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Tele­gram Mes­sen­ger: Das kann der WhatsApp-Konkurrent

Messenger-Dienste sind praktisch für die schnelle Kommunikation und den einfachen Datenaustausch. Eine Alternative zu WhatsApp ist der Telegram Messenger.

Schnell eine Info, ein Bild oder ein Video an ein­zel­ne Per­so­nen oder gan­ze Grup­pe schi­cken und bequem erreich­bar sein: Wenn Sie ein Smart­phone haben, benut­zen Sie wahr­schein­lich auch einen prak­ti­schen Mes­sen­ger-Dienst. Markt­füh­rer hier­zu­lan­de ist “Whats­App”, doch es gibt inter­es­san­te Alter­na­ti­ven wie den “Tele­gram Mes­sen­ger”, die einen Blick wert sind. “Tele­gram” bie­tet sogar Eigen­schaf­ten, bei denen “Whats­App” pas­sen muss. Lesen Sie hier, was der Kon­kur­rent zu bie­ten hat.

“Tele­gram”: Das sind die Basiseigenschaften

Tele­gram” wur­de 2013 von den Brü­dern Niko­lai und Pawel Durow gegrün­det, die auch das meist­ge­nutz­te sozia­le Netz­werk Russ­lands (Vk.com) grün­de­ten. Der Dienst ver­steht sich als unab­hän­gi­ger und nicht­kom­mer­zi­el­ler Anbie­ter. Inso­fern ist die Nut­zung voll­kom­men kos­ten­frei und ohne Wer­bung. Zu den Grund­funk­tio­nen und ‑eigen­schaf­ten gehören:

  • Viel­sei­ti­ge Ein­setz­bar­keit: Die Anwen­dungs­soft­ware kön­nen Sie auf vie­len ver­schie­de­nen Platt­for­men nut­zen. Neben Android und iOS gibt es Ver­sio­nen bei­spiels­wei­se auch für Win­dows, macOS oder als Web-App für die Inte­gra­ti­on in Brow­sern wie Chro­me oder Fire­fox. Im Gegen­satz zu “Whats­App” ist es auch kein Pro­blem, den Dienst auf meh­re­ren Gerä­ten gleich­zei­tig zu nut­zen und zu syn­chro­ni­sie­ren. Sie kön­nen ihn also bei­spiels­wei­se sowohl auf dem PC als auch auf dem Smart­phone instal­lie­ren und par­al­lel verwenden.
  • Wenig Spei­cher­be­darf: “Tele­gram” nutzt die Inter­net-Cloud als Spei­cher. Die Daten lie­gen also welt­weit auf ver­schie­de­nen Ser­vern, die über das Inter­net mit­ein­an­der ver­bun­den sind. Sie kön­nen ent­schei­den, ob spei­cher­in­ten­si­ve Mit­tei­lun­gen wie Vide­os auf Ihrem End­ge­rät gespei­chert wer­den oder im Cloud-Spei­cher blei­ben sol­len. Dann bean­spru­chen sie nicht Ihre loka­len Spei­cher­ka­pa­zi­tä­ten. Bei “Whats­App” ist das nicht mög­lich. Auf­grund einer ande­ren tech­ni­schen Struk­tur wer­den alle Daten in Ihrem End­ge­rät gespeichert.
  • Ver­sand von gro­ßen Datei­en: Mit “Tele­gram” las­sen sich Daten bis zu 1,5 Giga­byte sen­den und emp­fan­gen. Zum Ver­gleich: Bei “Whats­App” liegt die Gren­ze je nach Platt­form (iOS, Android, Whats­App Web) bei maxi­mal 128 Megabyte.
  • Gro­ße Grup­pen: Wie “Whats­App” ermög­licht “Tele­gram” den Ver­sand von Nach­rich­ten und Daten an ein­zel­ne Emp­fän­ger oder grö­ße­re Grup­pen. Der Markt­füh­rer bie­tet hier die Bil­dung von Grup­pen mit bis zu 259 Teil­neh­mern. Der Kon­kur­rent hat stan­dard­mä­ßig Grup­pen mit bis zu 200 Mit­glie­dern, ermög­licht aber die Bil­dung soge­nann­ter “Super­grup­pen”: Bis zu 10.000 Mit­glie­der kön­nen hier mit Hil­fe einer spe­zi­el­len Mode­ra­ti­ons-Funk­ti­on durch die Grup­pen­ver­wal­ter orga­ni­siert wer­den. Wei­ter­hin ist die Ein­rich­tung von Kanä­len mit einem eige­nen Namen mög­lich. Die­se die­nen der Ver­brei­tung öffent­li­cher Mit­tei­lun­gen an eine theo­re­tisch unbe­grenz­te Teilnehmerzahl.

