Die Maschine ist gefüllt — jetzt fehlt nur noch das Waschmittel. Einmal den Messbecher bis oben hin füllen und fertig? Wird das Waschpulver so dosiert, gelangt meist unnötig viel davon in die Maschine. Das belastet nicht nur den Geldbeutel und die Umwelt, sondern kann sogar die Waschmaschine beschädigen. Wie Sie es richtig dosieren, zeigen wir Ihnen im Folgenden.
- Wie viel Waschmittel braucht ein Waschgang wirklich?
- Waschmittel richtig dosieren – so klappt’s
- Warum eine falsche Dosierung schädlich ist
Wieviel Waschmittel braucht ein Waschgang wirklich?
Drei dreckige Jeans brauchen mehr Waschpulver als zwei kaum getragene Unterhemden. Soviel ist klar, doch wie viel Waschmittel genau in die Maschine muss, hängt noch von anderen Faktoren ab:
- Von der Menge und Verschmutzungsgrad der Wäsche.
- Vom Härtegrad des Wassers.
Im Folgenden finden Sie konkrete Anleitungen wie Sie ihr Waschmittel dosieren bei unterschiedlichen Umständen:
Flüssig- oder Pulverwaschmittel — was ist besser?
Viele der angebotenen Waschmittel gibt es in flüssiger Form und als Pulver. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Flüssigwaschmittel sind gut zu dosieren und krümeln nicht, das macht sie praktisch. Pulverwaschmittel haben ein anderes Plus: Sie reinigen besser als ihre flüssigen Gegenstücke. Sowohl für Vollwaschmittel als auch Colorwaschmittel werden Flüssig- und Pulver-Varianten angeboten. Der Vorteil beim Säubern macht sich insbesondere beim Vollwaschmittel bemerkbar: Das Flüssigmittel enthält keine Bleichmittel, sondern lediglich optische Aufheller. Dies macht sich mit der Zeit durch ein Vergrauen der Wäsche bemerkbar.
Waschmitteldosierung nach Wäschemenge
Die Wäschemenge bezeichnet das Volumen, das durch Ihre Wäschestücke entsteht. Um das Wäschevolumen pro Ladung vergleichbar zu machen, wird es in Kilogramm gemessen. Die Dosierungsangaben auf den Waschmittelverpackungen beziehen sich auf eine normal gefüllte Wäschetrommel, die rund fünf Kilogramm trockene Wäsche beinhaltet. Wollen Sie also nur eine halbe Ladung waschen, brauchen Sie auch nur die halbe Dosierung verwenden, die auf der Packung angegeben ist. Umgekehrt sollten Sie die Dosierung entsprechend erhöhen, wenn Sie mehr als die üblichen fünf Kilo waschen. Wenn Sie unsicher sind, wieviel Ihre Wäsche wiegt, hilft ein einfacher Trick: Legen Sie die Kleidung in einen Eimer und stellen Sie sich mit diesem auf Ihre Personenwaage. Anschließend wiegen Sie sich noch einmal mit dem leeren Eimer und können nun ganz einfach die Differenz berechnen.
Waschmitteldosierung nach Verschmutzungsgrad
Der Verschmutzungsgrad wird in drei Stufen unterteilt: leicht verschmutzt, mittel verschmutzt und stark verschmutzt. Je mehr Verunreinigungen Ihre Wäsche aufweist, desto höher ist der Verschmutzungsgrad. Wenn der Verschmutzungsgrad steigt, steigt auch der Bedarf an Waschmittel.
Unter “leicht verschmutzt” fällt:
- Wäsche mit nicht sichtbaren Verunreinigungen, wie etwa Schweiß
- Hemden, Blusen oder T‑Shirts, die nur bis zu einem Tag getragen wurden
Vollwaschmittel oder spezial – was braucht die Wäsche wirklich?
Waschmittel werden heute in diversen Formen angeboten. Da ist es schwer, den Überblick zu behalten. Benutzen Sie für Weißwäsche ein Vollwaschmittel. Für Buntes sollten Sie auf ein Colorwaschmittel zurückgreifen, das keine optischen Aufheller beinhaltet. Ein schonendes Wollwaschmittel, das auf Enzyme verzichtet, ist die richtige Wahl für Wolle und Seide. Darüber hinaus gilt: Wenn Sie etwas für die Umwelt tun wollen, sollten Sie sich für ein super kompaktes, das heißt hochkonzentriertes Waschmittel entscheiden. Das hat bezüglich der Umweltbelastung im Vergleich zu einem Waschpulver in einer Zehn-Liter-Packung die Nase vorn. Der Verzicht auf Hygienespüler kommt nicht nur der Umwelt, sondern auch Ihrer Gesundheit entgegen: Diese Mittel können Allergien fördern.
- Wäsche, die Sie mehrere Tage getragen haben oder die Spuren wie leichte Schmutzstriemen aufweist
- Verschwitzte Sportbekleidung
- T‑Shirts, Hemden oder Blusen, die Sie mehrfach getragen haben
- Unterwäsche, die Sie einen Tag getragen haben
- Handtücher und Bettwäsche, die bis zu einer Woche benutzt wurde
Unter “stark verschmutzt” fällt:
- Wäsche, die deutlich sichtbare Verschmutzungen und Flecken aufweist
- Kinderkleidung oder Sportkleidung mit deutlichen Verunreinigungen wie Schlammflecken
- Pullover und T‑Shirts, die deutliche Flecken aufweisen
- Geschirr- und Küchenhandtücher
- Babykleidung und Babylätzchen
- Berufskleidung wie Arbeitskittel oder ‑overalls
Waschmitteldosierung nach Wasserhärte
Die Wasserhärte wird in drei Stufen unterschieden: weich, mittel und hart. Bestimmt wird die Wasserhärte vom Kalkanteil: Je mehr Kalk sich im Wasser befindet, desto härter ist es. Waschmittel enthalten neben den waschaktiven auch entkalkende Stoffe. Deshalb ist es wichtig, dass Sie bei härterem Wasser mehr Waschmittel benutzen, um Ihre Maschine vor dem Verkalken zu schützen. Zusätzlichen Entkalker müssen Sie nur dann verwenden, wenn das Wasser 30 Grad deutscher Härte (dH) übersteigt. Das ist normalerweise nicht der Fall, da dieser Wert bereits im oberen Härtegrad drei liegt. Sollten Sie unsicher sein, können Sie sich über die Werte in Ihrer jeweiligen Region online im Wasserhärte Verzeichnis oder telefonisch bei Ihrer Gemeinde und Ihrem Wasserwerk informieren.
