Spieglein, Spieglein an der Wand … mittlerweile kann das Wohnaccessoire viel mehr, als nur zu sagen, wer die Schönste im ganzen Land ist. Zum Beispiel verrät dir ein smarter Spiegel morgens, wie das Wetter wird und wie die aktuelle Verkehrslage auf deinem Weg zur Arbeit aussieht. Auch eine umfassende Hautanalyse kann er dir liefern. Klingt märchenhaft? Ist es aber gar nicht! Denn der Smart Mirror ist längst Realität. UPDATED sagt dir, was du beim Kauf eines intelligenten Spiegels beachten solltest – und wie du dir selbst einen bauen kannst.
Ein Smart Mirror kann weitaus mehr, als dir nur dein Spiegelbild anzuzeigen. Er ist so etwas wie dein persönlicher Assistent im Bade- oder Schlafzimmer, der viele verschiedene Funktionen in sich vereint.
Das bedeutet: Bei deiner täglichen Morgenroutine im Bad brauchst du kein Radio mehr, um Musik zu hören. Eine Tageszeitung, aus der du während des Zähneputzens die aktuellen Nachrichten erfährst, ist nicht mehr nötig. Und auch dein Smartphone braucht nicht die ganze Zeit neben dir zu liegen. Denn viele Funktionen deines Handys beherrscht ein intelligenter Spiegel genauso gut. Zum Beispiel:
- Termine und Kalendereinträge organisieren: Du kannst dein Smartphone mit dem Spiegel verbinden, sodass du Zugriff auf die Kalendertermine hast, die auf deinem Handy gespeichert sind.
- Nachrichten lesen: Du kannst einen Smart Mirror so konfigurieren, dass dir im Nachrichten-Hub auf der Spiegelfläche automatisch die wichtigsten Schlagzeilen angezeigt werden.
- Das Wetter und die aktuelle Verkehrslage abfragen: Auch Wetterbericht und Verkehrsmeldungen lassen sich auf einem intelligenten Spiegel einblenden.
- Dein Horoskop erfahren: Sogar dein Horoskop können dir einige Modelle direkt auf der Spiegelfläche anzeigen. Natürlich nur, wenn du willst – ansonsten lässt sich dieses Feature auch deaktivieren.
- Musik hören: Einige smarte Spiegel haben ein integriertes Webradio. Wenn du lieber deine Playlists über einen Streamingdienst hören möchtest, kannst du dein Smartphone via Bluetooth mit dem Smart Mirror koppeln. Lautsprecher benötigst du nicht – die sind im Spiegel integriert.
- Serien oder TV-Programme gucken: Wenn dein Smart Mirror eine Streaming-Funktion besitzt, kannst du direkt auf dem Spiegel die neueste Folge deiner Lieblingsserie oder die Quizshow von letzter Nacht schauen.
- Im Internet surfen: Einige Smart Mirrors sind echte kleine Computer. Sie ermöglichen sogar das Surfen im Internet und die Bedienung deiner Social-Media-Accounts.
Möglich werden die meisten Features durch Apps. Deshalb besitzen einige Smart-Mirror-Modelle einen eigenen App-Store, über den du Anwendungen herunterladen kannst. So personalisierst du deinen Spiegel Stück für Stück. Um das zu unterstützen, verfügen die meisten Smart Mirrors sowohl über Bluetooth als auch WLAN.
Einige smarte Spiegel können sogar noch mehr. Je nach Modell kann ein Smart Mirror auch eine oder mehrere der folgenden Funktionen mitbringen:
- Verstellbare Lichtstufen: Je nach Stimmung und Tageszeit kann die Lichtintensität und ‑farbe über den Smart Mirror angepasst werden, damit das Licht zum Beispiel am frühen Morgen oder spät abends nicht zu grell ist.
- Beheizbare Flächen: Im Badezimmer beschlägt ein Spiegel schnell, wenn jemand heiß duscht. Dank beheizbarer Spiegelflächen siehst du schnell wieder klar, ganz ohne dass du lüften oder den Spiegel abwischen musst.
