Ob ein Film von der Geburtstagsparty, ein Clip für Facebook oder die eigene Webseite – die Kamera oder das Smartphone ist schnell zur Hand und bereit zum Filmen. Doch wie die Videos am Mac oder mit Windows-Laptop schneiden und daraus einen kompletten Film erstellen? Mit der richtigen Software ist das kein Problem. Wir stellen dir die gängigsten Programme zur Videobearbeitung vor – und geben jeweils eine kurze Einführung in die Software.
Das Anpassen von Videos muss nicht kompliziert sein. Oftmals reicht schon die richtige Software und ein paar Grundkenntnisse, um eindrucksvolle Ergebnisse zu erzielen. Egal ob es darum geht, einen Videoausschnitt zu kürzen, die Farben zu korrigieren oder Übergänge und Effekte hinzuzufügen – moderne Videobearbeitungsprogramme bieten dir zahlreiche hilfreiche Funktionen. Während früher Programme, wie der Windows Movie Maker vorinstalliert waren, kannst du heute oftmals die Fotos-App verwenden, um dein Video zu bearbeiten, ohne online gehen zu müssen. Besonders aber auch anwenderfreundliche Videoschnittprogramme wie iMovie und Shotcut ermöglichen es selbst Anfängern, schnell und einfach deine Videos zu bearbeiten. Darüber hinaus gibt es für spezialisiertere Aufgaben wie 3D-Animationen und Farbkorrekturen professionelle Tools wie Blender und DaVinci Resolve, die auch für Hobbyfilmer mit der Gratis-Version interessant sein können. Mit etwas Übung und Kreativität wird das Anpassen von Videos zu einer leichten und sogar spaßigen Beschäftigung, die deine Clips auf das nächste Level hebt.
Willst du einen einzelnen Videoclip nur etwas kürzen, vielleicht Anfang und Ende wegschneiden? Dann brauchst du gar keine spezielle Videoschnitt-Software – du kannst die vorinstallierte Fotos-App auf dem Mac oder bei Windows verwenden, um dein Video zu schneiden. Sie beinhalten mittlerweile einen kleinen Video-Editor, der dir für kleine Anpassungen, wie Trimmen, Zusammenfügen, Text einfügen oder ähnliches zur Seite steht.
- Öffne die Fotos-App.
- Rufe das Video auf, das du kürzen willst. Hast du es bereits in die App importiert, gehe in der Navigationsleiste links auf „Medienarten” > „Videos”. Befindet sich das Video noch nicht in der Fotos-App, schließe dein iPhone oder iPad an deinen Mac an und importiere die gewünschte Datei.
- Öffne das zu bearbeitende Video mit einem Doppelklick.
- Bewege die Maus über das Vorschaubild des Videos, sodass die Wiedergabeleiste mit Play-Button und Co. auftaucht.
- Klicke auf das Zahnrad-Symbol rechts in der Leiste und wähle im Kontextmenü „Kürzen”.
- Innerhalb der Wiedergabeleiste erscheint eine Übersicht des Videoclips in der Form eines Filmstreifens, der von einem gelben Rahmen umgeben ist.
- Am Anfang und am Ende des Videos siehst du in dem gelben Rahmen zwei lange, senkrechte Striche. Ziehe sie mit gedrückter Maustaste nach links bzw. nach rechts, um dein Video von hinten bzw. von vorne zu kürzen. Der Ausschnitt innerhalb des gelben Rahmens bleibt bestehen.
- Klicke auf den Play-Button, um dir deinen ausgewählten Ausschnitt bei Bedarf anzusehen.
- Bist du zufrieden mit dem Zuschnitt, klicke rechts auf „Kürzen”.
- Dein Video wird in der gekürzten Version gespeichert.
- Klicke mit der rechten Maustaste auf die Datei, die du bearbeiten möchtest und wähle im Kontextmenü unter „Öffnen mit” dann „Fotos”.
