Das Streaming im Wohnzimmer funktioniert mit hoher Qualität, aber im Schlafzimmer oder auf der Terrasse setzt das Internet vielleicht aus. Der Grund dafür ist meist die Reichweite des WLAN-Routers. Das Signal ist weiter davon entfernt nur noch schwach oder gar nicht mehr vorhanden. Ist das bei dir der Fall, kannst du dir aber meist recht einfach helfen. Hier findest du ein paar Tipps dazu.
Das erfahrt ihr gleich
- Wähle den richtigen Standort für den WLAN-Router
- Nutze den neuesten WLAN-Standard
- Erhöhe die WLAN-Reichweite mit einem Repeater
- Erhöhe die Sendeleistung vom WLAN-Router oder Repeater
- Verstärke das WLAN-Signal mit einer externen Antenne
- Wechsle den Funkkanal für mehr WLAN-Reichweite
- Erweitere das WLAN-Netz mit einem Powerline-Adpater
Den WLAN-Router direkt neben dem DSL-Anschluss aufzustellen ist naheliegend, aber nicht immer die beste Lösung. Zum einen strahlt das Signal ja in alle Richtungen – für die beste Abdeckung sollte der WLAN-Router also am besten zentral innerhalb der Wohnung beziehungsweise des Hauses platziert werden. Zum anderen sollte er möglichst frei stehen, damit das Signal nicht von Störquellen beeinträchtigt werden kann.
Vor allem zwei Faktoren stellen sich dem WLAN-Signal buchstäblich in den Weg: Wände beziehungsweise große Flächen aus Stahlbeton oder Metall sowie Elektrogeräte, die selbst Wellen aussenden. Dazu gehören schnurlose Telefone, Bluetooth-Geräte, Mikrowellen, Babyphones und Funklautsprecher. Aber auch ein Aquarium oder große Möbel können sich als Hindernisse für das WLAN erweisen.
Stelle den Router also möglichst frei im Raum auf. Wenn möglich, suchst du für Elektrogeräte aus der unmittelbaren Umgebung einen anderen Standort. Willst du den Standort an sich überprüfen, dann geht das mit unterschiedlichen Apps. AVM bietet etwa das Programm „Fritz! WLAN“, mit dem du das empfangene WLAN-Signal und die Stärke auf deinem Smartphone oder Tablet messen kannst.
Lange Zeit funkten die WLAN-Router im WLAN-Standard 802.11g, der auch in vielen aktuellen Geräten noch genutzt wird. Bei diesem Standard werden maximal 54 MBit pro Sekunde übertragen. Bei den neueren Standards 802.11ac (WLAN-ac oder „Wi-Fi 5“) und 802.11ax (WLAN-ax oder „Wi-Fi 6“) dagegen sind es bis zu 867 beziehungsweise bis zu 4.804 MBit. Zum Vergleich: Die Datenrate für ein qualitativ gutes Video in der Größe 1.920 x 1.080 Pixel (Full-HD) beträgt etwa 5 MBit pro Sekunde. Mit einer höheren Signalstärke erzielst du auch eine höhere Reichweite.
Schaue im Betriebshandbuch nach, welchen Standard dein WLAN-Router nutzt, oder frage beim Hersteller beziehungsweise deinem DSL-Anbieter nach, wenn dieser dir den Router zur Verfügung stellt. Du kannst auch den Modellnamen in eine Suchmaschine eingeben, um den WLAN-Standard zu ermitteln.
Besitzt dein WLAN-Router noch den veralteten Standard 802.11g, frage bei deinem DSL-Anbieter nach einem Router mit aktuellem Standard oder kaufe einen im Fachhandel.
Wie stabil das WLAN-Netz ist, hängt auch davon ab, wie viele Daten dem Router überhaupt zur Verfügung stehen. Teste deshalb besser zunächst die Geschwindigkeit deines DSL-Anschlusses. Ein Speedtest verrät dir, ob dein Internetanschluss eher Autobahn oder Schotterpiste ist.
Ein kostenloser, werbefreier Speedtest wird von der Bundesnetzagentur bereitgestellt. Du erreichst ihn unter www.breitbandmessung.de. Auf einen Klick werden dann Datenpakete zwischen deinem Rechner und einem Testserver ausgetauscht und anhand der Übertragungsgeschwindigkeiten das Tempo deines Anschlusses berechnet.
Ein WLAN-Repeater erhöht die Reichweite des WLAN-Netzes, indem er die Signale vom WLAN-Router empfängt und weiterleitet. Er erhöht also nicht die Signalstärke, kann aber Entfernungen überbrücken. Ideal ist ein WLAN-Repeater zum Beispiel, wenn das WLAN-Signal auf dem Weg vom Router zum Endgerät mehrere Wände oder zwei Stockwerke passieren muss. Dabei kann das Signal so weit abgeschwächt werden, dass bei Smartphone oder Tablet nicht mehr genügend Daten ankommen.
Am besten platzierst du einen WLAN-Repeater also auf halber Strecke zwischen dem WLAN-Router und dem Bereich, den du mit einem besseren Signal ausstatten willst. Bei zwei Wänden, mehreren Stockwerken oder ähnlichen Hindernissen ist der Repeater natürlich am besten zwischen diesen Hindernissen aufgehoben, unabhängig davon, ob das nun der Hälfte der Funkstrecke entspricht.