- Sprach- und Gestensteuerung: Die meisten intelligenten Spiegel lassen sich bequem über ein Touch-Display bedienen. Das bedeutet aber auch, dass die Spiegeloberfläche schnell mit Fingerabdrücken übersät sein kann. Lässt sich der Smart Mirror auch per Sprache oder Gesten steuern, kannst du die lästigen Abdrücke vermeiden und dir das häufige Putzen sparen.
- Mikrofon und Webcam: Sprach- und Gestensteuerung erfordern ein in den Spiegel integriertes Mikrofon bzw. eine Kamera. Letztere wird von einigen Modellen auch für eine genaue Hautanalyse genutzt.
- Künstliche Intelligenz: Einige Smart Mirrors arbeiten mit persönlichen Assistenten wie Amazons Alexa, andere bringen ihre eigene KI mit, die sich per Sprachbefehl steuern lässt.
- Smart-Home-Steuerung: Manche smarte Spiegel können in ein bereits vorhandenes Smart-Home-System integriert werden, sodass über das Wohnaccessoire auch die Steuerung von Licht, Heizung und mehr möglich wird.
Einige Smart Mirrors sind auf spezielle Bedürfnisse einzelner Zielgruppen ausgerichtet und bringen dementsprechend weitere Sonderfunktionen mit, die für sie relevant sind – unter anderem:
- Beauty: Der Schminkspiegel der Zukunft zeigt nicht nur dein Gesicht, sondern scannt mithilfe einer Kamera auch dein Hautbild. Ein Modell wie der HIMIRROR Beauty Spiegel gibt auf Basis dieser Analyse Ratschläge für die richtige Pflege der Haut und Make-up-Tipps. Dank verschiedener Beleuchtungsszenarien kann die Haut in unterschiedlichem Licht betrachtet werden, und auch eine Speziallinse für eine Zoom-in-Funktion ist enthalten.
- Fitness: Andere Smart Mirrors sind auf Sport und Workouts ausgerichtet. Auf dem Mirror erscheint zum Beispiel ein Fitnesstrainer auf der Spiegeloberfläche und zeigt dir für dich geeignete Übungen. Mit dem mitgelieferten Herzfrequenzmesser kannst du deinen Puls und den Kalorienverbrauch während der Trainingseinheit im Auge behalten. Die passende Smartphone-App hält noch viele weitere Workouts für dich bereit, sodass dir so schnell nicht langweilig wird.
- Gesundheit: Es werden auch smarte Spiegel entwickelt, die Aussagen über Gesundheit und Wohlbefinden treffen können. Sie analysieren zum Beispiel Gesichtszüge und Mikrogesten und ziehen daraus Rückschlüsse, ob es dem Betrachter möglicherweise nicht gut geht.
Wenn du dir einen Smart Mirror kaufen möchtest, solltest du dir vorher einige wichtige Fragen stellen, um das richtige Modell für dich zu finden.
- Ist der Spiegel kompatibel mit deinem Smartphone oder mit dem Smart-Home-System, in das du ihn einbinden möchtest?
- Wo soll der Spiegel hängen? Wenn du den Smart Mirror zum Beispiel im Bad nutzen möchtest, ist eine beheizbare Fläche, die das Beschlagen verhindert, sehr praktisch. Soll er im Schlafzimmer angebracht werden, brauchst du die Funktion nicht zwingend.
- Wie sind die Lichtverhältnisse? Wenn das Zimmer sehr dunkel ist, kann es praktisch sein, wenn am Spiegel verschiedene Beleuchtungsstufen einstellbar sind, die je nach Tageszeit für die richtige Helligkeit sorgen.
- Wofür willst du den Smart Mirror nutzen? Jemand, der das Wohnaccessoire hauptsächlich verwendet, um morgens im Bad die Nachrichten zu lesen und Musik zu hören, braucht keinen Computer-Ersatz, der Streaming und Surfen ermöglicht, legt aber vielleicht Wert auf ein gutes integriertes Soundsystem.
- Wie lässt sich der Spiegel befestigen? Eine einfache Montage kann viel Stress beim Aufhängen ersparen.
