Moderne Gefrierschränke und Kühl-Gefrier-Kombinationen sind häufig mit No-Frost ausgestattet. Es gibt aber auch Geräte mit Low-Frost, Stop-Frost und Smart-Frost. Was ist eigentlich der Unterschied zwischen all diesen Technologien? UPDATED erklärt, was dahintersteckt und welche Technologie sich wirklich lohnt.
Hinweis: Wir sprechen im Folgenden der Einfachheit halber von Kühlgeräten – gemeint sind Gefrierschränke und Kühl-Gefrier-Kombinationen.
Bei herkömmlichen Kühlgeräten können innerhalb kürzester Zeit die Innenwände und Kühlelemente zufrieren. Das mindert die Effizienz des Geräts. Damit der Gefrierschrank bzw. die Kühl-Gefrier-Kombination richtig funktioniert, müssen normale Geräte deshalb regelmäßig abgetaut werden – teilweise mehrmals im Jahr.
Hier kommt die No-Frost-Technik ins Spiel. Sie soll die Bildung von Eis zuverlässig verhindern und so ein Abtauen überflüssig machen – und damit jede Menge Zeit und Aufwand sparen.
Abtauautomatik und No-Frost-Technologie werden häufig gleichgesetzt, dabei sind es zwei völlig unterschiedliche Systeme. Während die No-Frost-Technik mit ihrem speziellen Belüftungssystem die Eisbildung von vornherein verhindert, kommt die Abtauautomatik zum Einsatz, wenn sich bereits Eis gebildet hat.
Die Abtauautomatik besteht aus Heizstäben hinter den Seitenwänden des Kühlgeräts. Sie werden eingeschaltet, sobald die gewünschte Kühltemperatur erreicht ist und der Kompressor nicht mehr kühlen muss. Die Heizstäbe bringen die dünne Eisschicht an den Wänden zum Schmelzen. Das Schmelzwasser fließt durch eine Rinne an den Seitenwänden ab und verdunstet in der Regel mithilfe der Abwärme des Kühlgeräts.
Bei No-Frost wird das Innere des Kühlgeräts mit Umluft gekühlt. Sie zirkuliert mithilfe eines Lüfters. Dabei wird die Luftfeuchtigkeit aus dem Gerät heraus geleitet. So kann sie sich nicht im Inneren des Kühlgeräts niederschlagen – folglich kann sich kein Eis bilden. Stattdessen setzt sich die Feuchtigkeit an Kühllamellen außerhalb des Kühlraums ab und wird dort zu Eis. Damit die Lamellen nicht zufrieren, werden sie regelmäßig erwärmt. Das Tauwasser wird abgeleitet und durch die Wärme, die jedes Kühlgerät abstrahlt, verdunstet.
No-Frost-Geräte verbrauchen 10 bis 30 Prozent mehr Strom als herkömmliche Kühlgeräte. Was nach einem großen Nachteil klingt, kann sich auf lange Sicht jedoch ausgleichen: Zum Beispiel entfällt das aufwendige Abtauen einschließlich Aus- und Anstellen des Geräts, was sehr viel Strom verbraucht. Außerdem kühlen No-Frost-Geräte effizienter: Während normale Kühlgeräte mehr Leistung aufbringen müssen, sobald der Innenraum vereist, entfällt dieser zusätzliche Stromverbrauch bei No-Frost-Geräten.
Generell gilt: Wer sich ein Kühlgerät mit No-Frost-Technologie anschaffen möchte, sollte bei der Planung den verhältnismäßig hohen Anschaffungspreis berücksichtigen.
Die Low-Frost-Technologie funktioniert ähnlich wie No-Frost, verzichtet allerdings auf den Lüfter. Die besonders glatten Wände sollen eine Eisbildung verhindern und dafür sorgen, dass das Tauwasser abläuft und sich in einem Behältnis sammelt. Die Technik soll die Eisbildung in Kühlgeräten um bis zu 80 Prozent reduzieren.