- Anschließend wird das Video geöffnet und du kannst rechts oben unter „Bearbeiten und erstellen” eine Auswahl für deine Bearbeitung treffen.
- Mit „Zuschneiden” kannst du unwichtige Momente deines Videos schnell entfernen.
- Es erscheinen zwei weiße Punkte unter deinem Clip. Diese kannst du verschieben und damit den Start- und Endpunkt deines Films festlegen.
- Wenn du der Meinung bist, dass dein Video perfekt geschnitten ist, kannst du mit „Speichern unter” einen Speicherort festlegen und deinen Clip sichern.
Ein klarer Vorteil dieser vorinstallierten Apps ist ihre sofortige Verfügbarkeit und Benutzerfreundlichkeit, so dass selbst Anfänger*innen ohne viel Einarbeitungszeit einfache Schnittaufgaben wie das Trimmen oder Zusammenfügen von Videos bewältigen können. Außerdem sind sie nahtlos in die Betriebssysteme von Mac und Windows integriert, was das Importieren und Organisieren von Mediendateien sehr einfach macht. Auf der anderen Seite sind die Funktionen der Fotos-Apps im Vergleich zu spezialisierten Videobearbeitungsprogrammen aber stark eingeschränkt.
Das bedeutet, dass du komplexere Bearbeitungen wie fortgeschrittene Farbkorrekturen, detaillierte Audioanpassungen oder das Hinzufügen von Motion Graphics damit nicht ausführen kannst. Zwar gibt es bei der Windows App eine Möglichkeit 3D-Effekte anzuwenden, aber die sind doch relativ einfach und nicht anpassbar. Wenn du also einen einfachen Video-Editor suchst, mit dem du deine Clips zuschneiden und anordnen möchtest, dann reicht die Auswahl völlig aus. Solltest du ein aufwändigeres Projekt, wie etwa ein Video für deinen YouTube-Kanal, vorhaben, dann lohnt sich ein Blick in eine andere Software.
Das Programm „iMovie” kommt aus dem Hause Apple und ist automatisch auf jedem neuen Mac installiert. Sollte das bei dir nicht der Fall sein, kannst du „iMovie” im App Store herunterladen. Der Video Editor hat für Nutzer*innen von Apple-Geräten einen entscheidenden Vorteil: Genau wie die Fotos-App kannst du „iMovie” mithilfe deiner Apple-ID auf mehreren Geräten synchronisieren. Dann kannst du zum Beispiel auf dem iPhone mit der Bearbeitung eines Clips beginnen und das Video später auf dem Mac fertig schneiden.
Mit an Bord bei „iMovie”: Effekte wie Untertitel, Verfremdungen, Überblendungen und viele weitere Bearbeitungsmöglichkeiten. Es braucht ein wenig Übung, um alle Feinheiten des Programms nutzen zu lernen.
Das einfache Schneiden von Videos funktioniert mit „iMovie” ganz einfach:
- Öffne „iMovie” und klicke auf die große Schaltfläche über „Neues Projekt”.
- Wähle im Kontextmenü „Film” aus.
- In einem Fenster oben links siehst du alle Mediendateien aus der Fotos-App, sortiert nach Alben. Über „Ablage” > „Medien importieren” kannst du zusätzliche Fotos und Videos in das Programm laden.
- Ziehe das Video, das du schneiden möchtest, mit gedrückter Maustaste in den großen Arbeitsbereich, der die untere Hälfte des Fensters einnimmt – es wird dort als Filmstreifen dargestellt.
- Bewege die Maus über den Anfang bzw. das Ende des Clips – der Mauszeiger verwandelt sich in zwei Pfeile. Damit kannst du dein Video von vorne und hinten kürzen, um den Ausschnitt auszuwählen, den du behalten möchtest.
- Möchtest du mehrere Ausschnitte zusammenfügen, zieh einfach die einzelnen Videoclips in der gewünschten Reihenfolge aus dem oberen Bereich auf die untere Arbeitsfläche. Schneide die einzelnen Clips nach Wunsch zu.
