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Ster­ne foto­gra­fie­ren: Tipps für opti­ma­le Bil­der vom Nachthimmel

Fotografierst du den Sternenhimmel im Juni oder Juli, hast du gute Chancen, die Milchstraße vor die Linse zu kriegen.

Mil­lio­nen, Mil­li­ar­den, unzäh­li­ge Gestir­ne fun­keln nachts in der Unend­lich­keit der Gala­xie. Ein über­wäl­ti­gen­der Anblick, den es fest­zu­hal­ten gilt. Mit einer Kame­ra, ein biss­chen Hin­ter­grund­wis­sen und etwas Vor­be­rei­tung gar kein Pro­blem. UPDATED zeigt dir, wie du den Ster­nen­him­mel foto­gra­fie­ren und unver­gess­li­che Näch­te ver­ewi­gen kannst.

Vor­be­rei­tun­gen fürs Foto­gra­fie­ren vom Sternenhimmel

Ort, Zeit, Wet­ter, Equip­ment: Wenn du den Ster­nen­him­mel foto­gra­fie­ren willst, muss vie­les stim­men. Daher ist die opti­ma­le Vor­be­rei­tung auf die gro­ße Nacht der Schlüs­sel zum Erfolg – und zu schö­nen Fotos.

Ster­ne foto­gra­fie­ren: Wo?

Weit­ab von den Lich­tern der Zivi­li­sa­ti­on fun­keln die Ster­ne am hells­ten. An erhöh­ten Stand­or­ten, zum Bei­spiel in den Ber­gen, schei­nen sie zum Grei­fen nah und las­sen sich am bes­ten ablich­ten. Wäh­le daher eine Loca­ti­on mit gerin­ger Licht­ver­schmut­zung, um den Nacht­him­mel in sei­ner gan­zen Pracht zu foto­gra­fie­ren. Künst­li­che Licht­quel­len, wie Stra­ßen­la­ter­nen und Schein­wer­fer, sind dei­ne größ­ten Fein­de bei der nächt­li­chen Foto-Session.

Tipp: Auf der inter­ak­ti­ven Nacht-Kar­te der NASA kannst du ganz leicht und in Echt­zeit recher­chie­ren, wel­cher Ort in dei­ner Nähe nachts beson­ders dun­kel bleibt.

Ster­nen­him­mel foto­gra­fie­ren: Wann? 

Je dunk­ler die Nacht, des­to hel­ler leuch­ten die Ster­ne. Neu­mond­näch­te sind für die Astro­fo­to­gra­fie am bes­ten geeig­net, da ein hel­ler Mond vie­le Ster­ne über­strahlt und eine Quel­le für Licht­ver­schmut­zung dar­stellt. In den Som­mer­mo­na­ten Juni und Juli hast du zudem den bes­ten Blick auf die Milch­stra­ße.

Um dein nächt­li­ches Shoo­ting vor­ab zu pla­nen, kannst du zum Bei­spiels Apps wie den “Sun Sur­vey­or Lite” (für Android und iOS kos­ten­los) nut­zen. Die App zeigt dir, abhän­gig vom ein­ge­ge­be­nen Stand­ort, wel­che Him­mels­kör­per wann am Fir­ma­ment zu sehen sind.

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Fotos von Ster­nen: Bei wel­chem Wetter?

Damit dei­ne Auf­nah­men gelin­gen, muss der nächt­li­che Him­mel ster­nen­klar sein. Trau­rig, aber wahr: Ist der Him­mel dau­er­be­wölkt, muss die Foto-Ses­si­on lei­der ins Was­ser fal­len. Wer auf Num­mer sicher gehen will, checkt am bes­ten vor­ab den Wet­ter­be­richt für den Tag X.

Tipp: Häu­fig ist die Luft in den kal­ten Win­ter­mo­na­ten deut­lich kla­rer als an hei­ßen und schwü­len Som­mer­ta­gen. Je weni­ger Was­ser­mo­le­kü­le in der Luft sind, des­to schär­fer wir­ken dei­ne Bil­der letz­ten Endes. Es lohnt sich also durch­aus, Ster­ne auch im Win­ter zu foto­gra­fie­ren – aber dann bit­te mit war­mer Klei­dung und rutsch­fes­ten Schuhen.

