Rosa ist nicht jedermanns Lieblingsfarbe – vor allem dann nicht, wenn sie die einst weißen Hemden ziert. Doch hat sich zwischen die Weißwäsche eine rote Socke in die Waschmaschine gemogelt, kann aus Weiß plötzlich Rosa werden. Ärgerlich, aber nicht schlimm: Wir zeigen Ihnen, wie Sie Verfärbungen und Grauschleier wieder aus Ihrer Wäsche entfernen.
- Entfärber aus dem Fachhandel
- Diese Hausmittel helfen beim Entfärben
- Ungewöhnliche Entfärber
- So schützen Sie Ihre Wäsche vor Verfärbungen
Entfärber aus dem Fachhandel
Die schnellsten Ergebnisse erhalten Sie mit chemischen Entfärbern. Ein weiterer Vorteil: In Drogerie und Supermarkt enthalten Sie auch spezielle Entfärber für bunte Textilien. Diese legen sich wie ein Film um die losen Farbpartikel, die sich beim Verfärben auf dem Wäschestück festgesetzt haben. So können sie abgelöst und entfernt werden, während gleichzeitig die Originalfarben in den Textilien nicht angegriffen werden. Auch weiße Wäsche profitiert von den speziellen Mitteln, da diese kraftvoll gegen Verfärbungen oder einen Graustich vorgehen.
Damit die gekauften Entfärber ihre volle Wirkung entfalten können, sollten Sie sich nach der genauen Gebrauchsanweisung richten. Achten Sie auch darauf, dass der Entfärber für Ihre Wäsche geeignet ist. Anweisungen dazu finden Sie auf der Verpackung des jeweiligen Mittels. Besonders bunte oder empfindliche Stoffe wie Seide oder Leinen vertragen sich nicht mit jedem Entfärber.
Führen Sie vorher eine Farbechtheitsprobe durch. Diese wird bei jedem Entfärber empfohlen, um zu verhindern, dass das Mittel Stoff oder Farbe angreift und verändert. Richten Sie sich hierfür nach den Herstellerangaben. In der Regel wird der Entfärber auf eine unauffällige Stelle des Kleidungsstücks gegeben und nach 30 Minuten Einwirkzeit wieder ausgewaschen. Haben sich die Farben oder die Textilstruktur verändert, ist das Mittel nicht geeignet. Gab es keine Veränderungen, kann der Entfärber benutzt werden.
Entfärben in der Waschmaschine
In der Regel gehen Sie so vor:
- Füllen Sie die verfärbte Wäsche in die Maschine. Diese sollte nur bis maximal 3 Kilogramm beladen werden.
- Stellen Sie die auf der Verpackung des Entfärbers angegebene Temperatur ein. In der Regel wird dies die höchstzulässige Temperatur der zu entfärbenden Kleidung sein. Wie heiß Sie diese waschen dürfen, können Sie in den Pflegeetiketten der einzelnen Stücke nachlesen.
- Geben Sie je nach Anleitung den Entfärber in die Kammer für das Hauptwaschmittel und gießen in die gleiche Kammer einen Liter Wasser.
- Starten Sie die Maschine ohne Vorwäsche und ohne Waschmittel oder Weichspüler.
- Anschließend können Sie die Waschmaschine ganz normal durchlaufen lassen.
- Sind nun noch nicht alle Verfärbungen entfernt, wiederholen Sie die Prozedur.
Entfärben in einem Eimer
- Füllen Sie etwa sechs Liter Wasser in einen Eimer oder eine Schüssel. Welche Temperatur das Wasser haben muss, steht auf der Verpackung des Entfärbers.
- Geben Sie die angegebene Menge des Entfärbers hinzu und lösen Sie diesen durch Umrühren auf.
- Legen Sie die verfärbte Kleidung in das Wasser. Achten Sie auch hier auf das Höchstgewicht, in der Regel sind das 1,5 Kilogramm.
- Drücken Sie die Wäsche vollständig unter Wasser. Schützen Sie Ihre Hände dabei mit Handschuhen oder nehmen Sie einen Stab zu Hilfe.
- Decken Sie das Gefäß luftdicht ab. Dazu können Sie Klarsichtfolie oder eine Plastiktüte verwenden oder auch einfach einen entsprechend großen Teller darauf legen.
- Lassen Sie den Entfärber einwirken. Richten Sie sich dabei nach den Zeitangaben auf der Packung.
- Spülen Sie danach die Wäsche gründlich mit klarem Wasser aus.
- Sind nun noch nicht alle Verfärbungen entfernt, wiederholen Sie die Prozedur und lassen Sie dabei den Entfärber länger, am besten über Nacht, einwirken.
Diese Hausmittel helfen beim Entfärben
Um Ihre Wäsche zu entfärben, müssen Sie nicht unbedingt zu chemischen Mitteln greifen – Hausmittel sind in der Regel günstiger und besser für die Umwelt, da sie vollständig abgebaut werden können. Für die folgenden Methoden sollten Sie etwas mehr Zeit einplanen. Die besten Ergebnisse erreichen Sie bei den meisten Mitteln, wenn diese mehrere Stunden oder über Nacht einwirken können.
Backpulver oder Natron lassen einen Graustich und leichte Verfärbungen verschwinden
Natron und Backpulver sind preiswert und entfernen leichte Verfärbungen bei Buntwäsche und den leichten Graustich, den weiße Wäsche nach einiger Zeit fast automatisch bekommt. Gegen starke Verfärbungen kommt das Mittel leider nicht an.
So geht’s:
- Geben Sie die Wäsche in die Waschmaschine. Diese sollte nur halb gefüllt sein.
