Du ziehst das Gemüsefach auf und – schwupp, kommt dir ein Schwall kaltes Wasser entgegen. Wenn sich Wasser im Kühlschrank sammelt, kann es zu solchen und ähnlichen unschönen Überraschungen kommen. Doch woher stammt das stehende Wasser eigentlich? UPDATED erklärt dir, was die möglichen Ursachen für Wasser im Kühlschrank sind, und gibt dir Tipps, was du dagegen tun kannst.
Ein wenig Feuchtigkeit im Kühlschrank ist zunächst einmal nichts Ungewöhnliches. Durch Kondensation bilden sich in jedem Kühlschrank auf der Rückwand Wassertröpfchen, die über den Ablauf in den geräteinternen Auffangbehälter abgeleitet werden.
Dieser Auffangbehälter befindet sich in der Nähe des Kühlschrank-Kompressors. Und der erzeugt Wärme, während er das Innere deines Kühlschranks auf die gewünschte Temperatur abkühlt. Durch die Wärme verdunstet das Kondenswasser im Auffangbehälter, wodurch ein gut funktionierender Kreislauf entsteht. Normalerweise zumindest.
Dass etwas nicht stimmt, merkst du meist spätestens dann, wenn sich unter dem Gemüsefach Wasser sammelt. Die dadurch bedingte feuchte Luft im Kühlschrank kann im schlimmsten Fall auch Schimmel begünstigen, der sich zum Beispiel auf Käse oder Fleisch übertragen kann. Die gute Nachricht: In der Regel ist ein verstopfter Ablauf der Grund, warum das Wasser im Kühlschrank nicht abläuft. Und der lässt sich in wenigen Schritten selbst reinigen.
- Räume zunächst deinen Kühlschrank aus und nimm auch die Einlegeböden nach Möglichkeit heraus.
- Wische deinen Kühlschrank von innen sauber, um vor allem die überschüssige Feuchtigkeit unter dem Gemüsefach zu beseitigen.
- Nimm dir nun den Ablauf vor. Du findest das kleine Loch seitlich oder in der Mitte der kleinen Ablaufrinne im unteren Bereich der Kühlschrankrückwand.
- Versuche nun vorsichtig, mit einem Zahnstocher den Schmutz aus der Ablauföffnung zu kratzen. Achte dabei unbedingt darauf, die Verunreinigungen nicht noch tiefer in den Ablauf zu schieben.
- Beseitige den herausgelösten Schmutz mit einem Tuch. Bei Bedarf kannst du den Ablauf noch zusätzlich mit einem Wattestäbchen auswischen.
- Normalerweise sollte der Ablauf deines Kühlschranks nun wieder ordnungsgemäß funktionieren. Testen kannst du das, indem du vorsichtig ein wenig Wasser in die Ablaufrinne schüttest. Läuft es gut ab, ist der Abfluss wieder frei.
- Räume zum Schluss die Einlegeböden und deine Lebensmittel wieder in das Gerät ein.
Auch wenn ein verstopfter Abfluss mit Abstand die häufigste Ursache für hohe Feuchtigkeit im Kühlschrank ist, kann der Grund in einigen Fällen auch eine defekte Kühlschrankdichtung sein. Wird die mit der Zeit porös oder hat sogar einen Riss, kann auch ohne Öffnen warme Luft in den Kühlschrank eindringen bzw. verstärkt kalte Luft hinausströmen. Das wiederum führt zur Ansammlung von Wasser unter dem Gemüsefach oder einer verstärkten Eisbildung im Kühlschrank.
Zum Glück kannst du einfach mit einer Taschenlampe testen, ob die Dichtung deines Kühlschranks noch funktionstüchtig ist. Dazu legst du sie eingeschaltet in das Gerät und schließt die Tür. In einer abgedunkelten Küche solltest du nun gut erkennen können, ob irgendwo am Rand der Kühlschranktür Licht herausscheint. Ist dies der Fall, spricht das dafür, dass die Dichtung tatsächlich defekt ist. Dann ist ein kompletter Austausch nötig.
Defekte Dichtungen an deiner Kühlschranktür kannst du bei Bedarf in wenigen Schritten selbst austauschen. Das geht so:
- Besorge dir eine passende neue Kühlschrankdichtung. Diese bekommst du entweder als Ersatzteil beim Hersteller oder im Fachhandel. Auch Universaldichtungen gibt es. Hier solltest du aber genau darauf achten, ob das Fabrikat auch wirklich zu deinem Gerät passt.
- Räume deinen Kühlschrank aus und nimm ihn vom Strom.
- Löse nun die alte Dichtung von der Kühlschranktür. In der Regel wird sie mit wenigen Schrauben oder Klemmen befestigt oder festgesteckt sein. Bei älteren Modellen kann die Dichtung auch verklebt sein. Achtung: Sollte die Dichtung der Kühlschranktür angeklebt sein, benötigst du einen extra Kleber für Dichtungsgummis, um die neue Dichtung befestigen zu können.
