Verabredung zum Abendessen, Geburtstagsplanung oder Familiengruppe – WhatsApp ist hierzulande der am häufigsten genutzte Instant-Messaging-Dienst. Doch du möchtest dir den beliebten Messenger nicht herunterladen, weil du Bedenken wegen des Datenschutzes hast? Oder du suchst nach einer App, auf die du ausweichen kannst, falls WhatsApp einmal nicht funktioniert? UPDATED stellt dir Alternativen zu WhatsApp vor: Sieben Messenger-Apps für iOS und Android in der Übersicht.
Das erfahrt ihr gleich
- Threema: Sichere Alternative zu WhatsApp
- Telegram: Messenger mit Selbstlösch-Funktion
- Signal: Edward Snowdens Empfehlung
- Facebook Messenger: Bei vielen schon vorinstalliert
- ICQ New: Comeback mit einzigartigen Funktionen
- Wire: Diese WhatsApp-Alternative verspricht absolute Privatsphäre
- Line: Mehr als nur ein Messenger
- Viele Instant-Messenger für unterschiedliche Bedürfnisse
Der Messenger-Dienst Threema hat sich Anonymität groß auf die Fahne geschrieben. Nach eigener Aussage befinden sich alle Server des Dienstes in der Schweiz und unterliegen strengen Datenschutzgesetzen – Kontakte werden nicht darüber verwaltet, sondern allein über dein Smartphone. Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung soll außerdem gewährleisten, dass weder Nachrichten noch Mediendaten in die Hände von Dritten fallen.
Das kann Threema: Mit dem Messenger kannst du sowohl Text- und Sprachnachrichten als auch Bilder, Videos, Kontakte und Standorte verschicken. Außerdem kannst du andere Nutzer abhörsicher und ohne die Anzeige deiner Nummer anrufen oder einen Video-Chat starten. Auch Gruppenchats gibt es: Hier haben bis zu 256 Mitglieder die Möglichkeit, miteinander zu kommunizieren. Mit Threema lassen sich zudem Abstimmungen in Chats erstellen.
Der große Vorteil von Threema: Eine E‑Mail-Adresse und Telefonnummer brauchst du nicht zwangsläufig zu hinterlegen. Stattdessen erhalten die Nutzer eine zufällig generierte Threema-ID zur Identifizierung.
Bei der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung werden alle Daten und Dateien – egal ob Text, Bild oder Video – über alle Übertragungsstationen durchweg verschlüsselt übertragen. Wenn du eine Nachricht verschickst, wird diese erst beim Empfänger wieder entschlüsselt.
Fängt beispielsweise ein Hacker deine Botschaft ab, kann er damit erst einmal nichts anfangen. Denn jede Nachricht hat ihr eigenes Schloss, zu dem nur du und dein Chatpartner den Schlüssel besitzen.
Eine minimalistische und schnörkellose Benutzeroberfläche soll gewährleisten, dass Telegram geschwind und einfach zu bedienen ist. Nach Angaben der Entwickler ist es der schnellste Messenger, der auch bei langsamer mobiler Verbindung funktioniert und Nachrichten mit möglichst wenig Datenverkehr überträgt.
Das kann Telegram: Die App versendet Textnachrichten, Dateien und Dokumente, die bis zu 2 Gigabyte groß sind. Auch Anrufe sind möglich. Nachrichten und Dateien müssen nicht auf dem Telefon gespeichert sein, sondern finden ihren Platz in der Telegram-Cloud. So kannst du auf jedem Gerät auf deine Nachrichten zugreifen. Gruppennachrichten bieten Raum für bis zu 200.000 Mitglieder. Außerdem kannst du Kanäle mit einer unbegrenzten Anzahl Abonnenten erstellen.
Der große Vorteil von Telegram: Über den Instant-Messenger lassen sich geheime, private Chats mit einem Kontakt eröffnen. Diese nutzen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Doch damit nicht genug: Nachrichten, Bilder und Videos löschen sich auf Wunsch nach Ablauf einer vorgegebenen Zeit bei beiden Chatpartnern von selbst. Außerdem lassen sich bereits gesendete Nachrichten in normalen Chats wieder löschen.
Die WhatsApp-Alternative Telegram lädst du kostenlos im App-Store und bei Google Play herunter.