Daten­si­cher­heit: Das bie­ten “Tele­gram” und “Whats­app” im Vergleich

Ein wich­ti­ges The­ma bei allen Mes­sen­ger-Diens­ten ist die Fra­ge, inwie­weit Unbe­rech­tig­te auf die Kom­mu­ni­ka­ti­on und die ver­schick­ten Datei­en zugrei­fen könnten.

“Tele­gram”:

“Tele­gram” bie­tet zwei Kon­zep­te für die Datensicherheit:

  • Stan­dard­mä­ßig schützt der Dienst Ihre Kom­mu­ni­ka­ti­on nach dem Prin­zip “Nut­zer-zu-Ser­ver”: Ihre Nach­richt wird mit dem Abschi­cken ver­schlüs­selt und in der Inter­net-Cloud gespei­chert. Beim Abruf wird sie auto­ma­tisch dechif­friert und für die Gegen­sei­te les­bar. Die ver­wen­de­te 256-Bit AES-Ver­schlüs­se­lung gilt als sehr sicher. Da der Anbie­ter aller­dings dafür den Schlüs­sel besitzt, könn­te er theo­re­tisch Ihre Chats mitlesen.
  • Beson­ders sicher ist die Funk­ti­on “Gehei­mer Chat”, die nur zwi­schen zwei Teil­neh­mern mög­lich ist. Hier gibt es eine “Nut­zer-zu-Nut­zer”- Ver­schlüs­se­lung, auch als “Ende-zu-Ende”-Verschlüsselung bezeichnet.

Vor­teil: Nur Sie und Ihr Gegen­über haben wirk­lich Zugriff auf die Nach­rich­ten und ver­schick­ten Datei­en. Die­se Funk­ti­on muss aller­dings eigens ein­ge­rich­tet und der Schlüs­sel mit der Gegen­sei­te abge­stimmt wer­den. Außer­dem funk­tio­nie­ren gehei­me Chats nur auf den Gerä­ten, auf denen sie ein­ge­rich­tet wur­den – eine platt­form­über­grei­fen­de Syn­chro­ni­sa­ti­on ist nicht möglich.

Gehei­me Chats las­sen sich zudem nicht wie die Stan­dard-Kom­mu­ni­ka­ti­on in einem Back­up von “Tele­gram” sichern. Bei einem Gerä­te­wech­sel ver­lie­ren Sie also den Chat-Ver­lauf, ledig­lich geheim ver­schick­te Datei­en blei­ben erhal­ten, sofern Sie die­se vor­her außer­halb des Mes­sen­gers abge­spei­chert haben.

“Whats­App”:

Der füh­ren­de Mes­sen­ger­dienst hat­te lan­ge Zeit Chats unver­schlüs­selt im Klar­text über­tra­gen. Nicht zuletzt des­we­gen galt er daher als wenig sicher. Seit 2016 gibt es aller­dings auch hier eine Ende-zu-Ende-Ver­schlüs­se­lung. Bei allen aktu­el­len Ver­sio­nen des Diens­tes wer­den die Nach­rich­ten, Datei­en und Whats­App-Tele­fo­na­te gesi­chert übertragen.

Alle dafür erfor­der­li­chen Schrit­te, bei­spiels­wei­se die Abstim­mung der Schlüs­sel zwi­schen den Kom­mu­ni­ka­ti­ons­part­nern, erfol­gen auto­ma­tisch im Hin­ter­grund. Zu beden­ken bleibt, dass “Whats­App” Daten aus dem Adress­buch Ihres Mobil­ge­räts aus­liest und mit dem Face­book-Mut­ter­kon­zern teilt.

