Je nach Personenanzahl im Haushalt läuft die Waschmaschine gerne mehrmals die Woche, sogar bis zu täglich. Idealerweise begleitet dich die Haushaltshilfe dabei über mehrere Jahre hinweg ohne Störungen und Probleme. Was aber, wenn die Waschmaschine plötzlich verbrannt oder verschmort riecht? Ist die Maschine dann noch zu retten oder ist eine Neuanschaffung unausweichlich? Antworten auf diese Fragen findest du hier.
Nimmst du einen verbrannten oder verschmorten Geruch aus der Waschmaschine oder in deren unmittelbarer Nähe wahr, schalte das Gerät umgehend aus und ziehe sicherheitshalber auch den Netzstecker. Das ist wichtig, um eine unklare, potenziell aber gefährliche Situation zu entschärfen. Beispielsweise können heiße Teile brechen, abreißen oder einen Brand innerhalb der Maschine verursachen.
Brandgeruch in oder an der Waschmaschine ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass sich eine Fachkraft des Problems annehmen sollte – und du auf das Haushaltsgerät vorerst verzichten musst. Eine Waschmaschine ist eine komplexe Konstruktion, deren genaue Fehlersuche und gezielte Reparatur nicht von Laien durchgeführt werden sollte. Ausgebildetes Personal kann beurteilen, was genau zum Brandgeruch geführt hat, und einzuschätzen, ob eine Reparatur möglich ist und sich überhaupt lohnt. Beispielsweise ist das bei einem Motor- oder Platinenschaden einer älteren Waschmaschine fraglich.
Die Reparatur einer verbrannt riechenden Waschmaschine solltest du also lieber nicht selbst vornehmen. Einige Maßnahmen, wie die Geruchsidentifikation und Sichtkontrolle, kannst du aber durchaus vorab durchführen, um Anhaltspunkte für die Problemquelle zu finden. Das ist für dir Fachkraft eine gute Hilfe bei der Beurteilung des Schadens.
Versuche, den Geruch zu lokalisieren und zu identifizieren. Das ermöglicht Rückschlüsse auf die Lage des Problems und beteiligte Komponenten:
- Riecht es metallisch, könnten Lager betroffen sein. Ein unregelmäßiger Lauf der Waschtrommel, verbunden mit polternden Geräuschen, wäre ein weiterer Hinweis darauf.
- Riecht es nach verschmortem Gummi, könnte dies an Dichtungen oder Gummilagerungen/-aufhängungen liegen.
- Riecht es nach erhitztem oder geschmolzenem Kunststoff? Kunststoff findet sich im Innenleben der Waschmaschine hauptsächlich als Isoliermaterial der Kabel, als Stecker-Ummantelung oder als Basismaterial für die Steuerplatine.
- Ist der Geruch keiner Kategorie zuzuordnen, liegt er möglicherweise daran, dass das Gerät innen stark verschmutzt ist. Dicke, erhitzte Schmutzablagerungen können ebenfalls Brandgeruch verursachen.
Sofern du es dir handwerklich zutraust, kannst du die Maschine als Nächstes einer Sichtkontrolle unterziehen. Öffne dafür die Maschinenverkleidung – schaue hierfür ggf. in die Bedienungsanleitung deines Modells.
Achtung: Stell vorher unbedingt noch einmal sicher, dass das Gerät vom Stromnetz getrennt ist. Welche Klappe du dafür öffnen musst, hängt vom Waschmaschinenmodell ab. Bei einigen Frontladern reicht das Entfernen des Deckels, bei anderen muss die komplette Frontseite entfernt werden. Bei Topladern ist es oft eine der Seitenwände. Hast du das Gerät geöffnet, kannst du erneut versuchen, durch Riechen den Ursprungsort des Brandgeruchs festzustellen. Suche außerdem nach Überhitzungsspuren. Dazu gehören etwa schwarze oder bräunliche Verfärbungen, ungewöhnliche Formveränderungen, Schmelzspuren an Gummis und Kunststoffen oder Abplatzungen/Blasen bei Lackierungen.
