Wenn du morgens aufstehst und ins Bad tapst, brauchst du keine Hausschuhe anzuziehen: Deine Fußbodenheizung sorgt dafür, dass das Parkett oder die Fliesen schön warm sind – und damit auch deine Füße. Noch komfortabler nutzt du die Flächenheizung, wenn du sie ins Smart Home integrierst. Du brauchst sie dann nicht manuell zu konfigurieren. Sie berechnet selbst, wann sie wie viel heizen muss, um die von dir gewünschte Temperatur zu erreichen. Welche weiteren Vorteile das hat, wie du die intelligente Heizung steuerst und welche Systeme es gibt, erklärt dir UPDATED in diesem Ratgeber.
Nie mehr kalte Füße im Herbst oder Winter: Eine Fußbodenheizung hat gegenüber einem Heizkörper an der Wand einige Vorteile – egal, ob smart oder nicht:
- Die Wärme geht nicht nur von einem Punkt aus: Die Leitungen unter den Fliesen oder Dielen sorgen dafür, dass sich die Wärme gleichmäßig im Raum verteilt.
- Fußbodenheizungen benötigen eine geringere Vorlauftemperatur auf dem Weg vom Heizkessel zur Heizung: Sie liegt bei 30 bis 40°C – bei Heizkörpern dagegen bei 60 bis 70°C. Mit einer Fußbodenheizung kannst du also Energie sparen.
Ein Nachteil ist, dass Fußbodenheizungen träge reagieren: Schaltest du sie ein, dauert es oft mehrere Stunden, bis die gewünschte Temperatur erreicht ist. Hier können sie mit Heizkörpern nicht mithalten.
Wenn du die Fußbodenheizung in dein Smart Home einbindest, baust du ihre Vorteile sogar noch aus:
Automatisierung und Komfort
Eine smarte Fußbodenheizung sorgt automatisch für die richtige Temperatur. Du legst fest, wie warm es zu einer bestimmten Tageszeit in einem Raum sein soll. Du kannst bei einigen Systemen zum Beispiel definieren, dass es in allen Schlafzimmern 18 Grad warm sein soll, im Bad aber 22 Grad. Oder du legst fest, wann sich die Heizung in verschiedenen Räumen einschaltet.
Oft kannst du verschiedene Szenarien einprogrammieren: etwa auf Knopfdruck oder per Fingertipp einstellen, dass du abwesend bist. Dann wird die Fußbodenheizung in allen Zimmern heruntergefahren. Manche Heizungen erkennen automatisch, wenn jemand im Raum ist, und halten die Temperatur – und senken sie umgekehrt, wenn niemand da ist.
Vorausschauende Heizungssteuerung
Die Heizungssteuerung lernt, wie lange es dauert, bis ein Zimmer aufgeheizt ist, und wie schnell oder langsam deine Heizung reagiert. Dabei berücksichtigt sie auch die Eigenschaften des Gebäudes und die Außentemperatur. Wenn es kalt ist, weiß die Heizung, dass sie früher anfangen sollte zu heizen, damit es drei Stunden später im Bad auch wirklich warm ist. Einige Systeme berechnen den lokalen Wetterbericht mit ein: Ist Sonnenschein angesagt, wird weniger vorgeheizt.
Energie sparen
Die Fußbodenheizung läuft nur noch dann und dort, wo Wärme gewünscht ist. Sie kann die Temperatur auch nur soweit absenken, dass das erneute Aufheizen nicht so lange dauert. Damit sparst du Energie.
Flexible Steuerung
Einige smarte Systeme für Fußbodenheizungen steuerst du über eine App. Dann regelst du die Temperatur auch von unterwegs. Falls du früher nach Hause kommst als gedacht, schaltest du die Fußbodenheizung schon aus der Ferne ein. Manche Lösungen erkennen anhand deines Standorts, dass du dich näherst – und schalten sich automatisch ein. Über die App kannst du auch Zeitpläne erstellen und anpassen.
Eine Fußbodenheizung kann mit Strom oder mit Wasser betrieben werden. Das warme Wasser fließt durch Leitungen aus Kupfer oder Kunststoff, die unter dem Boden verlegt sind. Du brauchst für diese Variante einen Heizkessel, der die Wärme erzeugt. Auch der Aufwand für die Installation ist höher. Dafür kostet der laufende Betrieb weniger. Für eine elektrische Fußbodenheizung werden Kabel oder Heizfolien bzw. Heizleiter auf dem Estrich angebracht. Der Vorteil: Die Heizung ist flacher und du brauchst das System nur mit der Steckdose zu verbinden.
Wie du deine smarte Fußbodenheizung regelst, ist je nach Modell und Hersteller unterschiedlich. Viele Systeme bieten mehrere Möglichkeiten der Bedienung an:
- Über ein intelligentes Thermostat: Du regelst die Temperatur mithilfe eines Thermostats an der Wand. Häufig handelt es sich um Funkthermostate, die du nicht speziell zu verkabeln brauchst. In manchen Systemen kommt zusätzlich eine Steuereinheit zum Einsatz, die wie ein kleines Tablet mit Touchscreen aussieht. Mit ihr kontrollierst du ebenfalls über Funk die einzelnen Thermostate.
- Über eine App: Du kannst die Temperatur oft zusätzlich über eine App auf Smartphone oder Tablet regeln – entweder zu Hause oder aus der Ferne. In der App kannst du auch festlegen, an welchen Tagen du in welchen Zimmern welche Temperatur haben willst. Voraussetzung für diese Steuerung ist, dass du eine Smart-Home-Zentrale mit Hub besitzt. Sie überträgt alle Informationen von den Thermostaten an die App und umgekehrt.
