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Haushalt

Kühl­leis­tung berech­nen: So fin­dest du her­aus, wel­che Kli­ma­an­la­ge du brauchst

Auch bei Hitze kannst du es schön kühl haben, wenn du dich für eine Klimaanlage entscheidest. Doch dabei kommt es auf die richtige Kühlleistung an.

Drau­ßen glüht die Son­ne förm­lich auf dei­ner Haut, bei der Hit­ze fällt dir das Atmen schwer – doch in den eige­nen vier Wän­den kannst du tief und ent­spannt Luft holen: Eine Kli­ma­an­la­ge sorgt für fri­sche Küh­le. Jedoch nur, wenn ihre Leis­tung für den Raum aus­reicht. Wel­che Leis­tungs­stär­ke dei­ne Kli­ma­an­la­ge haben muss, damit Schlaf­zim­mer, Kin­der­zim­mer oder Win­ter­gar­ten ange­nehm tem­pe­riert sind, ver­rät dir die­ser UPDATED-Ratgeber.

BTU und Watt: Das sind die Maß­ein­hei­ten bei einer Klimaanlage

Um die rich­ti­ge Kli­ma­an­la­ge für dei­ne eige­nen vier Wän­de oder fürs Büro zu wäh­len, sind zwei Maß­ein­hei­ten bei der Kühl­leis­tung von Bedeu­tung: BTU und Watt. BTU steht für „Bri­tish Ther­mal Unit“ (Bri­ti­sche Wär­me­en­er­gie) und bezeich­net die Ener­gie, die man benö­tigt, um ein Pfund Was­ser um ein Grad Fah­ren­heit zu erwär­men. Im Bereich der Kli­ma­an­la­gen steht BTU aller­dings für BTU/h, also die Kühl­leis­tung pro Stunde.

Watt (mit dem Ein­hei­ten­zei­chen W) bezeich­net eben­falls eine bestimm­te Men­ge ein­ge­setz­ter Ener­gie pro Zeit­ein­heit. 1.000 BTU/h ent­spre­chen 293,071 Watt. Im Fol­gen­den wird die benö­tig­te Leis­tung der Kli­ma­an­la­ge in Watt berech­net und ange­ge­ben. Soll­test du bei der Suche nach dem pas­sen­den Gerät auf die Anga­be BTU sto­ßen, nimmst du ein­fach die Watt-Zahl grob mal drei und run­dest sie auf.

Die Wär­me­en­er­gie, die sozu­sa­gen aus dem Raum beför­dert wer­den muss, wird als “Kühl­last” bezeich­net. Die Kühl­leis­tung, die per Watt bei der Kli­ma­an­la­ge ange­ge­ben wird, zeigt also an, wie viel Kühl­last das Gerät bewäl­ti­gen kann.

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So berech­nest du die Kühl­last je nach Raumgröße

Einen ers­ten Wert für die benö­tig­te Kühl­leis­tung pro Raum gewinnst du mit fol­gen­der Faust­for­mel: Raum­flä­che in Qua­drat­me­tern mal 60 (bei guter Däm­mung und wenig Son­nen­ein­strah­lung) bis 100 Watt (bei wenig Däm­mung und hoher Sonneneinstrahlung).

Für einen 20 Qua­drat­me­ter gro­ßen Raum bedeu­tet dies: 20 qm x 100 W = 2.000 W. Häu­fig wird die Kühl­last statt in Watt auch in Kilo­watt (kW) ange­ge­ben. Dabei gilt: 1 kW = 1.000 W. Bei unse­rem Rechen­bei­spiel benö­tigst du also eine Kli­ma­an­la­ge für eine Kühl­last von 2 kW.

Eine ande­re Faust­for­mel lau­tet: Kubik­me­ter des Rau­mes mal 40 Watt. Ist der 20 Qua­drat­me­ter gro­ße Raum aus dem vori­gen Bei­spiel etwa 2,5 Meter hoch, rech­nest du: 20 qm x 2,5 m x 40 W = 2.000 W.

Je nach Faust­for­mel, Raum­hö­he und Däm­mung bzw. Fens­ter­flä­che kommst du also auf die glei­che Kühl­last: 2.000 Watt, was 2,0 kW ent­spricht. Willst du das nun in BTU/h umrech­nen, dann geht das ganz ein­fach: Tei­le dafür zunächst die 2.000 Watt durch 293,071. Das Ergeb­nis lau­tet gerun­det 6,824. Die­se Zahl rech­nest du nun mal 1.000, womit du auf 6.824 BTU/h kommst. Das ist die genaue Kühl­leis­tung, die du benö­tigst. Natür­lich kannst du die­se auch etwas run­den, also im Bei­spiel etwa auf glat­te 6.800 BTU/h.

Übri­gens: Die benö­tig­te Kühl­leis­tung muss nicht eine Kli­ma­an­la­ge allein erbrin­gen. Statt eines Geräts mit 2 kW Kühl­leis­tung kannst du auch zwei Gerä­te mit je 1 kW Leis­tung wäh­len. Der Vor­teil: Die küh­le Luft wird gleich­mä­ßi­ger im Raum verteilt.

