Gestern hast du deine alten Schallplatten, den Plattenspieler und deinen Verstärker aus dem Keller geholt. Du freust dich darauf, die Hits deiner Teenager-Zeit aufzulegen – mit richtig gutem Sound. Aber wie ging das noch mal? Wie schließt du jetzt Lautsprecher, Plattenspieler und deinen CD-Player an das Gerät an? UPDATED erklärt dir in diesem Ratgeber, worauf du achten solltest – auch, wenn du dir einen neuen Verstärker holen willst.
Jedes Soundsystem braucht einen Stereo- bzw. Hi-Fi-Verstärker, ansonsten wirst du nichts hören.
Er ist das Herzstück deiner Anlage: An ihn schließt du externe Geräte wie einen CD-Player oder einen Plattenspieler an, sogenannte Zuspieler. Der Verstärker bereitet deren Ausgangssignale auf und verstärkt sie so, dass die Lautsprecher sie wiedergeben können.
Gleichzeitig hat der Verstärker eine Kontrollfunktion: Du regulierst die Lautstärke, den Bass und die Höhen und schaltest zwischen den einzelnen Zuspielern hin und her.
Verstärker werden häufig auch Vollverstärker genannt. Das heißt, dass sie einen Vorverstärker und einen Endverstärker in einem Gehäuse enthalten. Diese haben unterschiedliche Aufgaben:
- Der Vorverstärker ist für die Aufbereitung der Eingangssignale zuständig. Außerdem sorgt er für die Steuerung der Lautstärke.
- Der Endverstärker erhöht die Spannung, die für den Betrieb der Lautsprecher notwendig ist. Diese werden meist passiv betrieben, haben also keinen eigenen Verstärker.
Deine Audioanlage kann immer nur so gut sein wie der Verstärker: Besitzt du einen hochwertigen Plattenspieler und leistungsstarke Lautsprecher, aber einen mittelmäßigen Verstärker, wird die Klangqualität der abgespielten Musik nicht überragend sein.
Verstärker können auf zwei Arten gebaut sein: Man unterscheidet zwischen Röhrenverstärkern und Transistorverstärkern.
Die Röhrentechnologie ist älter und hat Nachteile. Sie verbraucht mehr Energie und die Geräte sind größer. Deshalb haben sich Transistormodelle weitgehend durchgesetzt.
Es gibt verschiedene Arten von Verstärkern, die jeweils unterschiedliche Funktionen haben:
- Ein Verstärker oder Vollverstärker verbindet Zuspieler (etwa CD-Player) und Lautsprecher.
- Vorstufe und Endstufe sind zwei einzelne Geräte, die zusammen die Funktion eines Vollverstärkers übernehmen: Die Vorstufe verwaltet die Zuspieler, die Endstufe verstärkt das Signal für die Lautsprecher.
- Ein Receiver ist ein Verstärker mit eingebautem Tuner, er kann also Radiosender empfangen.
- Ein AV-Receiver oder Audio-Video-Receiver ist eine Kombination aus Audio-Verstärker und Receiver. Das Gerät kann Audio- und Videosignale verarbeiten, zum Beispiel von Blu-ray-Playern oder Spielekonsolen. Außerdem kannst du AV-Receiver häufig ins WLAN einbinden oder über Bluetooth Geräte anschließen.
Was macht eigentlich einen guten Verstärker aus? Welche Rolle spielen Leistung, Impedanz und Wirkungsgrad? Und was bedeuten die Begriffe überhaupt?
Die Ausgangsleistung eines Verstärkers wird in Watt angegeben. Sie liegt im Heimbereich meist zwischen 50 und 150 Watt pro Kanal. Mehr Leistung heißt aber nicht unbedingt, dass der Klang besser ist oder dass du lauter Musik hören kannst. Das hängt von den verwendeten Lautsprechern ab.
Die Hersteller geben bei Verstärkern verschiedene Werte zur Leistung an, zum Beispiel Musik- oder Maximalleistung (PMPO, Peak Music Power Out) oder RMS-Leistung (Sinus- oder Nennleistung). Letzteres ist die aussagekräftigste Angabe: Sie steht für die maximal mögliche Leistung, die ein Verstärker abgeben kann, ohne dass der Klang verzerrt wird.
Wie viel Leistung du brauchst, hängt unter anderem vom Wirkungsgrad und von der Impedanz der angeschlossenen Lautsprecher ab. Dazu mehr im Folgenden.
Der Kennschalldruck eines Lautsprechers gibt an, wie groß sein Schalldruck in einem Meter Entfernung ist, wenn er mit einer Leistung von einem Watt betrieben wird – also wie laut ein Lautsprecher unter diesen Bedingungen ist. Der Kennschalldruck wird in Dezibel pro Wattmeter (dB/W/m) angegeben. Viele Lautsprecherhersteller bezeichnen den Kennschalldruck fälschlicherweise als Wirkungsgrad: Das stimmt so nicht.
Bei den meisten Lautsprechern liegt der Kennschalldruck bei ca. 85 dB/W/m. Das ist für die meisten Heimanwendungen ausreichend.
Die Impedanz bezeichnet den Widerstand, den Lautsprecher dem Verstärker entgegensetzen. Meist beträgt er 4 oder 8 Ohm. Sie sollte bei Boxen und Verstärkern unbedingt aufeinander abgestimmt sein. Bei einigen Verstärker-Modellen kannst du zwischen beiden Impedanzen umschalten – jedoch nur bei ausgeschaltetem Gerät.
Außerdem gilt: Werden mehrere Lautsprecher parallel betrieben, sinkt die Impedanz pro verbautem Lautsprecher um die Hälfte. Solltest du nicht sicher sein, ob deine Lautsprecher und dein Verstärker zusammenpassen, lass dich von einem Fachmann beraten.