- Über Sprache: Einige smarte Thermostate für Fußbodenheizungen kannst du auch per Sprachbefehl steuern.
Du kannst einige intelligente Fußbodenheizungen auf Wunsch noch enger mit deinem Smart Home verzahnen. Die Thermostate messen dann beispielsweise zusätzlich die Luftqualität im Raum oder sie kommunizieren mit der Rollladensteuerung. Scheint beispielsweise die Sonne stark, wird nicht nur die Heizleistung gedrosselt, es fahren auch automatisch die Rollläden herunter, damit der Raum nicht überhitzt.
Du kannst deine Fußbodenheizung zentral für die gesamte Wohnung oder das Haus steuern. Willst du es in einem Zimmer wärmer haben, geht die Temperatur auch in allen anderen Räumen nach oben. Die komfortablere Alternative zu dieser Mehrraumregelung ist die Einzelraumsteuerung. Dabei sparst du Energie, weil nur die Bereiche beheizt werden, in denen es notwendig ist. Das Schlafzimmer kann zum Beispiel kühler sein als das Bad. Viele smarte Steuersysteme erlauben auch die Festlegung verschiedener Zonen im Haus, für die du die Temperatur einheitlich festlegen kannst – etwa für alle Schlafräume.
Verschiedene Hersteller bieten die Möglichkeit, die Fußbodenheizung smart zu steuern. Entweder ist das ein Baustein in einem Smart-Home-System oder du holst dir ein oder mehrere Thermostate, die unabhängig von einem zentralen System arbeiten. UPDATED stellt einige Lösungen vor:
- Das bitronhome-Funkthermostat ist ein kleines Kästchen für die Wand. Es zeigt unter anderem die aktuelle Raum- und die Zieltemperatur an. Letztere steuerst du über die Tasten am Gerät oder über eine App. Das Thermostat ist mit der übergreifenden Plattform QIVICON kompatibel, mit der Geräte verschiedener Hersteller ins Smart Home eingebunden werden können.
- Auch innogy SmartHome, Honeywell EvoHome und alphaEOS bieten eine intelligente Steuerung der Fußbodenheizung, die in die jeweilige Smart-Home-Lösung eingebunden ist.
- Die Wandthermostate der Homematic-IP-Serie von eQ‑3 gehören zum Smart-Home-System Homematic. Sie können aber auch unabhängig davon genutzt werden. Das Display zeigt neben der Soll- und der Ist-Temperatur auch die Luftfeuchtigkeit an.
- Der Hersteller tado° hat neben weiteren Lösungen zur Klima- und Heizungssteuerung das smarte Thermostat Starter-Kit im Angebot. Du kannst die gewünschte Temperatur über das Thermostat oder über eine App einstellen. Es berücksichtigt auch die Wettervorhersage und die Eigenschaften des Gebäudes.
- Ein ganzes System zur intelligenten Heizungsregelung hat das Start-up Controme entwickelt: Die Anlage regelt alle Heizprozesse von der Raumtemperatur bis hin zum Warmwasser – zentral oder für einzelne Räume. Dazu gehört auch eine Fußbodenheizung. Diese berücksichtigt unter anderem, ob die Bewohner zu Hause sind. Einstellungen nimmst du über eine Computersoftware oder eine App vor.
Du hast bereits eine Fußbodenheizung und möchtest sie smart machen? Dafür gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten:
- Du nutzt vernetzte smarte Raumregler, die du per Kabel mit dem Stellantrieb der Heizung verbindest. Meist kannst du dafür die schon vorhandenen Kabel der bisherigen Thermostate nutzen.
- Alternativ nutzt du Raumregler, die die Befehle via Funk an eine zentrale Steuereinheit für die Fußbodenheizung weitergeben. Diese Steuereinheit baust du nachträglich ein und verbindest sie mit dem Stellantrieb der Heizung.
Wichtig ist vor der Entscheidung die Frage, ob du ein offenes Smart-Home-System nutzen möchtest, in dem weitere Komponenten arbeiten. Das bieten zum Beispiel Magenta SmartHome oder Bosch Smart Home. Daneben gibt es in sich geschlossene Lösungen wie die von tado°, die du aber trotzdem mit anderen Geräten über WLAN verbinden kannst.
Wie genau das Ganze im Detail aussieht, hängt stark davon ab, was für eine Fußbodenheizung du hast und für welches System du dich entscheidest. Lass dich im Zweifelsfall von einem Profi beraten.
Eine Heizung, die unter dem Boden verlegt ist, sorgt für gleichmäßige Wärme im Zimmer. Allerdings reagiert sie träger als ein Heizkörper an der Wand. Mit einer smarten Steuerung löst du das Problem. Die Fußbodenheizung lässt sich damit automatisieren: Sie bezieht zur Berechnung der Heizleistung mehrere Faktoren mit ein – zum Beispiel, wie träge deine Heizung reagiert, wie warm oder kalt es draußen ist oder wie das Gebäude beschaffen ist. So plant sie die Aufheizzeit für die gewünschte Temperatur vorausschauend.
Du steuerst die Systeme über ein intelligentes Thermostat, eine App oder per Sprache. Du kannst die intelligente Heizung auch in ein vorhandenes Smart-Home-System integrieren und mit anderen Geräten vernetzen. Verschiedene Hersteller haben unterschiedliche Lösungen im Angebot, die du auch nachrüsten kannst.
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