Mit dem Galaxy Z Fold3 5G und dem Z Flip3 5G beweist Samsung Durchhaltevermögen. Denn bei den beiden falt- bzw. klappbaren Smartphones handelt es nicht nur um die bereits dritte Generation. Der südkoreanische Hersteller entwickelt diese auch kontinuierlich weiter. Zeitgenössische Entwicklungen der Handytechnologie finden bei den jüngsten Vertretern der Scharnier-Geschwister genauso Berücksichtigung wie bei den Vorgängern fehlende Funktionen. Was genau das Samsung Galaxy Z Fold3 5G und das Z Flip3 5G von ihren Vorgängern unterscheidet, haben wir hier zusammengefasst.
Alle Infos zum neuen Samsung Galaxy Z Fold3 5G und Z Flip3 5G
Wie es sich für eine gut gepflegte Ahnenreihe gehört, führen auch Samsungs neueste Mobiltelefone die Namen ihre Vorfahren weiter. Auf das einstige Samsung Galaxy (Z) Fold – das Serien-„Z“ wurde erst nachträglich ergänzt – von 2019 folgte im August 2020 das Galaxy Z Fold 2 bzw. Fold2. Im dritten Jahr nun kommt – der Tradition verpflichtet – das Samsung Galaxy Z Fold3 5G. Obwohl bereits beide Vorgänger 5G beherrschten, ergänzt Samsung diese Information bei der dritten Modellneuerung zusätzlich im Namen.
Ähnlich verhält es sich mit dem Samsung Galaxy Z Flip 3 5G. Auch hier spricht der Hersteller von einer dritten Generation. Allerdings ist diese Aussage etwas irreführend. Denn strenggenommen handelt es sich bei dem 2021er Update erst um die zweite Modellüberarbeitung. 2020 erschien das Samsung Z Flip zweimal: Anfang des Jahres als 4G-Variante und im Herbst 2020 dann nochmal mit 5G-Chip zeitgleich mit dem Fold2.
Am grundlegenden Design der beiden ausfaltbaren Smartphones hat Samsung nichts geändert. Weiterhin blättert das Fold3 auf wie ein Buch, während das Flip3 gleich einer Muschel nach oben bzw. hinten geöffnet wird.
In seinen Abmessungen ist das aktuelle Galaxy Z Fold minimal geschrumpft, allerdings reden wir hier von Anpassungen im Millimeterbereich. Wesentlich kleiner ist es weder im zusammengefalteten noch im geöffneten Zustand geworden. Auf der Außenseite, sozusagen dem Buchdeckel, erstreckt sich weiterhin ein 6,2 Zoll großes AMOLED-Display, das gegenüber dem Vorjahresmodell allerdings nun eine 120-Hertz-Bildwiederholrate unterstützt. In Auflösung (832 x 2.268 Pixel) und Seitenverhältnis (25 zu 9) sind die beiden Bildschirme nahezu identisch. Gleiches gilt für den innenliegenden Hauptscreen.
Aufgeklappt erstreckt sich der beinahe quadratische Bildschirm über 7,6 Zoll bei einer Auflösung von 1.768 x 2.208 Pixel. Die Pixeldichte liegt bei durchschnittlichen 374 ppi. Auch hier setzt Samsung auf ein AMOLED-Display, das 120 Hertz und dank HDR10+ höhere Kontraste bietet.
Gegenüber dem kleineren Bildschirm auf der Vorderseite ist der innere aufgrund seiner Flexibilität nicht mit Gorilla-Glas geschützt, sondern durch eine biegsame Kunststofffolie. In der offiziellen Ankündigung verspricht Samsung, dass die neue „Schutzfolie aus dehnbarem PET das Display bis zu 80% widerstandsfähiger“ gegen Kratzer mache. Einfluss auf den vertikal verlaufenden Falz in der Mitte hat dies aber nicht. Der Knick ist weiterhin gut sichtbar.
