Wenn Wassertropfen auf eine flüssige Oberfläche treffen oder durch die Luft wirbeln, entstehen beeindruckende Formen und Strukturen. Mit bloßem Auge nimmst du sie meist gar nicht wahr, weil alles so schnell passiert. Du kannst den Moment aber auf einem Foto festhalten. Was du dafür brauchst, sind die richtigen Einstellungen an der Kamera und die passende Ausrüstung – nur dann werden deine Aufnahmen zu kleinen Kunstwerken. Mit ein bisschen Vorbereitung und Übung gelingen dir schöne Bilder. UPDATED zeigt dir, wie du erfolgreich Wassertropfen fotografierst.
Das erfahrt ihr gleich
- Wassertropfen fotografieren: Das passende Equipment
- Kamera richtig einstellen für die Wassertropfen-Fotografie
- Schritt für Schritt: So bereitest du die Aufnahmen vor
- Wassertropfen fotografieren: Jetzt geht es los
- Tipps für einmalige Fotos von Wassertropfen
- Fotos von tropfendem Wasser sind eine Kunstform
Wassertropfen in der Natur zu fotografieren, ist eine große Herausforderung. Starte deshalb besser mit einem kleinen Set-up bei dir zu Hause oder in einem Fotostudio. Dann hast du über alles die Kontrolle und die Chancen steigen, dass ein paar richtig tolle Fotos dabei rauskommen.
Diese Fotoausrüstung benötigst du:
- Spiegelreflex- oder Systemkamera: Mit diesen Modellen kannst du manuelle Einstellungen vornehmen und ein externes Objektiv benutzen. Du kannst auch eine Kompaktkamera verwenden, wenn sie ein Teleobjektiv besitzt. Die Aufnahmen werden aber in der Regel nicht so gut, weil die Kameratechnologie weniger ausgereift ist.
- Teleobjektiv: Mit einem Teleobjektiv holst du entfernte Objekte näher heran. Bei der Wassertropfen-Fotografie sind Teleobjektive vorteilhaft, weil du die Kamera dann in einiger Entfernung vom spritzenden Wasser aufstellen und so dein Objektiv schützen kannst.
- Fernauslöser: Kannst du den Auslöser aus der Ferne betätigen, besteht nicht die Gefahr, dass das Bild verwackelt, weil sich die Kamera minimal bewegt, wenn du den Auslöser drückst.
- Stativ: Auch ein Stativ verhindert Wackler und sorgt für gestochen scharfe Bilder.
- Ein oder zwei Blitze oder sogenannte entfesselte Blitze. Das sind Geräte, die von der Kamera getrennt sind. Du kannst sie mit einem Kabel an die Kamera anschließen, sodass sie automatisch blitzen, wenn ausgelöst wird.
Hast du keine Spiegelreflex- oder Systemkamera zur Hand, kann ein Foto von Wassertropfen auch mit dem Smartphone funktionieren. Idealerweise ist das ein etwas neueres Modell mit einer richtig guten Kamera. Beispiele dafür sind etwa die Geräte der Galaxy-S-Serie, die Pro-Modelle der iPhones und das Google Pixel in der Pro-Version. Hier sind meist nicht nur gute Sensoren sowie mehrere Linsen verbaut, sondern auch einige intelligente Software-Features, die bei solchen Motiven helfen. Etwas mehr herumprobieren musst du mit dem Smartphone aber voraussichtlich schon. Sollte dein Handy keine Möglichkeit der manuellen Einstellung in der Kamera-App bieten, dann probiere es mit einer App, die genau das kann. Danach folgst du einfach den kommenden Tipps.
Nur wenn du Blende, Belichtungszeit, ISO und Blitzstärke richtig auswählst, kannst du Wassertropfen scharf im Bild festhalten. Es ist wichtig, dass du das zuerst erledigst: Sobald du die Kamera mit dem Stativ aufgestellt und fokussiert hast, solltest du sie nicht mehr anfassen.
Folgende Einstellungen sind empfehlenswert, wenn du Wassertropfen fotografieren willst:
- Blende: Hier regelst du, wie viel Licht auf den Sensor trifft. Sie sollte hoch sein, um bei den Aufnahmen genug Schärfentiefe zu bekommen. Es empfiehlt sich ein Wert von f/16. Sind die Aufnahmen damit nicht scharf, probiere eine Blende zwischen f/8 und f/11 aus.
- Verschlusszeit: Sie regelt zusammen mit der Blende den Lichteinfall. Sie sollte zwischen 1/125 und 1/160 Sekunden liegen.
- ISO-Wert: Diese Einstellung steuert die Lichtempfindlichkeit des Sensors. Sie sollte bei Wassertropfenbildern so niedrig wie möglich sein, am besten ISO 100 oder 200. Höhere Werte sind nicht nötig, weil du einen Blitz benutzt.
- Blitzleistung: Stelle hier einen Wert von 1/16 oder 1/32 Sekunde ein. Nur mit einer solchen Einstellung kannst du die Bewegung einfrieren.
Wenn du zu Hause oder in einem Fotostudio Wassertropfen fotografieren willst, brauchst du neben dem Kameraequipment noch ein paar Alltagsgegenstände, die dich bei den Aufnahmen unterstützen.
Suche folgende Dinge zusammen:
- Ein Backblech oder eine flache Schüssel.
- Ein Infusionsbesteck aus der Apotheke, mit dem du die Tropfen dosieren kannst. Alternativ funktionieren auch ein Gefrierbeutel und eine Nadel.