Online-Rech­ner für die Berech­nung der Kühl­leis­tung pro Raum

Egal, ob Dach­ge­schoss, Kin­der­zim­mer oder Schlaf­zim­mer: Jeder Raum hat sei­ne indi­vi­du­el­len Anfor­de­run­gen an die Küh­lung und damit an die Kli­ma­an­la­ge. Bei der detail­lier­ten Berech­nung hel­fen dir Online-Tools. Dazu gehört etwa eines von Kli­ma­world. Das Tool von einem Her­stel­ler alter­na­ti­ver Heiz­sys­te­me, ist ein­fach zu hand­ha­ben und zeigt dir nach weni­gen Anga­ben die benö­tig­te Kühl­leis­tung in Watt an.

Hier fin­dest du den Kli­ma­rech­ner von Klimaworld

3 Tipps, damit die Kli­ma­an­la­ge rei­bungs­los arbeitet

Unter­stüt­ze die Kli­ma­an­la­ge beim Küh­len der Räu­me, indem du dafür sorgst, dass sie rei­bungs­los arbei­ten kann. Dafür soll­test du die fol­gen­den drei Punk­te im Blick behalten:

  • Schlie­ße Fens­ter und Türen.
    Durch offe­ne Fens­ter und Türen strömt Wär­me hin­ein, die die Kli­ma­an­la­ge zusätz­lich belas­tet. Zudem besit­zen vie­le Anla­gen Sen­so­ren, die offe­ne Fens­ter erken­nen und dann das Gerät abschalten.
  • Hal­te die Öff­nun­gen frei.
    Die Ansaug- und Abluft­we­ge soll­ten stets frei von Ver­stop­fun­gen sein, etwa durch Blät­ter oder Staub.
  • Rei­ni­ge regel­mä­ßig die Anlage.
    Der regel­mä­ßi­ge Aus­tausch des Fil­ters sowie die Rei­ni­gung und Des­in­fek­ti­on der Kli­ma­an­la­ge hel­fen, die opti­ma­le Leis­tung zu erhalten.
    Wie du dei­ne Kli­ma­an­la­ge sau­ber hältst, erfährst du im Rat­ge­ber Wie, wann und war­um Kli­ma­an­la­ge rei­ni­gen sowie des­in­fi­zie­ren? 

Die­se Fak­to­ren beein­flus­sen die Kühllast

Die Berech­nung, wie viel Leis­tung die Kli­ma­an­la­ge brin­gen muss, um einen Raum effek­tiv her­un­ter­zu­küh­len, hängt nicht nur von der Raum­grö­ße ab. Es gibt noch wei­te­re Wär­me­quel­len, die in Betracht kom­men, zum Beispiel:

  • Wel­che Räu­me befin­den sich neben, über bzw. unter dem Raum (kli­ma­ti­siert, Kel­ler, Dachgeschoss)?
  • Wie viel Fens­ter­flä­che mit wel­cher Son­nen­ein­strah­lung besitzt der Raum?
  • Wie ist der Raum gedämmt? Gibt es vie­le Spal­ten und Lücken wie Türen oder Abzug­git­ter, durch die Käl­te hin­aus- und Wär­me hin­ein­drin­gen kann?
  • Wie vie­le Per­so­nen hal­ten sich im Raum auf?
  • Wel­che tech­ni­schen Gerä­te (Com­pu­ter, TV, aber auch Beleuch­tung) geben wie viel Wär­me ab?

Bei kli­ma­ti­sier­ten Neben­räu­men oder guter Däm­mung kannst du die Kühl­leis­tung ent­spre­chend nied­ri­ger anset­zen, bei vie­len Wär­me­quel­len und schwa­cher Däm­mung soll­test du dage­gen ein stär­ke­res Gerät wäh­len. 

Pro Per­son, die sich im Raum auf­hält, rech­nest du etwa 250 Watt hin­zu. Bei elek­tro­ni­schen Gerä­ten nimmst du die Watt­auf­nah­me als Maß­stab: Läuft dein PC mit 200 Watt Leis­tung, rech­ne eben­so 200 Watt zur benö­tig­ten Kühl­leis­tung hin­zu. Wie viel Watt ein Gerät auf­nimmt, erfährst du auf dem auf­ge­kleb­ten Typen­schild oder in der Betriebsanleitung.

Bewah­re einen küh­len Kopf

Kli­ma­an­la­gen sor­gen auch bei größ­ter Hit­ze und sti­cki­ger Luft für ein ange­neh­mes Raum­kli­ma – vor­aus­ge­setzt, sie brin­gen die nöti­ge Leis­tung. Bei der Berech­nung sind neben der Raum­grö­ße die Beschaf­fen­heit der Wän­de, die Aus­rich­tung und die Son­nen­ein­strah­lung eben­so rele­vant wie die Anzahl der Per­so­nen im Raum oder die Wär­me­strah­lung von Elek­tro­ge­rä­ten. Wie du dei­nen Raum auch ohne Kli­ma­an­la­ge bis zu einem gewis­sen Grad kühl hal­ten kannst, erfährst du hier bei Room­beez.

Für einen ers­ten Über­blick gibt es ein­fa­che Faust­for­meln, die sich an der Qua­drat­me­ter­zahl und der Höhe des Rau­mes ori­en­tie­ren. Für detail­lier­te Berech­nun­gen ste­hen Online-Tools bereit. Die benö­tig­te Kühl­leis­tung lässt sich auch auf meh­re­re Gerä­te auf­tei­len. Für die exak­te Pla­nung, die Wahl des opti­ma­len Stand­orts und gege­be­nen­falls den Ein­bau von Kli­ma­an­la­gen soll­test du dich an einen Fach­be­trieb wenden.

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