Mit oder ohne? Auf der Suche nach einem neuen Staubsauger stellt sich heutzutage die Frage: Soll das neue Gerät mit oder ohne Beutel sein? UPDATED zeigt die Stärken und Schwächen beider Modelle.
Wie bei allen Neuanschaffungen spielt auch beim Staubsauger die Kostenfrage eine entscheidende Rolle. In dem Punkt ist zunächst der Staubsauger mit Beutel klar im Vorteil: Er ist meist nur halb so teuer wie das beutellose Gerät. Mit der Zeit gleicht es sich aber wieder aus, da natürlich regelmäßig neue Staubsaugerbeutel gekauft werden müssen.
Ob nun der Staubsauger mit oder der ohne Beutel günstiger ist, hängt von der individuellen Nutzung ab:
- Wie oft saugst du?
- Wie groß ist die zu reinigende Fläche?
- Wie viel Schmutz entsteht? Leben Tiere oder Kinder im Haus?
Im Folgenden findest du zwei Beispiele, die dir bei der Beantwortung der Preisfrage helfen können.
Bei einer Wohnfläche von etwa 50 Quadratmetern und wöchentlicher Reinigung reicht es aus, den Beutel alle zwei bis drei Monate zu wechseln. Geht man von einer Lebensdauer des Staubsaugers von acht Jahren und einem durchschnittlichen Beutelpreis von 1,50 Euro aus, liegen die Mehrkosten bei etwa 60 Euro. Hier lohnt sich aus Kostensicht also der Kauf des günstigeren Staubsaugers mit Beutel.
Beispielrechnung: 5 Beutel/Jahr x 8 Jahre x 1,50 Euro Beutelpreis = 60 Euro
Bei einer Wohnfläche von 100 Quadratmetern oder einer höheren Schmutzbelastung durch Haustiere beziehungsweise einer großen Familie sieht die Rechnung anders aus. Durch die tägliche Reinigung sollte ein Beutel etwa ein Mal pro Monat gewechselt werden. Die Kosten summieren sich somit bei den gleichen Parametern auf fast 150 Euro, bei teureren Beuteln sogar noch mehr. Hier kann sich die Anschaffung eines teureren beutellosen Geräts also durchaus lohnen.
Beispielrechnung: 12 Beutel/Jahr x 8 Jahre x 1,50 Euro Beutelpreis = 144 Euro
Wer befreit Teppich und Co. am schnellsten von Schmutz, Staub und Haaren? Zum Teil gibt es dabei gewaltige Unterschiede – zwischen den Staubsaugern verschiedener Hersteller. Ob die Staubsauger mit oder ohne Beutel arbeiten, ist hingegen weniger entscheidend, als man zunächst annehmen würde. In der Theorie saugen beide Modelle etwa gleich gut. Wichtig beim Staubsauger mit Beutel: je voller der Beutel, desto geringer die Saugleistung.
Dauerschnupfen, Juckreiz in der Nase bis hin zu Asthma: Wer unter einer Hausstaub-Allergie leidet, dem hilft es, wenn die Staubkonzentration in den eigenen vier Wänden möglichst gering ist. Wie viel Feinstaub ein Staubsauger wieder in die Luft pustet, hängt in erster Linie vom eingebauten Filter ab. Allergiker*innen sollten möglichst darauf achten, einen Staubsauger mit HEPA-Filter zu kaufen. Die Filterart wird je nach Filterleistung in diverse Klassen E10 bis E12 (EPA) sowie H13 und H14 (HEPA) unterteilt. Die besten Filter sieben bis zu 99, 995 Prozent aller Schadstoffe heraus. Generell gilt: Je höher die Filterklasse ist, desto reiner ist die Luft, die wieder aus dem Staubsauger kommt. Zusätzlich gibt es bei einigen beutellosen Saugern einen Wasserfilter. Diese filtern die Abluft zusätzlich durch Wasser. Dadurch werden Pollen und feine Staubpartikel zurückgehalten.
Ein beutelloser Staubsauger mit einem Wasserfilter und einer hohen Filterklasse ist somit am besten dazu geeignet, den Hausstaub in der Raumluft zu verringern. Allerdings muss bei beutellosen Saugern auch regelmäßig der Behälter ausgekippt werden – eine sehr staubige Angelegenheit. Leere den Behälter idealerweise außerhalb der Wohnräume aus, entweder direkt über der Mülltonne oder zumindest in eine Plastiktüte.