- Eine Möglichkeit zum Aufhängen des Beutels oder des Infusionsbestecks. Am einfachsten geht das mit einem Galgenstativ. Alternativ kannst du eine Stehlampe oder eine gespannte Wäscheleine benutzen.
- Eine Wäsche- oder Dokumentenklammer zum Befestigen.
- Ein neutraler, möglichst dunkler Hintergrund wie eine Wand. Du kannst auch ein großes Stück Pappe verwenden.
Hast du alles zusammen, kann es mit dem Aufbau losgehen:
- Finde einen guten Ort. Es sollte ein Zimmer sein, das du abdunkeln und in dem du Stativ und Kamera bequem aufstellen kannst. Du benötigst eine Ablagefläche für das Blech, zum Beispiel einen Tisch. Nach oben sollte genug Platz sein, um den Beutel mit Wasser darüber aufzuhängen.
- Fülle Wasser in das Blech. Es sollte ein bis drei Zentimeter hoch stehen. Lege das Blech auf den Tisch.
- Fülle etwas Wasser in den Beutel oder das Infusionsbesteck. Arbeitest du mit einem Beutel, mach ihn nicht zu voll, da sonst zu viel Druck entsteht und das Wasser zu schnell austritt.
- Hänge Beutel oder Infusionsbesteck 30 bis 40 cm über dem Blech auf. Befestige sie mit einer Klammer am Galgenstativ oder der Alternative, die du besorgt hast. Es sollte keine Spiegelung auf der Wasseroberfläche zu sehen sein.
- Stich mit der Nadel ein winziges Loch in den Beutel, sodass das Wasser tröpfchenweise austritt. Ist das Loch zu groß, erzeugst du ein Rinnsal. Bei einem Infusionsbesteck öffnest du den Verschluss.
- Achte auf einen neutralen Hintergrund. Stelle alternativ die Pappe hinter das Blech.
- Befestige die Kamera auf dem Stativ und platziere beides in einiger Entfernung vom Tisch (vorausgesetzt, du arbeitest mit einem Teleobjektiv).
- Stelle das Objektiv ein, achte dabei darauf, dass der Tropfen möglichst groß im Bild zu sehen ist.
- Wähle den richtigen Bildausschnitt: Suche die Stelle, an der die Tropfen auf das Wasser treffen, und lass nach oben einige Zentimeter Luft. Achte darauf, dass das Gefäß möglichst nicht zu sehen ist. Der Winkel sollte nicht zu steil und nicht zu spitz sein. Mit der passenden Höhe kannst du später experimentieren.
- Stelle den Fokus scharf. Dazu benutzt du am besten eine Schraube oder einen Stift und tauchst ihn an der Stelle ins Wasser, an der die Tropfen auftreffen. Lass die Kamera automatisch darauf fokussieren.
- Ab jetzt: Finger weg! Verrücke die Kamera jetzt nicht mehr und berühre sie nicht.
- Stelle die entfesselten Blitze auf, am besten schräg gegenüber der Kamera.
Jetzt kannst du mit den Aufnahmen beginnen. Gehe am besten folgendermaßen vor:
- Dunkle den Raum ab.
- Beobachte, in welchem Takt das Wasser tropft, und versuche, dich an den Rhythmus anzupassen.
- Löse mit dem Fernauslöser aus und nimm möglichst viele Bilder auf.
- Sieh dir die Ergebnisse an und experimentiere mit dem Aufbau und den Einstellungen, bis du Fotos machst, die deinen Vorstellungen entsprechen.
Du hast deine ersten Aufnahmen von Wassertropfen gemacht und sie sind gut geworden. Jetzt möchtest du sie verbessern und die Bilder zu etwas Besonderem machen. Probiere folgende Tricks aus:
- Wechsle den Hintergrund aus und teste, wie bunte Pappe oder ein buntes Tuch auf den Fotos wirken.
- Spiele mit dem Blitzlicht. Du kannst zum Beispiel indirekt auf den Hintergrund blitzen oder eine milchige Scheibe vor den Blitz klemmen, um interessante Effekte zu erzielen.
- Verwende andere Flüssigkeiten als Wasser, zum Beispiel Milch. Du kannst das Wasser auch etwas dickflüssiger machen, indem du Guarkernmehl daruntermischst.
- Lasse die Tropfen nicht auf eine Flüssigkeit, sondern auf Blüten fallen.
- Nutze Farbfolien für die Blitze, um Spezialeffekte zu erzielen.
- Gib einen Tropfen Klarspüler für Spülmaschinen in das Wasser im Blech. Die Oberflächenspannung wird größer und die Tropfen spritzen nach dem Aufprall höher zurück.
Wenn ein Tropfen auf eine Wasseroberfläche trifft, ergeben sich ungewöhnliche Strukturen und Muster. Mit bloßem Auge siehst du sie oft gar nicht, du kannst sie aber auf einem Foto festhalten. Dazu brauchst du kein professionelles Fotostudio: Eine Spiegelreflex- oder Systemkamera, ein Teleobjektiv, ein Stativ, Blitze sowie einige Alltagsgegenstände genügen. Du brauchst unter anderem ein Backblech, einen Gefrierbeutel, eine Wäscheleine – und etwas Geduld sowie gutes Timing. Achte auf die richtigen Kameraeinstellungen, und schon kannst du mit Wassertropfen-Fotos experimentieren.
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