Nacht­auf­nah­men: Wel­che Kame­ra und wel­ches Objektiv?

Vor­be­rei­tung ist das A und O für schö­ne Bil­der vom Ster­nen­him­mel. Da soll­te vor allem die Tech­nik mit­spie­len und es dir ermög­li­chen, beson­ders schö­ne Fotos von Ster­nen zu knip­sen. Du benö­tigst grund­sätz­lich fol­gen­des Equipment:

  • eine Spie­gel­re­flex­ka­me­ra, die bei hohen ISO-Wer­ten bis zu 3200 noch rela­tiv rausch­freie Bil­der erzeugt
  • ein Weit­win­kel­ob­jek­tiv, bevor­zugt 18 mm oder 20 mm, mit einer Maxi­malblen­de f/2.8 oder kleiner
  • ein Sta­tiv
  • einen Fern­aus­lö­ser
  • einen zusätz­li­chen Kamera-Akku

Optio­nal kannst du noch eine zusätz­li­che Spei­cher­kar­te ein­pa­cken und für dein leib­li­ches Wohl sor­gen: Eine war­me Tas­se Tee ist in kal­ten Win­ter­näch­ten auch wäh­rend des Shoo­tings eine Wohl­tat. Und nicht zu ver­ges­sen: eine Taschen­lam­pe. Immer­hin willst du nachts nicht über dein Sta­tiv stolpern.

Ster­nen­him­mel foto­gra­fie­ren: So geht’s

Es ist so weit: Die Nacht ist ster­nen­klar, du bist am Ort der Bestim­mung ange­kom­men, die Kame­ra­ta­sche ist voll­ge­packt mit der rich­ti­gen Tech­nik für den gro­ßen Moment. Nun kann es end­lich mit dem Foto­gra­fie­ren der Ster­ne losgehen:

  1. Wie die Kame­ra auf­bau­en? Stell dein Sta­tiv auf einem fes­ten Unter­grund auf, spann dei­ne Kame­ra ein, schließ den Fern­aus­lö­ser an und rich­te das Objek­tiv auf den gewünsch­ten Bild­aus­schnitt. Dre­he den Objek­tiv­ring auf die kleins­te Brenn­wei­te, etwa 18 mm oder 20 mm.
  2. Wel­che Grund­ein­stel­lun­gen an der Kame­ra fest­le­gen? Wäh­le im Menü dei­ner Kame­ra das Spei­cher­for­mat RAW aus und stel­le den ISO auf einen Wert zwi­schen 100 (für Star­trails) und 3200 (für die Milch­stra­ße), abhän­gig davon wie dun­kel die Nacht ist.
  3. Wie die Auf­nah­me-Funk­tio­nen ein­stel­len? Dre­he dein Modus-Rad auf M und set­ze die Blen­de auf ihren Maxi­mal­wert, also etwa f/2.8, f/1.8 oder f/1.4. Set­ze die Belich­tungs­zeit auf einen Wert zwi­schen 15 und 25 Sekunden.
  4. War­um manu­ell fokus­sie­ren? In tief­schwar­zer Nacht ver­sagt der Auto­fo­kus der Kame­ra. Daher musst du hier manu­ell fokus­sie­ren. Ver­set­ze direkt an dei­nem Objek­tiv den Schal­ter von AF Rich­tung MF und dre­he den Objek­tiv­ring so weit, bis du ein Unend­lich­keits­zei­chen (eine lie­gen­de 8) siehst.

Mach nun ein paar Test­fo­tos und beob­ach­te das Ergeb­nis. Ist dein Bild zu dun­kel, kannst du den ISO-Wert etwas höher set­zen. Ver­schwim­men die Ster­ne auf dei­nem Bild unschön, sor­ge für eine gerin­ge­re Belich­tungs­zeit. Lass aber in jedem Fall die Maxi­malblen­de und den Fokus auf Unend­lich­keit unver­än­dert, um es der Kame­ra zu ermög­li­chen, die Ster­ne über­haupt wahrzunehmen.