Ein weitere WhatsApp-Alternative, die als besonders sicherer Messenger gilt, ist Signal. Kein Geringerer als Whistleblower Edward Snowden empfiehlt den Messaging-Dienst von Open Whisper Systems. Die Daten sind auch bei diesem Messenger Ende-zu-Ende verschlüsselt. Die Anmeldung erfolgt über die Telefonnummer, Kontakte findet die App über das Telefonbuch. Nutzer bekommen einen Schlüssel aus Buchstaben und Zahlen zugeordnet, eine Art digitalen Fingerabdruck. Dieser ändert sich, sobald Nutzer das Smartphone wechseln oder die App neu installieren.
Das kann Signal: Mit der App lassen sich Text- und Sprachmitteilungen, Bilder, Videos, Dokumente und GIFs sowie Sticker bequem verschicken. Auf Wunsch kannst du wie bei Telegram auch selbstzerstörende Nachrichten einstellen, die sich nach dem Senden beziehungsweise Lesen nach einer gewissen Zeit automatisch löschen. Der Messenger bietet außerdem (Video-)Anrufe und das Erstellen von Gruppen-Chats an.
Der große Vorteil von Signal: Die App läuft unter Open-Source-Lizenz. Weil die Verschlüsselung quelloffen entwickelt wurde, können Kenner ihre Zuverlässigkeit leicht überprüfen – und sich überzeugen. Screenshots sind im Signal Messenger nur möglich, wenn die Funktion aktiviert ist. Das bedeutet, dass du und dein Chatpartner nicht einfach Screenshots von der Konversation machen und möglicherweise an Dritte weiterleiten können, wenn die Einstellung ausgeschaltet ist.
Den Messenger-Dienst Signal kannst du kostenlos im App-Store für Apple-Geräte und bei Google Play für dein Android-Smartphone herunterladen. Außerdem gibt es Signal Desktop für PC oder Mac.
WhatsApp gehört zu Facebook. Wenn du aus diesem Grund auf WhatsApp verzichten möchtest, ist der Facebook Messenger natürlich keine Alternative für dich. Da diese Messenger-App allerdings weit verbreitet ist, bietet sie sich besonders an, wenn du ohne Angabe der Telefonnummer chatten möchtest. Dann ist ein Facebook Profil zur Anmeldung erforderlich. Die Einzelchats lassen sich in den Einstellungen Ende-zu-Ende verschlüsseln, in Gruppen-Unterhaltungen ist das allerdings nicht möglich.
Das kann Facebook Messenger: (Sprach-)Nachrichten, Fotos oder Storys an einen oder mehrere Freunde senden, anrufen mit und ohne Video – der Facebook Messenger ist beim Angebot der Funktionen wohl die beste WhatsApp-Alternative. Außerdem hast du nicht nur die Möglichkeit Sticker zu versenden, viele Sticker-Packs sind sogar bereits vorinstalliert.
Der große Vorteil von Facebook Messenger: Bei vielen Facebook-Nutzern, die Facebook in der App verwenden, ist die Messenger-App bereits vorinstalliert. Somit ist die Anzahl der Nutzer im Vergleich zu vielen anderen WhatsApp-Alternativen relativ groß und du musst deine Freunde nicht erst überzeugen, ebenfalls auf eine andere App umzuziehen.
Die App gibt es kostenlos im App-Store und bei Google Play.
ICQ gibt es schon längst nicht mehr? Falsch gedacht! 2020 startete der beliebte Messenger der 2000er ein Comeback unter dem Namen ICQ New. Statt auf Verschlüsselung haben die Entwickler dabei Wert auf ein neues Design und einzigartige Funktionen wie die automatische Umwandlung von Sprachnachrichten zu Text gelegt. Wenn du auf der Suche nach einem sichereren Messenger als WhatsApp bist, ist also auch ICQ New nicht unbedingt deine Alternative.
Das kann ICQ New: ICQ New bietet alle wichtigen Funktionen eines modernen Instant-Messengers. Dabei kannst du auch einen Usernamen wählen, statt deine Telefonnummer preiszugeben. Wie bereits erwähnt ermöglicht dir ICQ New, Audios in Text umzuwandeln, falls du sie gerade nicht anhören kannst oder möchtest. Außerdem gibt es Smart Replies. Dafür analysiert eine KI die Nachricht deines Chatpartners und macht dir sinnvolle Antwortvorschläge.
