Der Kühlschrank ist das wohl wichtigste Elektrogerät in der Küche. Gleichzeitig ist es aber auch oft das mit dem höchsten Verbrauch. Der Grund dafür ist einfach: Die Geräte laufen den ganzen Tag, und das meist an jedem einzelnen Tag im Jahr. Entsprechend haben sie auch den größten Anteil an den Stromkosten. Was dich ein Kühlschrank tatsächlich kostet, wie du diese Kosten reduzieren kannst und worauf gerade bei neuen Geräten zu achten ist, erfährst du hier.
Das erfahrt ihr gleich
Ohne Kühlschrank kommst du nur schlecht aus, schließlich brauchen viele Lebensmittel eine möglichst durchgängige Kühlung. Allerdings bedeutet das eben auch, dass dafür viel Energie notwendig ist. Der verbrauchte Strom sorgt für relativ fixe Kosten, die sich auf der Gesamtabrechnung deines Stromanbieters bemerkbar machen. Wie viel du tatsächlich bezahlen musst, hängt entscheidend von folgenden Faktoren ab:
- Größe des Kühlschranks
- Energieeffizienzklasse
- Art der Nutzung
- Zahl der Tage im Dauerbetrieb
- Kosten pro kWh beim Stromanbieter
Die Liste deutet bereits an: Der jährliche Stromverbrauch des Kühlschranks ist sehr individuell. Du kannst ganz andere Kosten haben als deine Nachbarn. Um einen groben Überblick über die Kosten zu bekommen, lohnt sich ein Blick auf den vom Hersteller angegebenen Verbrauch. Der ist zwar auch nur ein Richtwert, damit kannst du aber in etwa berechnen, womit du am Ende planen solltest. Das geht ganz einfach:
Angegebener Stromverbrauch pro Jahr x Kilowattstunden-Preis des Anbieters = durchschnittliche jährliche Kosten des Kühlschranks
Den durchschnittlichen Jahresverbrauch deines Geräts findest du meist in der Bedienungsanleitung, oft weit hinten. Alternativ kannst du dein Modell auch einfach im Internet suchen. Hier solltest du die jeweilige Information finden. Im Folgenden nun ein paar Beispiele mit Kühlschränken unterschiedlicher Energieeffizienzklassen. Weil Strompreise regional unterschiedlich und nicht stabil sind, dient der deutsche Durchschnittspreis aus dem Jahr 2020 als Berechnungsgrundlage, nämlich 33,80 Cent pro Kilowattstunde.
Einfache Kühlschränke
- Siemens KS36FPXCP mit 309 Litern, EEK C: 32,79 Euro (97 kWh/Jahr)
- Exquisit KS301-V-H-010E mit 300 Litern, EEK E: 37,18 Euro (110 kWh/Jahr)
- Bosch KSF36PIDP mit 309 Litern, EEK D: 41,24 Euro (122 kWh/Jahr)
- Exquisit GKS31-V-H-280F mit 308 Litern, EEK F: 46,64 Euro (136 kWh/Jahr)
Kühl-Gefrier-Kombinationen
- LG GBB92STBAP mit 384 Litern, EEK A: 37,18 Euro (110 kWh/Jahr)
- LG GBP62DSNCN mit 384 Litern, EEK C: 58,14 Euro (172 kWh/Jahr)
- LG GBB62PZFFN mit 384 Litern, EEK D: 72,67 Euro (215 kWh/Jahr)
- LG GBP32DSLZN mit 384 Litern, EEK E: 86,87 (257 kWh/Jahr)
Hinweis: Zum 1. März 2021 haben sich die Energieeffizienzklassen verbindlich geändert. Ab sofort erfolgt die Einstufung in die Klassen A bis G. Somit entfallen die bisherigen Klassen mit Plus-Zeichen (etwa A+++). Mehr dazu findest du hier:
Nun hast du eine grobe Vorstellung der möglichen Preisunterschiede und allgemein der laufenden Kosten bei Kühlschränken. Aber wie bereits erwähnt, kommt es beim Stromverbrauch sehr stark auf den individuellen Fall an. Somit können die Kosten bei einem Modell auch höher oder niedriger liegen. Interessiert es dich, wie viel Energie dein Kühlschrank wirklich verbraucht, dann kannst du das auch selbst messen.