- Klicke auf den Play-Button im Vorschaufenster oben rechts, um dir dein geschnittenes Video anzusehen.
- Bist du zufrieden, klicke oben rechts auf das Teilen-Symbol (Viereck mit einem Pfeil nach oben).
- Du kannst dein Video passend für Facebook, Vimeo oder YouTube exportieren oder es direkt per E‑Mail versenden. Klicke alternativ auf „Datei”, um dein geschnittenes Video auf deinem Mac zu speichern.
- Ein neues Fenster öffnet sich. Klicke auf „Mein Film”, um der Datei einen neuen Namen zu geben. Du kannst auch die „Beschreibung” ändern, eine andere „Auflösung” oder „Qualität” für den Clip einstellen.
- Klicke auf „Weiter” und wähle im nächsten Fenster einen Speicherort für die Datei aus.
- Wähle „Sichern”, um dein Video zu speichern.
Mit der passenden Hintergrundmusik gibst du deinem Video den richtigen Schwung. Wichtig hierbei: Willst du den Clip veröffentlichen, also lädst du ihn zum Beispiel auf YouTube hoch, darfst du keine rechtlich geschützte Musik verwenden. Du brauchst sogenannte lizenzfreie Musik. Willst du einen Clip ausschließlich privat verwenden, kannst du die Hintergrundmusik frei wählen.
Schneidest du ausschließlich private, nicht-kommerzielle Videos, kannst du dich bei den folgenden Portalen nach lizenzfreier Musik für deine Clips umsehen:
Wichtig: Lies dir die jeweiligen Regeln des Portals genau durch. Teilweise musst du zum Beispiel Credits angeben, wenn du einen Song verwendest.
„Shotcut” ist eine übersichtliche, kostenfreie Alternative zu „iMovie”. Das Schneiden von Videos ist auch mit dieser Software auf dem Mac und bei Windows kinderleicht. Shotcut unterstützt alle gängigen Dateiformate für Videos, wie zum Beispiel MOV, FLV und M4V. Du kannst das Programm hier herunterladen.
Viele Funktionen sind ganz ähnlich wie bei „iMovie” und anderen Programmen zur Videobearbeitung. Entsprechend einfach funktioniert das Schneiden eines Clips:
- Öffne „Shotcut” und gib im Fenster „Neues Projekt” neben „Projektname” eine Bezeichnung für dein Projekt ein.
- Klicke auf „Los”.
- Ziehe den Clip, den du schneiden möchtest, mit gedrückter Maustaste aus dem Finder direkt in das Vorschaufenster oben links in „Shotcut”.
- Unterhalb deines Videos sieht du eine Zeitleiste. Klicke darin an den Punkt, an dem das Video beginnen soll. Drücke die Taste [I ] (für “In”), um die Anfangsschnittmarke zu setzen.
- Gehen zum gewünschten Endpunkt des Videos und drücke die Taste [O] (für “Out”), um die Endschnittmarke zu setzen.
- Ziehe den so markierten Clip mit gedrückter Maustaste nach unten in den Bereich „Zeitachse”.
- Möchtest du mehrere Videos zusammenschneiden, wiederhole diesen Vorgang mit den anderen Clips, bis du sie in der gewünschten Reihenfolge in die Zeitachse gezogen hast.
- Klicke oben rechts in der Toolbar auf „Exportieren”. Die „Exporthilfe” öffnet sich.
- Du kannst die Standardeinstellungen beibehalten. Klicke auf „Datei exportieren” und wähle im nächsten Fenster einen Namen und einen Speicherort für dein geschnittenes Video.
- Klicke auf „Sichern” und dein Video wird exportiert.
