© 2024 Getty Images
Software

Win­dows 10 & 11: Fest­plat­te klo­nen Schritt für Schritt

Willst du deine Daten umziehen, kannst du unter Windows einfach eine Festplatte klonen.

Deine Festplatte unter Windows ist merklich langsamer geworden. Du hast den guten Rat eines Freundes befolgt und dir eine neue, schnellere Platte besorgt. Aber wie bekommst du nun den Inhalt deiner alten Festplatte inklusive System auf die neue? Eine Möglichkeit wäre das Klonen über eine externe Festplatte plus Boot-Stick. Bei einer Alter­na­ti­ve klonst du deine Festplatte mithilfe eines Gratis-Tools. Wir stel­len beide Methoden vor und ver­ra­ten dir, was du beachten soll­test.

Fest­plat­te klo­nen: Das soll­test du beachten

Bevor du mit dem Klonen deiner Festplatte loslegst, solltest du dich entsch­eiden, wie du genau vorgehen willst. In diesem Ratgeber stellen wir zwei Möglichkeiten vor. Je nach Variante braucht es unterschiedliche Vor­aus­set­zun­gen.

Die neue Festplatte

Eine neue Fest­plat­te ist natür­lich für bei­de Vari­an­ten not­wen­dig. Wich­tigs­te Vor­aus­set­zung hier­bei ist, dass die neue Fest­plat­te min­des­tens genau­so groß ist wie das alte Lauf­werk. Das gilt sowohl, wenn du von einer klas­si­schen 3,5‑Zoll-Festplatte (HDD) auf eine grö­ße­re des­sel­ben Typs umsteigst, als auch, wenn du von einer HDD auf ein Solid Sta­te Dri­ve (SSD) wech­selst oder von SSD auf SSD kopierst. 

 Kei­ne Sor­ge: In der Theo­rie ist auch ein Umstieg von einem grö­ße­ren auf einen klei­ne­ren Spei­cher mög­lich. In die­sem Fall kannst du vor dem Klon­vor­gang die Sys­tem­par­ti­ti­on ver­klei­nern. Wie du dabei vor­gehst, liest du in unse­rem Rat­ge­ber „Fest­plat­te par­ti­tio­nie­ren: So geht’s unter Win­dows 10 und 11“.

Klon-Metho­de 1 mit Boot-Stick: Das benö­tigst du

Um mit die­ser Vari­an­te dei­ne Fest­plat­te zu klo­nen, benö­tigst du eine zusätz­li­che exter­ne Fest­plat­te, auf die du als Zwi­schen­schritt die Siche­rung der alten Fest­plat­te auf­spie­len kannst. Vor­aus­set­zung: Die dafür genutz­te Fest­plat­te stellt genug frei­en Spei­cher bereit und sie ist NTFS-for­ma­tiert. Wie du vor­gehst, wenn das nicht der Fall ist, erfährst du im Rat­ge­ber Fest­plat­te for­ma­tie­ren unter Win­dows 7, 8 und 10 – so geht’s.

Wei­ter­hin brauchst du einen boot­fä­hi­gen USB-Stick mit der Ver­si­on von Win­dows, die du benutzt. Wie du einen sol­chen Boot-Stick erstellst, zeigt unser Rat­ge­ber Win­dows 10 vom USB-Stick boo­ten – so geht’s.

Mög­lich wäre auch ein ande­res Instal­la­ti­ons­me­di­um für Win­dows wie eine Win­dows-DVD oder Boot-CD. Damit du aber auch ohne DVD-/CD-Lauf­werk klar­kommst, beschrei­ben wir den Weg über einen Boot-Stick.

Inwie­weit du einen Lizenz-Code für Win­dows benö­tigst, hängt von dei­nen indi­vi­du­el­len Vor­aus­set­zun­gen ab. Im Nor­mal­fall wickelt Win­dows bei einer Neu­in­stal­la­ti­on den Key auto­ma­ti­siert über eine digi­ta­le Lizenz ab. Es kann aber Spe­zi­al­fäl­le geben, bei denen du einen Key manu­ell ein­ge­ben sollst. Wie du den Schlüs­sel hier­für aus­le­sen kannst, erfährst du im Rat­ge­ber „Win­dows-10-Key aus­le­sen: So ein­fach geht es.

Klon-Metho­de 2 mit einem Tool: Das brauchst du

Bei die­ser Metho­de wird dei­ne alte Fest­plat­te durch eine neue ersetzt, ohne dass der Zwi­schen­schritt über ein exter­nes Spei­cher­me­di­um not­wen­dig ist.

Um den Inhalt der alten Plat­te auf die neue zu über­spie­len, schließt du die neue Fest­plat­te über einen USB-Fest­plat­ten­ad­ap­ter oder ein exter­nes Gehäu­se an dei­nen Com­pu­ter an. Eins davon benö­tigst du also für die­se Klon-Vari­an­te. Es sei denn, du kannst in dei­nen Com­pu­ter neben dei­ner alten eine zwei­te Fest­plat­te ein­bau­en – was bei einem Note­book zum Bei­spiel nicht mög­lich ist. Aber kei­ne Sor­ge: Sowohl der Adap­ter als auch das Gehäu­se sind für einen über­schau­ba­ren Preis im Han­del erhältlich.

