Küche

Wie im Café: Den per­fek­ten Milch­schaum zu Hau­se machen

Kaffee mit perfektem Milchschaum – für viele Kaffeefreunde ein absolutes Muss. Wie Sie diesen selber herstellen können, verrät Ihnen der UPDATED Ratgeber.

Wür­zi­ger Kaf­fee­duft steigt in die Nase, der Löf­fel fährt durch den cre­mi­gen Milch­schaum und der ers­te Schluck hin­ter­lässt einen Milch­bart auf der Ober­lip­pe und ein zufrie­de­nes Lächeln im Gesicht. Kaf­fee und Milch­schaum gehö­ren ein­fach zusam­men – und des­halb soll­ten Sie auch daheim nicht dar­auf ver­zich­ten müs­sen. UPDATED zeigt Ihnen, wie Sie auch in den eige­nen vier Wän­den Ihren Lieb­lings­kaf­fee mit Milch­schaum so hin­zau­bern, als sei er frisch vom Baris­ta gemacht.

Die rich­ti­ge Milch für den per­fek­ten Milchschaum

Am bes­ten geeig­net für per­fek­ten Milch­schaum ist H‑Milch. Das liegt dar­an, dass bei der Homo­ge­ni­sie­rung die in der Milch ent­hal­te­nen Fett­par­ti­kel zer­klei­nert wer­den. Denn Fett ist für fes­ten Milch­schaum nicht gut, am bes­ten gelingt er, wenn die Milch mög­lichst fett­arm ist. Eben­so wich­tig für einen per­fek­ten Milch­schaum ist der Eiweiß­an­teil der Milch: Je höher die­ser ist, des­to sta­bi­ler und cre­mi­ger wird der Milch­schaum. Die Luft, die beim Schäu­men in die Milch gerät, wird durch Eiweiß­mo­le­kü­le umschlos­sen – je mehr Eiweiß, des­to mehr Bläschen. 

Belieb­te Kaf­fee­spe­zia­li­tä­ten mit Milchschaum

Milch­schaum wird meist bei Kaf­fees auf Espres­so-Basis ver­wen­det. Beim Espres­so Mac­chia­to sind ledig­lich Espres­so und Milch­schaum in der Tas­se. Der Cap­puc­ci­no besteht aus Espres­so, Milch und Milch­schaum. Beim Lat­te Mac­chia­to kommt viel Milch nach unten, dar­auf eine dün­ne Schicht Espres­so, oben dann der Milch­schaum. Beim Café Lat­te ist etwa gleich viel Espres­so und Milch in der Tas­se, dar­auf kommt eine dün­ne Schicht Milchschaum. 

Auch fri­sche Milch lässt sich zu lecke­rem Milch­schaum ver­ar­bei­ten, dazu soll­te sie aller­dings sehr frisch sein. Je älter Frisch­milch ist, des­to schnel­ler zer­fällt der Schaum wie­der. Am bes­ten gelingt Schaum aus fri­scher Milch, wenn die Packung noch lan­ge halt­bar ist, direkt vor­her geöff­net wird und der Inhalt schön gekühlt wurde. 

Wel­che Art Milch Sie neh­men, ent­schei­det auch, bei wel­cher Tem­pe­ra­tur Sie Schaum dar­aus machen soll­ten: Fett­ar­me Milch hält kalt die meis­te Luft fest, fett­rei­che­re Milch soll­te warm sein, um den opti­ma­len Schaum zu bekom­men. Bei mehr als 60 Grad beginnt das Eiweiß der Milch zu zer­fal­len – so heiß soll­ten Sie die Milch also nie erwär­men. Wich­tig für Vega­ner: Auch han­dels­üb­li­che Soja­milch eig­net sich gut zum Auf­schäu­men. Auch lak­to­se­freie Milch lässt sich pro­blem­los zu Milch­schaum verarbeiten.

Das rich­ti­ge Gerät zum Milch aufschäumen

Das eine rich­ti­ge Gerät, um den per­fek­ten Milch­schaum her­zu­stel­len, gibt es nicht, es las­sen sich auf ver­schie­de­nen Wegen gute Ergeb­nis­se erzie­len. Hier ent­schei­det neben dem Geld­beu­tel auch der per­sön­li­che Geschmack und der Auf­wand, den Sie in Kauf neh­men wollen.

Milch von Hand auf­schäu­men — so geht’s

Milch lässt sich zu Hau­se mit einem ganz nor­ma­len Schnee­be­sen schla­gen. Dazu soll­ten Sie sie in eine aus­rei­chend gro­ße Scha­le geben. Genug Platz für Schnee­be­sen und den fer­ti­gen Milch­schaum haben Sie, wenn das Gefäß auch die drei­fa­che Men­ge der Flüs­sig­keit fas­sen wür­de. Bei 100 Mil­li­li­ter Milch soll­te der Behäl­ter also min­des­tens 300 Mil­li­li­ter Fas­sungs­ver­mö­gen haben. Schla­gen Sie die Milch so, wie Sie auch Sah­ne schla­gen wür­den – schnell und regel­mä­ßig. Nach etwa drei Minu­ten haben Sie rich­tig guten Milch­schaum her­ge­stellt. Tipp: Bei etwas fett­rei­che­rer Milch (ab 3,5%) nicht mit zu viel Kraft schla­gen, damit die Milch nicht rahmt.