Wenn du dein Video weiter bearbeiten willst, bietet „Shotcut” zahlreiche Features wie Farbkorrektur, Weichzeichner sowie viele Effekte. Auch bei der Audiobearbeitung zeigt das Programm seine Stärken. Einsteiger unterstützt eine Reihe informativer Video-Tutorials. Die Portable-Version von „Shotcut” kannst du auf einen USB-Stick speichern und dann an unterschiedlichen Rechnern nutzen.
Du willst am Mac nicht nur Videos schneiden, sondern sie mit verschiedenen Effekten versehen? Für umfangreiche Bearbeitungen wie Nachkolorierungen oder Animationen brauchst du Spezial-Software. Als fortgeschrittene*r, ambitionierte*r Hobby-Filmer*in kannst du zum Beispiel einen Blick auf eines der folgenden Programme werfen.
„Adobe Premiere Pro”
„Adobe Premiere Pro“ wird von vielen Filmemacher*innen weltweit genutzt. Damit hast du Zugriff auf fortschrittliche Werkzeuge für die Farbkorrektur, Audioanpassungen und das Hinzufügen von Spezialeffekten, die deine Videos auf das nächste Level heben. Eine der größten Stärken der Software ist ihre nahtlose Integration mit anderen Adobe-Produkten wie After Effects, Photoshop und Audition, was den Workflow erheblich erleichtert. Obwohl „Adobe Premiere Pro” nicht gerade wenig Geld kostet, wird zumindest eine 7‑tägigen kostenlose Testversion angeboten, sodass du die Funktionen kennenlernen kannst, bevor du dich für ein Abonnement der Premium-Version entscheidest.
Hier kannst du die kostenlose Version von „Adobe Premiere Pro” testen.
„Final Cut Pro”
Das Programm ist exklusiv für Apple-Geräte erhältlich und punktet nicht nur mit professionellen Tools für die Videobearbeitung auf dem Mac – die Software verwaltet außerdem alle deine Medien, ermöglicht detaillierte Audiobearbeitung und jede Menge Effekte und Animationen. Die Software ist kostenpflichtig – und nicht gerade günstig. Du kannst aber eine kostenlose, voll funktionsfähige Testversion 90 Tage lang ausprobieren, bevor du dich für die Vollversion entscheidest.
Hier lädst du die kostenlose Testversion von „Final Cut Pro” herunter.
„Blender”
Neben den grundlegenden Funktionen bietet die Software umfangreiche Werkzeuge für die 3D-Modellierung, zum Beispiel von Wasser und Rauch. „Blender” erfordert viel Einarbeitungszeit, gehört aber zu den besten Videobearbeitungsprogrammen für den Mac und ist außerdem kostenlos.
Hier lädst du „Blender” herunter.
„Da Vinci Resolve”
„Da Vinci Resolve” ist eine professionelle Software zur Videobearbeitung auf dem Mac, die auch von Filmemacher*innen für große Hollywood-Produktionen genutzt wird, etwa für Animationen und Farbeffekte. Zum Ausprobieren gibt es eine kostenlose Lite-Version, bei der du nur leichte Einschränkungen gegenüber der kostenpflichtigen Vollversion in Kauf nehmen musst.
Ein Video zu kürzen oder mehrere Clips zusammenzuschneiden, ist gar nicht so schwer. Die vorgestellten Programme wirken auf Ungeübte im ersten Moment vielleicht einschüchternd – die grundlegenden Funktionen sind aber schnell erlernt und der erste Clip nicht nur im Kasten, sondern auch fertig geschnitten. Den oder die Clips ins Programm laden, ein paar Schnitte setzen – und schon ist das erste eigene Home-Video fertig.
Alle, die noch einen Schritt weitergehen mögen, legen etwa Musik unter ihre Videos oder fügen vorgefertigte Titel oder Übergänge hinzu. Und wenn du dann auf den Geschmack gekommen bist, kannst du dich richtig in die Software einfuchsen, Effekte und Filter ausprobieren – und vielleicht sogar zum Profi werden.
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