Der Staubsauger schnurrt und röhrt, doch er lässt mehr Schmutz liegen, als er entfernt? Und hinter ihm folgt ein gräulicher Nebelschleier, der in der Sonne glitzert? Nicht nur für Allergiker wird es jetzt Zeit, die Filter vom angesammelten Schmutz zu befreien, damit die Saugleistung wieder so ist wie am ersten Tag. Während Einmalfilter einfach ausgetauscht werden, verlangen Mehrfachfilter wie HEPA- oder Lamellenfilter nach einer besonderen Behandlung. UPDATED sagt dir, wie du dabei vorgehst.
- Motorfilter, Zentralfilter, Abluftfilter – was ist was?
- Anleitung: HEPA-Filter reinigen Schritt für Schritt
- Anleitung: Lamellenfilter reinigen Schritt für Schritt
- Staubsauger-Pflege: So behält das Gerät seine volle Leistung
Motorfilter, Zentralfilter, Abluftfilter – was ist was?
Auch Beutelstaubsauger besitzen einige Filter, beutellose Modelle – auch Zyklonstaubsauger genannt – in der Regel noch einen mehr. Diese Filter befinden sich in deinem Staubsauger:
Motorfilter
Er befindet sich in beiden Arten von Staubsaugern und sorgt dafür, dass nicht versehentlich gröbere Teile wie zum Beispiel Büroklammern oder Nägel in das Innere gelangen und dort Beschädigungen hervorrufen.
Abluftfilter
Er kommt in der Regel ebenfalls sowohl in beutellosen als auch in Staubsaugern mit Beutel zum Einsatz. Der Abluftfilter reinigt die Luft, die ganz am Ende des Saugvorgangs wieder an die Umgebung abgegeben wird. Vor allem Allergiker können darunter leiden, wenn dabei kleinste Partikel quasi aufgewirbelt werden. Für sie ist ein HEPA-Filter (siehe Kasten) als Abluftfilter besonders geeignet.
Zentralfilter
Er gehört zur Ausstattung bei sogenannten Einfach-Zyklonstaubsaugern. Diese beutellosen Geräte fangen gröbere Schmutzpartikel im Auffangbehälter auf, die feineren Partikel landen im Zentralfilter.
Das ist ein HEPA-Filter
HEPA-Filter sind vor allem für Allergiker geeignet, denn sie filtern auch mikroskopisch kleinste Teilchen aus der Abluft, die sonst – aufgewirbelt durch den Luftstrom des Staubsaugers – durch den Raum zirkulieren. Die Abkürzung steht für “High Efficiency Particulate Air” (auf Deutsch “hocheffizient bei Luftpartikeln”).
Im Gegensatz zu anderen Filtern funktionieren sie nicht wie ein Sieb, das entsprechend kleine Öffnungen besitzt. Stattdessen besteht ein HEPA-Filter aus gefalteten Schichten, in deren Windungen sich die Partikel quasi “verfangen” und an den Fasern haften bleiben.
HEPA-Filter gibt es in verschiedenen Partikelfilterklassen – von E10 (85 Prozent der Staubpartikel werden zurückgehalten) über H14 (99,995 Prozent werden herausgefiltert) bis zu U17 (99,999995 Prozent). Für Allergiker genügt ein Filter ab der Klasse H13, Filter der U‑Klasse sind in eher in Laboratorien und Quarantänestationen im Einsatz als in Haushaltsstaubsaugern.
Mehr dazu findest du im Ratgeber Endlich durchatmen: Tipps zur Staubsauger-Wahl für Allergiker.
Anleitung: HEPA-Filter reinigen Schritt für Schritt
HEPA-Filter gibt es als Einmalfilter und als wiederverwendbare Modelle, die du auswaschen kannst. Wann dies notwendig ist, erkennst du daran, dass die Saugleistung merklich nachlässt. Sieh auch in der Bedienungsanleitung des Staubsaugers nach, ob dort eine Empfehlung abgegeben ist, wann und wie die Filter zu reinigen sind. In der Regel reinigst du einen HEPA-Filter aber wie folgt:
- Als Allergiker trägst du bei der Reinigung am besten eine Atemschutzmaske.
- Filter aus dem Gerät nehmen und zunächst durch Ausklopfen den groben Schmutz entfernen.
Tipp: Vor allem Allergiker sollten den Filter dafür in einen Plastikbeutel stecken, diesen verschließen und erst dann den Filter ausklopfen, damit keine Partikel in die Atemluft gelangen. - Warte, bis sich der Staub im Beutel gesetzt hat.
- Den Beutel vorsichtig öffnen, den Filter entnehmen, den Beutel wieder verschließen und entsorgen.
- Spüle den Filter unter laufendem Wasser vorsichtig aus. Bei hartnäckigen Verschmutzungen kannst du etwas fettlösendes Geschirrspülmittel verwenden.