Hand­be­trie­be­ne Milchaufschäumer

Hier wird Milch in einem Gefäß erwärmt und dann per Hand durch ein Sieb gedrückt, das sich im Inne­ren des Gefä­ßes befin­det. Der Druck presst die Luft in die Milch und sorgt für guten Schaum. Nach­teil: Oft bleibt eine Men­ge Milch übrig, die nicht schau­mig wird, weil mit die­ser Metho­de nicht die gan­ze Milch­men­ge ver­ar­bei­tet wer­den kann.

Bat­te­rie­be­trie­be­ne Milchaufschäumer

An die­sen Gerä­ten befin­det sich eine Spi­ra­le, die sich durch Bat­te­rie­an­trieb schnell bewegt und so Milch schau­mig schlägt. Damit das Ergeb­nis per­fekt wird, emp­fiehlt sich ein hohes, schma­les Gefäß, das Sie maxi­mal zu einem Drit­tel fül­len. So wird fast die gesam­te Milch zu Schaum und kann auch leicht por­tio­niert wer­den. Grö­ße­re Men­gen Milch­schaum sind auf die­se Art aber nur nach­ein­an­der herstellbar.

Elek­tri­sche Milchaufschäumer

Mit die­sen Gerä­ten las­sen sich auch gro­ße Men­gen Milch­schaum auf ein­mal her­stel­len (je nach Bau­art bis zu einem Liter). Des­halb bie­ten sie sich für Haus­hal­te mit meh­re­ren Kaf­fee­trin­kern oder Büros beson­ders an. Ein Heiz­stab im Inne­ren erwärmt die Milch, ein Mixer schlägt die ein­ge­füll­te Milch schaumig.

Dampf­dü­se einer Kaffeemaschine

Die Nut­zung einer Dampf­dü­se erfor­dert ein wenig Übung, bis das Ergeb­nis per­fekt ist:

  1. Geben Sie Milch in ein Gefäß und las­sen Sie die Dampf­dü­se unge­fähr im 45-Grad-Win­kel in die Milch eintauchen. 
  2. Las­sen Sie die Düse anfangs nahe der Ober­flä­che. Wenn Sie beim Schäu­men ein Schlürf­ge­räusch hören, ist die Düse an der rich­ti­gen Stelle. 
  3. Ist ein wenig Schaum ent­stan­den, wird das Gefäß “gerollt”, also hin und her geschwenkt. Nun soll kei­ne Luft mehr in die Milch gelan­gen, die Schlürf­ge­räu­sche soll­ten jetzt also nicht mehr zu hören sein. Tau­chen Sie die Düse dazu etwas tie­fer ein. 

Tipps für rich­tig guten Milchschaum

Um den Milch­schaum rich­tig zu genie­ßen, soll­ten Sie eini­ge Tipps beher­zi­gen, die den Genuss noch erhö­hen können.

  • Sofort nut­zen: Wenn Sie Milch­schaum her­ge­stellt haben, war­ten Sie nicht lan­ge, son­dern trin­ken Sie den Kaf­fee mit dem Milch­schaum mög­lichst sofort. Je län­ger Milch­schaum absteht, des­to mehr fällt er wie­der in sich zusammen.
  • Wenn Sie noch unge­übt sind, kann es schnell pas­sie­ren, dass der Schaum unre­gel­mä­ßig wird oder sogar gro­ße Luft­bla­sen ent­ste­hen. Die­se kön­nen Sie ein­fach los­wer­den, indem Sie das Milch­schaum-Gefäß mit der Unter­sei­te eini­ge Male kräf­tig auf einen fes­ten, har­ten Unter­grund klop­fen. Das besei­tigt die größ­ten Bläs­chen, stört den fei­nen Milch­schaum aber nicht.
  • Da das Auge bekannt­lich mit­isst und ‑trinkt, lässt sich Milch­schaum gut mit dunk­lem Pul­ver, bei­spiels­wei­se Kakao, ver­zie­ren. Wenn Sie sich die Deko­ra­ti­on mit der frei­en Hand nicht zutrau­en, kön­nen Sie auch auf Scha­blo­nen zurück­grei­fen, die es im Han­del zu kau­fen gibt. Her­zen, Smi­leys oder ande­re For­men sind so ganz leicht umsetz­bar – und der Kaf­fee sieht ein­fach toll aus. 

Milch­schaum-Bart erlaubt

Ein Kaf­fee ohne Milch­schaum ist wie Streu­sel­ku­chen ohne Streu­sel. Des­halb ist es viel zu scha­de daheim auf das cre­mi­ge Extra zu ver­zich­ten. Mit den rich­ti­gen Hilfs­mit­teln müs­sen Sie das auch gar nicht. Wenn Sie regel­mä­ßig Ihren Milch­kaf­fee mit Schaum genie­ßen möch­ten, lohnt es sich, in spe­zi­el­le Gerä­te zu inves­tie­ren. Wenn Sie aber nur ab und zu den Schaum genie­ßen möch­ten, rei­chen Schnee­be­sen oder ein ein­fa­cher bat­te­rie­be­trie­be­ner Auf­schäu­mer aus. Mit etwas Übung kön­nen Sie den Schaum sogar in klei­ne Kunst­wer­ke ver­wan­deln. Und wenn’s mal nicht klappt? Nicht schlimm, der Kaf­fee schmeckt trotzdem.

Neben dem Milch­schaum ist natür­lich auch der Kaf­fee den Sie ver­wen­den wich­tig für das opti­ma­le Ergeb­nis. Wie Sie die­sen zu Hau­se opti­mal lagern erfah­ren Sie in unse­rem Rat­ge­ber “Kaf­fee­pul­ver rich­tig auf­be­wah­ren und Boh­nen opti­mal lagern – 5 Tipps für vol­les Aro­ma”.

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