- Schütten Sie zwei Päckchen Backpulver oder Natron auf die Wäsche in der Waschmaschine.
- Geben Sie wie gewohnt Waschmittel in die Maschine, verzichten Sie aber auf Weichspüler.
- Stellen Sie die Maschine auf die für die Wäsche höchstmögliche Temperatur und lassen Sie den Waschgang durchlaufen.
Zitronen für ein strahlendes Weiß und weniger Flecken
Zitronen enthalten eine natürliche Säure, die Flecken entfernt und die Wäsche bleicht. Außerdem verleiht sie den Textilien einen frischen Zitrusduft.
So geht’s:
- Geben Sie auf 5 Liter Wasser den Saft von zwei bis drei Zitronen und bringen Sie alles zum Kochen.
- Lassen Sie es auf eine für die Textilien verträgliche Temperatur abkühlen. Wie heiß das Wasser noch sein darf, steht in der Pflegeanleitung des Kleidungsstücks.
- Weichen Sie die Wäsche im Wasser ein. Sie sollte dabei vollständig untergetaucht sein.
- Lassen Sie alles mehrere Stunden oder über Nacht stehen.
- Spülen Sie die Wäsche im Anschluss gründlich aus.
Milch bleicht empfindliche Stoffe
Für sensible Textilien wie Seide, aber auch für Baumwolle eignet sich Milch sehr gut. Sie bleicht und pflegt gleichzeitig. Nutzen Sie am besten Vollmilch.
So geht’s:
- Geben Sie die Wäsche in einen Eimer oder eine Schüssel.
- Gießen Sie genug Milch dazu, um alles zu bedecken.
- Lassen Sie alles für mehrere Stunden, besser noch über Nacht einwirken.
- Spülen Sie die Wäsche anschließend gründlich aus.
Lassen Sie sich von der Sonne helfen
In den Sommermonaten können Sie die Wirkung der aufhellenden Hausmittel auch von der Sonne verstärken lassen. Damit Ihre Buntwäsche nicht ausbleicht, sollten Sie diesen Trick aber nur mit weißen Stoffen durchführen. Geben Sie die Wäsche dazu kurz in einen Eimer, in den Sie vorher Wasser mit Zitronensaft, Natron oder Backpulver gegeben haben und hängen Sie die nassen Textilien direkt in die pralle Mittagssonne. Am besten auf eine Wäscheleine, damit Sie die Stoffe glattziehen können und diese möglichst viel Sonne abbekommen. Dort können Sie sie bis zum Abend hängen lassen und sie anschließend noch einmal in die Waschmaschine geben.
Ungewöhnliche Entfärber
Drogerie und Supermarkt haben bereits geschlossen und das letzte Backpulver haben Sie fürs Backen gebraucht? Wenn Sie trotzdem ganz dringend entfärben möchten, finden Sie einen dieser Helfer bestimmt noch in Ihrem Haus:
- Aspirin (Brausetabletten)
- Spülmaschinentabs
- Gebissreiniger
So geht’s:
- Geben Sie etwa 5 Liter Wasser in einen Eimer oder eine Schüssel. Das Wasser sollte mindestens 30 Grad warm sein, vertragen die Textilien auch höhere Temperaturen (Pflegehinweise in der Kleidung beachten), kann die Wassertemperatur auch entsprechend höher sein.
- Geben Sie 4 Spülmaschinentabs beziehungsweise 4 Aspirin- oder Gebissreiniger-Tabletten in das Wasser und lösen Sie die Mittel durch Umrühren auf.
- Anschließend geben Sie maximal 1,5 Kilogramm Kleidung in das Wasser.
- Das Wasser muss die Kleidung vollständig bedecken.
- Lassen Sie alles für etwa 12 Stunden stehen.
- Spülen Sie dann die Wäsche mit klarem Wasser aus oder geben Sie sie für einen normalen Waschgang in die Waschmaschine.
So schützen Sie Ihre Wäsche vor Verfärbungen
Der beste Schutz gegen Verfärbungen steht schon in der Pflegeanleitung der meisten Textilien: “Nur mit ähnlichen Farben zusammen waschen.” Halten Sie sich daran, sind Sie auf der sicheren Seite. Besonders farbenfrohe Kleidungsstücke sollten Sie bei den ersten Malen ohnehin lieber mit der Hand waschen, denn während dieser Waschgänge verlieren die Stoffe die meiste Farbe – und die soll natürlich nicht auf dem Rest der Wäsche landen. Nutzen Sie außerdem bei bunter Kleidung immer ein Colorwaschmittel, dieses lässt die Farben auch nach mehreren Waschgängen schön leuchten.
Das Trennen nach Farben ist vor allem auch für weiße Wäsche wichtig, denn selbst wenn bunte Kleidungsstücke nicht mehr offensichtlich Farbe verlieren, geben sie doch bei jeder Wäsche winzige farbige Stoffpartikel ab und die sorgen mit der Zeit dafür, dass Weiß zu Grau wird. Um das zu verhindern, waschen Sie Weißes immer getrennt und mit einem Vollwaschmittel, denn dieses löst nicht nur Schmutz, sondern enthält auch Bleichmittel und optische Aufheller.
Und wenn sich doch einmal ein roter Strumpf in die Weißwäsche geschlichen und rosa Farbtupfer hinterlassen hat, können Sie diese mit unseren Entfärber-Tipps in den allermeisten Fällen schnell wieder entfernen.
Mehr zum Thema richtiges Waschen finden Sie auch im Ratgeber “Richtig waschen – das 1x1 des Wäschewaschens”.
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