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Win­dows 10: Explo­rer stürzt ab oder hängt sich auf – so repa­rie­ren Sie ihn

Der Explorer ist ein wichtiger Teil der Benutzeroberfläche von Windows 10 und übernimmt umfassende Aufgaben.

Sie wol­len nur mal eben ein Bild oder Video von Ihrem PC auf einen USB-Stick über­tra­gen, das Sie vor eini­ger Zeit auf der Fest­plat­te Ihres Com­pu­ters gespei­chert haben. Doch plötz­lich hängt sich Ihr Win­dows-Explo­rer per­ma­nent auf oder star­tet gar nicht erst? UPDATED zeigt Ihnen, wie Sie Pro­ble­me mit dem im All­tag so wich­ti­gen Datei­ma­na­ger ohne gro­ßen Auf­wand lösen können.

Explo­rer stürzt via Schnell­zu­griff ab

Ab Win­dows 10 bie­tet der Win­dows-Explo­rer den soge­nann­ten “Schnell­zu­griff”. Hier sam­melt er Ver­knüp­fun­gen zu den am häu­figs­ten genutz­ten sowie den zuletzt ver­wen­de­ten Datei­en, sodass Sie schnell dar­auf zugrei­fen kön­nen, ohne sich zunächst durch die kom­plet­te Ord­ner­struk­tur zu klicken.

Stürzt Ihr Explo­rer aus­schließ­lich im Zusam­men­hang mit dem “Schnell­zu­griff” ab, kom­men vor allem drei Lösungs­an­sät­ze in Betracht, die im Fol­gen­den ein­zeln erklärt werden.

Datei-Explo­rer-Ver­lauf löschen:

Wenn der Explo­rer beim “Schnell­zu­griff” Pro­ble­me macht, nicht aber wenn Sie einen bestimm­ten Ord­ner öff­nen oder etwa “Die­ser PC” auf­ru­fen, liegt das ver­mut­lich an einer feh­ler­haf­ten Datei im Verlauf-Ordner.
Gehen Sie wie folgt vor, um das Pro­blem zu lösen:

  1. Drü­cken Sie gleich­zei­tig die Win­dows-Tas­te und R auf Ihrer Tas­ta­tur, um den “Ausführen”-Dialog aufzurufen.
  2. Geben Sie shell:Startup ein und bestä­ti­gen Sie mit der Ein­ga­be­tas­te oder einem Klick auf OK. Der Explo­rer soll­te sich dar­auf­hin öffnen.
  3. Kli­cken Sie mit der rech­ten Maus­tas­te auf Schnell­zu­griff im Navi­ga­ti­ons­be­reich auf der lin­ken Sei­te des Fens­ters. Ein klei­ner Dia­log öff­net sich.
  4. Wäh­len Sie dort Optio­nen. Ein wei­te­res Fens­ter öff­net sich.
  5. Kli­cken Sie im Rei­ter All­ge­mein im unte­ren Bereich auf Löschen. Die Schalt­flä­che fin­den Sie neben dem Ein­trag “Datei-Explo­rer-Ver­lauf löschen”.
  6. Kli­cken Sie auf OK und über­prü­fen Sie anschlie­ßend, ob der Win­dows-Explo­rer wie­der voll­stän­dig funktioniert.

Auf Stan­dard­wert zurücksetzen:

Soll­te der “Schnell­zu­griff” im Win­dows-Explo­rer wei­ter­hin nicht rich­tig funk­tio­nie­ren, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Wie­der­ho­len Sie die unter “Datei-Explo­rer-Ver­lauf löschen” genann­ten Schrit­te eins bis vier.
  2. Kli­cken Sie im Rei­ter All­ge­mein auf Stan­dard­wer­te.
  3. Bestä­ti­gen Sie per Maus­klick auf Über­neh­men.
  4. Über­prü­fen Sie erneut, ob das Pro­blem beho­ben ist.