Allergiker*innen sollten sich also in erster Linie an der Filterklasse des Staubsaugers orientieren. Zu einem beutellosen Modell solltest du nur dann greifen, wenn du den Behälter ohne Umstände außerhalb der Wohnung entleeren kannst.
Mehr zum Thema Staubsauger-Wahl für Allergiker findest du hier:
Viel Lärm um nichts? Nicht ganz, denn oft sind beutellose Staubsauger deutlich lauter als ihre Kollegen mit Beutel. Das liegt an der Zyklontechnik, die bei Staubsaugern ohne Beutel zum Einsatz kommt. Die verwendete Technik benötigt einen starken Saugstrom, die Motorleistung kann daher nicht oder nur minimal elektronisch reduziert werden. Je nach Modell kann die Saugstärke am Gerät reguliert werden, doch auf die Lautstärke hat das keinen Einfluss – es bleibt laut. Bei Staubsaugern mit Beutel verringert sich die Lautstärke hingegen, wenn die Leistung reguliert wird.
Beutelstaubsauger | Beutelloser Staubsauger | |
---|---|---|
Vorteile | Günstiger Preis Leise Beutel lassen sich schnell und fast staubfrei wechseln | Meist geringeres Gewicht dank kompakter Bauweise Kein Verlust der Saugkraft Umweltfreundlich Keine laufenden Kosten durch Beutel Nahezu geruchslos |
Nachteile | Laufende Kosten durch Beutel Verlust der Saugkraft je voller der Beutel wird Beutel verursachen Müll Beutel riechen | Höherer Anschaffungspreis Teilweise sehr laut Leeren des Behälters verursacht Staub Häufige Reinigung des Auffangbehälters nötig |
Damit ein Staubsauger nicht anfängt, unangenehme Gerüche zu verbreiten, muss er mindestens alle drei Monate gereinigt werden. Da die Hauptquelle des Geruchs für gewöhnlich im Beutel sitzt, ist dieser Nachteil gleichzeitig ein Pluspunkt: Der verschlossene Beutel kann einfach im Hausmüll entsorgt und der schlechte Geruch so mit wenigen Handgriffen beseitigt werden. Bei der beutellosen Variante solltest du den Staubbehälter deshalb regelmäßig reinigen. Viele Hersteller empfehlen sogar eine Leerung und Reinigung nach jeder Nutzung. Im Alltag reicht je nach Nutzungsverhalten aber meistens eine gründliche Reinigung alle zwei bis vier Wochen aus. Vergiss bei der Reinigung nicht den Behälter auch auszuspülen und komplett trocknen zu lassen. Insgesamt haben in dieser Kategorie die Beutelsauger wohl die Nase vorn. Trotzdem ist eine regelmäßige Reinigung bei beiden Staubsaugerarten notwendig.
Wer beim Staubsauger Wert auf die Optik legt, wird eher zum beutellosen Modell greifen. Da kein großes Beutel-Fach notwendig ist, gibt es bei diesen Geräten hinsichtlich des Designs einen größeren Gestaltungsspielraum. Die Modelle wirken meist moderner.
Bezogen auf das Gewicht: hier liegen Staubsauger ohne Beutel ganz klar vorn. Dank ihrer kompakten Bauweise sind sie meist leichter als ihre Konkurrenten mit Beutel.
Hier findest du noch mal zusammengefasst die jeweiligen Vor- und Nachteile für Geräte mit oder ohne Beutel:
- Wer moderne Technik möchte und das regelmäßige Reinigen des Geräts nicht scheut, greift eher zum beutellosen Modell.
- Wenn dich der typische Staubsaugergeruch nicht stört und du lieber einen Beutel wechseln statt ein Gerät reinigen möchtest, triffst du mit einem konventionellen Staubsauger eine gute Wahl.
- Welche Variante preiswerter ist, richtet sich danach, wie groß dein Wohnraum ist und wie oft du saugst: Bei einer großen Wohnfläche von 100 Quadratmetern und einer täglichen Reinigung lohnt sich der beutellose Sauger. Die Modelle sind zwar in der Anschaffung teurer, es müssen aber keine Beutel gekauft werden. Saugst du ohnehin wenig und nur kleine Flächen, musst du auch nicht so oft neue Beutel kaufen. Hier rechnet sich die Anschaffung des günstigeren Staubsaugers mit Beutel.
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