- Reinige den Rand der Kühlschranktür gründlich und entferne bei Bedarf z.B. auch alte Kleberreste.
- Nimm nun den neuen Dichtungsgummi und beginne, von einer Ecke ausgehend, ihn an deiner Kühlschranktür zu befestigen. Wie du das machst, richtet sich danach, wie der alte Gummi angebracht war.
- Arbeite dich nun einmal um die ganze Tür herum und schneide am Ende bei Bedarf das überschüssige Endstück mit einem Cutter ab. Beachte: Lass ein paar Millimeter Überschuss zu, damit die Kühlschranktür auch wirklich richtig abdichtet.
Ist weder der Abfluss verstopft noch eine defekte Türdichtung Schuld am Wasser im Kühlschrank, kann die Ursache schließlich noch an der falschen Lagerung von Lebensmitteln liegen. Denn: Ist der Kühlschrank zu vollgestopft, und/oder bleibt kein ausreichender Abstand zwischen den Lebensmitteln und der rückwärtigen Innenwand, kann die Luft im Gerät nicht ausreichend zirkulieren.
Wenn du warme Lebensmittel in den Kühlschrank stellst, begünstigt das ebenfalls die Bildung von Feuchtigkeit und Kondenswasser. Lass diese also immer zuerst abkühlen, bevor du sie in den Kühlschrank stellst.
Um nicht nur Kondenswasser zu vermeiden, sondern auch deine Lebensmittel möglichst lange frisch zu halten, solltest du wissen, wo sie am besten aufgehoben sind. Sortiere deine Lebensmittel richtig ein, und zwar so:
- In der Kühlschranktür: In der Kühlschranktür herrschen die mildesten Temperaturen. Deshalb, und dank der meist extra dafür vorgesehenen Fächer, finden hier Getränke, aber auch Ketchup, Dressings und Marmelade Platz.
- Ganz oben: Weil es ganz oben im Kühlschrank ebenfalls vergleichsweise “warm” ist, gehören hier Lebensmittel wie Butter, Eier und Käse hin.
- In der Mitte: Im mittleren Kühlbereich ist der richtige Platz für Milchprodukte, also zum Beispiel Frischmilch und Joghurt. Auch fertig zubereitete Speisen gehören in die Mitte.
- Unten: Unten ist der kälteste Bereich des Kühlschranks, deshalb solltest du hier besonders empfindliche Lebensmittel wie Fleisch, Wurst und Fisch lagern.
- Im Gemüsefach: Gemüse sollte am besten im dafür vorgesehenen Gemüsefach ganz unten im Kühlschrank aufbewahrt werden. Hier ist es etwas wärmer als in der restlichen unteren Kühlschrankhälfte.
Du siehst also, es ist relativ einfach, die Ursache für Wasser im Kühlschrank beziehungsweise Pfützen unter dem Gemüsefach zu beseitigen. Wenn du vorbeugend ein paar kleine Tipps beachtest, kannst du dir aber selbst diese Mühe meist ersparen. Die folgenden Tricks haben sich gegen die Bildung von stehendem Wasser im Kühlschrank bewährt:
- Reinige deinen Kühlschrank regelmäßig im Inneren und vergiss dabei auch Ablaufrinne und Ablauföffnung nicht.
- Vermeide zu langes oder zu häufiges Öffnen deines Kühlschranks. Warme Luft kann von außen in den gekühlten Innenraum des Gerätes eindringen und sorgt für Feuchtigkeitsbildung und Vereisungen.
- Achte auf ausreichend Abstand zwischen Geräte-Innenwand und Lebensmitteln, um eine freie Luftzirkulation zu ermöglichen.
- Heiße Lebensmittel sollten unbedingt zuerst abkühlen, bevor du sie in den Kühlschrank stellst.
Eine gewisse Feuchtigkeit im Kühlschrank ist grundsätzlich etwas ganz Normales. Erst wenn das Wasser nicht (mehr) abläuft, wird die Feuchtigkeit zum Problem. Meist ist ein verstopfter Abfluss oder eine defekte Türdichtung die Ursache dafür. Doch diese Probleme lassen sich zum Glück mit wenigen Handgriffen beheben. Und auch vorbeugend kannst du einiges tun, damit kein Wasser im Kühlschrank stehen bleibt. Dafür solltest du vor allem Ablauf und Kühlschrankinnenseite regelmäßig reinigen und keine warmen Speisen in den Kühlschrank stellen. Auch eine ausreichende Luftzirkulation im Kühlschrank hilft, weshalb eine sinnvolle (An-)Ordnung der Lebensmittel von Vorteil ist.
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