Der große Vorteil von ICQ New: ICQ New kommt mit vielen innovativen Funktionen, die es so bei anderen Messengern noch nicht gibt. Außerdem kannst du bereits versendete Nachrichten bearbeiten oder löschen.
ICQ New bekommst du kostenlos im App-Store sowie bei Google Play.
Wire Swiss, das Unternehmen hinter dem Messenger Wire, betont, dass sich alle Server in der EU befinden. Auch Wire ist ein Open-Source-Messenger, der Quellcode ist frei zugänglich. So kann theoretisch jeder die Sicherheit der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung überprüfen. Du kannst dich entweder mit einem Smartphone und deiner Telefonnummer oder im Browser mit deiner E‑Mail-Adresse anmelden. Die eigene Telefonnummer musst du dabei nicht mit anderen teilen, du kannst dich auch nur über deinen Benutzernamen mit ihnen verbinden.
Das kann Wire: Der sichere Messenger verfügt über ähnliche Funktionen wie WhatsApp: Sprach- und Videotelefonate (mit bis zu 25 Personen im Sprachanruf und 12 Personen im Video), Chats (Text, Ton, Video), Bilder, Videos, Dateien, GIFs und Sketches lassen sich damit versenden. In Gruppenunterhaltungen können sich bis zu 500 Mitglieder austauschen.
Der große Vorteil von Wire: Nachrichten lassen sich nach dem Versenden wieder löschen oder noch einmal bearbeiten. So können Nutzer zum Beispiel Rechtschreibfehler korrigieren. Außerdem hast du die Möglichkeit, auch Nicht-Wire-Nutzer über einen Web-Link in einen Chat einzuladen.
Den Messenger Wire lädst du kostenlos im App-Store und als Android App über Google Play herunter.
Line ist hierzulande (noch) ein relativ unbekannter Instant-Messenger. In Asien ist die japanische App dagegen äußerst beliebt. Eine große Sticker-Auswahl, viele Emojis, bunte Symbole, neue Designs und eine Timeline-Funktion sorgen dafür, dass Line vor allem von denjenigen genutzt wird, die nicht bloß Texte verschicken wollen, sondern verspielte Nachrichten. Zu diesem Zweck werden auch In-App-Käufe angeboten. Außerdem gibt es eine Bezahlfunktion, mit der du Freunden Geld senden kannst.
Das kann Line: Auch mit diesem Messenger lassen sich Text- und Sprachnachrichten, der Standort, Bilder, Videos und andere Dateien in den (Gruppen-)Chats teilen. (Video-)Telefonie ist möglich. Line setzt ebenfalls auf Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, der Quellcode ist allerdings nicht einsehbar.
Der große Vorteil von Line: Textnachrichten sind hier nicht nur Buchstaben und Worte, sondern personalisierte Botschaften. Die Timeline-Funktion macht den Messenger schon fast zu einem sozialen Netzwerk und kann als eine Art digitales Tagebuch genutzt werden.
Line kannst du kostenfrei im App-Store und bei Google Play herunterladen.
Der Vergleich zeigt: Für welchen Messenger du dich letztendlich als Alternative zu WhatsApp entscheidest, hängt ganz davon ab, wie deine individuellen Bedürfnisse aussehen. Wird Datenschutz bei dir großgeschrieben, entscheidest du dich vielleicht für Signal. Möchtest du einen Instant-Messaging-Dienst mit vielen Funktionen, empfiehlt sich Line. Eine Frage solltest du allerdings noch in deine Entscheidung einbeziehen: Wie viele deiner Freunde und Bekannten nutzen ebenfalls den Messenger deiner Wahl? Denn was nützt die beste App, wenn du dort niemanden deiner Kontakte findest? Oder du leistest Überzeugungsarbeit und bewegst deine Freunde dazu, ebenfalls zum neuen Messenger zu wechseln…
Disclaimer Die OTTO (GmbH & Co KG) übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Aktualität, Vollständigkeit, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der auf updated.de zur Verfügung gestellten Informationen und Empfehlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die offiziellen Herstellervorgaben vorrangig vor allen anderen Informationen und Empfehlungen zu beachten sind und nur diese eine sichere und ordnungsgemäße Nutzung der jeweiligen Kaufgegenstände gewährleisten können.