Das Wochenendtelefonat mit deinen Eltern steht an. Eigentlich freust du dich, von ihnen zu hören. Allerdings rufen sie mit Vorliebe auf dem Festnetz an – und dort wird euer Gespräch immer wieder von Empfangsstörungen getrübt. Es rauscht im Hintergrund, die Verbindung reißt kurz ab oder du hörst deinen Gesprächspartner nur noch abgehackt. Ursache ist meist ein schlechtes DECT-Funksignal zwischen Basisstation und Mobilteil. UPDATED gibt Tipps, wie du die DECT-Reichweite deines Schnurlostelefons erhöhen kannst – zum Beispiel, indem du eine Fritzbox als DECT-Repeater nutzt.
Eine mögliche Ursache für Verbindungsschwierigkeiten beim Telefonieren kann die Reichweiteneinstellung deines schnurlosen Telefons sein. Im Auslieferungszustand sind Basisstation und Mobilteil von schnurlosen DECT-Telefonen in der Regel auf die maximale Reichweite und somit auf die bestmögliche Verbindung eingestellt.
Bei einigen Modellen ist es möglich, die DECT-Strahlung in den Geräteeinstellungen zu reduzieren. In der Regel gibt es dafür einen Modus namens ECO DECT oder ähnlich. Der geht allerdings zu Lasten der DECT-Reichweite. Im ECO-Modus kann es vorkommen, dass die Telefonverbindung immer schlechter wird oder ganz abbricht, wenn du zum Beispiel mit dem Mobilteil des Telefons in einem anderen Raum bist als die Basisstation.
Bei häufigem Rauschen oder Gesprächsaussetzern solltest du daher die Einstellungen der Basisstation überprüfen. Wie das geht, liest du im Handbuch deines Schnurlostelefons nach. Die weitverbreiteten Gigaset-Telefone haben in den Einstellungen zum Beispiel den Menüpunkt „ECO DECT“. Hier sollte die Option „Max. Reichweite“ aktiviert sein.
So kontrollierst du die DECT-Reichweite bei einer Fritzbox:
- Öffne einen Browser und gib „fritz.box“ in die Adresszeile ein. Das Einstellungsmenü der Fritzbox öffnet sich.
- Gehe zu „Telefonie“ und anschließend zu „DECT“.
- Scrolle zum Abschnitt „Funkleistung“.
- Prüfe, ob vor „DECT-Funkleistung verringern“ ein Haken gesetzt ist – falls ja, entferne ihn.
- Speichere die Änderungen mit einem Klick auf „Übernehmen“.
Nun funkt die Fritzbox wieder mit voller Signalstärke für die höchstmögliche DECT-Reichweite deines Telefons.
Wie in einem WLAN-Funknetzwerk beeinflussen die räumlichen Gegebenheiten auch bei DECT-Telefonen die Funkleistung und damit die Reichweite. Dicke Wände, Decken aus Beton und große Glasflächen verringern die Signalstärke. Daher ist es nicht empfehlenswert, die Basisstation eines DECT-Telefons oder die Fritzbox in den Keller oder eine Abstellkammer zu stellen.
Auf den Mobilteilen deines Telefons siehst du meist links oben auf dem Display die Signalstärke in Balkenform. Mehr Balken stehen für einen besseren Empfang. Kontrolliere alle Mobilteile auf die Signalstärke. Bei den am weitesten von der Basisstation entfernten Mobilteilen dürfte die Signalqualität und damit der Empfang entsprechend schlecht(er) sein.
Idealerweise stellst du die DECT-Basisstation zentral in der Mitte der Wohnung oder im Haus auf, sofern sich das technisch realisieren lässt. Manchmal hilft schon ein längeres Kabel zwischen dem Telefonanschluss und der Basisstation, um an einen besseren Aufstellort zu gelangen.
Ein Repeater (englisch für “Wiederholer”) kann die DECT-Reichweite eines Schnurlostelefons erhöhen. Er verbindet sich mit der Basisstation und verbreitet das DECT-Signal für alle Mobilteile weiter. Befinden sich Mobilteile außerhalb der Funkreichweite der Basisstation, aber in Reichweite des DECT-Repeaters, verbinden sie sich automatisch mit dem Repeater.
Falls du während eines Telefongesprächs den Funkbereich der Basisstation verlässt, wechselt das Mobilteil automatisch zum DECT-Repeater. Das Gespräch wird dabei nicht unterbrochen. So kannst du in allen Wohnräumen problemlos und ohne Signalstörungen oder ‑ausfälle telefonieren.
