Ist das Fahrrad noch dort, wo du es angeschlossen hast? Wo ist der Schlüssel? Zum Glück findet er sich in den Untiefen der Tasche. Jetzt nur noch aufschließen – und hoffen, dass das Schloss nicht klemmt oder der Schlüssel abbricht. Solch ein Ärger bleibt Radfahrern mit smarten Fahrradschlössern erspart. UPDATED erklärt, wie die Smart Locks funktionieren und welche Besonderheiten verschiedene elektronische Fahrradschlösser haben.
Smarte Fahrradschlösser bestehen genau wie reguläre Schlösser aus hochwertigem, stabilem Material wie zum Beispiel Stahl. Hinzu kommen elektronische Komponenten, die für mehr Komfort und Sicherheit sorgen. Und: Du benötigst keinen Schlüssel mehr. Stattdessen ist für smarte Fahrradschlösser dein Smartphone erforderlich. Das hast du vermutlich ohnehin immer bei dir.
Anstatt dich umständlich nach dem Schloss zu bücken und den Schlüssel in den Schließzylinder zu friemeln, kannst du mithilfe deines Smartphones das elektronische Fahrradschloss kontaktlos entriegeln und wieder verschließen.
Während Bluetooth-Schlösser eine eigene Energiequelle benötigen, wird bei NFC die Energie direkt vom Smartphone aufs Schloss übertragen. Du musst es also nicht extra aufladen. Darüber hinaus schafft NFC Sicherheit: Daten werden verschlüsselt und nur über geringe Distanzen übertragen – das schützt vor Datenklau.
Per Bluetooth oder NFC (Near Field Communication) baust du eine Verbindung zwischen Smart Lock und Smartphone auf. Damit das mobile Endgerät als Schlüssel fungieren kann, muss es sich in der Nähe des Schlosses befinden, bei NFC-Schlössern ist die Distanz geringer als bei Bluetooth. Zusätzlich benötigst du in der Regel eine App, um das Schloss smart öffnen oder bestimmte Einstellungen vornehmen zu können.
Einige smarte Fahrradschlösser haben eine Alarmfunktion. Sie reagiert, sobald dein Fahrrad bewegt wird. Falls du dein Rad nicht an einem unbeweglichen Gegenstand anschließen kannst, ist diese Funktion besonders praktisch. Sollte jemand versuchen, dein Rad inklusive Schloss zu klauen, wirst du sofort benachrichtigt.
Darüber hinaus verfügen viele smarte Fahrradschlösser über integriertes GPS-Tracking. Solltest du vergessen haben, wo genau dein Rad steht, oder es doch entwendet worden sein, kannst du es mithilfe der zugehörigen App orten.
Welche Funktionen ein Fahrradschloss smart machen, zeigen die folgenden Beispiele.
Rahmenschlösser sind fest am Rahmen des Fahrrads angebracht, meist zwischen Sattel- und Sitzstrebe. Ein integrierter Riegel, der sich zwischen die Speichen des Hinterrads schiebt, verhindert das Wegfahren. Intelligente Features machen ein solches Rahmenschloss smart.
Linka bezeichnet sich selbst als “erstes intelligentes Fahrradschloss”. Das robuste Rahmenschloss verbindet sich via Bluetooth 4.0 mit deinem Smartphone beziehungsweise der Linka-App für iOS und Android. Du benötigst mindestens Android 4.0 oder iOS 8. Sind Schloss und Smartphone gekoppelt, öffnet sich das Schloss automatisch, sobald du dich auf zwei Meter näherst. Alternativ kannst du Linka über einen persönlichen vierstelligen Code öffnen, den du in der App bestimmen und eingeben kannst. Möchtest du dein Fahrrad mit anderen teilen, kannst du über die App andere User hinzufügen.
Per Knopfdruck kannst du Linka wieder verschließen. Das Schloss registriert auffällige Bewegungen an deinem Fahrrad und schlägt mit mehr als 100 dB Alarm. Bist du nicht weiter als 120 Meter entfernt, bekommst du auch eine Push-Nachricht der Linka-App.
