Du wohnst zur Miete, möchtest auf die Annehmlichkeiten eines intelligenten Zuhauses aber nicht verzichten? Die gute Nachricht: Du kannst auch eine Mietwohnung zum Smart Home machen – vorausgesetzt, du beachtest vorab ein paar wichtige Dinge. UPDATED erklärt, welche Dinge das sind, und gibt einen Überblick über deine Optionen.
Wer als Mieter etwas an seinem Heim verändern möchte, sollte sich vorher genau überlegen, ob diese Anpassungen beim Auszug wieder rückgängig gemacht werden können. Die meisten Mietverträge schreiben vor, dass die Mietsache, also Wohnung oder Haus, bei Auszug im ursprünglichen Zustand zurückzugeben ist.
Das heißt konkret: Hast du einen neuen Fußboden verlegt oder das eine oder andere smarte Gerät eingebaut, musst du es bei deinem Auszug mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder entfernen. Vor allem, wenn du mit deinem Vermieter nichts anderes vereinbart hast.
Möchtest du deine Mietwohnung zum Smart Home machen, bieten sich sogenannte Plug-and-Play-Lösungen an. Damit ist alles gemeint, was nur angeschlossen und nicht fest verbaut werden muss. Darüber hinaus sind Geräte geeignet, die funkbasiert miteinander kommunizieren und ohne zusätzliche Verkabelung auskommen.
Der einfachste Einstieg in das Projekt smarte Mietwohnung sind intelligente Lampen und Lichtsysteme. Smarte Leuchtmittel kannst du meist einfach in die vorhandenen Lampenfassungen eindrehen. Mit der zugehörigen App oder dem heimischen Smart-Home-System steuerst du die smarten Leuchtmittel in der Regel per WLAN oder Bluetooth.
Vor allem Anbieter Philips hat sich mit seinem Hue-System einen Namen in der Welt des smarten Lichts gemacht. Darüber hinaus gibt es weitere Anbieter, die Einzellösungen und Sets für den schnellen Einstieg in die intelligente Heimbeleuchtung anbieten, darunter Osram und Paulmann.
Möchtest du dein Smart Home per Sprachbefehl steuern, kommst du um einen smarten Lautsprecher (Smart Speaker) kaum herum. Die gute Nachricht: Du kannst sie in Mietwohnungen problemlos einsetzen. Du benötigst für ihren Betrieb lediglich eine Steckdose und WLAN.
Sprachbefehle werden an die im Smart Speaker integrierten Sprachassistenten weitergeleitet. Das kann zum Beispiel Amazons Alexa, der Google Assistant oder Apples Siri sein. Praktisch: Die Smart Speaker können außerdem deine Musik abspielen.
Smarte Steckdosenadapter (Smart Plugs) werden in die bestehenden Steckdosen gesteckt. Je nach Modell können sie den Stromverbrauch messen, lassen sich per App steuern und/oder per WLAN ins Smart Home einbinden. Die daran angeschlossenen Geräte lassen sich so indirekt smart machen. Ziehst du irgendwann um, nimmst du die smarten Adapter einfach mit.
Die Auswahl an Modellen ist bei den smarten Steckdosen besonders groß. Smart-Home-Hersteller wie Homematic IP, Gigaset, Eve, TP-Link und viele mehr bieten Lösungen an.
Smarte Wetterstationen eröffnen dir weitere Möglichkeiten, deine Mietwohnung smart zu machen. Die meisten Geräte überwachen die Temperatur, Luftfeuchtigkeit und ‑qualität sowie Lautstärke in der Wohnung und warnen etwa, wenn der CO2-Gehalt zu hoch wird. Zusätzlich liefern die zugehörigen Apps Tipps und Hinweise für ein gesundes Raumklima, und auch der Wetterbericht lässt sich über die smarten Wetterstationen abrufen.
Viele intelligente Wetterstationen sind mit den gängigen Smart-Home-Systemen wie Apples HomeKit kompatibel. Per WLAN in das heimische System eingebunden, können die Geräte in automatische Routinen integriert werden. Stellt etwa die smarte Wetterstation fest, dass der CO2-Gehalt in der Wohnung zu hoch ist, könnte sich automatisch der verbundene Luftreiniger einschalten.
Smarte Überwachungskameras für den Innenraum sind oft in sehr kompaktem Format erhältlich. Es gibt Modelle mit Akkus und solche, die an den Strom angeschlossen werden. So kannst du sie flexibel nutzen. Die Kameras (zum Beispiel von Ring oder Bosch) liefern hochauflösende Bilder und Videos per App direkt aufs Smartphone oder Tablet.
Die Kameras können als Einzellösung mithilfe der Hersteller-App kontrolliert oder ins vorhandene Smart-Home-System eingebunden werden. Dann lässt sich die Kamera zum Beispiel automatisch starten, wenn der verbundene Tür‑, Fenster- oder Bewegungssensor Aktivität registriert. In diesem Fall warnt das System per Push-Benachrichtigung oder akustischem Alarm.