Star­trails foto­gra­fie­ren: Dank lan­ger Belichtungszeit

Hältst du dich in etwa an eine Belich­tungs­zeit von 20 bis 30 Sekun­den, wirst du mer­ken: Dei­ne Kame­ra bil­det mit zuneh­men­der Zeit immer mehr Ster­ne ab – auch Him­mels­kör­per, die du gar nicht sehen kannst. Das liegt dar­an, dass der Sen­sor der Kame­ra sehr viel mehr Zeit bekommt, selbst klei­ne und schwa­che Licht­quel­len ein­zu­fan­gen, als dei­ne Augen.

Durch eine kur­ze Belich­tungs­zeit nimmst du der Kame­ra aber nicht nur die Zeit, schwach fun­keln­de Ster­ne zu erken­nen. Du arbei­test gleich­zei­tig auch gegen die Erd­ro­ta­ti­on. Daher gilt: Je weni­ger Spiel­raum die Kame­ra hat, ein Bild zu machen, des­to genau­er und stand­fes­ter wer­den die Ster­ne eingefangen.

Foto­gra­fierst du den Ster­nen­him­mel dage­gen mit einer Belich­tungs­zeit von meh­re­ren Minu­ten, wird die Erd­ro­ta­ti­on mit ein­ge­fan­gen. Statt eines exak­ten Abbilds des Ster­nen­him­mels erhältst du soge­nann­te Star­trails: ver­schwom­me­ne Licht­strei­fen, die Lini­en bilden.

Ein opti­ma­les Ergeb­nis erhältst du bei einer Belich­tungs­zeit von zwei Stun­den. Lei­der lässt sich nicht bei jeder Kame­ra eine solch lan­ge Belich­tungs­dau­er ein­stel­len – prü­fe daher, ob dein Modell dafür geeig­net ist. Zusätz­lich stellt die­se Ein­stel­lung eine hohe Belas­tung für den Akku dar. Ver­su­che daher, Star­trails nur bei voll auf­ge­la­de­ner Bat­te­rie zu knipsen.

Tipp: Super­weit­win­kel­ob­jek­tiv für gro­ßen Bildausschnitt

Wie groß der Bild­aus­schnitt ist, den dei­ne Kame­ra erfas­sen kann, hängt von der Brenn­wei­te dei­nes Objek­tivs ab. Ein Mil­li­me­ter­wert an der Lin­se zeigt an, wel­che Distanz das Licht im Inne­ren der Kame­ra zurück­le­gen muss, bevor es auf den Bild­sen­sor trifft. Dabei gilt: Je klei­ner die Brenn­wei­te, des­to grö­ßer der Bild­aus­schnitt und des­to wei­ter der Blickwinkel.

Willst du den Ster­nen­him­mel foto­gra­fie­ren, ist also ein Objek­tiv mit einer mög­lichst klei­nen Brenn­wei­te ide­al. Immer­hin willst du vie­le Ster­ne auf dein Foto bekom­men. Eine Brenn­wei­te ab 14 mm bis 20 mm ist hier­für per­fekt. Sol­che Objek­ti­ve wer­den auch Super­weit­win­kel­ob­jek­ti­ve genannt. Ihnen ste­hen die Nor­mal­ob­jek­ti­ve mit Brenn­wei­ten von 50 mm gegen­über, die in etwa den Blick­win­kel des mensch­li­chen Auges imitieren.

Astro­fo­to­gra­fie: Den Moment einfrieren

Astro­fo­to­gra­fie hat ihren ganz beson­de­ren Reiz: Neben den über­wäl­ti­gen­den Moti­ven spie­len auch die Vor­freu­de und die Aben­teu­er­lust eine gro­ße Rol­le. Trotz­dem will das nächt­li­che Shoo­ting gut geplant sein. Wenn du dich aber in einer ster­nen­kla­ren Nacht mit der rich­ti­gen Kame­ra und einem Sta­tiv unter dem Him­mels­zelt wie­der­fin­dest, wirst nicht nur das ein­zig­ar­ti­ge Motiv zu schät­zen wis­sen, son­dern auch den ein­zig­ar­ti­gen Moment.

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