© 2019 AVM GmbH
Netzwerk

WLAN-Kanal ändern: Vor­tei­le und Anleitung

Bei einem Router wie der Fritzbox kannst du deinen WLAN-Kanal prüfen und ändern.

Ent­spannt lehnst du dich zurück und willst zu Hau­se ein wenig im Inter­net sur­fen. Doch die Web­sei­ten bau­en sich viel lang­sa­mer auf, als du es gewohnt bist. Das kann an dei­nem WLAN-Kanal lie­gen: Haben sich die Rou­ter dei­ner Nach­barn auf dem­sel­ben Kanal ein­ge­wählt, lei­det die Surf-Geschwin­dig­keit unter Umstän­den erheb­lich. Das gilt vor allem dann, wenn du sehr vie­le Nach­barn hast. Was es mit den ver­schie­de­nen WLAN-Kanä­len auf sich hat und wie du den Kanal manu­ell änderst, erklärt dir die­ser Ratgeber.

Dar­um soll­test du dei­nen WLAN-Kanal überprüfen

Die WLAN-Signa­le in dei­nem Netz­werk wer­den in ver­schie­de­ne Kanä­le auf­ge­teilt. Die meis­ten WLAN-Basis­sta­tio­nen haben 13 Kanä­le von Num­mer 1 bis Num­mer 13 zur Aus­wahl. Nahe­ge­le­ge­ne Netz­wer­ke, etwa die dei­ner Nach­barn, nut­zen unter Umstän­den den­sel­ben Kanal für ihr WLAN. Das ist sogar eher die Regel als die Aus­nah­me, da sich nicht alle 13 WLAN-Kanä­le glei­cher­ma­ßen für eine star­ke und für jedes Gerät pas­sen­de Inter­net­ver­bin­dung eignen.

Soll­ten nun also meh­re­re Rou­ter auf dem­sel­ben Kanal fun­ken, kann es bild­lich gespro­chen zu einem “Stau” im Inter­net kom­men. Dein WLAN-Signal wird durch die­se Über­la­ge­run­gen gestört und dein Inter­net­emp­fang wird schlech­ter.

Auch bei viel “Ver­kehr” auf den angren­zen­den Funk­ka­nä­len kann die Geschwin­dig­keit lei­den, da sich eini­ge Fre­quen­zen über­lap­pen. Tipp: Kanal 1, 6 und 11 über­lap­pen sich grund­sätz­lich nicht und sind des­halb zu empfehlen.

Nor­ma­ler­wei­se ändern die meis­ten Rou­ter den WLAN-Kanal auto­ma­tisch, wenn zu viel Ver­kehr herrscht. Doch zum einen geschieht dies nicht immer zuver­läs­sig, zum ande­ren wird die Kanal­be­le­gung nur in gewis­sen zeit­li­chen Abstän­den über­prüft. Wenn du selbst regel­mä­ßig nach dei­nem WLAN-Kanal schaust, kannst du in Echt­zeit fest­stel­len, wie viel Betrieb auf wel­chem Kanal herrscht, und die­sen bei Bedarf manu­ell ändern.

Was haben WLAN-Kanä­le mit Fre­quenz­be­rei­chen zu tun?

Es gibt zwei Fre­quenz­be­rei­che, in denen die meis­ten Rou­ter ihre Signa­le sen­den: 2,4 und 5 GHz. Die ein­zel­nen WLAN-Kanä­le unter­tei­len die­se gro­ßen Fre­quenz­be­rei­che in meh­re­re klei­ne­re – die sich (wie erwähnt) teil­wei­se über­lap­pen, wodurch es zu Geschwin­dig­keits­ein­bu­ßen kom­men kann.

Aktu­el­le und beson­ders schnel­le Gerä­te arbei­ten im 5‑GHz-Bereich. Die Mehr­zahl der Rou­ter funkt aber auf 2,4 GHz. Des­halb kommt es bei die­sen Gerä­ten häu­fi­ger vor, dass das WLAN lang­sam wird, weil vie­le ver­schie­de­ne Rou­ter die­sel­ben Kanä­le nutzen.

Soll­ten sowohl dein Rou­ter als auch die Gerä­te, mit denen du ins Inter­net gehst, den aktu­el­len 5‑GHz-Stan­dard unter­stüt­zen, dürf­test du kei­ne Pro­ble­me mit dem WLAN bekom­men. Um her­aus­zu­fin­den, ob dei­ne Gerä­te dies bereits tun, schaust du am bes­ten in die Betriebs­an­lei­tun­gen oder auf die Hersteller-Webseite.

 

Mehr dazu 
WLAN-Sicher­heit: So schützt du dein Funknetzwerk 

So über­prüfst und änderst du dei­nen WLAN-Kanal

Es gibt meh­re­re Mög­lich­kei­ten, dei­nen WLAN-Kanal zu über­prü­fen und gege­be­nen­falls zu ändern. Je nach Betriebs­sys­tem bie­ten sich ver­schie­de­ne Ver­fah­ren an.

WLAN-Kanal bei Fritz­box ändern

Eine ein­fa­che Mög­lich­keit, dei­nen WLAN-Kanal zu über­prü­fen und bei Bedarf zu ändern, ist die inter­ne Bedien­ober­flä­che dei­nes Rou­ters – sofern die­ser die­se Opti­on anbie­tet. Bei der belieb­ten Fritz­box des Anbie­ters AVM ist dies pro­blem­los mög­lich. Bei ande­ren Gerä­ten funk­tio­niert es ähnlich.