Sobald die Akkuladung des Fahrradschlosses unter 30 Prozent fällt, wirst du benachrichtigt. Über den Micro-USB-Anschluss ist der Akku nach drei Stunden wieder voll geladen – die Laufzeit beträgt dann bis zu 16 Monate.
Trelock hat ein breites Sortiment mit Bügelschlössern, Ketten- und Kabelschlössern sowie smarten Rahmenschlössern im Angebot. Das Trelock SL 460 Smartlock setzt auf Sicherheit gepaart mit hohem Bedienkomfort und moderner Technik. Es funktioniert mit NFC-Technologie und lässt sich per E‑Key oder Smartphone entriegeln. Bei dem E‑Key handelt es sich um eine kleine Fernbedienung für den Schlüsselbund.
So autorisierst du dein Smartphone für das Trelock SL 460:
- Zunächst lokalisierst du über die dazugehörige Trelock-App in den Einstellungen die NFC-Antenne.
- Hat dein Handy das Signal empfangen, kannst du es mit der beiliegenden Key-Card für das Schloss autorisieren.
- Sind Schloss und Smartphone einmal synchronisiert, lässt sich das Schloss nur mit dem autorisierten Smartphone entriegeln. Halte dein entsperrtes Mobilgerät mindestens zwei Sekunden lang an das Schloss und drücke dann den Betätigungsknopf, um es zu öffnen.
- Alternativ kannst du den E‑Key wie das Smartphone mit dem Schloss synchronisieren und fürs Öffnen verwenden.
Wichtig: Die App “Trelock Smartlock” ist derzeit nur für Android-Geräte verfügbar. (Stand: Juli 2019)
Das Rahmenschloss I Lock It hat ein “Dynamisches Speichenausweich-System”. Das bedeutet: Ist dem Schließbügel eine Fahrradspeiche im Weg, kann er sich trotzdem schließen, weil er dank eines kraftvollen Motors an der Speiche vorbeifahren kann. Mithilfe des sogenannten Flexadapters passt sich das Schloss an die leicht veränderte Stellung an, sodass sich nichts verbiegt oder kaputtgeht.
Mittels Bluetooth und der I‑Lock-It-App für Android (ab Version 4.4) und iOS (ab Version 9.3.5) öffnet sich das Schloss automatisch, sobald du in der Nähe bist. Wenn du dich wieder entfernst, schließt I Lock It sich wieder, ohne dass du einen Handgriff tun musst.
I Lock It verfügt über eine Alarmanlage mit Echtzeit-Alarmierung. Mit weiterem Sicherheitszubehör kannst du dein Fahrrad noch geschützter abstellen: Einsteckketten oder ‑kabel sind sicher mit dem Rahmenschloss verbunden und lassen sich zusätzlich um Speichen und feste Gegenstände wie Laternen legen.
Ein Bügelschloss besteht aus einer U‑förmigen Metallstange und einem Metallkörper, der die beiden Enden verbindet und verschließt. Je nach Größe des Bügelschlosses kann es durch die Speichen und den Rahmen des Fahrrads und eventuell auch um Radständer oder Laternen geführt werden. Mit Bluetooth-Funktion wird das Bügelschloss zu einem smarten Fahrradschloss.
Gegen manche Langfinger haben auch die stabilsten und smartesten Fahrradschlösser keine Chance. Vor allem bei sehr teuren Fahrrädern und E‑Bikes ist eine Versicherung deshalb sinnvoll. Wurde dein Fahrrad trotz Schloss geklaut, erstatten dir manche Versicherungen zumindest einen Teil des Kaufpreises. Informiere dich, ob deine Hausratversicherung bei Fahrraddiebstahl zahlt oder ob eine spezielle Fahrradversicherung für dich infrage kommt. Die greift auch bei Vandalismus, Unfallschäden oder Diebstahl einzelner Fahrradteile.
Auch bei BitLock ist dein Smartphone über die dazugehörige App der Schlüssel: Durch die Bluetooth-Verbindung kannst du das Schloss entriegeln – entweder per Knopfdruck am Metallverschluss oder per Fingertipp in der App.