Auch der Aufstellort eines Repeaters will gut gewählt sein. Steht die Basisstation deines DECT-Telefons beispielsweise im Erdgeschoss und soll auch das Telefonieren im Dachgeschoss möglich sein, solltest du den DECT-Repeater im ersten Stockwerk aufstellen, um die Reichweite optimal zu nutzen.
DECT-Repeater gibt es von verschiedenen Herstellern. Der Fritzbox-Hersteller AVM hat zum Beispiel den Fritz!DECT Repeater 100 im Angebot. Er lässt sich innerhalb weniger Minuten in Betrieb nehmen und ist mit Fritzboxen und mit Basisstationen anderer Hersteller kompatibel. In der Regel kannst du bis zu sechs DECT-Repeater an einer Fritzbox anschließen. So lässt sich die DECT-Reichweite deutlich erhöhen.
Wir stellen dir die Einrichtung des DECT-Repeaters nachfolgend am Beispiel des Fritz!DECT Repeater 100 vor, bei anderen Modellen kann die Vorgehensweise abweichen.
Willst du den DECT-Repeater mit einer Fritzbox verbinden, rufe zunächst die Benutzeroberfläche der Fritzbox auf. Gehe zu „Telefonie“ > „DECT“> „Basisstation“ und stelle sicher, dass deine Fritzbox hier folgende Einstellungen aufweist:
- Im Abschnitt „Sicherheit“ist die Option „Nur sichere DECT-Verbindungen zulassen“ aktiviert.
- Unter „Funkleistung“ sinddie Optionen „DECT Funkleistung verringern“ und „DECT ECO“ deaktiviert.
- Im Abschnitt „Anmeldung“ist die PIN „0000“ (viermal die Null) festgelegt.
Jetzt kannst du einen DECT-Repeater an deiner Fritzbox oder Basisstation einrichten:
- Gehe zum Aufstellort der DECT-Basisstation oder der Fritzbox.
- Stecke den Fritz!DECT Repeater 100 in eine Steckdose in der Nähe. Das Lämpchen neben „DECT“ beginnt, gleichmäßig zu blinken.
- Beginnt die LED nicht automatisch zu blinken, drücke die Taste „DECT“ mindestens sechs Sekunden lang, bis das Lämpchen blinkt.
- Du hast nun zwei Minuten Zeit, um die Einrichtung des Repeaters an der Fritzbox bzw. Basisstation zu starten.
- Drücke an der Fritzbox die Taste „DECT“ so lange, bis die LED „Info“ oder „DECT“ am Gehäuse zu blinken beginnt. Der Anmeldemodus ist aktiviert.
- Bei Basisstationen anderer Hersteller aktiviere den DECT-Anmeldemodus wie in der Gebrauchsanleitung beschrieben.
- Die Fritzbox bzw. die Basisstation verbindet sich automatisch mit dem DECT-Repeater.
- Wurde die Verbindung erfolgreich hergestellt, leuchtet die LED „DECT“ am Repeater dauerhaft.
DECT-Repeater und Fritzbox bzw. Basisstation sind nun eingerichtet. Bei Bedarf kannst du den Repeater jetzt an einem beliebigen Ort in deiner Wohnung installieren. So kannst du die DECT-Reichweite dort erhöhen, wo oft Probleme beim Telefonieren auftreten.
Verbinde den Repeater einfach mit einer Steckdose. Die LED neben „DECT“ sollte sofort durchgängig leuchten, da sich der Repeater nach der ersten Einrichtung automatisch mit der Fritzbox verbindet.
Unter bestimmten Voraussetzungen kann deine Fritzbox das DECT-Signal verstärken. Sie funktioniert dann genauso wie ein anderer Repeater: Sie erhöht die DECT-Reichweite und sorgt für störungsfreie Telefongespräche – auch in Räumen, die weit von der Basisstation entfernt sind. Die Mobilteile verbinden sich jeweils mit der Fritzbox, die die bessere Signalstärke bietet.
Diese Fritzbox-Modelle können als DECT-Repeater genutzt werden:
- 7270 v3
- 7390
- 7240
Stelle sicher, dass die Basis-Fritzbox unter „Telefonie“ > „DECT“> „Basisstation“ folgende Einstellungen aufweist:
- Im Abschnitt „Sicherheit“ ist die Option „Nur sichere DECT-Verbindungen zulassen“ aktiviert.
- Unter „Funkleistung“ sind die Optionen „DECT Funkleistung verringern“ und „DECT ECO“ deaktiviert.
- Im Abschnitt „Anmeldung“ ist die PIN „0000“ (viermal die Null) festgelegt.
Nun kannst du mit der Einrichtung beginnen. Gehe dafür so vor:
- Schalte die Basis-Fritzbox aus, sodass dein Computer nicht mehr damit verbunden ist.