Bei besonders großen Räumlichkeiten ist ein WLAN-Mesh vielleicht die richtige Wahl. Dabei agieren die einzelnen Repeater nicht mehr für sich, sondern vernetzen sich, um möglichst große Bereiche abzudecken. Ein weiterer Vorteil ist, dass dein Endgerät immer das ideale Signal bekommt und sich nicht jedes Mal neu anmelden muss.
Bei manchen WLAN-Routern wie zum Beispiel den meisten FRITZ-Boxen kannst du selbst einstellen, in welcher Stärke das Funksignal ausgesendet wird. Das Gleiche gilt bei vielen Repeatern.
Sieh dafür im Betriebshandbuch deines WLAN-Routers beziehungsweise Repeaters nach, ob du die Sendeleistung manuell einstellen kannst und schalte diese gegebenenfalls eine Stufe höher.
Manche WLAN-Router verfügen über einen Antennenanschluss beziehungsweise eine Antenne mit schwacher Sendeleistung. Ist dies bei dir der Fall, kannst du das WLAN-Signal mithilfe einer leistungsstarken Antenne verbessern und sogar gezielt in eine bestimmte Richtung lenken.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen drei Arten von WLAN-Antennen:
- Eine Richtantenne sendet das Signal gebündelt in eine Richtung. Das ist ideal, wenn dein WLAN-Router in einer Ecke platziert ist beziehungsweise ein ganz bestimmter Bereich der Wohnung oder des Hauses mit WLAN versorgt werden soll.
- Eine Rundstrahlantenne sendet das WLAN-Signal in alle Richtungen, wobei die Signalstärke erhöht wird.
- Die Sektor-Antenne stellt eine Mischform dar, sie deckt einen höheren Bereich als die Richtantenne ab, dafür mit einem schwächeren Signal.
Um eine leistungsstarke WLAN-Antenne zu installieren, schraube gegebenenfalls zunächst die vorhandene Antenne vom WLAN-Router ab. Schließe das Antennenkabel an die freie Buchse an und montiere die Antenne an der Decke oder an der Wand. Beachte, dass du bei manchen hochwertigen Antennen das Kabel separat erwerben musst. Wähle dabei die richtige Länge, um die Antenne optimal platzieren zu können. Länger als drei Meter sollte das Kabel aber nicht sein, damit das Signal nicht wieder abgeschwächt wird.
Jeder WLAN-Router funkt auf einem bestimmten Funkkanal, der ab Werk vorgegeben ist, meistens ist dies der Kanal 11. Doch womöglich funken deine Nachbarn auf dem gleichen Kanal – und zu viel Betrieb lässt dann umso weniger Raum für dein WLAN-Signal, es wird schwächer, die Reichweite nimmt ab.
Viele moderne Router übernehmen den Wechsel selbst und funken im idealen Kanal. Manchmal lohnt es sich aber vielleicht, ihn per Hand zu wechseln. Wo und wie du das machst, ist vom Gerätetyp abhängig. Sehe im Betriebshandbuch deines WLAN-Routers nach, wo du die Einstellungen vornehmen kannst. Häufig findest du dort auch eine Übersicht, wie viele Netzwerke auf deinem aktuellen Funkkanal unterwegs sind und auf welchen Kanälen weniger Betrieb herrscht. Dann wechselst du in einen weniger frequentierten Funkkanal. Bedenke, dass du die Geräte, die auf dieses Netzwerk zugreifen, anschließend neu mit dem WLAN verbinden musst.
Zudem solltest du den voreingestellten WLAN-Namen (SSID) ändern, denn falls sich ein weiterer Router des gleichen Modelltyps in der Nähe befindet, könnten Smartphone und Tablet auf das falsche Netzwerk zugreifen. Wie du dabei vorgehst, erfährst du in den Hinweisen zur Installation des Routers beziehungsweise in den Router-Einstellungen.
Wo zu viele Hindernisse im Haus jede Funkstrecke zum Erliegen bringen, hilft dir das Stromnetz weiter. Mithilfe eines sogenannten Powerline-Adapters führst du das Router-Signal in die Steckdose, von wo es sich über die Stromkabel deines Hauses verbreitet und über die Steckdose in jedem Raum neu aufgebaut werden kann.
Für das Internet über die Stromkabel benötigst du ein Set mit zwei Powerline-Adaptern. Den einen Adapter steckst du in eine Steckdose in der Nähe des WLAN-Routers und schließt ihn per mitgeliefertem Kabel an den LAN-Anschluss des Routers. Den zweiten Adapter schließt du an eine freie Steckdose in dem Raum, in dem du ein WLAN-Netz etablieren willst. Dieser zweite Adapter empfängt die Daten dann über die Stromleitung und sendet sie an alle Geräte, die in der Nähe aufs WLAN zugreifen.
Wo sich immer mehr Möglichkeiten eröffnen, Dinge online zu erledigen, nachzuschlagen, zu erleben, will man auch immer öfter und von überall ins Netz gehen können. Dumm, wenn es dann ausgerechnet in den eigenen vier Wänden dunkle Flecken bei der WLAN-Versorgung gibt. Doch mit ein paar simplen Maßnahmen, anderen Einstellungen oder wenigen Zusatzgeräten wird auch aus deinem Heim ein Hotspot.
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