Virtuelle Rennen erfreuen sich steigender Beliebtheit. Titel wie „Gran Turismo 7“ oder das neue „Forza Motorsport“ sind ein guter Einstieg mit gewissem Anspruch. Noch mehr Freude bereitet das Fahren mit einem Lenkrad für mehr Realismus. Zwar lässt sich das an den Schreibtisch klemmen, besser ist aber eine ordentliche Befestigung. Sogenannte „Sim-Rigs“ gibt es in unterschiedlichsten Ausbaustufen. Wir liefern dir alle wichtigen Infos dazu.
Das erfahrt ihr gleich
- Sim-Racing-Rig: Was ist das überhaupt?
- Einsteiger-Rig: Kompakt und meist schnell abzubauen
- Mittelklasse-Rig: Nicht zu groß und bereits stabiler
- Premium-Rig: Komplettpaket mit starkem Aufbau
- 80/20-Rig: Alu-Profile als Kit oder im Eigenbau
- Das Maximum im Privat-Bereich: Motion-Rig
- Sim-Racing-Rig: Eine Frage von Motivation, Platz und Geldbeutel
Der Begriff „Sim-Racing“ steht für „Rennsimulationen“. Es geht darum, echten Rennsport so realistisch wie nur möglich digital zu imitieren. Die Branche hat sich in den vergangenen Jahren stark vergrößert. Heute gibt es nicht nur zahlreiche Spiele und ernstzunehmende Simulatoren, sondern auch viel Hardware. Die besteht meist aus einer Wheelbase, einem Lenkrad, Pedalen und optional einer Schaltung sowie einer Handbremse. Damit all das auch seinen Platz hat, gibt es „Rigs“, was nur der englische Begriff für „Vorrichtung“ ist. Das sind speziell angefertigte Aufbauten, die deine Hardware aufnehmen und dir einen guten Sitz bieten. Wie so ein Sim-Racing-Rig aussieht auf aufgebaut ist, kann sehr unterschiedlich sein.
Legst du gerade erst mit Sim-Racing los oder willst einfach nur ein paar entspannte Runden in Simcade-Titeln drehen, dann ist ein Einsteiger-Rig eine gute Wahl. Das hat den Vorteil, dass es in den meisten Fällen recht kompakt gebaut ist, also nicht viel Platz in eher kleinen Räumen wegnimmt, und sich häufig bei Nichtbenutzung einfach verstauen lässt. Das geht dann über einen Klapp-Mechanismus, der das Rig einfach zusammenfaltet. Ein weiterer Vorteil ist, dass ein Einsteiger-Rig relativ günstig ist. Bist du dir also nicht sicher, ob dir das Hobby auf Dauer Spaß macht, ist die Investition nicht groß. Verkaufen kannst du dein Rig dann auch noch immer.
Ohne Nachteile kommt es aber nicht aus. Die Konstruktion ist etwa nicht so robust wie bei festen Exemplaren. Hast du etwa eine Wheelbase mit viel Drehmoment, kann das ein Einsteiger-Rig überfordern. Außerdem fehlen oft Anbringungsmöglichkeiten für Zubehör wie eine Gangschaltung. Ein weiteres Thema ist das von möglichem Spiel. Weil die Konstruktion oft nicht sonderlich starr ist, kann es an manchen Stellen zu kleinen Bewegungen kommen. Das macht sich dann etwa durch „wandernde“ Pedale bemerkbar.
Einsteiger-Rigs lassen sich in vielen Fällen direkt mit einem Schreibtischstuhl vor dem Schreibtisch nutzen oder bieten eine eingebaute Sitzfläche. Letzteres hat ein bisschen was von einem Klappstuhl.
Etwas mehr Geld musst du für ein Sim-Racing-Rig der Mittelklasse ausgeben. Hier bekommst du allerdings auch schon einen etwas stabileren Aufbau. Dieser bietet meist durchgehend Metallstreben und einen gepolsterten Sitz. In manchen Fällen kannst du diesen nicht nur in der Neigung verstellen, sondern auch im Abstand zum Lenkrad. Die Aufnahme für dein Lenkrad und deine Pedale ist etwas robuster und beide Teile lassen sich häufig verstellen. So findest du einen noch besseren Sitz.
Mittelklasse-Rigs eignen sich noch immer gut dazu, sie etwa vor einem Fernseher oder vor dem Schreibtisch zu platzieren. Mit Rollen kannst du den Aufbau dann sogar zur Seite schieben, solltest du ihn nicht brauchen. Ob das vom Hersteller so vorgesehen ist, kommt aber stark auf das jeweilige Modell an. Platz für Zubehör gibt es manchmal, aber eben nicht immer.
