterstation liegt bei knapp 140 Euro.
Wetterstationen haben einen großen Vorteil gegenüber gewöhnlichen Wetterapps: Nur die Station im eigenen Garten oder in der Wohnung ermittelt exakt die für dich relevanten Wetterverhältnisse. Smarte Wetterstationen mit WLAN und App liefern die Wetterdaten bequem aufs Smartphone und machen sie so jederzeit verfügbar. Damit weißt du auch unterwegs Bescheid, wie das Wetter zuhause ausschaut.
Wetterstationen ermöglichen darüber hinaus auch eine individuelle Wettervorhersage. Dazu ist eine Luftdruckmessung nötig. Besonders praktisch ist die Möglichkeit, die Wetterstationen in Smart-Home-Szenarien einzubinden und eine damit verbundene Automatisierung: So lassen sich in Abhängigkeit zum Wetter Rollläden, Beleuchtung, Bewässerungsanlagen im Garten oder Heizungsthermostate steuern. Gerade bei größeren Häusern und Gärten bedeutet das echten Komfort, aber auch schon bei kleineren Wohneinheiten eine Erleichterung. Hobby Meteorologen finden wahrscheinlich auch Gefallen an einer eigenen, privaten Wetteraufzeichnung.
In der folgenden Tabelle haben wir die wesentlichen Merkmale der einzelnen Wetterstationen noch einmal übersichtlich zusammengefasst.
Homematic IP Wettersensor | Eve Weather | Netatmo | Bresser WLAN Farbwettercenter | TFA Dostmann Wetterstation | |
---|---|---|---|---|---|
Preis | ca. 250 Euro | ca. 70 Euro | ca. 155 Euro | ca. 140 Euro | ca. 150 Euro |
Sensoren | Außen- temperatur, Luftfeuchtigkeit, Windmesser, Regenmesser Helligkeit | Außentemperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck | Außentemperatur, Innentemperatur Luftfeuchtigkeit, Luftqualität (CO2-Gehalt) Lautstärke (Innenraum), Windmesser, Regenmesser | Außentemperatur., Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, Windmesser, Regenmesser | Außentemperatur, Luftfeuchtigkeit, Regenmesser, Windmesser |
Erweiterbar | je nach Access-Point-Model bis zu 40 bzw. 80 Sensoren | keine weiteren Outdoor-Sensoren im Angebot | bis zu drei Zusatzmodule (indoor) | bis zu 7 zusätzliche Thermo-/Hygro-Funksensoren | bis zu 50 Sensoren |
Display | Nein | Ja | Nein | Ja | Ja |
Smarthome Integration | Homematic System, Home Connect Plus, Conrad Connect | über Apple Homekit | geschlossenes System und Apple Homekit | Nein | über Conrad Connect |
Vorhersage/Wettertrend | Nein | Ja (12 Stunden) | Nein | Ja (12 Stunden) | Ja (12 Stunden) |
App/Webzugang | iOS, Android/Nein | iOS/Nein | iOS, Android/Ja | Einbindung in Weather Cloud und Weather Underground | iOS, Android |