Intelligente Spiegel haben ihren Preis. Doch es gibt auch eine günstigere Variante, um in den Besitz eines Smart Mirrors zu gelangen – und die lautet: selber bauen. Einige Stunden Zeit solltest du dafür allerdings einplanen.
Dafür benötigst du:
- Spionagespiegel, auch venezianischer Spiegel genannt (erhältlich im Internet oder beim Glaser) mit den Maßen 50 x 50 Zentimeter
- Bilderrahmen mit den Maßen 50 x 50 Zentimeter
- Raspberry Pi 3 Model B+
- microSD-Karte mit mindestens 16 GB
- HD-Display mit 15,6 oder 17,3 Zoll
- Display-Controller-Board
- Micro-USB-Kabel
- HDMI-Kabel
- Netzteil für das Display
- Panzertape
- schwarzen Sprühlack
- Sanitärsilikon
Das Betriebssystem mirr.OS kannst du kostenlos auf der Webseite des Unternehmens glancr herunterladen, wo du auch eine detaillierte Bauanleitung für den Magic Mirror findest. Die Kurzversion stellt UPDATED dir hier vor.
- Installiere das Betriebssystem mirr.OS auf einer microSD-Karte.
- Verbinde den Raspberry Pi über das HDMI-Kabel mit dem Display-Controller-Board.
- Verknüpfe beide Komponenten auch über das Micro-USB-Kabel miteinander.
- Kopple den Display-Controller über das dazugehörige 40-polige Kabel mit dem HD-Display.
- Setze die microSD-Karte in den Raspberry Pi ein. Dieser richtet nun ein WLAN ein, mit dem du dein Notebook, Tablet oder Smartphone verbinden kannst.
- Öffne mit dem Gerät deiner Wahl einen Browser und gibt die Adresse glancr.com ein. Befolge die weiteren Konfigurationsanweisungen, die dort erscheinen.
- Entferne Rückwand, Glas und Passepartout des Bilderrahmens und färbe eine Seite der Rückwand mit dem schwarzen Sprühlack ein.
- Klebe den Spionagespiegel mit Sanitärsilikon im nun leeren Bilderrahmen fest, sodass die verspiegelte Seite nach außen zeigt.
- Lege das Display mit der Vorderseite auf die Rückseite des Spiegels und befestige es mit Panzertape.
- Klebe Raspberry Pi und Controller-Board mit Panzertape auf der schwarz lackierten Rückwand des Bilderrahmens fest.
- Schneide eine kleine Ecke der Rückwand ab, damit du an dieser Stelle das Kabel des Netzteils durchführen kannst.
- Verbinde das Display mit dem Netzteil.
- Führe den Bilderrahmen mit integriertem Spiegel und die Rückseite des Rahmens wieder zusammen, sodass die schwarz lackierte Seite mit der aufgeklebten Technik an der Rückseite des Spiegels anliegt, und verschließe den Rahmen mit den integrierten Blechklammern.
- Schließe das Netzteil an den Strom an, damit der Magic Mirror funktioniert.
Dank des Betriebssystems mirr.OS für den Raspberry Pi kann der Magic Mirror im Anschluss Wetterdaten, das Datum bzw. deinen (Termin-)Kalender, Uhrzeit, Benzinpreise, Schlagzeilen und eine To-do-Liste in Widgets anzeigen, die sich individuell über das Smartphone konfigurieren lassen.
Einen Spiegel, der spricht, die Zukunft voraussagt oder mit Ratschlägen weiterhilft, kannte man lange nur aus Märchen. Mit einem Smart Mirror hat sich die Wirklichkeit den Vorbildern aus der Fiktion stark angenähert, denn die intelligenten Spiegel erfüllen mittlerweile viele Funktionen: Musik abspielen, Nachrichten anzeigen, das Wetter vorhersagen oder E‑Mails und Kalendertermine abrufen. Besonders faszinierend sind jedoch die Modelle, die noch weitere Features mitbringen und sogar Haut oder Gesundheit analysieren können. Die Möglichkeiten smarter Spiegel sind sicher noch nicht komplett ausgeschöpft – man darf gespannt sein, wie sie sich in den nächsten Jahren weiterentwickeln werden.
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