Smartwatches und Co. haben nicht nur den Alltag der Erwachsenen längst erobert. Auch Kinder können von den sogenannten Wearables profitieren. UPDATED erklärt, was Smartwatches für Kinder und ähnliche Geräte können, welche Unterschiede es gibt und worauf Eltern beim Kauf achten sollten.
Technik-affine Eltern kennen Smartwatches bereits aus dem eigenen Gebrauch. Doch wie unterscheidet sich eine Kinder-Smartwatch von einem Wearable für Erwachsene? Grundsätzlich handelt es sich auch bei einer Smartwatch für Kinder um eine digitale Armbanduhr mit intelligenten Zusatzfunktionen. Die fallen allerdings weniger umfangreich aus als bei den entsprechenden Eltern-Modellen.
So können Kinder eine Smartwatch meist nicht dafür verwenden, ihren Alltag selbst zu organisieren oder gar soziale Medien zu nutzen. Stattdessen stehen Sicherheit und Spaß im Vordergrund. In der Regel sind die meisten Smartwatches für Kinder im Alter zwischen 4 und 12 Jahren ausgelegt. Diese Funktionen bieten smarte Uhren für die Kleinen:
- Uhr, Wecker, Kalender und Timer: Eine Kinder-Smartwatch zeigt die Zeit an, erinnert an Aufgaben und Termine.
- Bewegungstracking und ‑Motivation: Die meisten Geräte zählen mindestens die Schritte und regen spielerisch zu mehr Bewegung an.
- Telefonieren, Sprachnachrichten und SMS: Kinder-Smartwatches mit SIM-Karte ermöglichen es dir, jederzeit mit deinem Kind in Kontakt zu treten.
- SOS-Funktion: Die meisten der smarten Uhren haben einen SOS-Knopf, über den Kinder schnell Notrufe absetzen und um Hilfe rufen können.
- Foto- und Videoaufnahmen: Viele Kinder-Smartwatches sind mit Mikrofon und Kamera ausgestattet. Sie können Fotos und Videos aufnehmen und intern speichern.
- Geofencing: Ist die Smartwatch mit einer SIM-Karte ausgestattet, können Eltern in der zugehörigen App sichere Bereiche oder Orte festlegen. Verlässt dein Kind zum Beispiel den heimischen Garten, wirst du sofort alarmiert.
- Ortungsfunktion: Zusätzlich zum Geofence können Eltern den Standort ihres Kindes mit einer SIM-fähigen Kinder-Smartwatch jederzeit ermitteln. GPS und Co. machen es möglich.
- Schulmodus und Fernsteuerung: In der App zur Uhr kannst du Zeiten festlegen, zu denen dein Kind seine Smartwatch nicht nutzen kann – außer zum Ablesen der Uhrzeit. Auf Entfernung ein- und ausschalten können Eltern das Gadget ebenfalls.
Welche Funktionen eine Smartwatch für Kinder genau bietet, hängt unter anderem davon ab, ob du dich für ein Modell mit oder ohne SIM-Karte entscheidest. Kommunikations- und Ortungsfunktionen sind zum Beispiel nur zusammen mit einer SIM-Karte möglich.
Zudem bereiten einzelne Hersteller die Features ihrer Kinder-Wearables unterschiedlich auf. So gibt es etwa Smartwatches, die den Nachwuchs in Tamagotchi-Manier zu mehr Bewegung animieren: Je mehr Schritte die Kleinen laufen, desto fröhlicher wächst und gedeiht das virtuelle Haustier am Handgelenk. Andere setzen auf ein anderes Belohnungssystem für Bewegung: In der App können Eltern beispielsweise Geschenke, gemeinsame Aktivitäten und mehr hinterlegen, die das Kind sich mit der Erfüllung der eingestellten Aufgaben “erarbeitet”.
Einige Smartwatches für Kinder stellen wir dir im Folgenden vor.
Die Xplora Go Smartwatch Kids ist laut Hersteller für Kinder ab 4 Jahren geeignet. Dank einsetzbarer SIM-Karte kann der Nachwuchs mit dem Wearable Anrufe tätigen und annehmen sowie Nachrichten verschicken. Insgesamt lassen sich in der zugehörigen App bis zu 10 Kontakte mit Rufnummer hinterlegen. Integriertes WLAN und GPS ermöglichen es Eltern, ihr Kind zu orten und durch das sogenannte Geofencing sichere Bereiche zu definieren.
