Dein Router steht im Flur, fernab vom Geschehen – und im Wohnzimmer nervt die langsame Internetverbindung. Oft muss das WLAN-Signal Wände und Hindernisse in der Wohnung überwinden und die Geschwindigkeit kann dadurch beeinträchtigt werden. Mit ein paar einfachen Anpassungen kannst du die Verbindung deutlich verbessern und so die lästigen Aussetzer und Verzögerungen beseitigen. Hier erfährst du, wie du deinen WLAN Geschwindigkeit und die Reichweite in deinem Zuhause optimieren kannst.
Das erfahrt ihr gleich
- WLAN optimieren: Der Speedtest als Grundlage
- Tipp 1: Router richtig aufstellen für bessere WLAN-Geschwindigkeit
- Tipp 2: Sendeleistung des Routers erhöhen & WLAN-Signal verstärken
- Tipp 3: Wenig frequentierten Funkkanal wählen
- Tipp 4: WLAN-Reichweite verbessern mit Antenne und Repeater
- Tipp 5: Software auf dem neuesten Stand halten
- Immer noch Probleme mit der WLAN-Geschwindigkeit?
Wer mag schon langsames Internet? Wenn gestreamte Videos ruckeln, die Seite vom Onlineshop nicht lädt und die Urlaubsbilder in die Cloud zu laden eine halbe Ewigkeit dauert, dann kommt schnell Frust auf. Zum Glück kannst du Gegenmaßnahmen ergreifen. Damit du sicherstellen kannst, dass diese auch wirken, solltest du zunächst einen Speed-Test mit deiner Internetverbindung durchführen. Damit kannst du die Geschwindigkeit von deinem WLAN und andere Daten, wie die Download- und Upload-Geschwindigkeit messen. Mit dem Ergebnis hast du einen Vergleichswert und kannst im Nachhinein überprüfen, ob deine Maßnahmen funktioniert haben.
Wenn du bei der Messung merkst, dass ein großer Unterschied besteht zwischen dem WLAN-Standard, den dein Router beherrscht, und der Geschwindigkeit, die du bestimmt hast, dann kann das an verschiedene Faktoren liegen. Viele dieser Probleme kannst du einfach selbst beheben und so das eigene Netz schneller machen.
DSL und VDSL: Der klassische Internetzugang via DSL und mittlerweile auch VDSL bietet Internetgeschwindigkeiten bis zu 250 Mbit/s und somit ein solides Tempo. Dieser Zugang ist in Deutschland üblich und steht meist von verschiedenen Anbietern zur Verfügung.
Kabel: Mit Kabel-Internet sind mittlerweile Geschwindigkeiten bis zu 1.000 Mbit/s möglich. Meist werden die Tarife in Kombination mit einem Telefon- und einem TV-Anschluss angeboten.
Glasfaser: Glasfaser bietet ebenso bis zu 1.000 Mbit/s schnelles Internet. Voraussetzung für den Anschluss: Es müssen Glasfaserkabel zu deinem Zuhause verlegt sein. Das ist nicht überall der Fall. Ob dein Wohnort bereits über die entsprechende Technik verfügt, kannst du auf deutsche-glasfaser.de nachsehen.
Wichtig: Aktuell ist es immer noch so, dass viele Anbieter Geschwindigkeiten “bis zu” vermarkten. Ob die tatsächliche Leistung erreicht wird, ist damit nicht automatisch gesichert.
Der Standort deines WLAN-Routers im Haus spielt eine entscheidende Rolle bei der Geschwindigkeit. Grundsätzlich gilt: Umso geringer der Abstand zwischen Router und PC oder Laptop, desto besser und schneller ist die Verbindung. Außerdem solltest du den Router möglichst nah an der Telefondose platzieren, an die der Router angeschlossen ist.
Beachte folgende Punkte beim Aufstellen:
- Finde eine zentrale Position: Teilen sich mehrere Geräte einen Router, positioniere ihn so, dass der Abstand zu allen Computern etwa gleich ist.
- Umgehe Hindernisse: In erster Linie schwächen Wände das Signal ab. Aber auch Möbel und vor allem Metallgegenstände führen zu einer Verschlechterung des Empfangs. Stelle den Router deshalb so hoch wie möglich im Raum auf, etwa auf einem hohen Regal.
- Halte Abstand von Signalen im selben Frequenzbereich: Platziere den Router mindestens einen Meter entfernt von Geräten, die Signale im selben Frequenzbereich aussenden. Dazu zählen schnurlose Telefone, Babyphone sowie einige Mikrowellengeräte.
- Vorsicht bei elektrischen Geräten: Auch die können das WLAN-Signal stören und somit die Verbindung zum Internet verlangsamen. Stelle den Router deshalb mit möglichst großem Abstand zu Kühlschränken, Ventilatoren und wenn möglich dem Telefon sowie anderer Elektronik auf.
Stelle die Sendeleistung des Routers auf die höchste Stufe, um die bestmögliche Geschwindigkeit im eigenen WLAN zu erhalten. Zu den entsprechenden Einstellungen gelangst du, indem du im Browserfenster deines PCs oder Laptops die IP-Adresse oder die entsprechende Webadresse deines Routers eintippst. Diese findest du im Handbuch. Bei der FRITZ!Box lautet sie beispielsweise „fritz.box”. Hier kannst du dann unter „WLAN” > „Funkkanal”> „Maximale Sendeleistung” anpassen, wie hoch die maximale Signalstärke sein soll.