Dabei helfen dir in der Regel Zusatzgeräte, die du zwischen den Kühlschrank und die Steckdose hängst. Sie messen den Stromverbrauch genau, wodurch du am Ende des Jahres eine eigene Rechnung aufstellen kannst. Dabei solltest du natürlich auch deinen Stromtarif berücksichtigen.
Der klassische Weg, um den Verbrauch zu messen, sind einfache Strommessgeräte. Die haben meist eine digitale Anzeige und dienen als Zwischenstecker. Dort siehst du dann immer, wie viel Strom dein Gerät gerade verbraucht und in einem bestimmten Zeitraum.
Willst du es etwas moderner, kannst du zu einer smarten Steckdose greifen. Diese steuerst du dann nicht nur mit deinem Smartphone, sondern du bekommst auch Informationen zum Stromverbrauch angezeigt. Manche Modelle liefern in einer App sogar detaillierte Graphen zum Verlauf des Verbrauchs. So stellst du fest, wenn dein Kühlschrank in einer Woche besonders viel Energie benötigt hat. Gute Beispiele für solche Steckdosen sind etwa Eve Energy, der Bosch Smart Plug und die AVM Fritz!DECT 200.
Möchtest du dir einen neuen Kühlschrank oder eine Kühl-Gefrier-Kombi anschaffen und dabei einen möglichst niedrigen Stromverbrauch erreichen, solltest du einige Dinge beachten. Folgende Punkte sind besonders wichtig:
Bevor du überhaupt nach Geräten suchst, solltest du wissen, was du in deinem Kühlgerät lagern möchtest. Ein Kühlschrank mit Gefrierfach braucht in der Regel mehr Strom als ein Gerät ohne. Das liegt daran, dass das Gefrierfach deutlich mehr Kühlleistung erbringen muss. Benötigst du Platz, um Dinge einzufrieren, dann reicht vielleicht auch schon ein kleines Gefrierfach. Große Kühl-Gefrier-Kombinationen mit entsprechend ausladenden Kühlfächern haben einen entsprechend hohen Stromverbrauch. Ob sich zwei Geräte, also ein Kühlschrank und eine Gefriertruhe, für dich lohnen, musst du natürlich selbst entscheiden. Sei dir aber bewusst, dass schon eine kleinere Gefriertruhe rund 100 kWh im Jahr verbraucht. Energie und Stromkosten sparen ist mit einem Kombi-Gerät also meist einfacher.
Hast du dich für eine Art von Gerät entschieden, geht es an die Wahl der Größe. Das ist ein sehr wichtiger Punkt, denn ein zu großer Kühlschrank braucht unnötig Energie. Grund dafür ist, dass das Gerät den nicht benötigten Platz ja dennoch kühlt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie empfiehlt folgende Größen:
- 120 Liter für Haushalte mit einer Person
- 160 Liter für Haushalte mit zwei Personen
- 200 Liter für Haushalte mit drei Personen
- 250 Liter für Haushalte mit vier Personen
Bedenke allerdings, dass diese Empfehlung für den reinen Kühlteil des Kühlschranks gilt und nicht für den Gefrierteil. Beim Kauf findest du meist zunächst eine kombinierte Angabe. In den Produktdetails sollten die Kühl- und Gefrierfächer aber separat aufgeführt sein.
Das EU-Energielabel soll dir dabei helfen, ein möglichst effizientes Gerät zu finden. Beim Kauf im Laden findest du den Aufkleber meist direkt auf den Geräten. Im Internet ist die Klasse hingegen oft schon in der Übersicht angegeben, Details dazu gibt es dann auf der Produktseite selbst. Seit 2021 gilt das neue Label mit den Klassen A bis G. Die Klassen selber geben zwar nicht zwingend Aufschluss über den Stromverbrauch. Die Einteilung in die Klassen erfolgt nach einem komplizierten Schlüssel, der verschiedenste Faktoren einbezieht. Generell lässt sich jedoch sagen, dass eine möglichst gute Energieklasse erstrebenswert ist.
