Du unterhältst dich mit deinen Freunden über fortschrittliche Technologien wie Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR). Bis eben warst du der Meinung, dass es zwischen AR und VR keine Unterschiede gibt. Kurzerhand täuschst du ein Telefonat vor und googelst auf deinem Smartphone nach den Begriffen. Tatsächlich: Augmented und Virtual Reality sind verschiedene Phänomene. Lies hier alles Wissenswerte zum Thema AR und punkte im nächsten Gespräch mit Informationen über die Möglichkeiten, AR in den Alltag zu integrieren.
Es ist nicht verwunderlich, dass Virtual und Augmented Reality oft in einen Topf geworfen werden. Immerhin handelt es sich um zwei Technologien, die sich stark ähneln. Beide beziehen sich auf eine Wahrnehmung der Realität. Kurz gefasst lässt sich Augmented Reality als die Wahrnehmung der realen Welt beschreiben, die durch virtuelle Elemente erweitert wird. Im deutschen Sprachgebrauch hat sich auch die Wendung “Erweiterte Realität” etabliert.
Anfang der 80er-Jahre tauchte der Begriff das erste Mal auf. Eine heutzutage gängige Definition lieferte der Wissenschaftler Ronald T. Azuma 1997 in der Studie “A Survey of Augmented Reality”. Ein Auszug, der den Zusammenhang der Technologien thematisiert: “Augmented Reality (AR) ist eine Variante von Virtual Environments (VE) oder Virtual Reality (VR), wie es allgemeiner genannt wird.”
Wenn du schon mal eine VR-Brille aufgesetzt hast, kennst du das Erlebnis: Du tauchst komplett in eine am Computer generierte Welt ein, die die reale Welt ersetzt. Darin besteht auch der größte Unterschied zu Augmented Reality, denn die AR-Technologie versteht sich als Erweiterung der Realität. Die Realität bleibt also bestehen und wird um verschiedene Elemente ergänzt.
Um gänzlich in die Virtual Reality einzutauchen und dich von der Realität abzuschotten, benötigst du ein Head-Mounted-Display (HMD). Augmented Reality kann hingegen auch via Smartphone, Tablet und am PC dargestellt werden. Experten prophezeien AR eine deutlich stärkere Marktentwicklung, wofür allein die Realisierung über verschiedene Endgeräte spricht. Daraus ergibt sich wiederum ein mehrdimensionaler Einsatz, während VR primär auf den Kundenkreis der Gamer beschränkt ist.
Augmented Reality hat das Potenzial, sich in etlichen Bereichen zu etablieren, darunter auch im Marketing, wodurch die Technologie ein riesiges Geschäftsfeld betritt. Der Grund ist simpel: Aktuell sind es vor allem Apps, mit denen AR in den Alltag integriert wird. Und da dieser Alltag Teil der realen Welt ist, muss die reale Welt bestehen bleiben (wie bei AR) und darf nicht komplett durch eine künstliche Welt ersetzt werden (wie bei VR).
Auf diese Weise kann die Informationsverbreitung und ‑verarbeitung auf eine neue Ebene gehoben werden – zum Beispiel mithilfe von AR-Brillen oder ‑Kontaktlinsen, die digitale Daten direkt im Sichtfeld einblenden. Das kann beispielsweise ein Shopping-Erlebnis gänzlich verändern, wenn Kleidergrößen, Preise und Rabatte auf diese Weise angezeigt werden, ohne dass der Kunde sie aufwändig suchen muss.
Bei Augmented Reality findet eine Überlagerung der physischen und der digitalen Welt statt. Dabei ist die Erfassung und Umsetzung in Echtzeit wichtig, sonst würden auch mit CGI nachbearbeitete Real-Blockbuster als AR gelten. Zudem muss das System den Anschein erwecken, dass die virtuellen Elemente einen verankerten Platz in der realen Welt haben (3‑D-Registrierung).
Ein gutes Beispiel aus dem Sport, genauer aus der Live-Übertragung von Fußballspielen: Du kennst die virtuelle Linie, die manchmal auftaucht, um beispielsweise eine Abseitsstellung anzuzeigen? Auch das wird schon als Augmented Reality bezeichnet. Letztlich kann man die Realität x‑beliebig erweitern. Benötigt werden dafür:
- Eine Kamera zur Aufnahme
- Ein Prozessor zur Berechnung von Eingabe und Ausgabe
- Mehrere Sensoren zur Orientierung
- Eine Software zur Realisierung der Inhalte
- Ein Display zur Darstellung
Um in eine AR-Welt einzutauchen, brauchst du zum Beispiel eine AR-Brille. Nach wie vor wird auch von AR-Headsets gesprochen, doch im Sinne der Abgrenzung zu VR und der Nähe zum Alltag, passt “Brille” wesentlich besser.
