Der letzte Teller verschwindet in der Spülmaschine — in der Küche herrscht wieder Ordnung. Doch statt sich mit dem vertrauten Gluckern an den Abwasch zu machen, schweigt der Geschirrspüler und lässt nur eine Fehlermeldung aufleuchten. Aber kein Grund zur Beunruhigung: Wir zeigen dir, welche Ursachen dahinterstecken können und wie du diese behebst.
Bevor du den Geschirrspüler aus seiner Nische bewegst, prüfst du am besten als Erstes, ob der Wasserhahn, an dem der Zulaufschlauch der Maschine angeschlossen ist, versehentlich zugedreht wurde. Ist das der Fall, drehst du ihn einfach wieder auf.
Ist der Wasserhahn aufgedreht, kann die Ursache für das Problem im sogenannten Rückflussverhinderer liegen, der sich im Hahn befindet. Ist dieser verkalkt, lässt er zu wenig Wasser durch und sorgt damit dafür, dass die Spülmaschine streikt. Ob dies der Fall ist, findest du leicht heraus:
- Nimm einen Eimer und stelle ihn unter den Wasserhahn. Drehe den Wasserhahn zu.
- Entferne den Zulaufschlauch der Maschine und halte eine Uhr mit Sekundenzeiger oder die Stoppuhr deines Smartphones bereit.
- Öffne den Wasserhahn komplett.
- Innerhalb von acht Sekunden müssen nun mindestens 2,5 Liter Wasser in den Eimer geflossen sein. Falls du deutlich weniger Wasser misst, ist dein Wasserhahn verkalkt.
Den verkalkten Wasserhahn kannst du entweder selbst entkalken oder durch ein neues Modell austauschen – im Baumarkt sind diese bereits für etwa zehn Euro erhältlich. Für das Ab- beziehungsweise Anmontieren des Hahnes benötigst du entweder zwei Zangen oder eine Zange und einen Sechskantschlüssel, um die Mutter am Gewinde loszudrehen. Stelle auf jeden Fall den Hauptwasserhahn ab, bevor du loslegst. Drehe dann die Mutter am Wasserhahn entgegen des Uhrzeigersinns auf, entkalke ihn oder tausche ihn aus und drehe die Mutter dann wieder im Uhrzeigersinn zu.
Liegt der Fehler nicht am Wasserhahn, kommen als Nächstes der Zulauf- und der Ablaufschlauch der Maschine infrage. Möglicherweise ist einer der Schläuche geknickt oder eingeklemmt und lässt dadurch nicht ausreichend Wasser zur Maschine durch. Die meisten Geräte sind so programmiert, dass sie nur dann Wasser ziehen, wenn der Ablaufschlauch funktionstüchtig ist. Überprüfe daher immer beide Schläuche. Gehe dabei wie folgt vor:
- Drehe den Wasserhahn auf, an dem die Maschine angeschlossen ist, und schalte den Geschirrspüler an.
- Öffne den Schrank unter der Spüle. In der Regel ist die Spülmaschine hier angeschlossen, beide Schläuche sind also hierüber erreichbar.
- Ziehe sanft an jedem der Schläuche, um zu überprüfen, ob diese frei liegen und nicht durch einen Gegenstand blockiert werden.
- Stelle zudem sicher, dass es keinen Knick in einem der Schläuche gibt.
- Konntest du den Knick oder die Blockade entfernen, hörst du nun bereits, wie das Wasser wieder durch den Zulaufschlauch läuft.
- Läuft trotzdem noch kein Wasser, befindet sich der Knick vielleicht an dem Stück des Schlauches, den du nicht sehen kannst. Ziehe dann den Geschirrspüler vorsichtig aus seiner Nische. Dafür reichen in der Regel 10 bis 20 Zentimeter. In einer Einbauküche entfernst du dazu zunächst die Sockelleiste. Sockelleisten mit Montageclips kannst du ganz einfach ausklipsen, angeschraubte Leisten löst du mit dem Akkuschrauber.
- Überprüfe erneut alles auf einen Knick oder eine Blockade. Konntest du eine solche Störung feststellen und entfernen, kann das Wasser anschließend wieder einlaufen.
- Schiebe das Gerät nun wieder vorsichtig zurück in die Nische. Ziehe dabei immer wieder vorsichtig an beiden Schläuchen, damit diese nicht wieder geknickt werden.
Ist deine Spülmaschine bereits einige Jahre in Betrieb, sammeln sich mit der Zeit Speisereste, Öl oder Schmutz im Abwasserschlauch. Blockiert der Schmutz den Schlauch, zieht das Gerät automatisch kein Wasser mehr. Konntest du die beiden oben genannten Ursachen bereits ausschließen, baue nun den Ablaufschlauch ab. Der Schlauch verläuft von der Maschine zum Siphon unter der Spüle.
