Ein Pferd galoppiert anmutig im Sonnenuntergang über die Wiese, ein Affe macht im Zoo eine drollige Grimasse oder Ihr eigener Vierbeiner schaut Sie aus großen treuen Augen herzerweichend an – Tiere sind tolle Fotomotive. UPDATED verrät Ihnen in diesen acht Tipps, wie Ihnen Tierfotos drinnen und draußen besonders gut gelingen.
- Die passende Kulisse: Wählen Sie eine natürliche Umgebung
- So fotografieren Sie im Zoo oder Tierpark
- Setzen Sie das Tier in das richtige Licht
- Begeben Sie sich auf Augenhöhe
- Wählen Sie einen außergewöhnlichen Blickwinkel
- So gelingt das Porträtfoto von Ihrem Haustier
- So nehmen Sie Tiere in Bewegung auf
- Den richtigen Moment abpassen: Geduld lohnt sich
Die passende Kulisse: Wählen Sie eine natürliche Umgebung
Fotografieren Sie Tiere immer in ihrem gewohnten Lebensraum. Dort fühlen sie sich wohl – und das wirkt sich positiv auf die Bilder aus. Einem ängstlichen oder misstrauischen Tier sehen Sie auf dem Foto an, dass es sich nicht sicher fühlt. Ist Ihre Katze es zum Beispiel nicht gewohnt, außerhalb des Hauses zu sein, setzen Sie sie also lieber nicht raus in den Garten, bloß um eine Aufnahme im Grünen zu machen. Schöne Bilder bekommen Sie genauso gut im Haus, wenn Ihre Katze sich zum Beispiel an ihrem Kratzbaum streckt oder einem Spielzeug hinterherjagt.
Für Fotos von Ihrem Hund oder freilebenden Wildtieren bietet die Natur zahlreiche schöne Kulissen. So können Sie etwa Ihren Vierbeiner beim Gassi gehen im Park ablichten oder sich in den Wald begeben, um Wildtiere zu fotografieren. Achten Sie bei Ihrem Ausflug in die Natur darauf, dass Sie das Ökosystem nicht schädigen und etwa in Vogelbrutgebiete vordringen.
So fotografieren Sie im Zoo oder Tierpark
Beliebte Orte für die Tierfotografie sind Zoos und Tierparks. Die Kulisse einer Steppe in Afrika oder einer von Affen bevölkerten Tempelanlage in Asien können diese zwar nicht ersetzen, doch bekommen Sie so exotische Tiere vor die Linse, ohne dafür um die halbe Welt reisen zu müssen. Die folgenden Tipps helfen Ihnen dabei:
- Erkundigen Sie sich beim Personal nach den Fütterungszeiten. Dann sind die Tiere oft besonders aktiv und es ergeben sich viele Gelegenheiten für interessante Aufnahmen.
- Viele Zoobewohner sind außerdem aktiver, wenn sich keine Massen von Besuchern vor ihrem Gehege versammeln. Gehen Sie deshalb am besten unter der Woche in den Morgenstunden in den Zoo oder Tierpark. So können Sie ungestörter fotografieren.
- Ein Tele-Objektiv mit einer langen Brennweite ab 135 Millimetern (mm) ist in Situationen, in denen die Tiere weiter entfernt sind, besonders praktisch. Bei großen und schweren Objektiven empfiehlt sich außerdem ein Stativ, damit die Bilder nicht verwackeln.
- Möchten Sie durch den Zaun eines Geheges fotografieren, gehen Sie möglichst dicht an das Gitter heran. Öffnen Sie die Blende weit, indem Sie die Blendenzahl auf einen geringen Wert einstellen, etwa f/2,8 bis f/4. Fokussieren Sie dann das Objektiv auf das Hauptmotiv, etwa einen Löwen. So verschwinden der Zaun oder die Gitterstäbe aus dem Fokussierbereich. Der Löwe ist scharf auf dem Bild zu erkennen und die Umgebung erscheint verschwommen.
Setzen Sie das Tier in das richtige Licht
Nutzen Sie für die Tierfotografie ein weiches, leicht diffuses Licht. Bei klarem Himmel ist das Licht im Sommer für Aufnahmen im Freien, besonders zur Mittagszeit, durch den hohen Stand der Sonne oft zu hart und grell. Fotografieren Sie deshalb lieber morgens direkt nach Sonnenaufgang und abends kurz vor Sonnenuntergang. Im Frühling und Herbst eignen sich auch die Vor- und Nachmittage für Aufnahmen und im Winter sind bei Sonnenschein ganztags Bilder bei geeignetem Licht möglich.
Wenn Sie Ihr Haustier in der Wohnung fotografieren möchten, wählen Sie einen Platz mit viel natürlichem Licht, etwa ein Zimmer mit großen Fenstern. Ist das nicht möglich, leuchten Sie den Raum mit künstlichem Licht aus. Ein schönes Licht erzeugen Sie zum Beispiel, indem Sie eine Stehlampe an die Decke richten. Künstliches Licht hat den Nachteil, dass es die Farbgebung auf dem Foto verändern kann. Nutzen Sie deshalb, sofern vorhanden, den sogenannten Weißabgleich-Modus. Dieser sensibilisiert die Kamera für die Lichtverhältnisse und verhindert, dass die Bilder einen Farbstich bekommen.
Vermeiden Sie Blitzlicht. Es schadet den lichtempfindlichen Augen Ihres Tieres und könnte es erschrecken. Machen Sie am besten vorher Probeaufnahmen, etwa mit einem Stofftier, um die Belichtung und Einstellungen Ihrer Kamera zu kontrollieren. Dann können Sie Ihren Vierbeiner vor die Linse holen.