Smarte Heizkörperthermostate zählen streng genommen nicht zu den Plug-and-Play-Lösungen, können aber in einer Mietwohnung eingesetzt werden. Der Grund: Die alten Thermostate lassen sich mit wenigen Handgriffen abschrauben und durch die smarten Thermostate ersetzen. Beim Auszug sind die ursprünglichen Thermostate genauso schnell wieder angebaut.
Intelligente Thermostate wie etwa von Tado, Eve oder Bosch helfen dabei, die Heizleistung optimal anzupassen und so die Heizkosten zu senken. In der zugehörigen App lässt sich die Temperatur für jedes Thermostat individuell einstellen. Du kannst auch Heizpläne anlegen, sodass die Heizung etwa automatisch herunterregelt, während alle aus dem Haus sind, und rechtzeitig vor der Heimkehr wieder zu heizen beginnt.
Hast du die intelligenten Thermostate in dein Smart-Home-System integriert, lässt sich die Temperatur per Sprachbefehl kontrollieren. Außerdem kannst du die smarten Thermostate dann zum Beispiel mit Fenstersensoren koppeln: Registriert die Heizung ein geöffnetes Fenster, kann sie automatisch herunterfahren, um Energie zu sparen.
Fenster- und Türsensoren kannst du nutzen, um Heizkosten zu sparen und dein Zuhause gleichzeitig etwas sicherer zu machen. Die Sensoren klebst du an die gewünschten Stellen an Tür oder Fenster – beim Auszug lassen sie sich rückstandslos wieder entfernen. Einsteigermodelle gibt es unter anderem von Innogy, Netatmo und der Telekom.
Verbindest du die Sensoren mit einem Smart-Home-System, können sie zum Beispiel dafür sorgen, dass die Heizung herunterfährt, sobald ein Fenster in der Nähe geöffnet wird. Versucht jemand, sich gewaltsam Zutritt zu verschaffen – zum Beispiel durch ein Fenster –, können die Sensoren dich per Push-Benachrichtigung oder Alarmsignal warnen.
Auch mithilfe smarter Haushaltsgeräte lässt sich eine Mietwohnung intelligent aufrüsten. Smarte Kühlschränke, Saugroboter, Waschmaschinen und mehr sind von Herstellern wie Samsung, LG oder Eufy erhältlich und erleichtern dir den Alltag zum Teil erheblich.
Die Geräte punkten dank App-Anbindung und der Möglichkeit zur Integration ins Smart-Home-System mit diversen smarten Funktionen. So hilft der smarte Kühlschrank etwa beim Einkauf und der Menüplanung, während der intelligente Saugroboter auf Zuruf mit dem Saugen anfängt.
Wenn du zur Miete wohnst, ist alles genehmigungspflichtig, wofür du Wände aufbohren beziehungsweise feste Einbauten vornehmen musst. Das gilt auch für Smart-Home-Geräte. Deshalb sind etwa smarte Türschlösser erst nach Absprache mit dem Vermieter erlaubt. Denn ziehst du aus, lässt sich das alte Türschloss unter Umständen nicht so einfach wieder einbauen.
Ähnliches gilt für smarte Rollladenantriebe und intelligente Wandschalter, für deren Installation oft Unterputzarbeiten nötig sind. Auch von smarten Rauchmeldern, Strom- und Wasserzählern solltest du als Mieter Abstand nehmen. Diese Bereiche sind Vermietersache – allein schon, weil die Nebenkostenabrechnung über ihn läuft.
Wenn du deine Mietwohnung in ein Smart Home verwandeln möchtest, solltest du dich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen hierfür auseinandersetzen.
Smarte Türspione mit Videofunktion, Türkameras oder Kameras für den Außenbereich sind in bzw., um Mietwohnungen zum Beispiel nur unter sehr speziellen Voraussetzungen erlaubt. Grund dafür sind der Datenschutz und die Wahrung der Persönlichkeitsrechte der anderen Bewohner, da die Kamera den Gemeinschaftsraum erfasst.
Achtung: Obwohl manche Anbieter ihre smarten Videotürklingeln speziell für Mietwohnungen anpreisen, sind die Kameras nur unter sehr speziellen Voraussetzungen erlaubt.
Wenn du deine Mietwohnung zum Smart Home machen möchtest, hast du viele Möglichkeiten – musst aber auch einiges beachten. Plug-and-Play-Lösungen sind in der Regel für Mietwohnungen geeignet, wenn du sie beim Auszug rückstandslos wieder entfernen kannst. Smart-Home-Geräte, die fest verbaut werden oder eine zusätzliche (Unterputz-)Verkabelung benötigen, sind nur erlaubt, wenn dein Vermieter es dir genehmigt hat, am besten schriftlich.
Auf smarte Außenkameras und Videotürklingeln solltest du vollständig verzichten, wenn du zur Miete wohnst. Sie könnten zu rechtlichen Schwierigkeiten mit Nachbarn und anderen Anwohnern führen.
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