Es wird zwischen “Optical See Through” und “Video See Through” unterschieden. Die erste Variante ermöglicht einen direkten Blick auf die Realität, während die reale Welt bei der anderen als Videostream dargestellt wird. Eines der bekanntesten Modelle der “Optical See Through”-Variante ist die Microsoft HoloLens, andere Beispiele sind Google Glass, EyeTap und Magic Leap One.
Du kannst die Welt der Augmented Reality auch mithilfe von Smartphones, Tablets und Computern erkunden. Am populärsten sind die sogenannten Handheld-Systeme. Du installierst dir eine App, die Augmented Reality unterstützt, und nutzt dein Smartphone oder Tablet, um dir AR-Inhalte per “Video See Through”-Verfahren anzeigen zu lassen. Hier kommt meist auch GPS zum Einsatz, um deinem Standort entsprechend umliegende Geschäfte, Sehenswürdigkeiten, Restaurants und dergleichen anzuzeigen.
Hast du auch “Pokémon Go” gespielt und dich riesig gefreut, als endlich ein Pikachu vor deiner Nase aufgetaucht ist? Das Spiel hat Millionen begeistert und ist eines der bekanntesten Beispiele dafür, wenn die virtuelle mit der realen Welt verschmilzt: Überall in deiner Umgebung haben sich Pokémon versteckt, die du in Echtzeit finden und fangen konntest.
Neben “Pokémon Go” wurden zahlreiche weitere AR-Spiele veröffentlicht, darunter auch von Facebook und Snapchat. Mit dem “6DoF Blaster” gibt es sogar eine Augmented-Reality-Pistole, die du für bestimmte Spiele mit deinem Smartphone verbinden kannst. Und wer beim Spazierengehen schon immer einen T‑Rex treffen wollte, holt sich das AR-Spiel “Jurassic World Alive”.
Virtuelle Hilfe im Alltag: Ob du Möbel oder Schminke testen, Sternbilder erkennen, digitale Messgeräte ausprobieren oder die nächstgelegene Pizzeria finden möchtest – die Bandbreite hilfreicher Apps, die auf Augmented-Reality basieren, ist groß. Wir haben drei Apps für Android und iOS ausgesucht und stellen sie dir näher vor.
Die App “Google Lens” untersucht deine Umgebung, analysiert sie und liefert dir interessante und nützliche Informationen zu deinem Umfeld. “Google Lens” erkennt zum Beispiel QR-Codes, Text, Adressen und Telefonnummern, aber auch Gebäude, Tiere und sogar Pflanzen. Richte die Kamera deines Smartphones auf ein Objekt und lass dir relevante Suchergebnisse anzeigen. Das funktioniert auch mit Kleidungsstücken, zu denen die App Geschäfte auflistet, in denen du sie kaufen kannst.
Es ist nicht immer leicht, sich neue Möbelstücke in den eigenen vier Wänden vorzustellen. Ein klarer Fall für Augmented Reality: Die App “IKEA Place” möbliert deine Wohnung oder dein Haus mit virtuellen Einrichtungsgegenständen. So kannst du ihre Wirkung in deinem Zuhause beurteilen, bevor du sie kaufst.
Die App “Sephora Virtual Artist” nutzt die sogenannte ModiFace-Technik, die Make-up auf dem eigenen Gesicht visualisiert. Über die Kamera kannst du in Echtzeit zum Beispiel virtuellen Lippenstift und Lidschatten auftragen und dich live “im Spiegel” begutachten. Da fällt die Auswahl des passenden Make-ups gleich um einiges leichter.
Die Erweiterung der Realität mittels AR ist längst keine Theorie mehr. Auf dem Markt tummeln sich inzwischen viele Spiele, einige Brillen und etliche Anwendungen für Smartphones und Tablets. Und der Bereich wird sich noch weiter entwickeln. Ob verkaufsfördernd, unterhaltsam oder informativ – Augmented Reality blickt laut Expertenstimmen in eine rosige Zukunft. Du weißt jetzt, wie die Technologie funktioniert, was sie von Virtual Reality unterscheidet und welche Apps im Alltag wirklich hilfreich sind. Jetzt kannst du loslegen und selbst in die AR-Welt eintauchen!
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