Begeben Sie sich auf Augenhöhe
Fotos von Personen wirken besonders eindrucksvoll, wenn Sie den jeweiligen Charakter des Menschen zum Vorschein bringen. Dabei spielt die Mimik eine wichtige Rolle. Das ist bei Tieren nicht anders: Stellen Sie die Kamera deshalb, wenn möglich, auf Augenhöhe des Tieres oder fotografieren Sie es von etwas weiter unten.
Nutzen Sie am besten die selektive Scharfstellung, um die Augen zu fokussieren. Das heißt, Sie wählen an Ihrer Kamera den manuellen Fokusmodus MF oder M aus. Schauen Sie anschließend durch den Sucher und fixieren Sie den Fokuspunkt, den Sie scharf stellen wollen – in diesem Fall die Augen –, indem Sie den Fokusring am Objektiv drehen. Versuchen Sie, die Lichtreflexe im Auge des Tieres einzufangen, da dessen Ausdruck auf dem Bild sonst etwas leblos erscheinen könnte.
Blicken Ihre Katze oder Ihr Hund etwas verschlafen drein, hilft manchmal ein Spielzeug, etwa ein bunter quietschender Ball, um die Aufmerksamkeit Ihres Lieblings zu wecken und das Funkeln zurück in seine Augen zu bringen.
Verrückte Tierwelt
Eine Jury hat 2015 bei den “Comedy Wildlife Photo Awards” zum ersten Mal die lustigsten Tierfotos der Welt gekürt. Die Fotografen hatten unter anderem Bilder von tanzenden Lemuren, lachenden Robben oder popelnden Gorillas eingereicht. Die diesjährigen Gewinner werden im November ausgezeichnet.
Wählen Sie einen außergewöhnlichen Blickwinkel
Möchten Sie Ihr Foto interessanter gestalten, wählen Sie einen unkonventionellen Blickwinkel. Fotografieren Sie doch einmal einen Vogel von oben oder ein Nagetier auf Augenhöhe oder sogar von unten aus der Froschperspektive. Auch eine Detailaufnahme von der Musterung eines schönen Fells oder von einem Tierkopf kann den Betrachter fesseln.
Wenn Sie das Tier in seiner Gesamtheit ablichten, achten Sie darauf, dass Sie dabei nicht den Schwanz oder die Pfoten auf dem Foto abschneiden. Platzieren Sie Ihr Hauptmotiv nicht in der Mitte des Bildes oder fotoausfüllend, sondern geben Sie dem Blick des Tieres mehr Raum. Schaut zum Beispiel der Löwe in Ihrem Bild anmutig nach links oder bewegt er sich in diese Richtung, positionieren Sie ihn rechts im Bild.
So gelingt das Porträtfoto von Ihrem Haustier
Möchten Sie ein Tierporträt aufnehmen, öffnen Sie die Blende möglichst weit, zum Beispiel f/2,8. So stellen Sie den Vordergrund scharf, der Hintergrund wirkt dagegen leicht verschwommen. Sorgen Sie für gute Lichtverhältnisse, damit Sie dem Bild Schärfe verleihen. Je nach Licht stellen Sie eine kurze Belichtungszeit zwischen 1/250 und 1/1000 Sekunden ein. Verringern Sie außerdem den ISO-Wert auf 100 bis 200. Schöne, natürliche Tierporträts erhalten Sie mit einer Brennweite zwischen 50 und 70 Millimetern.
So nehmen Sie Tiere in Bewegung auf
Wählen Sie eine kurze Belichtungszeit, zum Beispiel 1/500 oder 1/1000 Sekunden, um etwa rennende Tiere zu fotografieren. So fixieren Sie Ihr Modell in seiner Bewegung gestochen scharf auf dem Foto, während der Hintergrund verschwimmt. An der Digitalkamera wählen Sie dafür zuerst den Modus T oder TV aus, um die Blendenautomatik zu aktivieren, und stellen anschließend die Belichtungszeit manuell ein. Für solche Aufnahmen ist es wichtig, dass Ihre Kamera über ein lichtstarkes Objektiv, eine gute Serienbild-Funktion, etwa fünf Bilder pro Sekunde, und über einen schnellen kontinuierlichen Autofokus verfügt.
Auch ein Sportprogramm, das auf dem Modus-Wahlrad Ihrer Kamera durch das Piktogramm eines Sprinters gekennzeichnet ist, sorgt für scharfe Aufnahmen bei kurzer Belichtungszeit.
Wie Sie schnelle Bewegungen am besten aufnehmen, erfahren Sie im Ratgeber
Sportfotografie: Die richtigen Einstellungen an der Kamera
Den richtigen Moment abpassen: Geduld lohnt sich
Tiere sind im Gegensatz zu Menschen nicht dirigierbar und haben ihren eigenen Kopf. Sie verstehen kein “Bitte lächeln”. Wollen Hund, Katze oder Wellensittich auf dem Foto partout nicht die Pose einnehmen, die Sie sich wünschen, gönnen Sie Ihrem Haustier eine Pause. Belohnen Sie es mit Leckerlis, und loben Sie es nach einer erfolgreichen Fotosession. Auch eine helfende Hand, die das Tier lockt oder etwas festhält, während Sie hinter der Kamera stehen, ist von Vorteil.
Nicht bloß das richtige Equipment und die richtigen Kameraeinstellungen garantieren in der Tierfotografie gelungene Bilder. Am wichtigsten sind Übung und Geduld. Beobachten Sie Ihr Fotomotiv daher lange und aufmerksam, lernen Sie das Tier und seine Verhaltensweisen kennen, um im richtigen Moment abzudrücken. So entstehen die besten Schnappschüsse.
Übrigens: Mehr zu Blende, Brennweite und Co. erfahren Sie in dem UPDATED-Ratgeber Grundlagen der digitalen Fotografie: Tipps für Einsteiger.
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