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Vir­tu­el­les Lauf­werk unter Win­dows 10 erstellen

Ein virtuelles Laufwerk bei Windows 10 kann nützlich sein. Dieser Ratgeber zeigt dir, wie du selbst eines erstellst.

Ein vir­tu­el­les Lauf­werk erstel­len, anfü­gen und initia­li­sie­ren bzw. damit eine Image-Datei laden – das alles klingt für dich kom­pli­ziert? Das ist es eigent­lich gar nicht. UPDATED erklärt dir, wie du ein sol­ches Lauf­werk selbst auf­set­zen oder über ein Tool ein­rich­ten las­sen kannst.

Wofür brau­che ich ein vir­tu­el­les Laufwerk?

Ein vir­tu­el­les Lauf­werk ist bei­spiels­wei­se hilf­reich, um dar­auf ein zusätz­li­ches Betriebs­sys­tem neben Win­dows 10 zu instal­lie­ren. Dar­über hin­aus lässt sich ein vir­tu­el­les Lauf­werk aber auch dazu ver­wen­den, um bei­spiels­wei­se eine ISO-Datei auf dei­nem Com­pu­ter aus­zu­füh­ren. Dabei kann es sich unter ande­rem um das Abbild eines Betriebs­sys­tems oder auch einer DVD bzw. einer CD handeln.

Der Vor­teil, wenn du eine sol­che ISO-Datei und ein vir­tu­el­les Lauf­werk nutzt, ist, dass du nicht den Umweg über ein DVD-Lauf­werk oder einen boot­fä­hi­gen USB-Stick zu neh­men brauchst. Das direk­te Ansteu­ern über dein Betriebs­sys­tem kann zudem die Lade­zei­ten ver­kür­zen und dadurch bei­spiels­wei­se bei Games für einen flüs­si­ge­ren Ablauf sorgen.

Gera­de bei Lap­tops ohne phy­si­sches DVD-Lauf­werk ermög­licht eine ISO-Datei es zudem, Pro­gram­me von einem Daten­trä­ger über­haupt aus­zu­füh­ren. Mehr zum The­ma ISO-Datei­en erklärt der fol­gen­de Rat­ge­ber: Win­dows 10: Wie du eine ISO-Datei erstellst Schritt für Schritt.

Mit Bord­mit­teln ein vir­tu­el­les Lauf­werk erstellen

Mit Bord­mit­teln ein vir­tu­el­les Lauf­werk zu erstel­len, ist nicht auf­wen­dig. Im Fol­gen­den fin­dest du die Anlei­tung zum Erstel­len des vir­tu­el­len Lauf­werks, auf dem du ein zwei­tes Betriebs­sys­tem instal­lie­ren kannst. So gehst du mit­hil­fe der Bord­mit­tel von Win­dows 10 Schritt für Schritt vor.

Hin­weis: Wie du ein vir­tu­el­les Lauf­werk erstellst, das du für das Boo­ten einer ISO- oder auch VCD-Datei nut­zen kannst, liest du im nächs­ten Kapi­tel.

  1. Kli­cke unten links in der Task­leis­te mit der rech­ten Maus­tas­te auf das Win­dows-Sym­bol und anschlie­ßend auf Daten­trä­ger­ver­wal­tung.
  2. Ein neu­es Fens­ter öff­net sich. Kli­cke dar­in in das wei­ße Feld unter der Lis­te mit Daten­trä­gern, sodass kei­ner davon mehr blau mar­kiert ist.
  3. Wäh­le danach in der obe­ren Menü­leis­te Akti­on > Vir­tu­el­le Fest­plat­te erstel­len. Ein wei­te­res Fens­ter öff­net sich.
  4. Lege nun einen Spei­cher­ort für die VHD-Datei fest, aus der die Fest­plat­te besteht, indem du auf Durch­su­chen klickst und zum gewünsch­ten Spei­cher­ort navi­gierst sowie einen Namen für die vir­tu­el­le Fest­plat­te eingibst.
  5. Kli­cke zum Bestä­ti­gen auf Spei­chern, sodass du zum Fens­ter Vir­tu­el­le Fest­plat­te erstel­len und anfü­gen zurückkehrst.
  6. Wäh­le anschlie­ßend Grö­ße, Art und For­mat der vir­tu­el­len Fest­plat­te. (Tipps zur pas­sen­den Aus­wahl bei Art und For­mat gibt Win­dows 10 dir im sel­ben Fenster.)
  7. Kli­cke auf OK, um das Erstel­len der vir­tu­el­len Fest­plat­te zu bestätigen.

