Voller Elan gehst du an deinen Hausputz, doch mittendrin verliert der Staubsauger plötzlich deutlich an Saugkraft. Nur in den seltensten Fällen hat das Gerät einen technischen Defekt erlitten und muss repariert oder ausgetauscht werden. Oft kannst du selbst Hand anlegen und dem Staubsauger wieder zu alter Stärke verhelfen. Wir haben die häufigsten Ursachen von mangelnder Saugkraft und mögliche Lösungsansätze zusammengefasst, damit dein Gerät wieder mit hoher Saugleistung glänzen kann.
Die naheliegendste Grund für eine verringerte Saugfähigkeit ist ein voller Staubbeutel. Dieser kann nämlich nur eine begrenzte Menge an Dreck und Staub aufnehmen. Wenn er zum Bersten gefüllt und aufgebläht ist, sollte der Beutel dringend ausgetauscht werden. Überprüfe den Zustand des Beutels, auch wenn die Anzeige an deinem Sauger den Beutel noch nicht als voll ausweist. Wie du den Beutel entnimmst und einen neuen einlegst, ist von Modell zu Modell unterschiedlich. Folge einfach den Anweisungen in der Betriebsanleitung.
Im Zusammenhang mit dem Staubsaugerbeutel können noch zwei weitere Probleme auftreten: Der Beutel kann entweder falsch eingelegt worden sein oder das Modell passt nicht zu deinem Elektrogerät. Schaue also nach, ob der Beutel beim Verschließen der Klappe vielleicht verklemmt oder verrutscht ist oder ob auf dem Beutel auch ausdrücklich dein Staubsaugermodell genannt ist. Ein falscher Staubsaugerbeutel kann zu verringerter Saugleistung und im schlimmsten Fall zu Defekten führen.
Auch beutellose Staubsauger können ihre Aufnahmekapazität erreicht haben. Verwendest du ein solches Gerät, prüfe den Staubauffangbehälter und leere diesen bei Bedarf. Als Faustregel kannst du dir merken, dass ein Staubsauger alle vier bis sechs Wochen entleert werden sollte, wenn du zweimal wöchentlich saugst. Der regelmäßige Austausch beugt auch schlechten Gerüchen vor. Gleiches gilt für die Reinigung. Insbesondere bei häufiger Benutzung solltest du zumindest das Verbundstück von Schlauch und Beutel überprüfen und säubern.
Ein Staubsaugerschlauch hat in der Regel keinen sonderlich großen Durchmesser, sodass dieser schnell verstopfen kann, sollte dein Gerät größere Teile einsaugen. Vor allem Abfall mit fester Struktur wie Scherben kann sich in der Riffelung des Schlauchs verhaken. Entferne zur Prüfung den Schlauch vom Staubsauger. Dieser ist in der Regel mit einem einfachen Schraubmechanismus angebracht. Lege den Schlauch auf eine gerade Fläche und schaue hindurch. Eine Taschenlampe kann helfen, mögliche Verstopfungen kenntlich zu machen. Kontrolliere auch die Teleskopstange. Solltest du einen Fremdkörper entdecken, versuche, diesen mit einem Besenstiel oder Ähnlichem zu beseitigen.
Ist die Saugleistung deines Staubsaugers eingeschränkt, kann dies auch an einem verdreckten Staubfilter liegen. Einer sitzt meist am Motorgehäuse hinter einem Plastikgitter und schützt den Antrieb vor Staub und Dreck. Ein weiterer Staubfilter – der sogenannte Abluftfilter – befindet sich meist direkt hinter dem Staubsaugerbeutel. Kontrolliere beide Filter. Sind sie leicht verschmutzt, kannst du die Filter ausklopfen. Sind die Filter bereits schwarz gefärbt, solltest du einen Austausch vorziehen. Das Gitter lässt sich samt Filter bei den meisten Modellen einfach herausziehen. Halte dich hierbei an die Betriebsanleitung. Staubfilter kannst du in der Drogerie nachkaufen. Der Abluftfilter sollte einer regelmäßigen Reinigung unterzogen werden: Säubere ihn am besten bei jedem Staubsaugerbeutelwechsel gründlich. Reicht das Ausklopfen nicht aus, löse die Staubpartikel mit den Händen vom Filter. Beim Motorschutzfilter reicht ein jährlicher Austausch in der Regel aus.