Tipp: Wenn deine Lautsprecherbox einen Kennschalldruck von 85 dB/W/m oder mehr und eine Impedanz von 4 Ohm oder mehr aufweist, passt sie zu den meisten handelsüblichen Verstärkern.
Wichtig ist bei der Auswahl des Verstärkers außerdem, welche Ein- und Ausgänge er hat:
- Welche Eingänge du brauchst, hängt davon ab, welche Geräte du mit dem Verstärker verbinden willst – etwa CD-Player, Plattenspieler oder externen Tuner. Hast du zum Beispiel einen Plattenspieler, benötigst du einen Phono-Eingang. An einen AV-Receiver kannst du zusätzlich Geräte mit digitalem Ausgang anschließen, sie haben unter anderem HDMI-Eingänge.
- Zu den Ausgängen gehören die Lautsprecheranschlüsse. Möchtest du zusätzlich einen Subwoofer anschließen, braucht der Verstärker eine passende Buchse. Zum Standard gehört die Möglichkeit, einen Kopfhörer mit dem Verstärker zu verbinden. AV-Receiver haben außerdem HDMI-Ausgänge, über die du zum Beispiel das Bild einer angeschlossenen Spielekonsole an den Fernseher überträgst.
An welchen Anschluss kommt welches Kabel und wie geht das mit den Lautsprechern? All das liest du im Folgenden.
Deine Lautsprecher schließt du an die Ausgänge an, die mit Speakers oder Out gekennzeichnet sind.
- Passive Lautsprecher werden je nach Verstärker und Boxen entweder mit einem Cinch-Kabel oder mit speziellen Lautsprecherkabeln angeschlossen. Die Cinch-Kabel steckst du einfach ein, die Lautsprecherkabel werden an einer Klemme oder Schraube befestigst. Achte darauf, die Kabel jeweils richtig zuzuordnen: Schwarz auf Schwarz und Rot auf Rot bzw. Weiß auf Weiß. Findest du keine Farben an den Eingängen, sondern ein Plus- und ein Minus-Zeichen? Dann gehört Rot zur Plus-Buchse und Schwarz zur Minus-Buchse.
- Surround-Lautsprecher verbindest du mit den entsprechend gekennzeichneten Buchsen am Verstärker – also die Center-Box an den Eingang Center usw.
- Aktive Lautsprecher, die einen Verstärker integriert haben, benötigen XLR-Kabel.
Achte beim Anschließen jeder Lautsprecherbox auf die richtige Seite: Das Kabel des Lautsprechers, der links neben dem Verstärker steht, gehört in die Buchse, die mit links, left oder L beschriftet ist. Entscheidend ist immer die Perspektive des Hörers.
Bei den meisten Verstärkern findest du einen Anschlussbereich, der mit In gekennzeichnet ist. Dort befinden sich die Eingänge für alle Zuspieler wie CD-Player, Plattenspieler und mehr.
- CD-Player: Einen CD-Player schließt du an einen der AUX-Eingänge des Verstärkers an. Oft gibt es einen Anschluss, der mit CD beschriftet ist. In der Regel handelt es sich entweder um einen Klinken- oder einen Cinch-Anschluss. Welches Kabel du brauchst, hängt von den Anschlüssen deines CD-Players und Verstärkers ab. Gegebenenfalls brauchst du ein Cinch-auf-Klinke-Adapterkabel.
- Tuner: Für einen Tuner gilt dasselbe wie für einen CD-Player. Häufig gibt es einen mit Tuner beschrifteten Eingang am Verstärker. Ob du ein Cinch- oder Klinkenkabel brauchst, hängt von den Anschlüssen an beiden Geräten ab.
- Plattenspieler: Besitzt dein Plattenspieler einen integrierten Vorverstärker, schließt du ihn an den Phono-Eingang an. Wenn nicht, musst du einen externen Phono-Vorverstärker dazwischenschalten. Mehr dazu liest du im UPDATED-Ratgeber Plattenspieler anschließen: Mit und ohne Phono.
- Spielekonsolen, Blu-ray-Player und Co.: An die digitalen Eingänge eines AV-Receivers schließt du Geräte mit digitalem Ausgangssignal an. Meist besitzen AV-Receiver mehrere HDMI-Eingänge, an die du entsprechend der Bezeichnungen Spielkonsole oder Blu-ray-Player anschließt. Die Kabel übertragen Bild- und Tonsignale – allerdings nur, wenn die HDMI-Schnittstelle das ermöglicht. Ansonsten überträgst du das Tonsignal mit einem zusätzlichen optischen Kabel wie TOSLINK.
Tipp: Die AUX-Eingänge eines Verstärkers unterscheiden sich trotz ihrer teils unterschiedlichen Beschriftung kaum. Das heißt, du kannst einen CD-Player auch unteranderem an einen mit Tuner gekennzeichneten Eingang anschließen. Lediglich der Phono-Eingang ist ausschließlich für Plattenspieler ausgelegt.
Ein Verstärker ist die Zentrale deines Soundsystems. Du schließt an das Gerät sowohl externe Zuspieler, wie zum Beispiel Plattenspieler oder CD-Player, als auch die Lautsprecher an. Verschiedene Modelle bringen unterschiedliche Eingänge für externe Komponenten mit. Es ist wichtig, dass Verstärker und Lautsprecher zusammenpassen, vor allem, was Impedanz und Kennschalldruck angeht. Über den Verstärker schaltest du zwischen den einzelnen Zuspielern hin und her und regelst die Lautstärke. Verstärker für das Heimkino heißen AV-Receiver, sie verteilen und empfangen Ton- und Bildsignale.
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