Klo­nen über exter­ne Fest­plat­te und Boot-Stick

Win­dows sichern auf exter­nem Laufwerk

Zunächst parkst du dein Betriebs­sys­tem auf dei­ner exter­nen Fest­plat­te. So gehst du dabei vor:

  1. Schlie­ße die exter­ne Fest­plat­te über einen USB-Anschluss an dei­nen Com­pu­ter an.
  2. Gib in die Such­leis­te neben dem Win­dows-Sym­bol „Sys­tem­steue­rung“ ein und bestä­ti­ge mit der [Enter]-Tas­te.
  3. Kli­cke unter „Sys­tem und Sicher­heit“ auf „Sichern und Wie­der­her­stel­len“.
  4. Wäh­le „Siche­rung ein­rich­ten“.
  5. Kli­cke auf die Bezeich­nung der ange­schlos­se­nen exter­nen Fest­plat­te und anschlie­ßend auf „Wei­ter“.
  6. Wäh­le die Opti­on „Aus­wahl durch Benut­zer“ und anschlie­ßend „Wei­ter“.
  7. Siche­re alle Datei­en und das Sys­tem­lauf­werk „C“, indem du die ent­spre­chen­den Häk­chen setzt.
  8. Kli­cke auf „Wei­ter“ und wäh­le dann „Ein­stel­lun­gen spei­chern und Siche­rung aus­füh­ren“.

Sys­tem-Fest­plat­te wechseln

Tau­sche nun die alte Fest­plat­te dei­nes Com­pu­ters gegen die neue aus. Je nach Modell dei­nes Com­pu­ters sind die dafür not­wen­di­gen Schrit­te im Detail unter­schied­lich. Die gro­be Vorgehensweise:

  1. Schal­te den Com­pu­ter aus und ent­fer­ne den Netzstecker.
  2. Wenn du ein Note­book hast, ent­fer­ne auch den Akku.
  3. Öff­ne das Gehäu­se des Geräts an den dafür vor­ge­se­he­nen Stel­len. In der Regel sind hier Schrau­ben ange­bracht, die sich pro­blem­los lösen lassen.
  4. Ent­fer­ne die alte Festplatte.
  5. Baue die neue Fest­plat­te ein.
  6. Schrau­be den Com­pu­ter wie­der zu.

Win­dows auf neue Fest­plat­te übertragen

Nun über­trägst du die Sys­tem­ko­pie von dei­ner exter­nen Fest­plat­te auf die neue. Vor­ab ist es not­wen­dig, die Boot­rei­hen­fol­ge so zu ändern, dass dein Com­pu­ter auto­ma­tisch von dei­nem Boot-Stick aus startet.

So über­trägst du das Betriebs­sys­tem von der exter­nen auf die neue Festplatte:

  1. Ver­bin­de die exter­ne Fest­plat­te mit dem Computer.
  2. Ste­cke den Boot-Stick ein.
  3. Schal­te den Com­pu­ter ein.
  4. Soll­te Win­dows wäh­rend des Start­vor­gangs einen Key ver­lan­gen, gib ihn ein.
  5. Fol­ge den wei­te­ren Anwei­sun­gen. Bestä­ti­ge dafür mehr­mals mit „OK“ oder „Wei­ter“, um die neue Fest­plat­te zu par­ti­tio­nie­ren und im NTFS-For­mat zu formatieren.
  6. Wenn du zur Instal­la­ti­on von Win­dows auf­ge­for­dert wirst, kli­cke auf „Abbre­chen“.
  7. Star­te den Com­pu­ter erneut vom Boot-Stick. Kli­cke dafür auf das Win­dows-Sym­bol in der Task­leis­te, wäh­le den Ein/Aus-But­ton und dann „Neu star­ten“.
  8. Kli­cke auf „Repa­ra­tur­op­tio­nen“.
  9. Kli­cke nach der Suche nach einer defek­ten Par­ti­ti­on auf „Wei­ter“.
  10. Wäh­le „Com­pu­ter kom­plett wie­der­her­stel­len“.
  11. Anschlie­ßend wird im Fens­ter die Siche­rungs­da­tei der exter­nen Fest­plat­te ange­zeigt. Kli­cke darauf.
  12. Bestä­ti­ge, dass Win­dows die Daten auf dem Ziel­lauf­werk über­schrei­ben darf.
  13. War­te, bis die Por­tie­rung abge­schlos­sen ist. Win­dows star­tet dann auto­ma­tisch neu.
  14. Zie­he den Boot-Stick ab, damit Win­dows von der Fest­plat­te startet.
  15. Damit es spä­ter beim Star­ten von Win­dows bei noch ein­ge­steck­ten USB-Gerä­ten zu kei­nen Feh­lern kom­men kann: Ände­re erneut die Bootreihenfolge.