Beim kompakteren Samsung Galaxy Z Flip3 5G sind einige der Neuerungen auf den ersten Blick zu erkennen. Zugeklappt präsentiert sich das neue Gerät nun mit einem viermal größeren Außendisplay, das sich auch farblich abhebt und dem Gerät einen zusätzlichen Chic verleiht. Gegenüber dem sehr schmalen Bildschirm des ersten Z Flip bietet das Flip3 endlich genug Platz für Benachrichtigungen und Bedienelemente auf der Außenseite. So lassen sich Widgets konfigurieren, Nachrichten lesen und die Musikwiedergabe steuern.
Zudem eignet sich das auf 1,9 Zoll gewachsene Display (512 x 260 Pixel) auch als Kamerasucher, da der gezeigte Bildausschnitt nun deutlich größer und detaillierter ausfällt. Zum Vergleich: Das erste iPhone von 2007/2008 bot 320 x 480 Pixel auf 3,5 Zoll. Telefonieren lässt dich das Z Flip3, anders als das Fold3, allerdings nur bei geöffnetem Handy.
Klappst du das Galaxy Z Flip3 5G auf, erhältst du Zugriff auf ein 6,7‑Zoll-Display mit sogenannten Dynamic AMOLED 2X, das dir neben 120 Hertz auch HDR10+-Unterstützung verspricht. Wie beim Fold3 fordert der Faltmechanismus auch hier seinen Tribut: Während Gorilla-Glas außen vor Kratzern schützt, muss innen eine Schutzfolie aus Kunststoff das Gröbste verhindern. Immerhin sollen auch hier 30 Prozent mehr Schutz gegenüber dem Vorgänger geboten sein.
Eine der größten technischen Errungenschaften des Z Fold3 und Flip3 dürfte die IPX8-Zertifizierung sein. Diese besagt, dass beide Geräte theoretisch problemlos ins Wasser fallen können, ohne Schäden davonzutragen. Das „X“ deutet jedoch darauf hin, dass Samsung die beiden Foldables nicht auf Staubdichtigkeit hat testen lassen. Das heißt, eindringende Kleinstteile, wie eben Staub oder Flusen in Hosentaschen, können ggf. die mechanische Funktionalität der Scharniere beeinträchtigen. In „intensiven Falttests“ ließ sich Samsung aber bestätigen, dass sich die Foldables mehr als 200.000-mal falten ließen.
Fold3:
- Abmessungen: Aufgeklappt: 158,2 x 128,1 x 6,4 mm, zugeklappt: 158,2 x 67,1 x 14,4–16 mm
- Gewicht: 271 Gramm
- Hauptdisplay: Dynamic AMOLED 2X, 7,6 Zoll, 1.768 x 2.208 Pixel, 374 ppi, 120 Hz, HDR10+
- Coverdisplay: Dynamic AMOLED 2X, 6,2 Zoll, 832 x 2.268 Pixel, 120Hz, geschützt durch Gorilla Glas
- Sonstiges: IPX8, Fingerabdrucksensor rechts im Rahmen, Stereolautsprecher
Flip3:
- Abmessungen: Aufgeklappt: 166 x 72,2 x 6,9 mm, zugeklappt: 86,4 x 72,2 x 15,9–17,1 mm
- Gewicht: 183 Gramm
- Hauptdisplay: Dynamic AMOLED 2X, 6,7 Zoll, 1.080 x 2.640 Pixel, 426 ppi, 120 Hz, HDR10+
- Coverdisplay: Super AMOLED, 1,9 Zoll, 260 x 512 Zoll, geschützt durch Gorilla Glas
- Sonstiges: IPX8, Fingerabdrucksensor rechts im Rahmen, Stereolautsprecher
Bei der Aktualisierung der Hardware-Komponenten folgt Samsung dem vorgezeichneten Weg. Wie für Premium-Smartphones üblich setzen das Samsung Galaxy Z Fold3 5G und Z Flip3 5G auf aktuelle Standards.