So änderst du den WLAN-Kanal bei einer Fritzbox:

  1. Rufe über die URL http://fritz.box die Benut­zer­ober­flä­che dei­ner Fritz­box auf.
  2. Kli­cke dort auf WLAN > Funk­ka­nal.
  3. Deak­ti­vie­re die Opti­on Funk­ka­nal-Ein­stel­lun­gen auto­ma­tisch setzen.
  4. Kli­cke zum Spei­chern der Ein­stel­lun­gen auf Über­neh­men.
  5. Kli­cke im Menü Funk­ka­nal nun auf Bele­gung der WLAN-Kanä­le. Dort erscheint eine gra­fi­sche Dar­stel­lung, die zeigt, wel­ches WLAN wel­chen Kanal nutzt.
  6. Wäh­le einen Kanal, der mög­lichst wenig genutzt wird und am bes­ten auch kei­ne Gerä­te auf angren­zen­den Kanä­len anzeigt. Bestä­ti­ge dei­ne Wahl mit Über­neh­men.

Übri­gens: Hast du die Opti­on Funk­ka­nal-Ein­stel­lun­gen auto­ma­tisch set­zen akti­viert, prüft die Fritz­box alle sechs Stun­den, ob der aktu­el­le WLAN-Kanal noch der bes­te ist, und ändert ihn gege­be­nen­falls selbst. Doch wie ein­gangs schon erwähnt: Nicht immer klappt das zuverlässig.

WLAN-Kanal mit­hil­fe einer App überprüfen

Hast du ein Android-Smart­phone oder ‑Tablet, kannst du dei­nen WLAN-Kanal auch mit­hil­fe einer App über­prü­fen. Fast alle die­ser WLAN-Apps (wie bei­spiels­wei­se “Wifi-Ana­ly­zer“) bie­ten dir neben dem Über­blick über die Nut­zung der ein­zel­nen WLAN-Kanä­le auch eine umfas­sen­de Ana­ly­se dei­nes Funk­netz­werks und hel­fen dir, die Per­for­mance zu verbessern.

Eine Rei­he emp­feh­lens­wer­ter Apps stellt dir der Rat­ge­ber 5 WLAN-Apps für Android: So opti­mierst du dein Funk­netz vor.

Für iOS-Nut­zer sind ver­gleich­ba­re Apps lei­der nicht erhält­lich. Der Grund: Das Apple-Betriebs­sys­tem erlaubt nicht den nöti­gen Zugriff, den die Apps brau­chen, um Draht­los­netz­wer­ke zu analysieren.

WLAN-Kanal bei Win­dows-PC überprüfen

Unter Win­dows ist stan­dard­mä­ßig kein Pro­gramm inte­griert, mit dem sich die WLAN-Ver­bin­dung über­prü­fen lässt. Des­halb ist zusätz­li­che Soft­ware nötig, die du dir kos­ten­los her­un­ter­la­den kannst. Emp­feh­lens­wer­te Pro­gram­me sind etwa Vis­tumb­ler oder inS­SI­Der. Mit­hil­fe die­ser Tools kannst du sehen, wel­che Kanä­le beson­ders aus­ge­las­tet sind und wel­che die bes­te Per­for­mance ver­spre­chen. Dar­über hin­aus lie­fern sie noch wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu allen emp­fang­ba­ren Drahtlosnetzwerken.

WLAN-Kanal beim Mac überprüfen

Com­pu­ter mit dem Betriebs­sys­tem macOS haben ein Dia­gno­se-Tool inte­griert, mit dem du WLAN-Ver­bin­dun­gen ana­ly­sie­ren kannst. Gehe wie folgt vor:

  1. Drü­cke die alt-Tas­te und kli­cke gleich­zei­tig auf das WLAN-Sym­bol in der obe­ren Menü­leis­te dei­nes Bildschirms.
  2. Kli­cke im auf­pop­pen­den Menü auf Dia­gno­se für draht­lo­se Umge­bun­gen öff­nen.
  3. Wäh­le oben in der Task­leis­te den Menü­punkt Fens­ter und kli­cke im sich öff­nen­den Menü auf Scan.
  4. Kli­cke auf Jetzt suchen. Das Dia­gno­se-Tool zeigt dir danach auto­ma­tisch die bes­ten Kanä­le an.
  5. In dei­nen Rou­ter-Ein­stel­lun­gen kannst du dar­auf­hin den WLAN-Kanal ent­spre­chend ändern.

WLAN-Kanal ändern: Wenig Auf­wand, hoher Nutzen

Immer wenn du das Gefühl hast, dass dein WLAN mal wie­der zu lang­sam ist, lohnt sich eine Über­prü­fung des WLAN-Kanals. Vor allem, wenn du inner­städ­tisch lebst oder in einem Wohn­haus mit vie­len Nach­barn, ist es gut mög­lich, dass meh­re­re Rou­ter auf dem­sel­ben oder angren­zen­den Funk­ka­nä­len sen­den. Der Wech­sel des Kanals ist auf der Bedien­ober­flä­che dei­nes Rou­ters in weni­gen Schrit­ten erle­digt – und falls die Maß­nah­me nichts bewirkt, kannst du alles auch wie­der pro­blem­los rück­gän­gig machen.

Disclaimer Die OTTO (GmbH & Co KG) übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Aktualität, Vollständigkeit, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der auf updated.de zur Verfügung gestellten Informationen und Empfehlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die offiziellen Herstellervorgaben vorrangig vor allen anderen Informationen und Empfehlungen zu beachten sind und nur diese eine sichere und ordnungsgemäße Nutzung der jeweiligen Kaufgegenstände gewährleisten können.

Time to share:  Falls dir dieser Artikel gefallen hat, freuen wir uns!