- Verbinde die Repeater-Fritzbox per LAN-Kabel mit dem Computer.
- Öffne die Benutzeroberfläche der Repeater-Fritzbox, indem du im Browser „fritz.box“ eingibst.
- Gehe zu „Telefonie“ > „DECT“ > „Repeater“.
- Aktiviere die Option „DECT-Repeater aktiv“.
- Gib die PIN der Basis-Fritzbox ein (0000).
- Speichere die Einstellungen mit einem Klick auf „Übernehmen“.
- Die „DECT“- bzw. „Info“-LED des Repeaters beginnt zu blinken – die Repeater-Fritzbox befindet sich im Anmeldemodus.
- Trenne die Verbindung zwischen Computer und Repeater-Fritzbox.
- Schalte die Basis-Fritzbox wieder ein, sodass sie wie gewohnt arbeitet.
- Stelle beide Fritzboxen dicht nebeneinander.
- Drücke sechs Sekunden lang die „DECT“-Taste an der Basis-Fritzbox. Die „DECT“-LED beginnt zu blinken.
- Blinken die LEDs an beiden Geräten nicht mehr, ist die Repeater-Fritzbox an der Basis-Fritzbox angemeldet und als DECT-Repeater eingerichtet.
Du kannst die Repeater-Fritzbox jetzt an einem beliebigen Ort aufstellen. In der Benutzeroberfläche der Basis-Fritzbox wird der DECT-Repeater unter „Telefonie“ > „DECT“> „DECT-Monitor“ angezeigt.
Neue Telefone meldest du immer an der Basis-Fritzbox an. Am Repeater lassen sich keine Telefone anmelden. Mobilteile wählen sich aber automatisch beim DECT-Repeater ein, wenn dessen Signal besser ist als das der Basisstation.
Nahezu alle schnurlosen Telefone fürs Festnetz basieren auf dem internationalen DECT-Standard. Die Abkürzung steht für Digital Enhanced Cordless Telecommunications. Der Standard wurde 1993 verabschiedet und regelt bei Funktelefonen das Zusammenspiel von Sender (Basisstation) und Empfänger (Mobilteil). Seit Ende 2008 gibt es im Handel nur noch DECT-Funktelefone.
Der Standard hat verschiedene Vorteile:
- Umfassende Kompatibilität: Bei DECT lassen sich Mobilteile verschiedener Hersteller miteinander kombinieren. So kannst du bei der Auswahl deiner Telefone frei entscheiden.
- Viele Mobilteile möglich: An einer Basisstation lassen sich in der Regel bis zu sechs Mobilteile verwenden, so erhält jeder in der Familie oder in kleinen Büros ein eigenes schnurloses Telefon.
- Festgelegter Frequenzbereich: In Europa ist für DECT der Frequenzbereich 1.880 bis 1.900 MHz reserviert – hier funken keine anderen Geräte, sodass dein DECT-Telefon nicht durch benachbarte Geräte gestört werden kann.
- Gute Indoor-Reichweite: Innerhalb von Gebäuden erreichen DECT-Telefone eine Reichweite von 30 bis 50 Metern vom Sender zum Empfänger – das reicht in vielen Wohnungen aus.
- Direkte Router-Verbindung möglich: Besitzer eines WLAN-Routers mit DECT können DECT-Mobilteile direkt mit dem Router verbinden. Eine DECT-Basisstation ist dann nicht erforderlich. Das funktioniert zum Beispiel mit ausgewählten Fritzbox-Modellen sowie mit den Speedport-Routern der Deutschen Telekom.
Beim Telefonieren mit dem Schnurlostelefon rauscht und knackt es ständig oder die Verbindung reißt immer wieder ab? Oft reicht es schon, den Aufstellort der Basisstation zu optimieren. Bringt das keine Besserung, ist ein DECT-Repeater die Lösung. Er erhöht die Reichweite des DECT-Signals, sodass jedes Mobilteil deiner Telefonanlage auch weit entfernt von der Basisstation guten Empfang hat. Als DECT-Repeater lässt sich auch eine Fritzbox einrichten – vorausgesetzt, sie unterstützt die Funktion.
Disclaimer Die OTTO (GmbH & Co KG) übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Aktualität, Vollständigkeit, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der auf updated.de zur Verfügung gestellten Informationen und Empfehlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die offiziellen Herstellervorgaben vorrangig vor allen anderen Informationen und Empfehlungen zu beachten sind und nur diese eine sichere und ordnungsgemäße Nutzung der jeweiligen Kaufgegenstände gewährleisten können.