Fold3:
- Qualcomm Snapdragon 888 mit acht Kernen (1 x 2,84 GHz, 3 x 2, 42 GHz und 4 x 1,80 GHz)
- Adreno-660-Grafikchip
- 256 oder 512 Gigabyte ROM (nicht erweiterbar), UFS 3.1
- 12 Gigabyte Arbeitsspeicher
- Bluetooth 5.2, 5G, Android 11 mit angepasster Benutzeroberfläche (Samsungs One UI 3.5)
- 4.400-mAh-Akku, Schnellladen mit 25 Watt, kabelloses Laden mit 11 Watt, Aufladen anderer Geräte mit 4,5 Watt
Flip3:
- Qualcomm Snapdragon 888 mit acht Kernen (1 x 2,84 GHz, 3 x 2, 42 GHz und 4 x 1,80 GHz)
- Adreno-660-Grafikchip
- 128 oder 256 Gigabyte ROM (nicht erweiterbar), UFS 3.1
- 8 Gigabyte RAM
- Bluetooth 5.1, 5G, Android 11 mit angepasster Benutzeroberfläche (Samsungs One UI 3.5)
- 300-mAh-Akku, Schnellladen mit 25 Watt, kabelloses Laden mit 11 Watt, Aufladen anderer Geräte mit 4,5 Watt
Beim Galaxy Z Fold3 5G führt Samsung eine Neuerung in die Z‑Serie ein, die bislang dem Galaxy Note vorbehalten war: die Unterstützung des Samsung S Pen. Mit dem Stift lässt sich das Hauptdisplay wie ein Notizbuch nutzen, in das du handschriftliche Notizen und Texte einträgst. Der Frontbildschirm lässt sich nicht mit dem S Pen bedienen.
Damit die Kunststofffolie unter dem Druck der Stiftspitze keinen Schaden nimmt, ist diese neuerdings einziehbar. So lässt sich der Druck, der auf den Bildschirm einwirkt, präziser regulieren. Der S Pen ist separat in zwei Varianten erhältlich, als etwas kürzere Fold Edition und als S Pen Pro, der ein paar zusätzliche Funktionen mit sich bringt. Anders als beim Galaxy Note kannst du den Stift beim Fold3 nicht ins Gerät schieben, um ihn leichter zu transportieren.
Der sogenannte Flex-Modus erlaubt dir, das Fold3 in einem beliebigen Winkel zwischen 75 und 115 Grad aufzustellen. Dabei kannst du dann eine Bildschirmhälfte zum Beispiel für Videocalls nutzen, während du auf der anderen Seite Notizen mit dem S Pen aufschreibst.
Mehrere Apps auf einem Smartphone gleichzeitig darzustellen, ist seit längerem möglich. Bei Samsung nennt sich diese Funktion „Multi Active Window“ und ist im Zusammenspiel mit dem Tablet-artigen Display des Fold3 und der S‑Pen-Integration durchaus sinnvoll. Über die auch beim Flip3 vorhandene Taskleiste lassen sich schnell zwei Apps nebeneinander bzw. beim Flip3 übereinander platzieren. Wie TheVerge berichtet, soll sich die Taskleiste beim Fold3 sogar am Rand fixieren lassen, um wie bei einem PC oder Mac jederzeit erreichbar zu sein.
Darüber hinaus bietet dir die sogenannte Labs-Funktion mehrere Optionen, Apps an das ungewöhnliche Seitenformat des Fold3 anzupassen, zum Beispiel indem du die Darstellung von Apps auf beide Bildschirmhälften aufteilst wie bei einem Buch. Ob jede App mit Labs funktioniert, ist noch nicht klar. Ebenso wenig, ob die Funktion per Software-Update für das Fold2 nachgereicht wird.