Gut am Energielabel ist, dass es zusätzlich zur Energieklasse auch eine Angabe des jährlichen Stromverbrauchs beinhaltet. Dieser Richtwert kann dir bei der Entscheidung helfen, wie bereits weiter oben erwähnt. Außerdem hilft dir das EU-Label dabei, ein Gerät mit möglichst geringen CO2-Emissionen auszusuchen.
Willst du mit einem neuen Kühlschrank oder einem alten Gerät zusätzlich Strom sparen, kannst du selbst auf einige Dinge achten. So senkst du auch die jährlichen Kosten etwas und sparst am Ende Geld. Hier einige wichtige Stromspar-Tipps:
Der Ort des Kühlschranks hängt tatsächlich auch mit dessen Energieverbrauch zusammen. Im Idealfall steht er nicht nah an einem Fenster, ist also nicht der Sonne ausgesetzt. Die Wärme von außen kann dafür sorgen, dass er mit erhöhter Leistung arbeiten muss, um den Innenraum weiterhin zu kühlen. Entsprechend solltest du das Gerät auch nicht nahe einer Heizung oder in der Nähe des Backofens aufstellen.
Damit Lebensmittel ausreichend gekühlt sind, muss das Gerät nicht sehr kalt sein. Ideal sind Temperaturen von sechs bis sieben Grad Celsius. Stellst du deinen Kühlschrank kälter ein, muss er dafür die Kühlleistung erhöhen. Dadurch benötigt er mehr Strom und erzeugt höhere Kosten. Beim Gefrierfach ist es ähnlich. Kannst du das bei einer Kühl-Gefrier-Kombination separat einstellen, stelle die Temperatur im Idealfall auf ‑18 Grad ein. Bedenke, dass ein paar Grad weniger praktisch keinen Unterschied für die Haltbarkeit der Lebensmittel machen, aber auch wieder zu einem erhöhten Energiebedarf führen.
Der Kühlschrank benötigt weniger Kühlleistung, wenn er gut gefüllt ist. Der Grund dafür ist relativ simpel: Die bereits gekühlten Gegenstände kühlen die anderen Lebensmittel mit. Dadurch muss das Gerät selbst weniger Leistung aufbringen, um den Innenraum kalt zu halten. Gleiches gilt übrigens für den Gefrierschrank. Was sich allerdings nicht lohnt, ist das Gerät extra mit Dingen aufzufüllen, die du eigentlich gar nicht kühlen willst. Das Herunterkühlen kann hier sogar mehr Energie verbrauchen als es spart. Achte einfach darauf, dass dein Kühlschrank nicht zu leer ist.
Bei jedem Öffnen des Geräts gelangt warme Umgebungsluft in das Kühlgerät. Diese muss der Kühlschrank im Anschluss wieder ausgleichen, indem er die Leistung erhöht. Je seltener du die Tür also öffnest, desto weniger Strom verbraucht das Gerät. Versuche außerdem, den Kühlschrank nicht zu lange geöffnet zu lassen. Nimm dir schnell die benötigten Dinge heraus oder räume ihn nach dem Einkaufen flott ein, um Energie zu sparen.
Hast du ein Gerät mit Gefrierfach, solltest du dieses regelmäßig abtauen. Mit der Zeit bildet sich im Fach eine Eisschicht an den Wänden, die für einen erhöhten Verbrauch sorgt. Das Gerät muss schließlich durch dieses Eis hindurch kühlen. Taust du den Kühlschrank ab, entfernst du diese Schicht, und dein Kombigerät läuft wieder effizienter.
Ein großes Side-by-Side-Gerät ist zwar schön, aber nur für Großfamilien wirklich sinnvoll. Versuche schon beim Kauf eines Kühlschranks auf die richtige Größe und eine gute Energieeffizienzklasse zu achten, um auf Dauer Geld zu sparen. Doch auch wenn das Gerät bereits in deiner Küche steht, kannst du mit den oben genannten Tipps dessen Energiebedarf verringern. Das Sparen bei den Stromkosten macht sich schließlich positiv bei der Endabrechnung bemerkbar. Und ein geringerer Stromverbrauch schont zudem indirekt die Umwelt. Somit ist Sparsamkeit hier ein doppelter Gewinn.
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