Zudem verfügen die meisten beutellosen Staubsauger über einen Zentralfilter, der stark von Staubpartikeln belastet wird. Dieser sollte möglichst einmal im Monat unter fließendem Wasser gereinigt und mindestens einmal jährlich gewechselt werden. Den Zentralfilter findest du bei den meisten Geräten direkt unter dem aufklappbaren Deckel des Staubsaugers. Übrigens haben einige moderne Geräte einen HEPA-Filter eingebaut, der neben Staubpartikeln auch Viren, Milben, Pollen und Aerosole auffängt und dein Zuhause somit hygienisch rein zurücklässt. Falls du dir also einen neuen Staubsauger zulegen solltest, wäre dieses Zubehör eine Überlegung wert.
Nicht wenige Interessierte achten beim Kauf eines Staubsaugers auf die angegebene Wattzahl. Je mehr Watt, desto stärker ist die Saugleistung, denken viele – doch das ist nicht zwingend so. Die Wattzahl beziffert die elektrische Leistung des Staubsaugermotors. Das bedeutet aber nicht, dass eine hohe Wattzahl immer eine hohe Reinigungsleistung zur Folge hat. Die Saugleistung hängt bei einem einwandfrei funktionierenden Gerät vornehmlich von der Motortechnik sowie von der Düsenkonstruktion am Saugrohr ab. So gibt es Staubsauger, die mit 800 Watt besser saugen als andere mit 1.600 Watt. Viel Watt bedeutet in erster Linie einen hohen Stromverbrauch.
Um einen sorgsameren Umgang mit der Energie zu gewährleisten, hat die EU einen Maximalwert von 1.600 Watt für neu verkaufte Staubsauger festgelegt. Seit September 2017 gilt eine weiter verschärfte Regelung. Seit jeher dürfen nur noch Staubsauger mit maximal 900 Watt verkauft werden. Zudem haben alle Geräte ein Energielabel, das die Energieeffizienzklasse von A (beste) bis G (schlechteste) anzeigt, erhalten. Auch die Reinigungsleistung wird seitdem mit den gleichen Kennzeichnungen angegeben. Seit 2019 dürfen Händler aber neue Staubsauger nicht mehr mit dem Energielabel bewerben.
Der Motor eines Staubsaugers produziert einen Sog, um Staub und Schmutz ins Innere zu befördern. Wenn diese Luft auf ihrem Weg vom Fußboden in den Beutel beziehungsweise Staubauffangbehälter entweichen kann, reduziert sich die Saugkraft. Dies kann verschiedene Ursachen haben:
- Hat der Schlauch einen Riss oder ein Loch, kannst du diese Stelle provisorisch mit starkem Klebeband abdichten, ein Austausch ist dennoch zu empfehlen.
- Eine oder mehrere Steckverbindungen zwischen den verschiedenen Staubsaugerteilen sind undicht: Löse alle Verbindungen einmal und stecken diese neu zusammen.
- Achte darauf, dass der Nebenluftregler am Griff geschlossen ist. Das ist die einstellbare Luftöffnung am Griff, der verhindert, dass sich die Düse am Boden oder an anderen Gegenständen wie Vorhängen festsaugt.
Grundsätzlich gilt: Hör genau hin, denn das Geräusch der einströmenden Luft ist meistens gut zu hören.
Staubsauger besitzen Bodenbürsten, die über zwei oder noch weitere Einstellungen verfügen. Einen Teppichboden solltest du mit eingeklappter Bürste saugen, einen Parkett-oder Laminatboden hingegen mit ausgeklappter Bürste. Zudem solltest du diese ebenfalls regelmäßig reinigen. Gerade bei Haustierbesitzern verfangen sich viele Haare in der Bürste, die für einen Saugkraftverlust verantwortlich sein können.
Hast du alle bisher aufgeführten Punkte kontrolliert, konntest die Ursache für den Saugkraftverlust aber nicht finden, kann auch der Motor oder das Gebläse des Staubsaugers defekt sein. Achte auf den Klang: Hört sich der Sauger dumpf an oder verrichtet er seine Arbeit wesentlich lauter als früher, ist das ein untrügliches Zeichen. Auch klopfende oder rasselnde Geräusche deuten auf einen Motor- oder Gebläseschaden hin. So könnten zum Beispiel Lamellen gebrochen sein. In solchen Fällen solltest du dich auf jeden Fall mit dem Hersteller in Verbindung setzen und auf eine Reparatur durch einen Fachmann setzen. In manchen Fällen kann es die sinnvollste Entscheidung sein, sich ein neues Gerät zuzulegen.
Ein schlecht saugender Staubsauger kann schnell zu Frust beim Hausputz führen. Oft ist jedoch kein technischer Defekt für den Saugkraftverlust verantwortlich, sondern verstopfte Filter, Beutel und Saugrohre. Diese Probleme können mit einfachen Mitteln meist selbst behoben werden. Mit voller Saugkraft ist deine Unterkunft dann im Handumdrehen wieder vom Schmutz befreit.
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