Schon in dieser Klasse lässt sich das Rig gut mit einem Direct-Drive-Wheel nutzen, das etwas mehr Drehmoment hat. Zu viel solltest du aber dennoch nicht erwarten, schließlich kommt hier noch immer relativ dünnes Metall zum Einsatz.
Wieder eine Preisstufe höher liegen die Premium-Rigs. Auch hier kannst du wieder ein Upgrade erwarten – gerade bei der Bauweise. Diese ist deutlich robuster als bei den günstigeren Modellen. Meist findest du hier dicke Streben aus Aluminium oder Metall, die alles an ihrem Platz halten. Den oben erwähnten „Flex“ musst du hier also kaum bis gar nicht mehr fürchten.
Sitze sind in manchen Fällen mitgeliefert und bieten deutlich mehr Komfort. Öfter ist es bei einem Premium-Rig aber auch notwendig, den Sitz einzeln zu bestellen. Das hat den Vorteil, dass du den perfekten für dich finden kannst. Allerdings ist das eben auch eine zusätzliche Investition. Zubehör findet durch mitgelieferte oder optional erhältliche Aufnahmen dafür auch Platz.
Premium-Rigs kommen mit so ziemlich jeder Hardware zurecht. Auch ein Direct-Drive-Wheel mit höherem Drehmoment ist also kein Problem.
In der Sim-Racing-Community besonders beliebt sind sogenannte 80/20-Rigs. Dahinter steckt ein Systemprofil aus Aluminium, das etwa auch in der Industrie zum Einsatz kommt. Der große Vorteil hier ist, dass du ein 80/20-Rig ganz nach deinen Vorstellungen bauen kannst. Dafür holst du dir entweder die Profile einzeln und baust in Eigenregie oder mit einer Anleitung aus dem Internet los oder du greifst zu einem Kit.
Einige Hersteller bieten Komplettsets mit Bauanleitungen zum Kauf an. Alles, was du hier machen musst, ist dieser zu folgen und das Rig aufzubauen. Doch Vorsicht: Das ist nicht einfach, kostet einiges an Zeit und benötigt mindestens eine zweite Person als Hilfe. Rigs aus Alu-Profilen sind aber sehr robust, lassen sich einfach an deine Bedürfnisse anpassen und sehr gut erweitern.
Sie gelten nicht zuletzt deshalb als Gold-Standard für Sim-Racing. Außerdem kommen sie mit so ziemlicher jeder Hardware zurecht, die du darauf nutzen möchtest. Wheelbases mit hohem Drehmoment, einzeln montierte Pedale, Schaltung, Handbremse, Buttkicker, Button-Box – Alles findet hier seinen wirklich festen Platz.
Leider haben Aluminium-Profile zwei Nachteile: Damit gebaute Rigs sind groß und sollten ihren festen Platz im Raum haben. Zudem ist die Investition hoch.
Eines eint Sim-Racing-Rigs: Du sitzt starr in deinem Sitz. Das ist eine große Umstellung zum echten Auto, in dem natürlich physische Kräfte auf dich wirken. Simulieren lassen die sich aber natürlich auch. Verantwortlich dafür sind „Motion-Rigs“. Hier sorgt meist eine Hydraulik dafür, dass sich der komplette Aufbau bewegt – parallel zu den simulierten Kräften. Lenkst du also etwa stark nach links ein, neigt sich die rechte Seite des Rigs nach unten. Steigst du voll auf die Bremse, knickt das Rig vorne ein.
Manche Rigs bieten sogar eine Drehung bei Kurven, sodass ein echter Richtungswechsel simuliert wird. Vibrationen bei Fahrten über Unebenheiten oder die Curbs in Kurven runden das Gesamtbild ab.
Motion-Rigs sind in der Regel sehr teuer. Die Rede ist hier von mehreren tausend bis hin zu zehntausenden Euro. Sie benötigten außerdem viel Platz und können recht laut sein. Mit Nachrüst-Kits für ein bestehendes Rig (meist 80/20-Rigs) gibt es eine etwas platzsparendere und oft auch günstigere Alternative.
Der Markt für Sim-Racing-Rigs ist mittlerweile groß. Vom klappbaren Einsteiger-Modell bis hin zum elaborierten Motion-Rig gibt es so ziemlich alles. Allerdings kommt die Wahl des richtigen Aufbaus in erster Linie auf deine Motivation für Sim-Racing, den Platz und natürlich vor allem deinen Geldbeutel an. Für ein bisschen Spaß in Gran Turismo 7 & Co. reicht ein Einsteiger-Rig locker aus. Willst du dich ernsthaft auf Software wie iRacing konzentrieren und setzt auf ein Direct-Drive-Setup, dann solltest du zu einem Premium- oder 80/20-Rig greifen. Willst du das absolute Maximum, ist ein Motion-Rig durchaus interessant.
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