- Schaue zunächst sicherheitshalber ins Handbuch deiner Spülmaschine. Dort findest du nähere Informationen zur Position der Schläuche und zu den Besonderheiten der einzelnen Bauteile.
- Drehe den Wasserhahn zu und entferne den Geschirrspüler vom Stromnetz.
- Ziehe das Gerät vorsichtig aus ihrer Nische, sodass du den Abwasserschlauch gut erreichen kannst.
- Halte einen Eimer und alte Handtücher oder Wischlappen bereit, um im nächsten Schritt eventuelle Wasserreste aufzufangen.
- Entferne nun den Schlauch von der Maschine. Dieser ist in der Regel mit einer Klemme befestigt. Diese kannst du mit einer Zange aber einfach zusammendrücken und abziehen. Montiere auch das andere Ende des Schlauches von der Wand oder dem Siphon ab.
- Spüle den Schlauch gründlich mit heißem Wasser und Reinigungsmittel, etwa Spülmittel, durch.
- Baue den Schlauch wieder ein und drehe beide Verschlüsse sorgfältig zu.
- Sind nun die Verstopfungen beseitigt, sodass das Wasser wieder ungehindert abfließen kann, wird auch der Zulaufschlauch wieder Wasser ziehen.
Um Verstopfungen und Schmutzablagerungen in Zukunft vorzubeugen, lasse die Maschine regelmäßig, etwa alle fünf bis zehn Waschgänge, im Heißwaschprogramm durchlaufen. Dabei lösen sich auch hartnäckige Verschmutzungen. Grobe Essensreste sollten ohnehin nicht mehr am Geschirr sein, wenn dieses in die Spülmaschine wandert. Weniger Probleme dank regelmäßiger Reinigung: Schalte bei Ihrer Spülmaschine öfter mal den Heißwaschgang ein. So verhinderst du Ablagerungen und Verstopfungen.
Schon seit einigen Jahren sind Geschirrspüler mit einem Zulaufschlauch inklusive Aquastop-Modul ausgestattet – erkennbar an der meist kastenförmigen Ausbuchtung direkt hinter dem Ventil. Im Aquastop-Modul sind weitere Ventile eingebaut, welche die Wasserzufuhr unterbrechen, falls der Schlauch platzt. Bei einem defekten Aquastop-Modul kann es passieren, dass die Ventile fehlerhaft auslösen und die Wasserzufuhr unterbrechen. So gehst du in diesem Fall vor:
- Schließe zunächst den Absperrhahn.
- Löse den Zulaufschlauch am Geschirrspüler und platziere einen Eimer darunter. Lege das offene Ende des Schlauches in den Eimer.
- Öffne den Absperrhahn und lasse das Wasser fließen.
- Innerhalb von zehn Sekunden sollten gut drei Liter Wasser in den Eimer geflossen sein.
- Kommt weniger Wasser im Eimer an, ist das Aquastop-Modul wahrscheinlich defekt. Viele Hersteller bieten das Aquastop-Modul als Ersatzteil für ihre Maschinen an. Du kannst wahlweise also das Modul gegen das Ersatzteil tauschen oder gleich den ganzen Schlauch inklusive Aquastop wechseln. Das Aquastop-Modul zu reparieren, lohnt sich in der Regel nicht. Zum einen sollte diese Reparatur ausschließlich von einer Fachkraft durchgeführt werden, weil das Bauteil unter Strom steht. Zudem ist es meistens günstiger, ein Ersatzteil einzubauen.
Manchmal ist das Problem etwas komplexer als in den oben genannten Fällen, etwa wenn ein Defekt am Magnetventil oder anderen elektronischen Teilen im Inneren der Spülmaschine vorliegt. Das Magnetventil des Geschirrspülers wird von einem elektrischen Kreis gesteuert und hat die Aufgabe, je nach Programm Wasser einströmen zu lassen. Sind alle anderen Ursachen ausgeschlossen und zieht die Spülmaschine immer noch kein Wasser, kann ein defektes Magnetventil der Grund sein. Um aber diesen Fehler eindeutig zu identifizieren und zu beheben, musst du Seiten- oder Rückwände der Maschine abbauen und die Elektronik freilegen. Diese Arbeiten solltest du aber Personen vom Fach überlassen, zumal ein Auseinanderbauen des Geschirrspülers in der Regel zum Verlust der Herstellergarantie führt.
In vielen Fällen kannst du die Störungen deiner Spülmaschine einfach selbst beheben und dir damit einen Anruf beim Kundendienst sparen. Oft ist es tatsächlich nur ein kleiner Knick im Wasserschlauch – und kaum hast du diesen gerade gerückt, lässt deine Spülmaschine auch wieder das vertraute Gluckern und Wasserrauschen ertönen und macht sich wie gewohnt an den Abwasch.
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