Signal & Co.: Es gibt noch mehr Messenger

“Tele­gram” und “Whats­App” sind natür­lich nicht die ein­zi­gen Mes­sen­ger-Diens­te auf dem Markt. Wir haben Ihnen eine klei­ne Aus­wahl wei­te­rer Alter­na­ti­ven zusammengestellt:

  • Signal”: “Signal” ist ein siche­rer und kos­ten­lo­ser Mes­sen­ger. Die­ser ist auch ohne Goog­le Play Diens­te zu ver­wen­den und spei­chert weder Nach­rich­ten, noch Meta­da­ten oder Kon­tak­te. Neben dem Ver­sand von ver­schlüs­sel­ten Nach­rich­ten, Bil­dern, Vide­os und ande­ren Datei­en sind gesi­cher­te Tele­fo­na­te möglich.
  • Goog­le Allo”: Der kos­ten­lo­se Mes­sen­ger von Goog­le will ins­be­son­de­re mit leich­ter Bedie­nung punk­ten. Dafür ste­hen bei­spiels­wei­se die sprach­ge­steu­er­te Ein­ga­be mit dem Goog­le Assistant, direk­te Goog­le-Suche in den Chats oder auto­ma­ti­sche Antwortvorschläge.
  • Face­book Mes­sen­ger”: Die Stär­ke die­ses Gra­tis-Mes­sen­gers ist die enge Anbin­dung an ein vor­han­de­nes Face­book-Pro­fil – er funk­tio­niert aber auch ohne. Läuft er im Hin­ter­grund, ermög­li­chen “Chat Bubbles” eine Kon­ver­sa­ti­on selbst dann, wenn ande­re Apps benutzt werden. 

Spe­zi­al­funk­ti­on: Selbst­lö­schen­de Bil­der und Videos

Wenn Sie nicht möch­ten, dass von Ihnen ver­schick­te Bil­der und Vide­os dau­er­haft bei den Emp­fän­gern ver­blei­ben, bie­tet “Tele­gram” seit der Ver­si­on 4.2 eine inter­es­san­te Zusatz­funk­ti­on: Die Datei­en las­sen sich mit einem indi­vi­du­el­len “Ver­falls­da­tum” ver­se­hen und löschen sich bei Errei­chen des­sel­ben von selbst. Die­se Funk­ti­on ist bekannt vom Mes­sen­ger-Dienst “Snap­chat”. So nut­zen Sie sie:

  1. Wenn Sie ein Bild oder Video im Mes­sen­ger auf­ru­fen, erscheint unten eine Leis­te mit Opti­ons­sym­bo­len. Tip­pen sie auf das Stoppuhr-Symbol.
  2. Es erscheint ein Feld, in dem Sie die Anzei­ge­dau­er der Datei ein­stel­len kön­nen. Wäh­len Sie ent­spre­chend aus und bestä­ti­gen das mit dem But­ton unter der Zeiteinstellung.
  3. Ver­schi­cken Sie die Datei. Nach dem Öff­nen beim Emp­fän­ger wird sie ent­spre­chend dem ein­ge­stell­ten Zeit­raum gelöscht.

Eine ähn­li­che Funk­ti­on hat “Tele­gram” übri­gens schon län­ger für ein­fa­che Text­nach­rich­ten bei gehei­men Chats inte­griert. Tip­pen Sie dafür im ent­spre­chen­den Chat auf das klei­ne Pro­fil­fo­to (bei iOS) und öff­nen den Timer. Bei Android fin­den Sie den Timer unten im Text­ein­ga­be­feld. Wenn der Gegen­über die zuge­schick­te Mit­tei­lung gele­sen hat, star­tet die ein­ge­stell­te Zeit und löscht danach auf bei­den Gerä­ten die Nachricht.

“Tele­gramm” ist ein siche­rer und funk­tio­na­ler Messenger

Es muss nicht immer “Whats­App” sein. Wie Sie gese­hen haben, ist “Tele­gram” tech­nisch eine gleich­wer­ti­ge Alter­na­ti­ve. Der kos­ten­lo­se und wer­be­freie Mes­sen­ger bie­tet ver­gleich­ba­re Funk­tio­nen wie der Markt­füh­rer. Mit der optio­na­len Selbst­zer­stö­rung von Bil­dern, Vide­os und gehei­men Text­nach­rich­ten ist er ihm sogar vor­aus. “Tele­gram” ist schnell, bie­tet zeit­ge­mä­ße Daten­si­cher­heit und die par­al­le­le Nut­zung auf meh­re­ren Gerä­ten. Ein gro­ßer Unter­schied bleibt aller­dings die Ver­brei­tung: Über eine Mil­li­ar­de “WhatsApp”-Nutzer ste­hen gut 100 Mil­lio­nen “Telegram”-Benutzern gegen­über. Wenn Sie das ändern wol­len, las­sen sich im Mes­sen­ger mit weni­gen Schrit­ten aus Ihren Kon­tak­ten Freun­de zur Nut­zung von “Tele­gram” einladen.

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