Deine Lieblingssendung läuft im TV – und ausgerechnet zur Sendezeit hast du einen wichtigen Termin. Macht nichts – nimm die Episode einfach auf. Um TV-Sendungen aufzuzeichnen, benötigst du kein separates Aufnahmegerät. Viele aktuelle TV-Modelle besitzen eine Aufnahmefunktion: das sogenannte USB-Recording. Du schließt einen USB-Stick oder eine Festplatte an den Fernseher an und kannst aufnehmen. UPDATED erklärt dir, wie USB-Recording genau funktioniert.
Das erfahrt ihr gleich
- Festplatte anschließen: Das musst du wissen
- Welche TV-Geräte beherrschen USB-Recording?
- USB-Recording mit Speicherstick: Ja oder nein?
- Welche Festplatte ist für USB-Recording die richtige Wahl?
- Sendungen aufnehmen: So geht USB-Recording
- Restriktionen beim USB-Recording
- Festplattenreceiver als Alternative zum USB-Recording?
- USB-Recording: Preisgünstig, aber mit Einschränkungen
Für das USB-Recording benötigst du prinzipiell nicht viel: ein Fernseher und ein externes USB-Speichermedium reichen, um ein Video aufzuzeichnen. Dennoch gilt es hier einiges zu beachten, damit die Aufnahmefunktion richtig eingerichtet ist – und deine Lieblingssendung zuverlässig aufgezeichnet wird.
Grundsätzlich benötigst Du einen Fernseher, der USB-Recording unterstützt. Anders gesagt: Er muss PVR-tauglich sein („Personal Video Recorder“). Eine ganze Reihe von Fernsehern kann das, aber längst nicht alle Modelle. Besonders Geräte aus dem unteren Preissegment sind oft nicht in der Lage, eine Sendung auf eine externe Festplatte aufzunehmen. Vergewissere dich also zunächst, dass dein Fernseher diese Funktion unterstützt. Ein Blick in das Handbuch deines Geräts gibt zuverlässig Aufschluss über dessen Funktionen.
Einige Hersteller kennzeichnen einen der USB-Anschlüsse am Fernseher mit der Bezeichnung „HDD“. Das ist der für Aufnahmen über USB vorgesehene Port. Andere Bezeichnungen sind REC, Recording und PVR. Meist funktioniert das Aufnehmen dann auch nur über diese Schnittstelle.
Nächster Punkt: das externe Aufnahmemedium. Die Aussicht ist natürlich verlockend, einfach einen USB-Stick in den entsprechenden Anschluss zu stöpseln um ein Video aufzunehmen. Das funktioniert theoretisch auch. Zur Orientierung: Ein 90 Minuten-Film in HD benötigt – je nach Sender, Übertragungsweg und Datenrate – zwischen sechs und zehn Gigabyte (GB) Speicherplatz. Bei handelsüblichen Speichersticks mit gängigen Kapazitäten zwischen 64 und 256 GB stößt du daher schnell an die Grenzen des Speichermediums.
Beachte zudem: Beim USB-Recording per Stick können sich Kompatibilitätsprobleme ergeben – nicht jeder Fernseher nimmt auf jedem Stick auf. Das hängt zum Beispiel mit den Schreib- und Lesegeschwindigkeiten des USB-Sticks zusammen. Sind diese zu gering, verweigert der Fernseher die Aufnahme.
Richtwerte sind mindestens 20 Megabit in der Sekunde (MBit/s) für die Lesegeschwindigkeit und mindestens 34 MBit/s für die Schreibgeschwindigkeit. Der Stick muss zudem mindestens den Standard USB 2.0 beherrschen.
Für das USB-Recording eignen sich externe Festplatten am besten, sowohl 2,5‑Zoll- als auch 3,5‑Zoll-Speicher. 3,5‑Zoll-Platten kosten in der Regel etwas weniger, sind dafür aber klobiger und benötigen eine eigene Stromversorgung. Datenträger mit 2,5 Zoll bekommen ihren Strom meist über den USB-Anschluss – das spart einen Steckdosenplatz. Allerdings kann es bei diesen Speichern zu Problemen mit der Spannungsversorgung kommen. In diesem Fall solltest du die Festplatte an den mit HDD oder ähnlich beschrifteten Port stöpseln, sofern vorhanden. Beliebt sind auch die sogenannten SSD-Festplatten („Solid State Drive“): Die sind zwar teurer als herkömmliche Speichermedien, arbeiten aber schneller und verbrauchen weniger Strom.
Bevor du die Festplatte an den Fernseher anschließt, vergewissere dich, dass der Speicher keine wichtigen Dateien enthält. Die meisten TV-Geräte formatieren das Speichermedium in einem eigenen Format und verschlüsseln die enthaltenen Daten so, dass sie sich lediglich an dem betreffenden Fernseher wiedergeben lassen – und nicht am PC oder einem anderen Gerät. Beim Formatieren gehen immer alle vorhandenen Daten verloren, wichtige Dokumente genauso, wie unwiederbringliche Urlaubsfotos.
Viele TV-Geräte empfangen nur ein digitales Signal und können entsprechend auch nur dieses Signal mitschneiden. Daher kannst du nicht ein Programm aufnehmen und gleichzeitig ein anderes ansehen. Abhilfe leisten TV-Modelle, die über einen sogenannten Twin- oder Doppeltuner verfügen. Hier kannst du mit dem ersten Tuner ein Programm aufnehmen, während du über den zweiten Tuner ein anderes Programm ansiehst.