Über das Smartphone kannst du zudem dein Fahrrad mit anderen teilen: Indem du den Standort und den Zugang in der App teilst, kommen alle ins Rollen. Wenn du wissen möchtest, wo dein Fahrrad gelandet ist, ortest du es mithilfe des GPS-Signals. Die App zeigt dir auch, wie viel du mit dem Rad unterwegs warst, wie viele Kalorien du dabei verbrannt hast und wie es um die Ladung der Batterie steht. Die soll übrigens fünf Jahre oder rund 10.000 Schließvorgänge lang halten.
Wichtig: Die Bitlock-App ist in Deutschland derzeit nur für Android-Smartphones erhältlich.
Um die Batterieladung musst du dir beim smarten Bügelschloss Ellipse keine Gedanken machen: Kleine Solarpanels an dem Metallkörper laden die Batterie automatisch auf. Und wie es sich für ein smartes Fahrradschloss gehört, funktioniert auch der Schließmechanismus automatisch. Statt eines Schlüssels nutzt du dein Smartphone und die App für iOS und Android.
Als Back-up kannst du zusätzlich einen Code einspeichern: Die vierstellige Kombination gibst du an der Seite des Schlosses ein und öffnest so das Bügelschloss, auch wenn dein Smartphone-Akku schlappgemacht hat. Alarm- und Share-Funktion bietet Ellipse ebenfalls.
Auch ein deutscher Hersteller bietet ein smartes Bügelschloss fürs Fahrrad an: Das Abus SmartX kann sich per Bluetooth mit deinem Smartphone verbinden und öffnet sich automatisch, sobald du in der Nähe bist. Dazu brauchst du nur die App für iOS oder Android. Das Abus SmartX verfügt über eine intelligente Alarmfunktion. Sie unterscheidet zwischen leichten Erschütterungen und mehrfachen, anhaltenden Bewegungen. Je nach Fall gibt das Schloss nur einen kurzen Warnton oder einen 15-sekündigen Alarm mit 100 dB Lautstärke ab. Zusätzlich ist das Schloss aus widerstandsfähigem Metall gefertigt und gegen Schlag- und Zugangriffe geschützt.
Mit einer massiven Kette aus Stahl und einem smarten Vorhängeschloss kannst du dir den Schlüssel fürs Fahrradschloss ebenfalls sparen. Nutze zum Beispiel das Bluetooth-Fahrradschloss von Master Lock, das du über eine App mit deinem Smartphone verbindest. Das Vorhängeschloss von Tapp hingegen funktioniert über die App oder via Fingerabdrucksensor. Weil bis zu 100 Benutzer gespeichert werden können, eignet es sich gut fürs Bike-Sharing.
Wer besonders viel Wert auf Design legt, für den ist Bisecu das passende smarte Fahrradschloss. Das Reifenschloss wird einmalig an der Nabe des Vorderrads montiert und schützt dein Rad durch einen unsichtbaren Lock-Mechanismus vor Diebstahl. Hast du es über die App für iOS und Android mit deinem Smartphone verbunden, schiebt sich automatisch ein Riegel zwischen die Speichen, sobald du dein Rad abstellst und dich entfernst. Zusätzlich schlägt das Schloss Alarm und benachrichtigt dich über die App, wenn es von Unbefugten bewegt wird.
Das Schloss ist besonders leicht und ein optischer Hingucker: Während du fährst, leuchtet es in verschiedenen Farben, je nachdem, wie schnell du unterwegs bist. Per Micro-USB-Kabel kannst du das Schloss zwei Stunden aufladen. Anschließend hält der Akku sechs Monate lang.
Stell dir vor, dein Fahrradschloss würde dein Fahrrad automatisch sichern, ganz ohne Schlüssel, und Diebe mit einem lauten Alarm abschrecken. Solche smarten Fahrradschlösser gibt es bereits. Sie zeichnen sich wie die klassischen Schlösser durch hochwertige Materialien aus, sorgen mit modernen Funktionen aber für noch mehr Sicherheit und Komfort. Für Rahmen- und Reifenschlösser, die sich direkt am Fahrrad befinden, gibt es zusätzliches Sicherheitszubehör. Kontaktloses Öffnen, GPS-Tracking, Bike-Sharing – mit smarten Fahrradschlössern kein Problem!
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