Zusätzlich ist das Gadget mit einer Kamera ausgestattet. Kinder können mit der Smartwatch also auch Fotos aufnehmen. Eine SOS-Funktion, ein Schulmodus, Kalendererinnerungen und Schrittzähler sind ebenfalls an Bord. Die Xplora Kinder-Smartwatch ist spritzwassergeschützt und hält auch mal einen leichten Regenschauer aus.
Die Vtech Kidizoom Smart Watch DX2 kommt ohne SIM-Karte aus und ist entsprechend kein Gadget, mit dem Kinder telefonieren können. Hier steht dafür der Spaßfaktor im Vordergrund: Die Kinder-Smartwatch hat sowohl Mikrofon als auch Kamera und zeichnet Fotos und Videos auf. Mit einem integrierten Bearbeitungsprogramm kann dein Kind die Bilder anschließend mit Effekten aufpeppen.
Schrittaufzeichnung und sogenannte Bewegungs-Challenges sollen den Nachwuchs zu mehr Aktivität animieren. Außerdem hat die smarte Uhr mehrere Spiele, eine Kalender‑, Timer- und Stoppuhr-Funktion an Bord. Die Vtech-Kinderuhr ist spritzwassergeschützt und übersteht somit auch leichte Regenschauer. Der Hersteller empfiehlt das Wearable ab einem Alter von 5 Jahren.
Neben Kinder-Smartwatches gibt es auch Activity-Tracker für die Kleinen: Sie ähneln Fitness-Trackern für Erwachsene, kommen aber mit weniger Funktionen und kindgerechteren Features aus. Der wohl größte Unterschied: Fitness-Tracker für Kinder haben in der Regel keinen Herzfrequenzsensor und zeichnen somit weder den Herzschlag noch verbrannte Kalorien auf.
Trotzdem können die smarten Wearables den Schlaf ihrer kleinen Besitzer überwachen, Schritte tracken und zu mehr Bewegung animieren. Letzteres erfolgt einerseits wie von herkömmlichen Fitness-Trackern gewohnt per Vibrationserinnerung. Andererseits sollen lustige Animationen und freundschaftliche Wettkämpfe für mehr Schritte am Tag sorgen.
In der zugehörigen App können Eltern und Geschwister zum Beispiel Schritte-Wettbewerbe ausrufen. Manche Modelle ermöglichen es Eltern zusätzlich, per App Aufgaben und Erinnerungen für ihre Kinder einzurichten, die über den Activity-Tracker erfüllt werden können. Abgesehen davon zeigen die kleinen Wearables die Uhrzeit an und können meist auch als Wecker und Timer genutzt werden. Ein großer Vorteil gegenüber Kinder-Smartwatches: Die kindgerechten Fitness-Tracker sind beinahe ausnahmslos wirklich wasserdicht und dürfen somit auch mal mit ins Schwimmbecken. Zwei für Kinder geeignete Modelle stellen wir im Folgenden vor.
Der Kinder-Fitness-Tracker Fitbit Ace 2 zeichnet die Schritte des Nachwuchses auf und erinnert an Bewegung. Über Nacht trackt der Ace 2 den Schlaf deines Kindes. In der zugehörigen App können Eltern all diese Daten einsehen, Tagesziele für ihr Kind einstellen und zu familiären Wettkämpfen aufrufen.
Uhrzeit, Wecker und Timer liefert der Activity-Tracker ebenfalls. Zudem ist das Fitbit-Gerät laut Hersteller bis 50 Meter wasserdicht und darf somit auch mit zum Schwimmen und in die Badewanne. Alterstechnisch sollen laut Hersteller schon Sechsjährige mit dem Wearable zurechtkommen.
Der Garmin Vivofit jr. 2 ist noch etwas näher an einer Smartwatch für Kinder dran als der Fitbit Ace 2. Zum einen bietet das Wearable die grundlegenden Fitness-Funktionen wie Schritte-Aufzeichnung und ‑Wettkämpfe, Bewegungserinnerung und Schlaf-Tracking. Zum anderen können Eltern deutlich umfangreicher Aufgaben für ihre Kinder in der zugehörigen App einrichten und Termine einstellen. Uhrzeit, Wecker und Timer gehören ebenfalls zum Funktionsumfang.