Ord­ner­op­tio­nen umstel­len (von “Schnell­zu­griff” auf “Die­ser PC”):

Mit­un­ter hilft es auch, in den ent­spre­chen­den Ein­stel­lun­gen von “Schnell­zu­griff” auf “Die­ser PC” umzu­stel­len. Ihr Explo­rer star­tet dann auto­ma­tisch im Fens­ter “Die­ser PC” und nicht mehr im “Schnell­zu­griff”.

So neh­men Sie die Ein­stel­lun­gen vor:

  1. Rufen Sie mit der Tas­ten­kom­bi­na­ti­on Win­dows-Tas­te + R den “Ausführen”-Dialog auf.
  2. Geben Sie shell:Startup ein und bestä­ti­gen Sie mit der Ein­ga­be­tas­te oder per Klick auf OK.
  3. Kli­cken Sie mit der rech­ten Maus­tas­te auf Schnell­zu­griff. Ein klei­ner Dia­log öff­net sich.
  4. Wäh­len Sie Optio­nen, um die Ord­ner­op­tio­nen zu öff­nen. Ein neu­es Fens­ter öff­net sich.
  5. Ändern Sie nun im obe­ren Fens­ter­be­reich neben “Datei-Explo­rer öff­nen für:” den Ein­trag von Schnell­zu­griff zu Die­ser PC.
  6. Kli­cken Sie auf Über­neh­men und anschlie­ßend auf OK. Nun kön­nen Sie über­prü­fen, ob Ihr Pro­blem gelöst ist.

Neue Alter­na­ti­ve: So schal­ten Sie den ver­steck­ten Datei-Explo­rer frei

Im Zuge des ers­ten Crea­tors Updates hat Micro­soft Win­dows 10 eine wei­te­re Vari­an­te des Explo­rers hin­zu­ge­fügt. Die­se könn­te in Zukunft den gewohn­ten Win­dows-Explo­rer erset­zen. Bis­her tut sie das aber nicht, son­dern ver­steckt sich gewis­ser­ma­ßen zwi­schen den unzäh­li­gen Sys­tem­da­tei­en im Verborgenen.

Wer möch­te, kann die neue Lösung aber schon aus­pro­bie­ren – mit die­sem Trick:

  1. Kli­cken Sie mit der rech­ten Maus­tas­te auf einen frei­en Desk­top-Bereich. Ein klei­ner Dia­log öff­net sich.
  2. Wäh­len Sie Neu > Ver­knüp­fung.
  3. Kopie­ren Sie C:\Windows\explorer.exe shell:AppsFolder\c5e2524a-ea46-4f67-841f-6a9465d9d515_cw5n1h2txyewy!App in das Eingabefeld.
  4. Kli­cken Sie auf Wei­ter.
  5. Geben Sie der Ver­knüp­fung einen belie­bi­gen Namen, zum Bei­spiel “Neu­er Explorer”.
  6. Wäh­len Sie Fer­tig stel­len, um die Ver­knüp­fung auf dem Desk­top anzulegen.
  7. Füh­ren Sie einen Dop­pel­klick auf die soeben erstell­te Ver­knüp­fung aus, um den neu­en Explo­rer aufzurufen.

Übri­gens: Die­ser Explo­rer ist spe­zi­ell auf die Anfor­de­run­gen der Touch­be­die­nung aus­ge­legt und in die­ser Form bereits von Micro­softs Xbox sowie Win­dows-Pho­nes bekannt. 

Pro­ble­ma­ti­sche Ein­trä­ge im Kon­text­me­nü iden­ti­fi­zie­ren und deaktivieren

Auch Pro­gram­me, die sich selbst­stän­dig in das Kon­text­me­nü des Explo­rers von Win­dows 10 ein­tra­gen, kön­nen ihn lahm­le­gen. Ver­su­chen Sie also, ent­spre­chen­de Ein­trä­ge zu erken­nen und zu deak­ti­vie­ren. Das funk­tio­niert am bes­ten mit “Shel­lEx­View”. Dabei han­delt es sich um eine soge­nann­te Shell-Erwei­te­rung, also eine Erwei­te­rung des Windows-Explorers.

