Ist dein Staubsauger kaputt, ist das ärgerlich – aber nicht unbedingt ein Grund, den Techniker kommen zu lassen. Defekte können viele Ursachen haben und oft ist die Reparatur gar nicht so schwierig. UPDATED zeigt, welche Probleme du selbst beheben kannst du wie du dabei vorgehst.
Hinweis: Wenn du deinen Staubsauger reparieren möchtest, solltest du das Gerät vom Strom trennen.
Da verschiedene Staubsaugermodelle unterschiedlich aufgebaut sind, sind die folgenden Anleitungen allgemein gehalten. Orientiere dich immer an der Bedienungsanleitung des Herstellers, wenn es zum Beispiel darum geht, Teile auseinanderzubauen.
Lässt die Saugleistung zunehmend nach, muss nicht unbedingt ein Defekt der Grund dafür sein. Oft ist der Staubsauger einfach verstopft oder anderweitig verschmutzt, sodass er nicht mehr ordentlich arbeiten kann. In diesem Fall kannst du deinen Staubsauger ganz einfach selbst “reparieren”, denn meist reicht eine gründliche Reinigung.
So reinigst du deinen Staubsauger gründlich:
- Löse alle ab- und herausnehmbaren Teile vom Staubsaugerkorpus. Bodendüse, Staubsaugerrohr und ‑schlauch lassen sich in der Regel einfach voneinander abziehen.
- Kontrolliere alle Teile auf mögliche Verstopfungen, indem du zum Beispiel mit einer kleinen Lampe hineinleuchtest. Steckt etwas in Staubsaugerschlauch oder ‑rohr fest, kannst du es meist mit einem längeren Holzstäbchen oder (beim Schlauch) vorsichtig mit einem dünnen Besenstiel entfernen.
- Entferne die Bürstenwalze. Es kann schnell passieren, dass sich Haare und längere Fäden um die Walze wickeln, was die Saugleistung beeinträchtigt. Entferne sie vorsichtig, indem du sie mit einer Schere durchschneidest und dann abziehst.
- Überprüfe den Staubsaugerfilter. Hier sammelt sich mit der Zeit Schmutz und sorgt dafür, dass die Luft im Inneren des Geräts nicht mehr ordentlich zirkulieren kann. Klopfe den Filter aus und entferne größere Schmutzteile mit den Fingern. Ist der Filter sehr stark verschmutzt, solltest du ihn austauschen. Ersatz gibt es in der Drogerie.
Ziehst du den Staubsauger beim Saugen am Schlauch hinter dir her, kann es zu Rissen im Schlauch kommen. Du kannst den Schlauch komplett austauschen – allerdings sind Ersatzteile in der Regel vergleichsweise teuer. Ist der Riss nicht allzu groß, kannst du den Schlauch selbst reparieren. Wichtig ist, dass du den Riss luftdicht stopfst. Hintergrund: Zieht der Staubsauger weiterhin Luft durch die kaputte Schlauchstelle ein, leidet die Saugkraft darunter.
Handelt es sich um einen kleinen Riss, kannst du hochreißfestes Klebeband aus dem Baumarkt für die Reparatur benutzen. Ist der Riss größer, kann es sinnvoll sein, ein kurzes Stück Plastikrohr plus Klebeband zu verwenden. Tipp: Das Plastikrohr sollte einen minimal größeren Durchmesser haben als der Staubsaugerschlauch.
So reparierst du einen kleinen Riss im Schlauch deines Staubsaugers:
- Überprüfe, an welcher Stelle des Schlauchs sich der Riss befindet und wie groß er ist. Schalte den Staubsauger dafür falls nötig kurz an. Trenne ihn danach wieder vom Strom.
- Umwickele die kaputte Stelle mehrfach mit dem Spezialklebeband. Achte darauf, dass der Riss luftdicht abgeklebt ist.
- Schalte den Staubsauger erneut ein, um die reparierte Stelle auf Dichtigkeit zu überprüfen. Zieht der Schlauch immer noch Luft, hilft eine zusätzliche Lage Klebeband.
So reparierst du größere Risse im Schlauch deines Staubsaugers:
- Suche zunächst den Riss, indem du wie im vorherigen Abschnitt beschrieben vorgehst.
- Schiebe das Plastikrohr über die kaputte Schlauchstelle und umwickelte beide Enden mit Klebeband, sodass Schlauch und Plastikrohrstück gut miteinander verklebt sind.
- Umwickele das gesamte Plastikrohrstück mit Klebeband. Führe das Klebeband auch an beiden Enden ein Stück weit über den Staubsaugerschlauch hinüber, damit die beiden Teile luftdicht miteinander verbunden sind.