Fest­plat­te klo­nen mit­hil­fe eines Tools

Es gibt eini­ge Tools, mit denen du Win­dows klo­nen kannst. Macri­um Reflect Free ist eine Gra­tis-Lösung, die sta­bil und kom­for­ta­bel ist. So gehst du vor, um damit dei­ne Fest­plat­te zu klonen:

  1. Ver­bin­de dei­ne neue Fest­plat­te per USB-Adap­ter oder über ein exter­nes Gehäu­se mit dei­nem Computer.
  2. Lade die kos­ten­lo­se Ver­si­on von Macri­um Reflect 8 her­un­ter und instal­lie­re sie.
  3. Soll­ten die Anga­ben des Pro­gramms nach dem Start in Eng­lisch sein, nut­ze die Tas­ten­kom­bi­na­ti­on [Strg] + [Shift] + [L], um auf Deutsch umzustellen.
  4. Wäh­le auf der Start­sei­te des Tools die Fest­plat­te, die du klo­nen willst. Kli­cke auf „Die­sen Daten­trä­ger klo­nen“.
  5. Kli­cke auf „Wäh­len Sie einen Daten­trä­ger für den Klon“.
  6. Wäh­le die neue Fest­plat­te als Ziel. Hier wer­den wei­te­re Optio­nen ange­zeigt, sie kön­nen so ein­ge­stellt blei­ben. (Das Tool wählt auto­ma­tisch sämt­li­che Par­ti­tio­nen aus und über­trägt sie auf die Zielplatte.)
  7. Kli­cke zwei­mal auf „Wei­ter“. Prü­fe die ein­ge­blen­de­te Zusammenfassung.
  8. Wer­den kei­ne Feh­ler ange­zeigt, star­te den Klon­vor­gang mit einem Klick auf „Fer­tig stel­len“ und anschlie­ßend „OK“.
  9. Ist der Vor­gang abge­schlos­sen, erscheint eine ent­spre­chen­de Meldung.
  10. Fah­re den Com­pu­ter her­un­ter, tren­ne ihn vom Netz, ent­fer­ne bei einem Lap­top den Akku und tau­sche die alte Fest­plat­te gegen die neue aus wie oben beschrieben.
Pas­send dazu 
Jetzt kaufen 

Falls nötig: Grö­ße der Klon-Fest­plat­te wie­der erhöhen

Soll­te die neue Fest­plat­te grö­ßer als die alte sein, ist ihre Daten­ka­pa­zi­tät nach dem Klon­vor­gang uner­war­tet geschrumpft. Der Grund: Macri­um Reflect macht die geklon­ten Par­ti­tio­nen genau­so groß, wie sie auf der ursprüng­li­chen Fest­plat­te waren.

So bekommst du den ver­schwun­de­nen Spei­cher wie­der zurück:

  1. Kli­cke mit der rech­ten Maus­tas­te auf das Win­dows-Sym­bol unten links in der Task­leis­te und wäh­le im sich öff­nen­den Menü „Daten­trä­ger­ver­wal­tung“.
  2. Ein Fens­ter öff­net sich. Dei­ne neue Fest­plat­te wird mit frei­em Spei­cher­platz ange­zeigt, der die Bezeich­nung „Nicht zuge­ord­net“ trägt.
  3. Kli­cke mit der rech­ten Maus­tas­te auf „Pri­mä­re Par­ti­ti­on“ und wäh­le im Kon­text­me­nü „Volu­me erwei­tern“.
  4. Ein Assis­tent öff­net sich. Erhö­he den Spei­cher­platz auf der Fest­plat­te über die Zah­len im Fens­ter neben „Zu erwei­tern­der Spei­cher­platz in MB“ auf die maxi­ma­le Größe.
  5. Kli­cke auf „Erwei­tern“.
  6. Die ver­grö­ßer­te Fest­plat­te steht dir anschlie­ßend ohne einen Neu­start des Com­pu­ters zur Verfügung.

Klo­nen der Fest­plat­te unter Win­dows: Per Tool beson­ders komfortabel

Damit du bei einem Wech­sel der Fest­plat­te dein Sys­tem mög­lichst schnell wie­der wie gewohnt und ohne Daten­ver­lust nut­zen kannst, lässt sich eine Fest­plat­te rela­tiv ein­fach klonen.

Das ist sowohl manu­ell mit Zwi­schen­stopp über eine zusätz­li­che exter­ne Fest­plat­te mög­lich als auch mit­hil­fe eines spe­zi­el­len Tools. Vor allem für Lai­en eig­net sich die Nut­zung einer sol­chen Soft­ware am bes­ten, da sie ein­fa­cher zu hand­ha­ben ist und kei­nen Zwi­schen­schritt über eine exter­ne Fest­plat­te erfordert.

Disclaimer Die OTTO (GmbH & Co KG) übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Aktualität, Vollständigkeit, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der auf updated.de zur Verfügung gestellten Informationen und Empfehlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die offiziellen Herstellervorgaben vorrangig vor allen anderen Informationen und Empfehlungen zu beachten sind und nur diese eine sichere und ordnungsgemäße Nutzung der jeweiligen Kaufgegenstände gewährleisten können.

Time to share:  Falls dir dieser Artikel gefallen hat, freuen wir uns!