Auch das Flip3 bietet einen Flex-Modus, hier allerdings ohne S‑Pen-Unterstützung. Stattdessen dient die Zweiteilung des Bildschirms hier für eine intuitivere Bedienung. Ist die Kamera-App im Flex-Modus aktiv, blendet das Gerät automatisch in der unteren Hälfte die virtuellen Tasten und Funktionen ein, während du oben die Vorschau deiner Aufnahme siehst. Allerdings sind nicht alle Apps mit dem Flex-Modus kompatibel, sondern müssen von den Entwicklern entsprechend angepasst werden. Eine automatische Neusortierung der App-Darstellung durch das Gerät selbst findet leider nicht statt.
Wie schon der Vorgänger verfügt auch das Fold3 über fünf Kameras. Deren Spezifikationen unterscheiden sich nur in Details von den 2020er Modulen. Größte Neuerung hier: Die innenliegende Selfiekamera hat Samsung unter dem Display verschwinden lassen. Beim Fold2 ließ ein schwarzes Loch diese noch eindeutig hervorstechen. Allerdings ist auch beim Fold3 die innere Kamera nicht gänzlich unsichtbar. Aus ersten Tests geht hervor, dass auch die unterhalb des Displays integrierte Kamera weiterhin mit bloßem Auge zu erkennen sei – nur eben nicht mehr auf den ersten Blick. Weil der Nutzen dieser Kamera vorrangig auf Videotelefonaten liegt, hat Samsung dem Modul lediglich 4 Megapixel spendiert. Für Gespräche in HD-Qualität sollte die Auflösung aber ausreichen.
Fotos und Selfie schießt du stattdessen vielleicht lieber mit der Frontkamera oder mit der Dreifach-Hauptkamera auf der Rückseite. Bei aufgefaltetem Smartphone kannst du damit sogar Selfies schießen, indem du das Frontdisplay als Kamerasucher nutzt.
Wie bereits erwähnt, bietet auch das Z Flip3 die Option, die Hauptkamera für Selfies und Vlogs einzusetzen, während der zweite Bildschirm auf der Vorderseite als Orientierung für den Bildausschnitt dient. Alternativ ist dafür auch die Frontkamera im Inneren geeignet, die im Gegensatz zum Fold3 beim Flip3 mit 10 Megapixel daherkommt, hier aber weiterhin auf dem Display liegt und nicht versteckt darunter.
Fold3:
- Hauptkamera: 12 Megapixel, f/1,8‑Blende, Optischer Bildstabilisator (OIS); 12-Megapixel-Teleobjektiv, f/2,4‑Blende, OIS, zweifach optischer Zoom; 12-Megapixel-Ultraweitwinkel, f/2.2‑Blende, 123-Grad-Sichtfeld
- Frontkameras: 10 Megapixel, f/2,2‑Blende; 4 Megapixel (innen, unter dem Display)
Flip3:
- Hauptkamera: 12 Megapixel, f/1,8‑Blende, Optischer Bildstabilisator (OIS); 12-Megapixel-Ultraweitwinkel, f/2.2‑Blende, 123-Grad-Sichtfeld
- Frontkamera: 10 Megapixel, f/2,4‑Blende
Aktuell lassen sich das Samsung Galaxy Z Fold3 5G und das Z Flip3 5G lediglich vorbestellen. Erhältlich sind beide Geräte ab dem 27. August 2021. Das Fold3 startet hierzulande mit 1.799 Euro in der kleinen Speichervariante. 1.899 Euro sind es für 512 GB ROM. Schwarz, Dunkelgrün und Silber sind hier die angebotenen Farben.
Für das Z Flip3 werden hierzulande mindestens 1.049 Euro fällig oder 1.149 Euro, wenn es doppelt so viel Speicher sein soll (256 GB ROM). Damit startet das Flip3 preislich deutlich unter dem Vorgänger, der zum Erscheinen im Herbst 2020 für 1.549 Euro angeboten wurde, allerdings auch mit mehr Speicher in der Grundausstattung. Die Farben hier: Creme, Schwarz, Dunkelgrün und Lavendel. Samsung selbst bietet darüber hinaus drei weitere Farben exklusiv im eigenen Shop an.
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