- Überprüfe, ob dein Staubsauger wieder ordnungsgemäß saugt. Ist das nicht der Fall, dichte die reparierte Stelle noch fester ab.
Riecht dein Staubsauger im Betrieb nach Plastik oder Gummi, könnten die Zahnriemen daran schuld sein. Normalerweise sorgen die Gummiriemen dafür, dass sich Bürstenrolle und Antriebsachse richtig drehen. Sind zum Beispiel die Zähne des Riemens verschlissen, kann es passieren, dass die Riemen während des Staubsaugens durchrutschen, anstatt sich ordnungsgemäß mitzudrehen.
Die gute Nachricht: Zahnriemen sind relativ günstige Staubsaugerersatzteile und lassen sich vergleichsweise einfach austauschen.
So wechselst du einen Zahnriemen im Staubsauger aus:
- Öffne die Bodendüse deines Staubsaugers. Meist musst du hierfür einige Schrauben an der Bodenplatte lösen. Dann kannst du die Platte abnehmen.
- Die Zahnriemen an der Bürstenrolle sollten sichtbar sein. Sie sitzen an beiden Enden der Bürstenrolle, sind außen glatt und innen mit kleinen Zähnen versehen. Sieh nach, ob du optische Verschleißerscheinungen feststellen kannst. Ist das der Fall, solltest du den betroffenen Riemen austauschen.
- Löse die Bürstenrolle aus ihrer Halterung in der Bodendüse.
- Ziehe die Bürstenrolle aus den Zahnriemen heraus.
- Entferne den betroffenen Zahnriemen aus der Bodendüse, indem du ihn vom Ende der Motorachse abziehst.
- Führe den neuen Zahnriemen über das Ende der Motorachse.
- Schiebe die Bürstenrolle durch das andere Ende des neuen Zahnriemens.
- Setze die Bürstenrolle wieder in die Bodendüse ein.
- Befestige die Bodenplatte an der Bodendüse.
Geht dein Staubsauger gar nicht mehr an, könnte der Stromfluss gestört, also ein Kabel oder eine Sicherung defekt sein. Achtung: Diese Reparatur kannst du selbst durchführen – du solltest dich aber nur daran machen, wenn du ein gewisses technisches Grundwissen besitzt! Lass deinen Staubsauger im Zweifelsfall lieber von einem Fachmann reparieren.
Möchtest du es selbst wagen, brauchst du ein sogenanntes Multimeter (einen Strommesser).
So überprüfst du den Stromfluss im Staubsauger:
- Nimm den Staubsauger vom Strom.
- Öffne den Korpus des Staubsaugers, indem du alle nötigen Schrauben und Steckverbindungen löst.
- Du solltest das aufgewickelte Kabel und die Sicherungen sowie die Kabelverbindungen vom Anschalter zum Motor sehen können.
- Nimm das Kabelgewinde aus dem Staubsaugerkorpus.
- Teste mit dem Multimeter, ob vom Stecker Strom bis zu den verschiedenen Anschlüssen des Kabelaufwicklers fließt.
- Ist das der Fall, überprüfe die Verbindungen zwischen Kabel und Schalter, während dieser auf “An” gestellt ist.
- Teste danach den Stromfluss vom Schalter zum Motor.
- Überprüfe alle Kabel- und Sicherungsanschlüsse im Inneren des Staubsaugers, bis du eventuell auf eine defekte Stelle stößt.
- Säubere möglicherweise angelaufene oder anderweitig verschmutzte Kontakte vorsichtig und tausche kaputte Teile aus.
- Setze den Kabelaufwickler wieder an seinen Platz im Korpus.
- Verschließe den Korpus wieder.
Hast du alle Punkte aus diesem Ratgeber überprüft, doch dein Staubsauger funktioniert trotzdem nicht, könnte ein Motorschaden der Grund sein. In diesem Fall gilt: Mit technischem Know-how kannst du einzelne Teile des Motors selbst austauschen und reparieren – empfehlenswert ist das allerdings nicht. Ein kompletter Motoraustausch lohnt oft nicht. Mit Ausnahme von sehr teuren Geräten ist ein Neukauf häufig günstiger als das Ersatzteil.
Auch wenn Staubsauger heute immer moderner werden, sind sie im Inneren recht einfach aufgebaut. Das ist praktisch, denn: Ist etwas kaputt, kannst du deinen Staubsauger oft selbst reparieren. Meist sind nur wenige Handgriffe nötig, damit das gute Stück wieder funktioniert – zum Beispiel, wenn nur der Filter verstopft oder die Bürstenrolle blockiert ist. Mit dem richtigen technischem Grundwissen kannst du unter Umständen auch Sicherungen und Stromverbindungen reparieren. Liegt ein Motorschaden vor, lohnt sich eine Reparatur häufig nicht.
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