Achtung: Eine Bürste – etwa eine Zahnbürste – solltest du nur verwenden, wenn es vom Hersteller erlaubt ist. Andernfalls kannst du die empfindlichen Filterteile beschädigen. Manche Hersteller liefern eine geeignete Bürste gleich mit. - Den ausgewaschenen Filter vollständig trocknen lassen. Andernfalls finden zurückgebliebene Sporen und Schimmelpilze einen idealen Nährboden.
- Setze den Filter wieder gemäß Anleitung in den Staubsauger ein.
Anleitung: Lamellenfilter reinigen Schritt für Schritt
Der Lamellenfilter, der als Zentralfilter in Zyklonstaubsaugern zum Einsatz kommt, setzt sich schnell mit Staub zu und sollte deshalb regelmäßig gereinigt werden. Bei sogenannten Einfach-Zyklonstaubsaugern findest du ihn im Auffangbehälter. Am besten führst du die folgenden Schritte im Freien aus.
- Nimm den Lamellenfilter aus dem Auffangbehälter und entferne durch Ausklopfen den groben Schmutz.
- Lege den Lamellenfilter für etwa eine Stunde in warmes Wasser ein oder spüle ihn unter fließendem Wasser vorsichtig ab.
Achtung: Verwende keine scharfen Reinigungsmittel, durch die die empfindlichen Lamellen beschädigt werden können. - Hat sich ein Teil des Schmutzes nicht gelöst, kannst du ihn mithilfe einer weichen Zahnbürste vorsichtig entfernen.
- Vor dem Wiedereinsetzen muss der Lamellenfilter vollständig austrocknen. Denn das Wasser dehnt die Lamellen aus, wodurch die Poren verschließen und der Filter keine Schmutzpartikel aufnehmen kann. Am besten trocknet der Filter mindestens 24 Stunden, zur Unterstützung kannst du auch einen Haartrockner benutzen.
- Setze den getrockneten Lamellenfilter ein und baue den Staubsauger wieder zusammen.
Frischer Geruch für den Staubsauger
Wenn es aus dem Staubsauger müffelt, sind dafür in der Regel Milben und Bakterien verantwortlich. Eine regelmäßige Reinigung der Filter oder des Auffangbehälters bzw. der Austausch des Staubsaugerbeutels sind deshalb unerlässlich.
Eine frische Duftbrise erreichst du, wenn du ein wenig Waschmittelpulver oder Tee aufsaugst. Aber Achtung: Beides sollte absolut trocken sein, damit sich kein feuchter Nährboden für übelriechende Mikroorganismen bildet.
Mehr dazu findest du im Ratgeber “Hilfe, mein Staubsauger stinkt”.
Staubsauger-Pflege: So behält das Gerät seine volle Leistung
Damit der Staubsauger auch langfristig den gesamten Schmutz entfernt, sollte er regelmäßig gereinigt werden. Das bedeutet – falls vorhanden – einen Austausch des Beutels, sobald das Gerät an Leistung verliert, sowie die Reinigung der Filter. Aber auch die folgenden Punkte gehören zur Staubsauger-Pflege dazu.
Wichtig: Ziehe vor jeder Reinigung den Stecker aus der Steckdose! Lasse kein Wasser in die Nähe des Motors kommen!
- Bodendüse: Nach jedem Saugen sollten Staubreste abgezupft und die Bürsten mit einem Kamm von feinen Haaren u. ä. befreit werden. Achte darauf, dass die Ansaugöffnung komplett frei ist.
- Saugrohre: Grobe, eingeklemmte Fremdkörper kannst du mit einem dünnen langen Stab oder Stock entfernen. Um Rückstände zu entfernen, die sich an den Innenwänden festgesetzt haben, kann das Rohr für rund zwei Stunden in warmes Wasser – etwa in der Badewanne – mit etwas fettlösendem Spülmittel gelegt werden. Anschließend gründlich ausspülen und vollständig trocknen lassen.
- Auffangbehälter: Bei Beutelstaubsaugern solltest du bei einem Beuteltausch auch den Innenbereich feucht auswischen. Bei einem beutellosen Staubsauger reinige den Staubauffangbehälter nach jeder Benutzung, indem du ihn auswäschst und gründlich abtrocknest.
- Gehäuse: Wische einfach mit einem feuchten Tuch über das geschlossene Gerät und trockne die Flächen mit einem fusselfreien Tuch.
Dem Staub keine Chance
Die Hausarbeit gehört für viele zu den ungeliebten Tätigkeiten. Dabei nehmen einem Geräte wie Geschirrspüler, Waschmaschine oder eben Staubsauger doch den größten Teil der Arbeit ab. Damit das auch so bleibt und vor allem Allergiker nicht unter den aufgewirbelten Schmutzpartikeln leiden, sollten Staubsauger regelmäßig gereinigt werden. Vor allem den Filtern gilt ein besonderes Augenmerk – damit auch morgen der Staub keine Chance hat.
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