Vir­tu­el­les Lauf­werk initialisieren

Das vir­tu­el­le Lauf­werk wird nun erstellt und soll­te ganz unten in dem Fens­ter Daten­trä­ger­ver­wal­tung erschei­nen. Even­tu­ell ist es nötig, ein Stück zu scrol­len, bevor du es siehst. Dar­un­ter steht in der Regel Nicht initia­li­siert. Die Initia­li­sie­rung ist nötig, um die Fest­plat­te ver­wen­den zu kön­nen. Fol­gen­der­ma­ßen gehst du dabei vor:

  1. Kli­cke mit der rech­ten Maus­tas­te auf den Daten­trä­ger und wei­ter auf Daten­trä­ger­initia­li­sie­rung.
  2. Wäh­le hier den Par­ti­ti­ons­stil: MBR (Mas­ter Boot Record) eig­net sich für vir­tu­el­le Lauf­wer­ke bis 2 Tera­byte (TB). GPT (GUID-Par­ti­ti­ons­ta­bel­le) unter­stützt auch grö­ße­re Lauf­wer­ke, kann jedoch nicht für die Par­al­lel-Instal­la­ti­on eini­ger älte­rer Win­dows-Ver­sio­nen genutzt wer­den. Bestä­ti­ge dei­ne Aus­wahl mit OK. Dein neu­er Daten­trä­ger soll­te nun mit dem Hin­weis Online gekenn­zeich­net sein.
  3. Lege anschlie­ßend ein Volu­men an, um die Fest­plat­te nut­zen zu kön­nen. (Ein Volu­men ist das­sel­be wie eine Par­ti­ti­on auf einem “ech­ten” Lauf­werk.) Kli­cke dafür mit der rech­ten Maus­tas­te auf die Grö­ßen­an­zei­ge dei­nes vir­tu­el­len Lauf­werks und wäh­le Neu­es ein­fa­ches Volumen…
  4. Das Fens­ter Assis­tent zum Erstel­len neu­er ein­fa­cher Volu­men öff­net sich. Kli­cke dar­in auf Wei­ter, um den Vor­gang fortzusetzen.
  5. Auf den fol­gen­den Sei­ten wer­den diver­se Ein­stel­lun­gen abge­fragt. Über­nimm sie alle, indem du so oft auf Wei­ter klickst, bis du zur Sei­te Fer­tig­stel­len des Assis­ten­ten gelangst.
  6. Kli­cke dar­in auf Fer­tig­stel­len, um das vir­tu­el­le Lauf­werk end­gül­tig nutz­bar zu machen. Das neu erstell­te Lauf­werk soll­te nun auch im Explo­rer zu sehen sein.

Wie kann man das vir­tu­el­le Lauf­werk wie­der löschen?

Dir ist ein Feh­ler beim Erstel­len pas­siert oder du benö­tigst das vir­tu­el­le Lauf­werk nun doch nicht mehr? Dann lässt es sich mit weni­gen Klicks wie­der löschen.

Kli­cke dafür im obe­ren Bereich des Fens­ters Daten­trä­ger­ver­wal­tung mit der rech­ten Maus­tas­te auf das Lauf­werk, das du ent­fer­nen möch­test, und im Kon­text­me­nü auf Volu­men löschen. Kli­cke anschlie­ßend im unte­ren Teil des Fens­ters auf der lin­ken Sei­te mit der rech­ten Maus­tas­te auf den zu löschen­den Daten­trä­ger und danach auf Vir­tu­el­le Fest­plat­te tren­nen. Lösche anschlie­ßend noch die VHD-Datei an dem Spei­cher­ort, wo du sie beim Erstel­len des Lauf­werks abge­legt hat­test, um den Vor­gang abzuschließen.