Im Ein­zel­nen soll­ten Sie wie folgt vorgehen:

  1. Laden Sie “Shel­lEx­View” her­un­ter und ent­pa­cken Sie das Verzeichnis.
  2. Suchen Sie inner­halb des Ord­ners nach einer Datei mit der Endung “.exe” und füh­ren Sie einen Dop­pel­klick dar­auf aus. Die Shell-Erwei­te­rung baut sich nun in einem eige­nen Fens­ter auf.
  3. Kli­cken Sie auf Opti­ons im obe­ren Fensterbereich.
  4. Wäh­len Sie Hide All Micro­soft Exten­si­ons (Micro­soft Erwei­te­run­gen aus­blen­den lassen).
  5. Kli­cken Sie nun auf Type, um die Auf­lis­tung zu sortieren.
  6. Kli­cken Sie jeweils mit der rech­ten Maus­tas­te auf die Ein­trä­ge, die dem “Type” “Con­text Menu” (Kon­text­me­nü) zuge­ord­net sind, und wäh­len Sie jeweils Disable Sel­ec­ted Items (Deak­ti­vie­ren).
  7. Öff­nen Sie nun erneut die Optio­nen (Opti­ons) im obe­ren Fensterbereich.
  8. Wäh­len Sie dort Restart Explo­rer (Explo­rer neu star­ten). Nun kön­nen Sie prü­fen, ob Ihr Win­dows-Explo­rer wie­der zuver­läs­sig funktioniert.

Sys­tem­re­pa­ra­tur von Win­dows 10 verwenden

Der Win­dows-Explo­rer ist sehr stark mit dem Betriebs­sys­tem ver­wo­ben. Aus die­sem Grun­de las­sen sich Pro­ble­me häu­fig auch mit Bord­mit­teln von Win­dows 10 behe­ben. In die­sem Fall bie­ten sich ins­be­son­de­re zwei Repa­ra­tur­maß­nah­men an.

“sfc /scannow” verwenden:

  1. Star­ten Sie die soge­nann­te Ein­ga­be­auf­for­de­rung von Win­dows als Admi­nis­tra­tor, etwa über den “Ausführen”-Dialog. Ver­wen­den Sie dazu die Tas­ten­kom­bi­na­ti­on Win­dows-Tas­te + R und geben Sie im sich öff­nen­den Fens­ter den Befehl cmd ein. Anschlie­ßend bestä­ti­gen Sie mit der Tas­ten­kom­bi­na­ti­on Strg + Umschalt + Ein­ga­be.
  2. Kopie­ren Sie nun den Befehl sfc /scannow in das Fens­ter der Ein­ga­be­auf­for­de­rung (Rechts­klick > Kopie­ren > Rechts­klick).
  3. Betä­ti­gen Sie die Ein­ga­be­tas­te, um den Scan-/Re­pa­ra­tur­vor­gang zu starten.
  4. War­ten Sie den Vor­gang ab und fol­gen Sie gege­be­nen­falls den Anwei­sun­gen auf Ihrem Bild­schirm. Anschlie­ßend kön­nen Sie über­prü­fen, ob Ihr Win­dows-Explo­rer wie­der nor­mal arbeitet.

DISM-Befeh­le ver­wen­den (Ein­ga­be­auf­for­de­rung):

Hin­weis: Zwar han­delt es sich auch bei die­sem Lösungs­an­satz um ein Bord­mit­tel von Win­dows, trotz­dem soll­ten Sie zunächst ein Back-up erstel­len, bevor Sie mit die­ser Metho­de arbei­ten. So mini­mie­ren Sie die Gefahr, bei etwa­igen Pro­ble­men wich­ti­ge Daten zu verlieren.