Aber Vorsicht: Twin-Tuner sind nicht zu verwechseln mit Dual-Tunern. Dual-Tuner können Fernsehsignale zwar auf mehrere Arten empfangen (zum Beispiel Kabel- und Antennenfernsehen), aber nur ein Signal wiedergeben.
Sind alle Vorbereitungen getroffen, kann es losgehen. Der Aufnahmevorgang beim USB-Recording läuft zum Glück unkompliziert ab: Unterstützt der Fernseher USB-Recording, hat er auch ein entsprechendes Menü, das durch die erforderlichen Schritte führt. Für die Aufzeichnung einer laufenden Sendung drückst du den REC-Knopf auf der TV-Fernbedienung – und die Aufnahme beginnt.
Willst du Aufnahmen programmieren, bietet sich der im Fernseher integrierte EPG („Electronic Program Guide“, auf Deutsch „elektronischer Programmführer“) an. Mit den Pfeiltasten auf der Fernbedienung steuerst du die gewünschte Sendung in der Liste an und drückst REC – fertig! Die Aufnahme beginnt dann zur gewählten Zeit.
Willst du auf Nummer sicher gehen, kannst du das Ende der Aufnahme manuell nach hinten verlegen. So manche Samstagabend-Show schafft es erst deutlich später über die Ziellinie als geplant (und im EPG angegeben). Um zu verhindern, dass deine Aufnahme des nachfolgenden Krimis endet, bevor der Mörder ermittelt ist, gibst du eine spätere Endzeit ein. Das geht oft über den Programmanager. Manche Geräte erlauben es dir, zeitliche Puffer standardmäßig einzugeben. Wenn nicht, musst du die Programmierung noch einmal öffnen und die neuen Zeiten festlegen.
Übrigens: Bei Überlappungen von zwei programmierten Aufnahmen hat in der Regel die zeitlich frühere Aufzeichnung Priorität.
Einer der größten Vorteile des digitalen USB-Recordings ist das zeitversetzte Fernsehen, auch Timeshift genannt. Das Telefon klingelt, oder du willst zum Kühlschrank, aber keine Sekunde der laufenden Sendung verpassen? Alles kein Problem: Ein Druck auf die Pause-Taste der Fernbedienung, und das Bild friert ein. Die laufende Sendung wird auf der angeschlossenen Festplatte aufgenommen. Nach deiner Rückkehr drückst du auf die Play-Taste – und die Wiedergabe geht genau an der Stelle weiter, an der du pausiert hast. Aber Achtung: Bei vielen TV-Geräten ist die Timeshift-Funktion auf maximal 90 Minuten begrenzt.
So praktisch USB-Recording nun auch wirkt, ein großes Manko gibt es: Was sich aufnehmen lässt, entscheiden die Sender. Die öffentlich-rechtlichen Kanäle – also ARD, ZDF, die Dritten, Arte etc. – kannst du problemlos aufzeichnen. Bei den Privaten (ProSiebenSat.1 Media, RTL Group usw.) sieht es anders aus.
In Standard Definition (SD) funktioniert das Aufnehmen in den meisten Fällen, ob der Empfang nun über Antenne, Kabel oder Satellit erfolgt. Programme in High Definition (HD) sind bei privaten Sendern unterliegen allerdings oft Aufnahmebeschränkungen. Manche Sendungen lassen sich überhaupt nicht aufnehmen, andere kannst du zwar aufnehmen, aber nicht vorspulen, wieder andere sind lediglich für eine gewisse Dauer abspielbar. Da hilft nur: ausprobieren.
Übrigens: Bei Bezahlplattformen wie Sky und Netflix verhindern die Sender eine Aufnahme auf anderen Geräten als auf den von ihnen gestellten Receivern.
Ist bei dir USB-Recording nicht möglich, bietet sich ein Festplattenreceiver als Alternative an: Diese Geräte werden an den Fernseher angeschlossen, empfangen TV-Programme und nehmen sie auf einer eingebauten Festplatte auf.
Für alle Empfangsarten gibt es Modelle – Kabel, Satellit oder Antenne. Die meisten besitzen mehrere Tuner, du kannst also problemlos einen Sender schauen und einen anderen (manchmal sogar mehrere) Sender aufnehmen. Speichergrößen von ein bis zwei Terabyte (TB) sind mittlerweile keine Seltenheit. Diverse Modelle beherrschen bereits den HD-Nachfolgestandard 4K.
Einige Anbieter wie Vodafone und Telekom stellen dir einen solchen Festplattenreceiver gegen eine monatliche Leihgebühr zur Verfügung. Auch bei Abschluss eines Sky-Abos wird meist ein Sky-Festplattenreceiver mitgeliefert.
USB-Recording ermöglicht es dir, TV-Programme relativ unkompliziert und preisgünstig aufzunehmen. Allerdings muss dein Fernseher einige technische Voraussetzungen erfüllen, und gerade die privaten Sender setzen beschränken oftmals den Seh-Genuss. In manchen Fällen lohnt sich daher die Anschaffung eines Festplattenreceivers, um nie wieder deine Lieblingssendung oder ‑serie zu verpassen.
Disclaimer Die OTTO (GmbH & Co KG) übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Aktualität, Vollständigkeit, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der auf updated.de zur Verfügung gestellten Informationen und Empfehlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die offiziellen Herstellervorgaben vorrangig vor allen anderen Informationen und Empfehlungen zu beachten sind und nur diese eine sichere und ordnungsgemäße Nutzung der jeweiligen Kaufgegenstände gewährleisten können.