Bei den meisten WLAN-Geräten ist automatisch Kanal 11 eingestellt. Das ist dann problematisch, wenn im näheren Umkreis noch zahlreiche andere WLAN-Netzwerke im selben Frequenzbereich funken, etwa weil in einem Mehrfamilienhaus alle Wohnungen mit einem eigenen WLAN-Netzwerk ausgestattet sind. Dann kann es zu Störungen und Abbrüchen der Verbindung kommen, weil sich alle denselben Funkkanal teilen.
Erfahrungsgemäß werden die Kanäle 1 und 6 zwar seltener genutzt, aufgrund von technischen Besonderheiten bei der Kanalbelegung solltest du die Kanäle 1, 6 oder 11 aber lieber meiden. Hier kann es zu Frequenzüberlappungen und somit zu Störungen in der Internetgeschwindigkeit kommen.
Leider ist kein optimaler Kanal pauschal zu empfehlen, da andere Router in der Umgebung Einfluss auf den Kanal nehmen können. Um eine Übersicht anderer Geräte zu bekommen, ist ein Blick in die Router-Einstellungen nötig. Dort kannst du auch den Funkkanal wechseln. Abhängig vom Gerätetyp findest du die entsprechende Einstellung etwa unter „Konfiguration” > „Netzwerk” oder „WLAN” > „Funkkanal”. Genaue Angaben entnimmst du dem Handbuch deines Routers. Dort siehst du in der Regel auch, ob andere WLAN-Geräte in Reichweite auf demselben Kanal funken.
16 — 50 Mbit/s: Du nutzt das Internet eher sporadisch und rufst ab und an deine E‑Mails ab, hörst Musik über Streamingdienste oder surfst ein bisschen online? Dann reichen die niedrigen Bandbreiten aus und du bist mit einer einfachen DSL-Verbindung bereits gut versorgt.
50 – 100 Mbit/s: Wenn du gerne Internet-TV in HD-Qualität schaust oder Onlinegames spielst, solltest du in diese Art von Internetverbindung investieren.
100 – 250 Mbit/s: Arbeitest du von zu Hause oder nutzen mehrere Personen die Internetverbindung gleichzeitig für datenintensive Online-Aktivitäten wie zum Beispiel Highspeed-Surfen, Streaming oder Gaming, benötigst du besonders schnelles Internet. Wenn möglich, solltest du auf Glasfaser- oder Kabel-Internet zurückgreifen.
In der Regel ist der Router mit einer einfachen omnidirektionalen Antenne ausgestattet. Diese sendet das WLAN-Signal gleichmäßig in alle Richtungen. Ist mehr Power benötigt, erhältst du durch eine externe Antenne ein wesentlich stärkeres Signal. Diese kann bei vielen Routern – eine Ausnahme sind die FRITZ!Box-Modelle des Herstellers AVM – seitlich oder hinten am Schraubanschluss für die Antenne nachgerüstet werden.
Beim Kauf der stärkeren Antenne hast du die Wahl zwischen omnidirektionalen und direktionalen Modellen. Letztere schicken die Daten gezielt zum Bestimmungsort, etwa in Richtung des Rechners. Sofern du mehrere WLAN-Geräte im Haushalt nutzt, ist eine omnidirektionale Antenne empfehlenswert.
Ein Repeater ist ein weiteres Hilfsmittel, um das WLAN-Signal zu verstärken und den WLAN-Bereich zu vergrößern. Die Geräte erweitern die Reichweite des Signals, sodass es bis in die hinterste Ecke des Wohnraums funkt.
Sorge dafür, dass dein WLAN-Router stets die aktuellste verfügbare Firmware nutzt, um das WLAN zu beschleunigen. Bei vielen Geräten kannst du einstellen, ob sich der Router automatisch oder manuell aktualisiert. Bei einer manuellen Installation erscheint auf der Bedienoberfläche des Routers ein Hinweis auf die neue Software und du entscheidest, ob du die Installation erlaubst. Dazu musst du regelmäßig die Benutzeroberfläche des Routers aufrufen, um zu schauen, ob eine neue Software-Version vorliegt. Lass daher lieber die Automatik aktiviert.
Teste nach der Umsetzung einzelner Maßnahmen immer wieder die WLAN-Geschwindigkeit mit einem Speedtest. So kannst du direkt erkennen, ob die gewählte Maßnahme erfolgreich war.
Die Internetverbindung ruckelt immer noch und überträgt die Daten in Zeitlupe, obwohl der WLAN-Router gut platziert ist und einen Kanal für sich allein hat? Dann reicht offenbar die vom Anbieter bereitgestellte Übertragungsgeschwindigkeit für deine Bedürfnisse nicht aus. Eventuell ist dann ein Upgrade auf eine höhere Geschwindigkeit die bessere Option.
Damit deine WLAN Geschwindigkeit besser wird, kann die Platzierung des Routers viel ausmachen. Am besten stellst du ihn möglichst nah an den Geräten auf, die sein WLAN-Signal empfangen sollen. Stell außerdem immer die höchste Signalstärke an deinem Router ein. Achte zudem darauf, dass die Firmware deines Routers immer aktuell ist und er auf einer möglichst wenig genutzten Frequenz funkt. Für schwierige Fälle gibt es externe Antennen und Repeater, mit denen du das WLAN-Signal verstärken und die Reichweite erhöhen kannst.
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