Wenn die Repa­ra­tur mit­hil­fe des Befehls “sfc /scannow” nicht funk­tio­niert hat, bleibt noch eine wei­te­re Mög­lich­keit: die soge­nann­ten DISM-Befeh­le (Deploy­ment Image Ser­vicing and Manage­ment). Damit ver­sucht das Sys­tem, sich selbst zu repa­rie­ren, ohne Pro­gram­me zu ver­än­dern oder gar zu löschen und indi­vi­du­el­le Ein­stel­lun­gen zu verändern.

Um die Repa­ra­tur mit­hil­fe von DISM-Befeh­len durch­zu­füh­ren, gehen Sie fol­gen­der­ma­ßen vor:

  1. Rufen Sie die Ein­ga­be­auf­for­de­rung auf. Wich­tig ist dabei, dass Sie dies mit Admi­nis­tra­tor­rech­ten tun. Dazu geben Sie bei­spiels­wei­se cmd in die Such­leis­te unten links auf Ihrem Bild­schirm ein und betä­ti­gen anschlie­ßend gleich­zei­tig Strg + Umschalt + Ein­ga­be­tas­te.
  2. Bestä­ti­gen Sie nun noch die Rück­fra­ge per Klick auf Ja (even­tu­ell müs­sen Sie auch das Admin-Pass­wort ein­ge­ben.), um die Ein­ga­be­auf­for­de­rung mit erwei­ter­ten Rech­ten zu star­ten. Dort ange­kom­men, bie­ten sich Ihnen drei Ansatz­punk­te, die Sie nach­ein­an­der abar­bei­ten sollten.
  3. Kopie­ren Sie zunächst Dism /Online /Cle­a­nup-Image /CheckHealth in die Ein­ga­be­auf­for­de­rung (Rechts­klick > Kopie­ren > Rechts­klick) und bestä­ti­gen Sie mit der Ein­ga­be­tas­te. Ihr Sys­tem prüft dar­auf­hin, ob Feh­ler in der Regis­trie­rungs­da­ten­bank vorliegen.
  4. Kopie­ren Sie nun auch Dism /Online /Cle­a­nup-Image /ScanHealth in das Fens­ter und drü­cken Sie erneut die Ein­ga­be­tas­te, um Ihre Win­dows-Instal­la­ti­on zu über­prü­fen. Die­ser Vor­gang kann eini­ge Minu­ten in Anspruch neh­men. Der Fort­schritt wird Ihnen in Pro­zent angezeigt.
  5. Zuletzt kopie­ren Sie noch Dism /Online /Cle­a­nup-Image /RestoreHealth in die Ein­ga­be­auf­for­de­rung (mit der Ein­ga­be­tas­te bestä­ti­gen), damit Ihr Sys­tem auf­ge­tre­te­ne Feh­ler und Beschä­di­gun­gen repa­riert. Ist auch die­ser Vor­gang abge­schlos­sen, kön­nen Sie über­prü­fen, ob Ihr Explo­rer wie­der ord­nungs­ge­mäß funktioniert.

Ein­fa­che Maß­nah­men, gro­ße Wirkung

Hin und wie­der macht der Explo­rer von Win­dows 10 mal Pro­ble­me. Das ist zunächst kein Grund zur Beun­ru­hi­gung. Ärger­lich ist im Grun­de nur, dass sich die genaue Ursa­che oft nicht ohne Wei­te­res aus­ma­chen lässt. Für Sie bedeu­tet die­ser Umstand zumeist, dass Sie poten­zi­el­le Lösun­gen eine nach der ande­ren durch­pro­bie­ren müs­sen. Das Gute an der Sache: Mit den vor­ge­stell­ten Hand­grif­fen, ent­we­der mit Bord­mit­teln oder auch mal mit pass­ge­nau­er Zusatz­soft­ware, ist die Lösung meist nur weni­ge Klicks entfernt.

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