Im Gegensatz zu No-Frost-Geräten verbrauchen Low-Frost-Modelle nur geringfügig mehr Strom als herkömmliche Kühlgeräte. Außerdem kosten Low-Frost-Geräte nicht so viel mehr als Geräte ohne jegliche Anti-Frost-Technik.
Um das lästige Abtauen kommst du bei diesen Modellen allerdings nicht herum. Denn in Kühlgeräten mit Low-Frost bildet sich mit der Zeit eine dünne Eisschicht, die du entfernen musst, damit das Gerät ordnungsgemäß arbeitet und der Stromverbrauch nicht unnötig steigt. Um der Vereisung vorzubeugen, solltest du die Tür nie unnötig lange offen lassen. Das ist bei No-Frost-Geräten nicht so entscheidend.
Die Stop-Frost-Methode haben einige Hersteller, beispielsweise Bauknecht und Liebherr, als Alternative zu No-Frost entwickelt. Je nach Hersteller wird die Technik unterschiedlich umgesetzt. Bei Bauknecht gibt es zum Beispiel eine sogenannte Stop-Frost-Platte unter der Decke des Kühlgeräts. Hier sammelt sich das Eis, sodass du die Platte einfach herausnehmen und innerhalb einer Minute mit fließendem, heißen Wasser enteisen kannst.
Im Vergleich zu No-Frost ist Stop-Frost weniger energieintensiv. Auch der Anschaffungspreis von Stop-Frost-Geräten ist geringer als bei No-Frost-Modellen. Zwar entfällt das Abtauen nicht komplett, es ist aber dank der praktischen Konzentration des Eises auf einen eingegrenzten Bereich deutlich einfacher als bei herkömmlichen Geräten.
Die Smart-Frost-Technologie soll Kühlgeräte ganz besonders effizient machen. Sie arbeiten energiesparend, liefern eine gute Kühlleistung und reduzieren die Eisbildung im Innenraum so gut wie möglich. Wie die Geräte dieses Ziel erreichen, ist teilweise unterschiedlich, da verschiedene Technologien und bauliche Besonderheiten miteinander kombiniert werden. Smart-Frost-Kühlgeräte punkten zum Beispiel mit einer guten Isolierung, speziell verlaufenden Kühlschleifen und/oder besonders glatten Innenwänden.
Im Gegensatz zur No-Frost-Technologie, die eine Vereisung komplett verhindert, kann bei Smart-Frost ein Abtauen des Innenraums alle paar Jahre nötig sein. Der Anschaffungspreis ist in der Regel niedriger als bei No-Frost-Geräten, ebenso der Energieverbrauch.
Allerdings geht der angegebene Energieverbrauch von Smart-Frost-Modellen wie bei allen Geräten davon aus, dass sie eisfrei sind. Sobald eine Eisschicht da ist, muss stärker gekühlt werden, was wiederum den Stromverbrauch erhöht.
In herkömmlichen Kühlgeräten ohne spezielle Anti-Frost-Technologie bilden sich mit der Zeit Eisablagerungen. Die Folge: Die Geräte müssen mehr Kühlleistung erbringen, was den Stromverbrauch deutlich erhöht. Verschiedene Anti-Frost-Systeme können die Eisbildung reduzieren oder sogar komplett verhindern. Die No-Frost-Technik ist am effektivsten.
Bei No-Frost-Geräten sind der Anschaffungspreis und der Energieverbrauch höher als bei allen anderen Systemen. Aber: Diese Investition kann sich bei langer Nutzungsdauer des Geräts amortisieren.
Low-Frost, Stop-Frost, Smart-Frost und ähnliche Systeme sind nicht ganz so effektiv wie No-Frost, aber immer noch besser als ein herkömmliches Kühlgerät ohne jegliche Anti-Frost-Funktion. Denn auch Low-Frost und Co. sorgen dafür, dass du dein Kühlgerät wesentlich seltener abtauen musst – einige Technologien verringern sogar den Aufwand des Abtauens.
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