Der Activity-Tracker von Garmin ist außerdem stärker mit der App beziehungsweise dem Smartphone vernetzt: In einer speziellen Kids-App kann dein Kind erlaufene Münzen gegen Belohnungen eintauschen. App-interne Spiele und weitere Specials lassen sich durch Bewegung freischalten. Darüber hinaus ist der Garmin Vivofit jr. 2 bis 50 Meter wasserdicht und laut Hersteller für Kinder ab 4 Jahren geeignet.
Die Frage, ob eine Smartwatch für Kinder sinnvoll ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Individuelle Bedürfnisse und Ansprüche von Eltern wie Kindern sind hier ausschlaggebend. Auch Activity-Tracker sind für manche Kinder sinnvoller als für andere, je nachdem, wie technikbegeistert oder sportlich beziehungsweise unsportlich der Nachwuchs ist.
Die meisten Kinder finden Geräte, die Erwachsene verwenden, besonders spannend. Wenn also die Eltern selbst Smartwatch oder Fitness-Tracker nutzen, ist das Interesse des Nachwuchses für Wearables häufig geweckt.
Außerdem kann eine Smartwatch für Kinder eine sinnvolle Alternative zum Smartphone sein. Oft kommt schon zum Ende der Grundschulzeit hin der Wunsch nach einem eigenen Mobilgerät bei Kindern auf. Doch viele Eltern befürchten (nicht ganz zu Unrecht), das teure Gerät könnte verloren gehen. Zugriff auf für Kinder unpassende Inhalte und Kontakt zu Fremden stehen ebenfalls weit oben auf der Sorgenliste. Diese Risiken fallen bei einer Kinder-Smartwatch geringer aus. Selbst das Verlustrisiko ist minimiert, denn das Wearable sitzt den ganzen Tag am Handgelenk und kann nicht mal eben irgendwo liegengelassen werden.
Zu guter Letzt ermöglichen Smartwatches und Activity-Tracker den Kindern einen ersten Einstieg in die Welt der Wearables – ein nicht zu unterschätzender Bereich der Digitalisierung. Viel spricht dafür, dass Kinder, die von Anfang an einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Welt der Technik und Neuen Medien lernen, als Erwachsene souveräner damit umgehen können.
Activity-Tracker und Smartwatches speichern einige Daten über ihre kleinen Nutzer. Achte bei der Auswahl eines Geräts daher darauf, dass Daten zwischen Wearable und App nur gut verschlüsselt übertragen werden. So haben Dritte keine Möglichkeit, Standort und weitere Informationen leicht abzugreifen. Insgesamt sollte der gewählte Hersteller großen Wert auf das Thema Datenschutz legen und das in den AGB auch thematisieren.
Ebenfalls wichtig: Smartwatches für Kinder dürfen keine “Abhörfunktion” besitzen. Einige Geräte ermöglichen es Eltern, sich über die App in die Smartwatch der Kinder einzuklinken. Über das verbaute Mikrofon kann dann alles mitgehört werden, ohne dass das Kind oder andere Anwesende etwas davon merken. Ein großer Eingriff in Privatsphäre und Datenschutz. Deshalb hat die Bundesnetzagentur Kinder-Smartwatches mit dieser Funktion in Deutschland bereits Ende 2018 verboten.
Smartwatches und Fitness-Tracker werden bei Erwachsenen immer beliebter – warum also sollte das bei Kindern anders sein? Activity-Tracker und Smartwatches für Kinder können zum Beispiel zu mehr Bewegung animieren. SIM-Karten-fähige Smartwatches ermöglichen es Eltern sogar, ihre Kinder unterwegs zu erreichen – und das ganz ohne Smartphone.
Bei der Auswahl eines geeigneten Modells, empfiehlt es sich, genau auf Datenschutz und eine sichere Übertragung der Informationen zwischen Wearable und App zu achten. Dann steht dem Spaß im Alltag nichts mehr im Wege.
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