Wei­te­re Informationen 
Win­dows 10 schnel­ler machen: So kommt der PC auf Touren 

Über Tools ein vir­tu­el­les Lauf­werk einrichten

Du möch­test kein wei­te­res Betriebs­sys­tem auf­spie­len, son­dern statt­des­sen zum Bei­spiel eine ISO- oder VCD-Datei von einem vir­tu­el­len Lauf­werk aus boo­ten? In die­sem Fall bie­ten dir ver­schie­de­ne Pro­gram­me ein­fa­che und viel­sei­ti­ge Mög­lich­kei­ten, um ein vir­tu­el­les Lauf­werk zu ver­wen­den. Im Fol­gen­den fin­dest du eini­ge Bei­spie­le für Tools mit einer kur­zen Anlei­tung zum Vor­ge­hen. Aber Ach­tung: Zum Aus­füh­ren die­ser Pro­gram­me ist es nötig, dass du auf dei­nem Com­pu­ter als Admi­nis­tra­tor ange­mel­det bist oder über ent­spre­chen­de Rech­te verfügst.

“Vir­tu­al­Dri­ve Pro”

Die­ses Pro­gramm simu­liert ein vir­tu­el­les Lauf­werk auf dem Com­pu­ter und ermög­licht dadurch das Aus­füh­ren von ISO- bzw. VCD-Datei­en. Lade dafür “Vir­tu­al­Dri­ve Pro” her­un­ter und instal­lie­re das Pro­gramm. Beach­te dabei jedoch: Wenn du das Tool dau­er­haft nut­zen möch­test, ist es nötig, beim Her­stel­ler eine Lizenz dafür zu erwerben.

Um nach Down­load und Instal­la­ti­on über “Vir­tu­al­Dri­ve Pro” ein vir­tu­el­les Lauf­werk zu ver­wen­den, öff­ne das Pro­gramm und gehe auf Hin­zu­fü­gen in der obe­ren Menü­leis­te. Suche auf dei­nem Com­pu­ter nach der ISO- oder VCD-Datei, die du aus­füh­ren möch­test, und bestä­ti­ge die Aus­wahl mit einem Klick auf Öff­nen.

Das Pro­gramm legt nun ein vir­tu­el­les Lauf­werk mit dem Namen der aus­ge­wähl­ten Datei an. Du fin­dest es im Win­dows-Explo­rer unter Die­ser PC. Kli­cke dop­pelt dar­auf, um die Datei auszuführen.

“Vir­tu­al CloneDrive”

Das Pro­gramm “Vir­tu­al Clo­ne­Dri­ve” kann bis zu 15 vir­tu­el­le Lauf­wer­ke gleich­zei­tig ein­rich­ten. Mög­li­che Datei­en, die du mit dem Tool ver­wen­den kannst, sind bei­spiels­wei­se ISO, CCD, UDF und BIN.

Um “Vir­tu­al Clo­ne­Dri­ve” nut­zen zu kön­nen, lade es her­un­ter und instal­lie­re das Pro­gramm. Öff­ne das Tool und wäh­le in den Ein­stel­lun­gen die Anzahl der benö­tig­ten vir­tu­el­len Lauf­wer­ke. Kli­cke zum Bestä­ti­gen auf OK.

Ver­las­se anschlie­ßend das Pro­gramm, kli­cke mit der rech­ten Maus­tas­te auf die aus­zu­füh­ren­de Datei und wäh­le Image Datei laden, um sie in einem vir­tu­el­len Lauf­werk am Spei­cher­ort Explo­rer > Die­ser PC abzu­le­gen. Kli­cke dop­pelt auf die­ses Lauf­werk, um die Datei auszuführen.

Beach­te dabei: Die vir­tu­el­len Lauf­wer­ke sind jeweils mit einem Buch­sta­ben gekenn­zeich­net. Wäh­le bei meh­re­ren Lauf­wer­ken immer ein bis­her nicht ver­wen­de­tes Lauf­werk, um nicht aus Ver­se­hen eine bereits bestehen­de Datei zu überschreiben.

Ein vir­tu­el­les Lauf­werk ein­fach selbst erstel­len oder über Tools verwenden

Ein vir­tu­el­les Lauf­werk kann nütz­lich sein, um ein zusätz­li­ches Betriebs­sys­tem auf dei­nem Com­pu­ter zu instal­lie­ren. Du kannst dar­über jedoch auch DVDs bzw. CDs aus­füh­ren, die zuvor bei­spiels­wei­se als ISO-Datei auf dem Com­pu­ter abge­legt wur­den. Der Vor­teil: Du schonst das ursprüng­li­che Spei­cher­me­di­um in Form von DVD oder CD und ver­kürzt unter Umstän­den die Lade­zeit, da du nicht mehr vom phy­si­schen Lauf­werk, son­dern direkt vom Com­pu­ter aus auf die ent­spre­chen­den Datei­en zugreifst.

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