Waschmaschinen müssen viel aushalten. Kiloschwere Waschladungen und Schleudern bei hohen Umdrehungen bringen enorme Belastungen für Bauteile und Materialien. Faktoren wie Wasser/Feuchtigkeit und Strom müssen sicher nebeneinander laufen, Metall wirkt mit Gummi zusammen, ohne es beschädigen zu dürfen. Die Feststellung „Waschmaschine riecht verbrannt“ kann dementsprechend viele Ursachen haben. Hier findest du einige Beispiele:
- Verbrannter Geruch durch trockenes Heizen: Normalerweise zieht die Maschine vor dem Waschgang Wasser, das von Heizstäben auf die gewünschte Temperatur gebracht wird. Solltest du vergessen haben, den Wasserhahn zu öffnen, bekommt die Maschine kein Wasser, aber die Heizstäbe könnten trotzdem arbeiten. Dann liegt ein sogenanntes trockenes Heizen vor, das einen brenzligen Geruch erzeugen kann. Bei geknickten oder verstopften Zulaufschläuchen, einer defekten Pumpe oder anderen Ursachen für eine gestörte Wasserzufuhr können diesen speziellen Geruch ebenfalls nach sich ziehen.
- Besondere Geruchsursachen bei Neugeräten: Schmorgeruch bei einer neuen Waschmaschine kann entstehen, wenn sich der Elektromotor einschleift. Es gibt außerdem diverse Bauteile mit einer Schutzschicht, beispielsweise gegen Korrosion. Auch wenn diese erhitzt wird oder verbrennt, riecht es verschmort. In beiden Fällen ist der Geruch normal und kein Hinweis auf ein Problem. Eine weitere Geruchsursache bei Neugeräten könnten vergessene Teile der Transportsicherung sein. Eine Waschmaschine hat viele bewegliche Teile, die der Hersteller teilweise mit speziellen Elementen fixiert. Diese Transportsicherungen sollen eventuellen Schäden durch unerwünschte Bewegungen bei Transport und Lagerung vorbeugen. Für die Inbetriebnahme sind sie komplett zu entfernen. Vergessene oder in das Gerät gefallene Sicherungen können sich verklemmen und bei laufender Maschine mitgeschleift werden. Das verursacht dann möglicherweise den verbrannten Geruch.
- Waschmaschine riecht verbrannt durch Überladung: Jede Waschmaschine verfügt über eine Obergrenze des Gewichts, mit dem du die Trommel beladen darfst. Halte das Maximalgewicht unbedingt ein, weil eine Überladung zu vorzeitigem Verschleiß und zu Beschädigungen führen kann. Wenn du häufig zu viel auf einmal wäschst, verursacht das eine Überlastung des Antriebsmotors, des Trommellager oder des Antriebsriemens. Ein heiß gelaufener Motor, überhitzte und schleifende Lager oder ein Antriebsriemen, der wegen Überladung durchrutscht und dadurch heiß wird, sorgen naturgemäß für eine verbrannt riechende Waschmaschine.
Brandgeruch entsteht nicht selten durch Überlastung der Waschmaschine infolge einer zu voll geladenen Waschtrommel. Das erkennst du beispielsweise an einer wandernden Maschine, erhöhter Lautstärke beim Betrieb oder kaum rotierender Wäsche. Beachte deshalb die Maximallast. Als Richtlinie kannst du beispielsweise das Fassungsvermögen eines handelsüblichen Wäschekorbs nehmen. Es liegt bei zirka sechs Kilogramm und damit innerhalb des Bereichs der meisten Geräte für Privathaushalte. Vermeide es, die Trommel mit Gewalt vollzustopfen, und lass lieber etwas Freiraum. Die Hersteller empfehlen als maximale Befüllung ein Maß von vier Fünfteln mit normaler Baumwollwäsche.
Beachte auch, dass bestimmte Textilien, etwa dicke Stoffe oder Gewebe wie Gardinen, sehr schwer werden, wenn sie Wasser aufnehmen. In dem Fall empfiehlt es sich sogar, nur mit halber Trommelfüllung zu waschen.
Brandgeruch bei einer Waschmaschine ist eine ernste Angelegenheit. Zwar kann er auch harmlose Ursachen wie neue Motor-Schleifkohle oder erhitzte Staubablagerungen haben. Doch das lässt sich von außen nicht erkennen, und meist stecken echte technische Probleme hinter dem Brandgeruch. Geh daher auf Nummer sicher und trenn die Maschine sofort vom Stromnetz. Die Behebung des Problems ist in der Regel eine Sache für eine Fachkraft.
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