Waschmittel richtig dosieren – so klappt’s
Sind Waschnüsse eine Alternative zum Waschpulver?
Um Gesundheit und Umwelt zu schonen, sind die Früchte des asiatischen Waschnussbaums zu empfehlen: Sie kommen beim Waschgang ohne chemische Zusätze aus. Dass die Nuss säubert, liegt an sogenannten Saponinen, die in ihrer Schale stecken und beim Kontakt mit Wasser Seife bilden. Hierzulande ist dieses natürliche Waschmittel als Schale, Flüssigextrakt und Pulver im Handel. Allerdings kommt Stiftung Warentest bei einem Test der Waschnuss zum Ergebnis, dass die Nüsse in Sachen Fleckenentfernung nur “mangelhaft” abschneiden. Grund sind laut dem Test die fehlenden Enzyme und Bleichmittel. Auch für die Waschmaschine sind die Nüsse nicht zu empfehlen: Bei zu hartem Wasser verkalkt das Gerät schnell, wenn kein zusätzlicher Wasserenthärter eingesetzt wird. Ein weiterer Aspekt, der von der natürlichen Waschmittel-Alternative abhalten könnte, ist der fehlende Duft: Mit den Nüssen gewaschene Wäsche weist nicht den vom Waschmittel gewohnten, frischen Geruch auf, sondern riecht neutral.
Für sämtliche Waschmittelsorten wie Flüssigwaschmittel, Pulver-Waschmittel, Perlen oder Gel-Tabs gilt: Die Herstellerangaben sind entscheidend für die Dosierung. Sie finden die Werte auf der Verpackung des jeweiligen Waschmittels. Diese sollten Sie stets einhalten und nicht nach persönlichem Augenmaß vorgehen. In vielen Fällen finden Sie auf der jeweiligen Internetseite des Herstellers noch gründlichere Informationen zur Dosierung.
Waschmittelmenge herausfinden und abmessen
Die übliche Form der Angabe ist eine Tabelle. Diese bezieht sich in der Regel auf eine normal beladene Wäschetrommel mit einer trockenen Waschladung, die fünf Kilogramm wiegt. Über die Auswahl von Verschmutzungs- und Härtegrad erhalten Sie einen Dosierungs-Wert, der in Millilitern angegeben ist. Um abzumessen, wird bei vielen Waschmitteln eine Dosierhilfe mitgeliefert. Im Fall von Flüssigwaschmittel handelt es sich oft um die Kappe der Flasche. Die Hersteller von Pulverwaschmitteln und Perlen liefern in den meisten Fällen einen handlichen Plastikbehälter mit. Gel-Tabs eignen sich für die Dosierung nur bedingt, da die Tabs für eine Erhöhung oder Erniedrigung der Dosierung je nach Menge zerbrochen werden müssen.
Warum eine falsche Waschmittel-Dosierung schädlich ist
Weniger ist mehr? Ein Tick mehr hat noch niemandem geschadet? Von wegen. Ob Sie nun zu wenig oder zu viel Waschmittel benutzen, beides hat Nachteile. Welche, lesen Sie im Folgenden:
- Zu wenig Waschmittel: Wird das Waschmittel unterdosiert, bleibt in erster Linie die Wäsche schmutzig. Insbesondere grobe Verschmutzungen verschwinden dann auch nach dem Waschgang nicht. Gerade weiße Wäsche vergraut zudem mit der Zeit, da das im Vollwaschmittel vorhandene Bleichmittel zu niedrig dosiert ist.
Auch die Waschmaschine wird in Mitleidenschaft gezogen: Da im Waschmittel Wasserenthärter enthalten ist, lagert sich bei richtiger Dosierung weniger Kalk an. Wird zu wenig vom Mittel verwendet, bleibt mehr Kalk im Wasser. Das führt zu Ablagerungen in der Maschine und auf der Kleidung. Beide werden dadurch mit der Zeit beschädigt. - Zu viel Waschmittel: Auch zu viel des Guten ist schädlich. Wird mehr Waschpulver als nötig genutzt, steigt nicht nur der Waschmittelverbrauch. Es bildet sich auch mehr Schaum, was mehrmaliges Spülen erfordert und so den Wasserverbrauch in die Höhe treibt. Zudem kann oft nicht das ganze Waschmittel wieder ausgewaschen werden und es verbleibt in der Maschine und auf der Kleidung. Ersteres kann Gummi und andere empfindliche Teile beschädigen und verkleben. Letzteres kann gerade auf dunkler Kleidung zu weißen Flecken oder Krümeln führen. Besonders für Allergiker unter Umständen ein Problem: Waschmittelreste auf der Kleidung können die Haut reizen.
Mehr zum Thema Waschen finden Sie auch im Ratgeber “Richtig waschen – das 1x1 des Wäschewaschens”.
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